#07 Mehr Arsch weniger Hose - über mehr Mut zur Selbstständigkeit
Shownotes
Markus startet seine Fragerunde an mich mit der Geschichte, wie wir uns in Mexico City kennenlernten - und einfach nur dachte: was ist das denn für eine Frau?
Ob er damit unterstellen wollte, dass es für ihn damals schon klar war: ich werde Unternehmerin?
Tatsächlich entschied ich mich dafür einige Konzernjahre später - wie es dazu kam und was das mit meiner Auszeit in Asien zu tun hat, das will Markus alles wissen:
- warum die Reise nach China?
- finden chinesischen Männer deutsche Frauen hässlich
- warum Tee
- über abgenagte Hühnerbeine im Schlafabteil
- eine Kanne Tee kostet 1000 Euro ohne vergoldet zu sein
- je teurer, desto besser
- über Nicola beim Teepflücken
- warum Teeblätter direkt vor Ort verarbeitet werden müssen
- Teetrinken aus dem Nutellaglas
- warum es bei Shuyao kein Tee in Teebeuteln gab
- über chinesische Fetische
- Teehaus oder Biergarten
- vom Kaffee to go zum Starbucks für Tee
- warum die Teelounge an der Düsseldorfer Kö
- wie funktioniert das mit dem Geld dafür
- was verlangen Banken, wie ticken die
- was hat sich seit dem Russland Ukrainekrieg geändert
- warum Gastronomie schwierig ist
- wie man da noch schlafen kann bei dem Risiko
- wie sieht das mit der persönlichen Haftung aus
- und: warum mehr Menschen gründen sollten
erwarten dich, ausserdem: in Teil 2 geht's darum, wie ich im Unternehmertum zur Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit und Inklusion wurde und warum Scheitern nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang ist.
Wir freuen wir uns auf Dein Kommentar, Lob, Kritik und Ideen auf Facebook oder Instagram oder Linkedin oder direkt an: nicola@wies-doch-geht.de
Namedropping dieser Folge:
KarstadtQuelle, Ribery, Peer Steinbrück, Starbucks
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo Markus. Hallo Nick.
00:00:05: Heute stell ich nicht die erste Frage an dich, sondern heute stellst du die Fragen an mich.
00:00:12: Ja, aber da ich es ja gerne anders mache als gewünscht.
00:00:19: Oh Mann, jetzt haben wir uns stundenlang besprochen und was kommt drauf?
00:00:25: Ja, erzähle ich erstmal eine Geschichte, weil meine Fragen sind immer kurz,
00:00:29: weil es gibt ja nichts Verrückteres als diese Leute, die ständig zwei oder drei Fragen hintereinander stellen
00:00:34: und die Leute, die gefragt werden, wissen dann gar nicht mehr, was sie zuerst beantworten sollen
00:00:38: oder wie die Fragen abgelautet haben. Also mal eine Frage und die ist natürlich kurz.
00:00:42: Insofern, damit mein Redeanteil insgesamt nicht so niederschmetterniedrig ist in diesem Gespräch.
00:00:50: Also rein aus Gerechtigkeitsgründen.
00:00:53: Ich habe schon wieder, ich habe Bodenhut gemacht schon jetzt. Wenn ich jetzt mal erzähle, wie wir uns kennengelernt haben,
00:00:59: weil das war ziemlich eindrucksvoll. Also mein Freund Felix und ich, wir sind nach Mexiko gefahren
00:01:04: und Mexiko, Felix sagte mir, nicht Mexiko, Felix sagte mir, ich habe da eine Freundin,
00:01:09: bei der können wir übernachten. Als wir dann am Flughafen standen und du uns abholtest,
00:01:14: merkte ich, dass Felix dich gar nicht kannte, dass du auch keine Freundin warst
00:01:19: und wir erfuhren, dass wir auch gar nicht bei dir übernachten konnten.
00:01:22: Trotzdem haben wir uns zu dir ins Taxi gesetzt und was sowohl Felix als auch ich nie vergessen werden.
00:01:29: Der Taxifahrer wusste den Weg nicht. "Er, Mann, der einzige den Weg wusste du Frau
00:01:36: und du hast dann mit solch stolischer Ruhe ihm den Weg gewiesen, ohne ihn zu verletzen."
00:01:43: Auf Spanisch.
00:01:45: Ja, auf Spanisch und Felix und ich saßen, wir reden ja weiter vielleicht ein bisschen viel,
00:01:50: aber wir saßen dann nur speigend und bewundern, saßen wieder auf der Rückbank
00:01:54: und haben gedacht, was ist das denn für eine Frau? Genau, da haben wir im Flur bzw. in der Küche geschlafen,
00:02:00: weil genau, das ging eigentlich nicht und dann bist du einfach zu uns gezogen am nächsten Tag.
00:02:04: Ich glaube, wir waren im Hotel Cortes, ne?
00:02:06: Und dann sind Felix und ich sogar noch mal losgeflogen, irgendwie nach Yucatan zu den ganzen Tempeln.
00:02:12: Wir haben uns mit dir verabredet am Sonnensofilten um 12.30 Uhr.
00:02:16: Dann haben wir eine Woche später versucht, dich zu erreichen, damit du auch wirklich kommst,
00:02:20: aber du warst nicht zu erreichen, aber Punkt 12.30 Uhr warst du da.
00:02:23: Und haben wir dich gefragt, wieso warst du nicht zu erreichen und du sagst es, ja, wieso?
00:02:28: Wir haben nur gesagt am Sonnensofilten 12.30 Uhr.
00:02:31: Ja, und dann bist du Unternehmerin geworden. Vielergerne später.
00:02:36: Ja, später.
00:02:38: Du hast gekündigt, ne? Irgendwie bei K-Stadt oder so hast du gekündigt, hat es keinen Bock mehr,
00:02:43: wenn ich es recht erinnere, bis nach China gereist ein paar Monate bis wiedergekommen,
00:02:48: hast dich selbstständig gemacht, richtig?
00:02:50: Genau so, ja.
00:02:52: Vor über 20 Jahren.
00:02:55: Genau, die Antwort jetzt genau so vor über 20 Jahren ist jetzt ja natürlich nicht besonders erhellend.
00:03:01: Also ich frage nochmal, wie ist es gekommen, dass du dich, dass du Unternehmerin geworden bist?
00:03:11: Ich wollte nie Unternehmerin werden, anders als einige mal im Umfeld.
00:03:16: Die wollten das schon während des Studiums, ich hatte ja BWL studiert.
00:03:19: Und als wir uns kennengelernt haben in Mexico City war ich gerade bei Daniela Chrysler.
00:03:27: Wir waren ja in Mexico City und das war genau das, was ich machen wollte,
00:03:34: nach dem Studium für große Konzerne international unterwegs zu sein,
00:03:39: neue Geschäfte aufzubauen, so habe ich es mir vorgestellt.
00:03:43: Und so habe ich es jahrelang gemacht.
00:03:45: Bei unterschiedlichen zuletzt K-Stadt-Quelle und ja, und dann bin ich wieder ein Jahr gereist,
00:03:53: ausseit genommen und bin in China gelandet.
00:03:58: Und da ist zum ersten Mal die Idee gereift.
00:04:01: Warum China?
00:04:03: Warum China?
00:04:05: Ja, warum nicht China, müsste man eher fragen.
00:04:07: Also ich habe China immer gemieden.
00:04:09: Also ich war in Südamerika, ich war in Afrika, ich war in Australien, nur in Seeland
00:04:13: und dann dachte ich, naja, irgendwie wird dich China noch beschäftigen in deinem Leben.
00:04:17: Du solltest es besser kennenlernen.
00:04:21: Ich konnte natürlich die Sprache nicht, kann ich bis heute nicht
00:04:24: und dachte mir aber nur, naja, wenn es gar nichts wird, fliege ich eben weiter nach Australien
00:04:28: und mache da die Westküste, die kannte ich noch nicht.
00:04:31: Und ja, ich habe mir aber so gut gefallen, dass ich das ja voll gemacht habe,
00:04:35: einmal durch Asien und hauptsächlich China und...
00:04:39: Was hat sie mir gefallen in China?
00:04:42: Was hat mir gefallen in China? Der Gegensatz zwischen große Städte, Millionen Städte, Trecklaut,
00:04:53: pfirlig und die mittelalterlichen Landstriche, wo die Bauern noch mit einem Oxform
00:05:03: oder mit einem Apagau, sozusagen die Felder bestellt haben.
00:05:08: Also das fand ich schon sehr spannend.
00:05:12: Und ich konnte mich frei bewegen und es war für mich eine komplett neue Welt.
00:05:16: Und das war schon sensationell, wie ich fand.
00:05:22: Da ich ja meistens alleine reise und auch in dem Jahr so gut wie immer alleine war,
00:05:28: war es auch in China ein Vorteil zum Beispiel,
00:05:30: dass sich chinesischen Männer von westlichen Frauen eigentlich nicht so viel halten.
00:05:34: Also ich habe mich dort sehr sicher gefühlt, was ja als Frau alleine im Ausland auch ein Thema ist.
00:05:40: Findet die deutsche Frauen hässlich?
00:05:44: Naja, es geht gar nicht um Deutsch, sondern einfach die finden ihre zarten Krazillen,
00:05:49: dunkelhaarigen, langhaarigen Frauen viel anziehender als so irgendwie so robuste,
00:05:57: große, weißhäutige, nichtverständliche Frauen von irgendwo her.
00:06:03: Also geht es ums Aussehen und nicht um...
00:06:05: Ich vermute mal ums Aussehen.
00:06:07: Ja, weil andersrum sind die Chinesinnen ja durchaus ganz entzückt von westlichen Männern.
00:06:14: Ah, okay. Warum das denn?
00:06:18: Wahrscheinlich Attraktivität ist das Exotische und weil sie immer vermuten,
00:06:24: dass der westliche Mann auch reich ist.
00:06:27: Ah, okay. Und jetzt spielt eine Rolle in China.
00:06:31: Eine Riesenrolle und eine Frau will sich immer auch versorgt wissen.
00:06:34: Und ich glaube, ohne eine eigene Wohnung kann sich ein Mann bei den Schwiegereltern ins B gar nicht vorstellig machen.
00:06:42: Also es war zumindest so vor 20 Jahren, als ich da gereist bin.
00:06:46: Also das war echt...
00:06:48: Da waren ganz witzige Geschichten dabei mit diesen ganzen ausländischen Expatriots,
00:06:54: also die dort für längere Zeit gearbeitet haben.
00:06:57: Die fanden das natürlich ganz toll, dass sie da so begehrt waren,
00:07:01: aber es kam dann immer so ein Punkt, wo die Chinesin gesagt hat,
00:07:04: "So, und jetzt zeig mal, was du hast. Was habe ich zu erwarten?"
00:07:10: Okay.
00:07:12: Ja, und wie kam es dann zu deiner Geschäftsidee?
00:07:16: Also als ich da über's Land gereist bin, das war ja echt supermühsam.
00:07:23: Und manchmal bin ich tagelang mit so alten Schrottzügen gefahren,
00:07:28: um irgendwas Besonderes zu entdecken, ein besonderes Highlight,
00:07:33: und das heißt ja zwischen den abgenagten Hühnerbeinen und den lautschwatzenden Familien.
00:07:41: Also die Chinesen sind pauschalisiert gesagt, nicht besonders ästhetisch?
00:07:45: Naja, das wollte ich jetzt hier sagen, aber wenn die Reisen, die essen einfach sehr viel,
00:07:49: die snacken eigentlich die ganze Zeit und dann schmeißen sie das Säug halt in dem Fall ins Zugabteil
00:07:56: und ich saß ja oder lag da mittendrin, das waren ja meistens so Liegewaggungsauf,
00:08:02: weil das immer sehr lange Fahrten waren, langsam...
00:08:06: Und dann lag ich auf dem Mittelpunkt von Hühnerbeinen.
00:08:09: Und dann lag ich auf dem Mittelpunkt von Hühnerbeinen, aber sie sind sehr gastfreundlich,
00:08:14: also wir haben ja immer was angeboten, also verhungert bin ich da nie.
00:08:18: Und wenn du dann irgendwo ankommst und dann doch immer sehr alleine bist
00:08:23: und dich gar nicht so gut unterhalten kannst, habe ich irgendwann mal die Teehäuser für mich entdeckt.
00:08:28: Die gibt's da auf dem ganzen Land, auch in sehr armen oder auch sehr reichen Gebieten.
00:08:33: Und das waren so die Orte, da könnte ich mal zurücklehnen, da war's gemütlich, da war's nicht so laut,
00:08:41: da war gedämpfte Stimmung, es gab leckeres Essen und es gab Tee, den ich da erst für mich entdeckt habe.
00:08:49: Und es gab sogar Tee, der mehrere hundert oder tausend Euro gekostet hat, also es war ein totales Faszinosum.
00:08:56: Und das hat mein Interesse gesagt.
00:08:59: Kann eine Teehäuser kostet dann tausend Euro?
00:09:01: Ja, eine Portion Tee in Kenchen.
00:09:04: Das sind auch Teehäuser, also es gibt natürlich ganz normale,
00:09:09: sag ich mal für den Alltag und welche, da gehen eher so die Geschäftsleute hin.
00:09:13: Warte mal, was ist das für ein Tee für tausend Euro?
00:09:16: Das ist ja ein Faszinierter Tee, der an Frank Ribéry, der ein Fußballspieler, denken, der irgendwie einen Steg mit Gold überzutrug.
00:09:21: Genau, das war goldsfazierter Tee.
00:09:24: Und da ist man schnürftig, man flüssiges Gold oder was schnürft man da?
00:09:29: Also am ersten kannst du es vergleichen mit Wein, du kannst Wein haben für fünf Euro, für zehn Euro, du kannst aber auch Weinflaschen haben,
00:09:38: sonst kriegst du nicht unterfangen Euro die Flasche, sonst muss ich jetzt den Gedenken an Pierre Steinberg sagen, unter fünf Euro bringen wir es.
00:09:46: Okay, dann über fünf Euro, aber es gibt eben über 50 Euro, über 500 Euro, über tausend Euro und so ist das mit dem Tee auch.
00:09:54: Und wenn du, sag ich mal, unter Geschäftsleuten dem anderen sozusagen deine Ehrerbietung zeigen möchtest,
00:10:01: käme jetzt bei uns eine besonders gute Flasche Wein auf dem Tisch oder eine Flasche Champagner
00:10:06: und dort lädst du ins Teehaus ein und dann hast du einen besonderen Tee aus einem besonderen Teegarten, der vielleicht nur zwei Kilo im Jahr ertrag hat
00:10:16: und einen besonderen Teemeister verarbeitet und so kommen da die Preise zustande, die bei uns eigentlich nur für Wein gezahlt werden, sag ich mal.
00:10:23: Und das merkt man, also die teure auch, dass du besser schmeckst?
00:10:28: Also ich habe nie einen Tee für tausend Euro damit gelten können und wollte es natürlich auch nicht,
00:10:35: aber klar, die letzten Jahre habe ich jetzt schon einiges verkosten dürfen und klar, du schmeckst es natürlich
00:10:42: und du merkst auch in der Zubereitung, dass du den öfters aufgießen kannst bis zu 15, 15 Mal
00:10:48: und dann entwickelt er sich wie so guter Wein, weil es so jeder Aufbrust schmeckt nochmal anders, er duftet besonders,
00:10:54: aber ja, ab einem gewissen Level wie mit allen Sachen erschließt sich nicht mehr warum was 500 Euro kostet oder 5000,
00:11:03: also mir zumindest nicht.
00:11:05: Aber so bin ich in die Teekultur ein, getaucht, also nicht hier so Teebeutel und nur wenn Erkältung ist ein Kamelntee
00:11:14: und dann war mein Interesse geweckt und dann bin ich ein paar Teegärten oder Tee-Regionen auch extra gereist
00:11:23: und dort während der Flugzeit das alles so mitzubekommen und habe sehr viel über die traditionell chinesische Medizin gelernt
00:11:32: wovon die Teekultur Anteil ist, bitte.
00:11:36: Hast du mitgepflückt?
00:11:38: Ja, ich habe auch mitgepflückt.
00:11:40: Das ist super anstrengend, weil das ja in den guten Teegebieten, wie beim Wein auch in die steilen Bergfänger hoch geht.
00:11:48: Was sind das denn, der Tee wächst da in Stauden oder Bühnen?
00:11:52: Genau, Stauden, die sind unterschiedlich hoch, es können ja bis zu Bäumen wachsen, je nachdem wie lang man die Stauden wachsen lässt
00:12:00: und dann pflückst du ja immer nur die jüngsten Triebe, also das heißt die jungen, grünen Blätter die oben kommen austreiben, die pflückst du
00:12:09: und dann haben die meistens hinten so einen großen Basskorb auf dem Rücken und dann wird das da reingepflückt
00:12:16: und wenn mittags der Basskorb voll ist, dann steigen die runter ins Dorf und da sitzen schon die Männer und warten darauf die Teeblätter frisch direkt zu verarbeiten.
00:12:25: Was heißt verarbeiten?
00:12:27: Anders als zum Beispiel Kaffee, wo du ja die Kaffeobohne ungrößt sind, noch in die ganze Welt schicken kannst, musst du die frisch gepflückten Teeblätter, wie jedes Blatt was gepflückst,
00:12:39: das fängt ja direkt ganz natürlich zu welken an, zu trocknen.
00:12:43: Und was ja Tee ausmacht und dann den Unterschied macht, ist schon grün oder schwarzen Tee ist, wie lange der fermentiert und wie viel Trocknungsstufen und Fermentierungsprozess die Steuerung dazwischen eckt.
00:12:56: Fermentieren ist was?
00:12:58: Das heißt die natürliche Trocknung des Teeblattes, also das Welten bewusst zu steuern, indem du wieder Zellsaft prichst, also das Blatt prichst und austreten lässt und so werden die Aromerverbindungen hergestellt.
00:13:14: Fermentieren ist trocknen?
00:13:16: Letztendlich ist es trocknen, oxidieren eigentlich, aber vereinfacht gesagt ist es der Trocknungsprozess.
00:13:23: Und wenn du einen grünen Tee der ja unfermentiert ist, eben nicht trocknen lassen möchtest, dann musst du den erhitzen, damit der Zellsaft verdunstet, austrocknet und er sozusagen konserviert wird in dem Status, in dem er ist.
00:13:38: Deswegen ist er unfermentiert und wird direkt verarbeitet.
00:13:42: Und sieht dann grün aus?
00:13:44: Und bleibt dann in der Regel grünlich und das Schwarztee dagegen, da lässt du das Blatt komplett durchtrocknen, durchwelken und deswegen ist das dann in der Regel schwarz oder goldbraun.
00:13:58: Okay.
00:14:00: Siehst du? Das habe ich da alles gelernt und so bin ich in die Teekultur gekommen und um auf deine Frage zurückzukommen, da dachte ich so, ach, das ist doch eine Kultur wie die Weinkultur.
00:14:13: Das kennen wir gar nicht und das kannst du sowohl in so einem Teehaus zelebrieren als auch in einem Nutella-Glas, wie der Taxifahrer für unterwegs als zu Go getränkt mitzunehmen.
00:14:24: Und so ist bei mir langsam eine Idee entstanden.
00:14:28: Aber vorher hat ein Nutella schon auskratzen aus der...
00:14:31: Genau, schon auskratzen und waschen, aber ich war echt erstaunen.
00:14:35: Wir hatten zwischen den Sitzen vorne immer irgendein Glas, meistens wirklich so, ja, zum Teil wirklich Nutella-Glas oder Marmeladen-Glas und da schwommen irgendwas drin und dann habe ich irgendwann mitbekommen, ach, das sind Teeblätter, die sich da morgens reinmachen.
00:14:52: Und dann ließ ich den ganzen Tag heißes Wasser drauf und dann dachte ich, boah, das ist doch Tee to go.
00:14:58: Trinken die Chinesen, schmeckt der Tee, der in China durchschnittlich getrunken wird, besser als bei uns?
00:15:06: Naja, ich sag mal so, die kennen ja den Teebeutel nicht, quasi ihrer Tradition.
00:15:13: Das heißt, die trinken immer vom ganzen Blatt und vom ganzen Blatt schmecken Tee natürlich immer ganz anders.
00:15:20: Und die meisten haben auch irgendwelche Verwandte in irgendeiner Tee, in einem Teeanbaugebiet, das heißt, die versorgen sich familiär praktisch mit ihren Sorten.
00:15:32: Und da ist alles dabei und manches sieht auch dann, was da schwimmt so aus, dass du denkst, so, was ist das denn?
00:15:39: Oder es sieht wahnsinnig schön aus und das alles hat mich so fasziniert, dass ich dachte, wow, neben Kaffee to go, wer doch Tee to go, genau das.
00:15:49: Was wir im Westen auch bräuchten.
00:15:54: Ist eigentlich Tee mit Blättern, ist das gesünder als Tee in Beutel?
00:16:00: Naja, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Tee in Beutel, weil der ist ja meistens geschreddert, dann kannst du nicht mal so richtig sehen, was du eigentlich trinkst.
00:16:10: Die schreddern oft dann einfach auch die Tee Stängel mit und im Stängel ist selten Geschmack drin oder irgendwelche Inhaltsstoffe, die eine, sage ich mal, gesundheitsfördernde Wirkung haben.
00:16:21: Insofern ist der Tee Beutel meistens per se schon eine mindere Qualität, weil du beim losen Tee immer das Blattfleisch trinkst und da steckt natürlich alles drin, was dem Tee so nachgesagt wird.
00:16:35: Und du hast grundsätzlich Tee Beutel hast du gar nicht angeboten, glaube ich, oder?
00:16:40: Ne, Tee Beutel habe ich gar nicht angeboten, mich hat dieses lose Blatt, wie das sich entfaltet, die sind ja auch wunderschön verarbeitet, kleine Kugeln, wie Trachen geformt.
00:16:50: Also da gibt es ja die ersten Sachen, die schon im Trockenzustand super aussehen.
00:16:56: Und wenn die sich dann entfalten, ist aber immer das ganze Blatt wie frisch gepflückt, praktisch in deiner Tee Kanne drin.
00:17:03: Und allein diese Geschichte fand ich so faszinierend, dass ich dachte, ah, irgendwie, und dann kann man das einfach in so einen Schraub, Marmeladenglas reinhunden und auch trinken.
00:17:17: Das hat mich so fasziniert und dann auf die Idee oder gesagt, also wenn ich mich selbstständig mache, dann mit irgendwas, was so mein Herzblut auch weckt.
00:17:28: Und das hat der Tee irgendwie, zumindest die ver.östliche Art des Tees in China direkt gemacht.
00:17:34: Wow. Und wie lange bist du dann mit dieser Idee noch weiter rumgereist in China?
00:17:41: Ja, also ich sag mal, die erste Idee, sich überhaupt mit Gedanken zu tragen, dass ich mich selbstständig machen könnte, weil normalerweise war mein Rhythmus.
00:17:50: Ich bin ja in der Welt unterwegs, komme zurück, such mir einen Job bei einem Konzern, den ich gut finde und baue da wieder einen neuen Geschäftsbereich auf.
00:18:00: Und da war ich so an einem Punkt, ich war Mitte 30, dass ich dachte, so, boah, das kannst du nicht ewig weitermachen.
00:18:06: Also kam zum ersten Mal der Gedankemensch, mach doch was für dich, deine eigene Geschäftsidee.
00:18:11: Und dann kam mir eben der Tee in diesen Teehäusern über dem Weg und ich habe mich so reingearbeitet, habe auch gesehen, ah, und dann wird extra Geschirr und die Teekannen, die sind drauf abgestellt, was der Tee kann.
00:18:24: Der grüne Tee kriegt eine andere Kanne als der schwarze Tee oder der weiße Tee und sich da reinzufuchsen.
00:18:30: Warum eine andere Kanne? Weil zum Beispiel der grüne Tee sollte nicht zu heiß aufgegossen werden.
00:18:38: Das heißt, der wird meistens in einer Glaskanne aufgegossen, weil Glas das heiße Wasser direkt ableitet oder die Hitze.
00:18:44: Und ein schwarzer Tee schmeckt am längsten gut, wenn er über 80 Grad bleibt.
00:18:51: Das heißt, das ist dann eher eine Tonkanne. Also bekommst du in China für einen schwarzen Tee immer eine Tonkanne in der Regel.
00:18:57: Und den grünen Tee in der Glaskanne und den ulongen Tee oder weißen Tee eher in wertvollen Porzellankännchen.
00:19:06: Und die sind ja immer auch sehr klein, weil ja immer mehrfach aufgegossen wird, ist die Kanne, was als ich 200 Milliliter groß.
00:19:14: Bei uns sind es ja immer 1 oder 2 Liter groß. Also du machst die volle Ladung und dort gehst du halt 5 Mal auf und dann hast du auch ein Liter Tee.
00:19:22: Also all das habe ich dort ja erst kennengelernt.
00:19:26: Und die sind aus der Dünn im Porzellan. Hat das auch einen besonderen guten Effekt?
00:19:30: Ja, weil du halt besonders dünn, also aus der dünnen Porzellan.
00:19:35: Da gibt es ja dann wirklich Handwerkskunst und jede Region hat, wie damals in den Kaiser-Dünnerstien, die einen haben mit Jardefarben im Porzellan gearbeitet.
00:19:46: Die anderen haben dann zu Krake-Porzellan, das haben die Franzosen dann irgendwann mal in Europa mitgebracht.
00:19:52: Also da ist auch das Tee-Geschirr ist ganz eng mit der Tee-Sorte oder der Tee-Familie verbunden.
00:19:59: Aber wie wirkt sich das Porzellan auf den Tegenloss aus? Also was ich verstehe ist, Tonen hält das länger warm als Glas, Temperatur.
00:20:10: Porzellan. Weil du Porzellan besonders dünn auch verarbeiten kannst und du bist ja Tee-Trinke.
00:20:19: Es kommt ja schon vom Geschmack her drauf an, ob du eher aus dem dicken Glas trinkst, also wenn der Rand sehr dick ist.
00:20:26: Oder aus einem sehr dünnen und dieses sehr krazilen, subtileren, duftigen Tee, Srewiser oder Ologen-Tee.
00:20:34: Die werden eigentlich nie in Ton getrunken, sondern immer aus sehr zarten, fast durchsichtigen Porzellan und Keramik-Schalen.
00:20:45: Das hat zum einen sehr viel mit der Ästhetik zu tun. Also das Tee-Service ist immer Teil des Tee-Rituals.
00:20:53: Und meistens hat jeder seine eigenen Kännchen oder nimmt sie sogar auf Reise mit.
00:20:58: Also ich habe da chinesische Unternehmer kennengelernt, die sind im Koffer wirklich, haben ja dann stolz ihre Tee-Kanne gezeigt, die sie immer im Koffer mitnimmt,
00:21:08: damit sie keine anderen Tee-Kannen nutzen müssen. Also echt ihre...
00:21:12: Ja, weil es ist ja auch eine Kanne, weil die kaputt geht oder?
00:21:15: Ne, weil also so eine Tonkanne und dann hat das ein besonderer Tee-Meister gemacht und dann kriegt die innen ein Partier nahe,
00:21:23: wenn das jetzt kein Glas ist und immer gewaschen wird, sondern wenn das Ton ist, das ist wie so ein Eichen fast beim Wein.
00:21:31: Je mehr Wein drin reifen kann, umso mehr verfestigt sich die Geschmack-Tee-Meister.
00:21:39: und dann hat halt jeder so sein Fetisch damit. Also das ist wie wenn jemand
00:21:48: die Deutschen, die lieben auch Fetische und da könnte das mit dem To-to-go auch klappen wie in China.
00:21:54: So ungefähr dachte ich. Also ich fand es auch sehr faszinierend, weil ich kam ja da wieder frisch
00:22:00: aus dem Konzern und wir haben immer viele, weiß ich, wenn es Unternehmenskäufe gibt,
00:22:05: dann sitzen ja immer vier, fünf wichtige Menschen an einem Tisch und dann gibt es ganz ernste Gespräche
00:22:10: und meistens sehr viele Probleme und dann dachte ich immer, bevor man in so einem Kahlen
00:22:13: beruhigt, wäre es eigentlich in so einem Teehaus, wo alles sich gleich so ein bisschen lockerer
00:22:18: machen und wo man so dieses Zwischenmenschliche auch mehr mit rein spielt. Also das sind die
00:22:24: Gespräche, was ich da so geobachtet habe. Dachte ich so, ah, das finde ich eigentlich ein sehr
00:22:30: schöner Zugang, so vier oder sechs Augen Gespräche in einer anderen Atmosphäre. Also ich habe
00:22:34: durchaus am Anfang auch darüber nachgedacht, eine Tee-Launch auch mit Zepares für Unternehmer
00:22:40: oder also für Berufs- und Arbeitsgespräche zu machen, neben dem Bereich, wo sozusagen
00:22:46: jeder sitzen kann, so wie eben ein klassisches Teehaus in Fernost. Ist es aber da nicht geworden?
00:22:51: Das müssen die Leute doch die Schuhe ausziehen, zum Beispiel, wahrscheinlich, oder?
00:22:54: Das ist eher in Japan.
00:22:56: Ach so, also in China können die mit ihren Wocken...
00:23:00: In der Regel schon, also ich muss dann ja mal meine Schuhe ausziehen.
00:23:05: Und Teehaus auch leiser als sonst?
00:23:07: Bitte?
00:23:08: Die Chinesen sind aber im Teehaus auch leiser als sonst?
00:23:11: Ja, in der Tat. Sind sie auch leiser, es ist eher eine gedämpfter Stimmung und in den
00:23:21: gehobeneren Teehäusern gehen eh nicht so viele Massen hin, ne? Also wie gesagt, da gibt es
00:23:26: dann den teureren Tee, aber in den ganz normalen Teehäusern ist das vergleichbar.
00:23:31: Dann gehen die an einen schönen See oder an einen Fluss und dann ist es, wir würden
00:23:35: sagen, dass uns in Biergarten gehen und die sagen, sie gehen ins Teehaus, dann ist da
00:23:40: auch so ein kleiner Kiosk. Da kann man sich den Tee holen und dann sind da
00:23:44: Schüle und kleine Tische und dann setzen die sich da zusammen, holen ihre Sonnenblumenkerne
00:23:49: raus, knabbern ein bisschen nebenbei oder ihre Hühnerfüße, ihre Geräucherten und trinken
00:23:56: da Tee, unterhalten sich, halten Blausch und knabbern ein bisschen an ihren Hühnerbeinen.
00:24:02: Wie hat man sich denn da kennengen im Teehaus? Also es ist so wie in Bayern, alle sitzen
00:24:07: an irgendwerneinander und kommen einander ins Gespräch oder bleibt an für sich?
00:24:11: Also in Bayern kommt es über allem ins Gespräch, wenn du schon zwei Masksuffer hast, dann ist
00:24:17: das sehr einfach mit der Kontaktaufnahme. Also gut, jetzt bin ich da als ersichtliche
00:24:25: Ausländerin zwischen all den anderen Chinesen gesessen. Also ich habe da viel Kontaktaufnahme
00:24:33: erfahren, das ist ja erstmal mit dem Blicken und dass man sich dann so anspricht und irgendjemand
00:24:38: kann vielleicht auch ein paar Proppen Deutsch oder die Enkelin wird dabei zitiert und da
00:24:42: muss die immer übersetzen. Ob die das nutzen als Kontaktaufnahme, das kann ich dir jetzt
00:24:48: nicht sagen oder ob die heutzutage daraus eine Dating-Plattform gemacht haben, keine
00:24:53: Ahnung. Okay. Wäre ein schönes Tinder-Teehaus oder könnte man sich so vorstellen?
00:25:00: Aber nochmal Tee to go ist ja in China auch kein Geschäftsmodell, sondern ist nur das,
00:25:06: was du beobachtet hast, was die Leute so automatisch für sich selber machen mit ihren eigenen Gläsern
00:25:11: und so weiter. Aber genau, du hast also was völlig Neues eigentlich erfunden.
00:25:16: Naja, ich habe zumindest, ich habe es weiterentwickelt, weil ich gesagt habe, außer dass
00:25:21: wir jetzt nicht aus dem Marmeladenglas trinken würden, das ist schon klar. Aber was damals
00:25:26: ja gerade oder was damals eben gerade in China neu aufkam, was ich parallel beobachte,
00:25:31: waren, dass die ganzen Starbucks-Kaffeehäuser aufgemacht haben. Also es kam auch in China
00:25:36: auf, dass es unglaublich trendig war, Kaffee überhaupt zu trinken, haben die ja per se
00:25:43: erstmal nicht vor Ort. Das ist für die Neue und dann noch aus dem Pappbecher und dann
00:25:48: noch wirklich wahnsinnig teuer im Vergleich zu einem guten Tee. So und ich dachte ja,
00:25:56: schau mal, was Starbucks für Kaffee ist, könnte man doch genauso für Tee machen, weil diese
00:26:03: Blätter irgendwie drin bleiben können. Ich habe es dann auch selbst ausprobiert und
00:26:06: klar, was uns dann nicht gefällt ist, wenn du trinkst und die Blätter dann mit in deinen
00:26:10: Mund spülen, das habe ich gesagt, okay, da müsste dann so ein Sieb rein, dass das Blatt
00:26:16: im Gefäß hält und dass du wie so ein Thermo-Bächer, den es damals ja schon für Kaffee auch gab,
00:26:22: dass man sowas für Tee konstruiert. Also so war das so meine erste Idee, die ich da vor
00:26:29: Ort hatte. Auf jeden Fall war to go ein wichtiger Bereich, wo ich gesagt habe, das macht es
00:26:34: eigentlich erst so richtig spannend, weil klar war, die Leute bewegen sich mehr, wollen
00:26:38: außer Haus konsumieren, wert schon auf Zeit sich hinzusetzen und 10 Minuten Tee zu trinken.
00:26:43: Obwohl das ja andererseits war, was dich faszinierter hat, diese Tee-Hauskultur.
00:26:49: Absolut, aber du kannst natürlich die Gewohnheiten anderer nicht vorschreiben und zwar irgendwie
00:26:56: klar, dass dieses Tee trinken von morgens bis abends als Durstlösche nur funktioniert,
00:27:02: wenn du es mitnehmen kannst. Aber du hast ja recht, also die Tee-Hau stand 2006 aufgemacht
00:27:07: habe an der Köhle, gab es ja erst mal die ersten zwei Jahre noch kein Kaffee to go,
00:27:12: wollte ich schon sagen, kein Tee to go, weil ich ja noch keine Lösung hatte. Also ich
00:27:17: habe ganz traditionell mit den Kännchen begonnen. Stimmt, du hast ausgerechnet in Düsseldorf
00:27:22: in der Köhle begonnen, also ziemlich edel. Warum? Also wir waren nicht ganz vorne,
00:27:31: ne, eins A-Lage, wie man sagt, sondern in der Seitenstraße, das ist dann eins B oder
00:27:36: C-Lage, aber warum? Weil mir schon klar war, dass ja der Einstiegspreis von dem Tee, den
00:27:42: ich da anbieten wollte, erst mal viel höher war als der normale Teebeutel. Das heißt,
00:27:51: du schon eher so als Genussmittel es positionieren musst vom Einstiegspreis erstmal Premium
00:27:58: und erst wenn du merkst, dass du es mehrfach aufgießen kannst, merkst du, dass es gar nicht
00:28:02: so teuer ist, aber das ist ja auch ein Lernprozess und das war ein Grund, warum ich sage, ich
00:28:08: muss irgendwo hin, wo die Leute gewohnt sind für Genussmittel einzukaufen, so was wie
00:28:14: Weinladen, Rumrum, was als Ich-Zigaretten-Laden, Whiskey-Laden, wie auch immer und ich wollte
00:28:21: da, wo es am Trublichsten ist, einen Ort schaffen, wo man mal kurz entschleunigen kann und sich
00:28:27: eine Auszeit nehmen und das war ja da an der Kür auch gegeben und drittens ist und das
00:28:35: war schon erstes Learning als angehende Unternehmerin. Du kriegst halt nicht immer da ein Lokal
00:28:43: vermietet, wo du es unbedingt haben willst, weil in der Regel mehr als einer anders als
00:28:48: heutzutage, wo viele Lehrstände sind, aber damals waren alle freistehenden Flächen immer
00:28:55: direkt heiß begehrt und dann stehst du da in so einer Lage mit den Gucci's und Versages
00:29:00: dieser Welt natürlich in Konkurrenz, bei denen geht die Pacht die Miete vom Marketingbudget
00:29:06: weg und ich musste dann nachweisen, ah, ich habe einen Kredit und hier ist eine Bank und
00:29:11: die Finanzierung ist gesichert und ja und dann habe ich irgendwann mal diese Lage, nachdem
00:29:16: ich schon dachte, das wird echt nichts mehr. Normalerweise fehlt dir ja das Geld und nicht
00:29:22: die Location und weil wir was andersrum, ich hatte das Geld schon und habe aber keinen
00:29:27: Mitvertrag bekommen. Wieso hast du das Geld zusammen gehabt? Weil ich, das war, als ich
00:29:37: aus China wieder zurückkam und habe gesagt, okay ich habe eine Forschung von der Idee,
00:29:41: ich schreibe ein Businessplan, ich nehme ein Jahr Zeit ein Geschäftsmodell zu entwickeln
00:29:46: und wenn mir dann eine Bank Geld dafür gibt, dann mache ich es. So war mein Deal mit mir
00:29:51: besetzt. Also war ja ein Grunde, warst du dann praktisch schon zwei Jahre aus dem Job raus,
00:29:55: eigentlich ohne Einkommen? Ja. Weil ich es richtig rechnen kann. Ja, ich habe davor ordentlich
00:30:04: verdient. Waren ja immer tolle Jobs und ja, habe ich in den Konzernen auch, obwohl damals
00:30:13: sehr ungewöhnlich Jung und Frau, echt schnell auch gute Positionen bekommen und das war
00:30:19: sicherlich mit einem Grund für mich zu sagen, Mensch, wie soll es da jetzt weitergehen? Also
00:30:24: wenn du in dieser Konzernwelt bleibst, dann musst du dich irgendwie umjustieren, weil
00:30:29: dann ist mehr Netzwerken angesagt und klingeln und das kann ich nicht so gut. Genau, dann
00:30:36: erzähl doch mal, wie das mit dem Geld funktioniert. Ich merke übrigens mit Blick auf die Uhr,
00:30:42: also ich würde fast sagen, ich versuche jetzt gar nicht zu hetzen, du merkst ja alle die
00:30:46: Zeit, ich habe jetzt natürlich meine persönlichen Vorlieben für Tee erfragt und ja, man kommt
00:30:52: wahrscheinlich doch der Journalist durch und habe jetzt nicht darauf gedrängt, in einer
00:30:55: gegebenen Zeit deine ganze Geschichte zu erfahren und ich habe in der kurzen Zeit nicht
00:31:00: hin, insofern würde ich sagen, machen wir einen Teil zwei. Na, schlage ich jetzt mal eben vor.
00:31:05: Wir machen einfach, ich frage so gemütlich weiter wie bisher und genau, und Koste jeden
00:31:12: einzelnen Punkt versuche ich auszukosten, wie eine gute Tasse Tee. Oh, das hast du aber
00:31:17: sehr bilodolisch gesagt. Und deswegen ja, erzähl doch mal, wie das mit den Banken war,
00:31:24: wie so eben die Banken auf so eine originelle Idee, die eigentlich noch keiner vorher verwirklicht
00:31:30: hat, einer jungen Frau, die noch keinen Laden hat, Geld. Also ich würde mal vermuten, das
00:31:39: hat sich danach dann, also selber habe ich mich auch gefragt, weil es ja wirklich eine
00:31:44: innovative Idee war, aber damals, ich kann immer nur von damals jetzt sprechen, die Zeiten
00:31:49: haben sich ein bisschen geändert, aber wichtig war eine Innovation, wichtig war man kann
00:31:54: eskalieren, also meine Skalierung, also wie man dann mehr Geld verdient, war das Thema
00:32:01: Filialisierung bzw. Franchise-System. Und das Dritte war, dass sie mein Konzern,
00:32:09: background natürlich gut geheißen haben, neben dem BWL-Studium, außer irgendwie man
00:32:15: hat Wirtschaft studiert und kann mit Zahlen umgehen, aber natürlich die jahrelangere
00:32:19: Erfahrung im Konzern und Aufbau von neuen Geschäftsbereichen, für die ein Zeichen war ja, die weiß
00:32:25: schon, um was es geht. Und der Banker hat es irgendwann mal zusammen gewusst, ach sie
00:32:32: wollen Starbucks für Tee machen. Und dann dachte ich auch, das ist eigentlich gut zusammengefasst.
00:32:38: Ja, so habe ich es eigentlich auch immer verstanden. Vielleicht hast du es dann nach
00:32:41: mal so zusammengefasst, aber ich habe es so verstanden. Was würdest du denn sagen jetzt
00:32:45: für alle Leute, die selber mit Banken in Kontakt treten, kannst du das abstrahieren von einem
00:32:51: eigenen Hintergrund? Wie sind die so die Banken mit Geld? Haben die einen Impuls wirklich
00:32:58: Leuten zu helfen, ein Geschäft aufzubauen oder gehen die eher auf Nummer sicher oder
00:33:03: was ist dann der Erfahrung? Also die Zeit hat sich ja gewandelt natürlich,
00:33:09: sind 20 Jahre später und man muss aber sagen, mit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs hat
00:33:19: sich alles geändert. Auch für Gründer, für Start-ups, aber auch ich glaube für Unternehmen,
00:33:26: Mittelständler generell, weil so wie der private Mensch zu Hause, seitdem sein Geld
00:33:33: zusammenhält oder anders konsumiert, aus Ängsten heraus, aus Unsicherheit heraus, geht es den
00:33:40: Investoren genauso und die Banken waren nach der Ukraine die Ersten, die alle schon in
00:33:46: dich gemacht haben. Also selbst gestandene Modelle sind nur noch schwer mit Krediten
00:33:53: finanziert worden. Und das weißt du, weil zu dem Zeitpunkt dein Laden noch bestand und
00:33:57: du Geld brauchst, brauchtest du und dann nicht mehr gekriegt hast.
00:34:02: Ja, das weiß ich, weil 2022 Anfang des Jahres im Februar war ja Ukraine und das war für
00:34:12: mich auch das Jahr, wo ich, ich muss ja sagen, meine erste Insolvenz anmelden musste. Ich habe
00:34:18: insgesamt zwei angemeldet, weil wir haben die Investoren mit denen ich gesprochen habe, die
00:34:27: konnten sie nicht entscheiden, die haben es rausgezögert, von den Banken war klar, gibt es
00:34:31: gar nichts mehr. Dann musste ich Insolvenz anmelden und dann kam ja glücklicherweise ein
00:34:35: weiser Ritter um die Ecke, also ein Investor, der in Nachhaltigkeit auch investiert hat und hat
00:34:42: mit dem Sinne gemeinsam wieder aus der Insolvenz gekommen und da war das Ziel, eine neue
00:34:48: Ausrichtung zu finanzieren und dazu hatte der eigentlich Fremdkapital geplant und Fremdkapital
00:34:54: nennt man eben, wenn man da Lin von der Bank bekommt und die haben nach einem halben Jahr
00:35:00: sagen müssen wir müssen umschwenken, wir müssen Privatinvestoren suchen bei den Banken und die
00:35:05: hatten fünf an der Hand, ging gar nichts mehr und die haben nicht für unsere, sage ich mal,
00:35:09: aus der Insolvenz kommende Bude Geld nachgefragt, sondern für ein anderes Projekt aus ihrem
00:35:16: Portfolio, aus der Logistikbranche und es war trotzdem sehr schwer und da waren einfach sind
00:35:24: die Schotten runtergegangen, das musste ich leider am eigenen Leib nach der ersten Insolvenz
00:35:30: erfahren und das war ja dann auch mit dem Grund warum es dann zur zweiten Insolvenz kam.
00:35:35: Gut, aber wir gehen nochmal einen Punkt zurück, aber damals jedenfalls bei den, also zum ersten
00:35:41: Mal Erfahrung mit den Banken hat es, wie war das, was sind das für Menschen, kann man das so
00:35:45: fallgemein an überhaupt, wann das angenehme Gespräche oder geht es ihnen um Geld oder
00:35:51: vor dem Gezbanken so. Also erstmal ist es ein reines Geldgeschäft, insofern klar es geht nur um Geld
00:35:58: und es geht um dieselbe Frage wie von Privatinvestoren, glaube ich an das Geschäftsmodell. Also es geht
00:36:07: nicht um Fahnen zum Beispiel, was zum Beispiel bei einer Sparkasse, da sollte man ja denken,
00:36:10: dass es denen irgendwie auch um gesellschaftliche Fahntforderungen geht, aber wird es sagen.
00:36:16: Also in meinem Fall war das nicht der Fall, ich glaube aber man muss unterscheiden, also was
00:36:24: die Banken schon machen, sie unterscheiden alles was bis 50.000 ist, dann mehrere 100.000 und
00:36:30: dann mehrere Millionen und es rate manchmal, je mehr Millionen du abfragst umso billiger
00:36:38: Wernse, die die nur bis 50.000 brauchen, die tun sich eigentlich am schwersten oder taten sich
00:36:44: damals am schwersten und ich brauchte mehrere 100.000. Warum tun die sich so schwer, weil das
00:36:51: Risiko ist für die Banken nicht so groß? Der Arbeitsaufwand ist so groß, also das was sie
00:36:56: verdienen, wenn sie 50.000 finanzieren, kriegen sie ja denselben prozedualen Anteil an,
00:37:01: sage ich mal, Vermittlungsgebühr oder letztendlich potentiellen Gewinn, den sie einfahren. Da muss
00:37:10: sich genauso lange jemand damit beschäftigen wie jemand der 500.000 vermittelt oder 5 Millionen.
00:37:14: Das Abschluss sozusagen ist der Umsatz den die intern machen, also so sind Ticken die schon
00:37:23: anders als Investoren, obwohl Investoren auch meistens in ihrem Portfolio sagen, wie viel mache
00:37:30: ich in klein oder wie viel Engagement möchte ich generell haben und dann haben die Banken,
00:37:36: also du musst erstmal die Größe und das zweite ist die Branche und es gibt immer wieder Zeitpunkte,
00:37:42: wo Banken sagen und das war damals vor 20 Jahren bei mir auch, also Gastronomie machen wir eigentlich
00:37:47: gar nicht mehr, weil da hausst am Anfang alles raus um das Restaurant einzurichten und wenn es nach
00:37:54: drei Monaten nicht läuft ist das ganze Geld direkt schon weg. Bei mir war es ja so. Wo kriegen
00:38:01: denn dann Leute die Restaurants, entstehen doch ständig nicht Restaurants, wie funktioniert das dann?
00:38:05: Ja, es ist sehr viel auch privat finanziert oder dann teilfinanziert von den Banken, aber natürlich
00:38:12: wenn du ein Ladenlokal brauchst oder in der Gastronomie ein Restaurantbetrieb, dann ist ja das ganze
00:38:19: Geld erstmal schon im Ladenlokal drin und wenn dann der Betrieb nicht läuft, kriegst du meistens
00:38:25: keinen Kredit für sogenannte Betriebsmittel, Liquiditätssicherung. Also da sind diese zwei
00:38:32: geteilten. Bei uns war es ebenso, da bei mir das neben der Gastronomie war ja der kleinere Teil,
00:38:38: das eigentlich war der Einzelhandel und der ist ja bis zum Schluss geblieben. Wir haben ja auf
00:38:42: allen Kanälen verkauft, sowohl digital als auch analog, bei Kaufhofgalerie genauso wie bei KUFA C
00:38:49: Teleshop hin und da liegt dann natürlich eine andere Musik drin. Den Webshop damals haben die
00:38:54: auch schon begeistert, dass es heute Standard damals war, das wirklich nicht so normal oder
00:38:59: dass man bei Amazon einkauft. Also da hat sich ja wahnsinnig viel getan, aber diesen Multichannel
00:39:05: Ansatz fanden die immer gut und deswegen haben die das finanziert. Deswegen am Anfang war ich
00:39:11: praktisch fast komplett bankfinanziert. Das ist das über die Zeit ausgelaufen. Wie viel Geld braucht
00:39:18: das? Ich habe von der Bank über 500.000 bekommen. Wie kann man denn da noch schlafen?
00:39:28: Naja, also wenn du sagst, du möchtest sowas machen, dann musst du dich natürlich schon auch hinterfragen,
00:39:35: bereitet dir das schlaflose Nächte oder nicht? Das ist wohl der Fall. Das hat dir keine schlaflose
00:39:42: Nächten beraten. Naja, ich habe an die Idee geklappt. Ich wusste was ich kann und ich wusste,
00:39:48: dass ich, wenn ich was gut finde, ganze Kraft und Leidenschaft da rein hänge und ich habe gemerkt,
00:39:55: wie ich Leute damit sehr schnell begeistern kann mit dieser Idee. Insofern lag schon alles in
00:40:02: diesem Menschen während von der Idee angezogen, ist ja die Grundlage dann des Umsatzes, den du
00:40:10: planst. Und wie war das? Also wenn du jetzt damals aus damaliger Sicht, also wenn das jetzt schief
00:40:20: geht, dann bist du voll in der Grüße und haft das mit deinem privaten Vermögen. Genau, also was
00:40:27: die Banken damals schon gemacht haben, ich mache sie glaube ich heutzutage auch noch, obwohl ich
00:40:30: eine GmbH gegründet habe. Darüber lief auch der Mietvertrag. Du musst ja dann ein Zehn Jahresmietvertrag.
00:40:35: Du hast ja maximal 50.000 Schulden dann. Ja, du hast ja das Stammkapital, nein, aber die ganzen
00:40:43: Kredite, die ich von den Banken bekommen habe, die sind auf mich privat Nikola Baumgartner gelaufen
00:40:49: und ich habe sie dann weiter gereicht in die GmbH, weil natürlich die Bank gesagt hat, wenn
00:40:52: was schief geht, muss die Baumgartner so lange arbeiten gehen, bis wir unser Geld wieder zurück
00:40:58: kommen können. Ach du Heiliger Junge. Also all in. Ja, genau. Ja, pass mal auf Nikola, es gibt ja
00:41:09: noch viel zu reden. Genau, vor allem dann tolles Projekt, du hast ja Menschen mit Behinderungen,
00:41:14: hast du ja eingestellt, bist damit ja so über im Fernsehen gelandet, habe ich durch Zufall mal
00:41:18: gesehen, du hast mir gar nichts davon vorher erzählt typisch, weil du nicht so besonders eitel
00:41:24: bist. Genau, gibt also noch viel zu erzählen, dann würde ich sagen, brechen wir jetzt hier mal ab,
00:41:30: damit wir noch Stoff genug für eine zweite Runde haben. Okay, dann geht es um Grund und
00:41:36: Unternehmertum, meinst du, okay, wie wir die 20 Jahre hinbekommen haben. Genau, und jetzt zum Thema
00:41:41: unseres Podcasts, wollen wir glaube nichts mehr zu sagen, das war jetzt die ganze Zeit Arsch in der
00:41:45: Hose, ohne dass man die Leute darauf hinweisen muss, also ich hätte den Arsch nicht gehabt und
00:41:49: würde den auch nicht haben, so ins Risiko zu gehen, also nochmal alle Achtung. Ja, aber also das ist
00:41:58: vielleicht auch nochmal weil wir gesagt haben, was kann man so mitnehmen, immer aus den Erzählungen
00:42:02: oder den Themen, wie wir machen, also was ich nur sagen will, weil wir es jetzt gerade von den Banken
00:42:06: hatten und warum man kein Geld bekommt und so. Also es hat sich etwas gedreht und ich glaube die
00:42:11: Banken sind es gerade wieder mehr unterwegs, diese bis 50.000 zu finanzieren und deswegen möchte ich
00:42:18: einfach nur weiterhin Mut machen, wenn jemand das Gefühl hat, er hat eine gute Idee oder er will
00:42:24: eine Selbstständigkeit, er will aus dem Angestellten Verhältnis raus und hat eine Idee, die er mit Mut und
00:42:30: Leidenschaft danach vorne treiben will, dann ist es genau das, was jeder von uns probieren sollte.
00:42:37: Denn am Ende, ich sage mal, du bist eine Erfahrung reicher und so richtig in die Hose gehen,
00:42:44: tut es ja selten, außer bei mir. Du lebst ja auch noch und trinkst weiter. Genau. Leckeres Ding und auch
00:42:54: guten Rotwein. Gut Nick, ja ich danke dir sehr, war sehr erhält, jedenfalls für mich. Und super
00:43:02: Tee, genau. Dann hören wir uns bald zum selben Thema noch, noch einmal. Mach man Teil 2, alles klar.
00:43:09: So, machen wir es. Bis dann, tschau. Tschüss.
00:43:13: Tschüss!
00:43:14: [om tenpen]
00:43:14: Mehr Informationen auf www.covid-an загang.de/vonlehrung
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