#13 Mehr Arsch weniger Hose - was die Boomer aus Sicht der Gen Z verkackt haben?
Shownotes
Besser als über ist mit der jüngeren Generation zu sprechen - unser 22 jähriger Gast Lennard hat einen ziemlich klaren Blick darauf, was wir Boomer im Grossen versäumt haben: die grüne Transformation und den politischen Wandel einzuleiten.
Ist der Rechtsruck bei der Generation Z ein Ergebnis davon?
Ehrlich gesagt rüttelt mich der pessimistische Blick auf die persönliche Zukunft und die Welt, wie ihn Lennard für sein Umfeld beschreibt, ziemlich auf.
"Was gibt Dir denn den Anlass dazu, so positiv in die Zukunft zu blicken?" Markus Aufzählungen, was sich in den letzten Jahrzehnten alles verbessert hat und welche Chancen uns die Zukunft bringen kann, scheint nur bei uns Boomern Zuversicht zu schaffen.
Resignation und das Gefühl irgendwie 'ausgeliefert' zu sein, was kommt dagegen an?
Darüber reden wir und wie's doch geht, dass die jüngere Generation mehr Teilhabe erhält, um bei Zukunftsfragen mitentscheiden zu können:
00:00 Die Fehler der Boomer-Generation und die grüne Transformation 03:11 Zukunftsängste und politischer Wandel 06:02 Die Rolle der sozialen Medien bei der Rekrutierung junger Menschen 17:23 Die politischen Präferenzen der jungen Generation 20:49 Der Einfluss von Medienkonsum und sozialer Umgebung 23:02 Privilegien und Zugang zu Ressourcen 24:22 Finanzielle Herausforderungen und Lebenshaltungskosten-Krise 27:05 Das Wohlstandsversprechen der nächsten Generation 28:24 Armut unter Studenten 29:33 Die Bedeutung von Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Aktivitäten 32:23 Der politische Einfluss der jungen Generation 37:43 Die Rolle von Parteien und mögliche Alternativen 40:23 Das Verfahren zur politischen Teilhabe der jüngeren Generation 41:19 Die Herausforderungen bei der Änderung der Schuldenbremse 42:10 Das Wahlalter senken und das Kinderwahlrecht diskutieren 43:09 Die Bedeutung von neuen Denkgewohnheiten und Offenheit für Veränderungen 45:22 Die Notwendigkeit schneller und umfassender Veränderungen in der Klimakrise 46:38 Deutschland und andere Länder im Vergleich: Potenzial für Verbesserungen 51:12 Die Rolle der jungen Generation: Laut sein und alte Denkmuster herausfordern
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo Markus. Hallo Nick. Heute haben wir einen jungen Gast dabei, nämlich den Lennart.
00:00:08: Schön. Und bevor ich dich vorstelle, Lennart, stelle ich dir erst mal noch direkt die erste
00:00:15: Frage, die normalerweise an Markus geht. Und zwar aus deiner Sicht der Generation Z, also der 15 bis
00:00:22: 25-Jährigen. Was haben aus deiner Sicht die Boomer Generation wie Markus so komplett verkackt?
00:00:30: Also erst mal guten Tag zusammen, danke für die Einladung. Was hat die Boomer Generation komplett
00:00:38: verkackt? Also ich würde sagen, dass die Boomer Generation es nicht geschafft hat, diese Wände
00:00:44: hin zu einer Grün-Transformation insofern einzuleiten, als dass wir sie jetzt greifbar in den nächsten
00:00:49: 10, 20 Jahren umsetzen könnten. Sondern man sieht ja jetzt aktuell, dass wir gefühlt weiter davon
00:00:54: entfernt sind als es noch vor 10 Jahren der Fall war. Und ich glaube, dass die Boomer uns abgesehen
00:00:59: von einer ohnehin Welt, die langsam in Bach runtergeht, uns auch die Werkzeuge dafür, dass wir es ändern
00:01:05: könnten, nicht bereitgestellt haben. Also in Karren in Trecker fahren und jetzt nicht mal in
00:01:14: anderen Karren hingestellt, um da wieder rauszukommen. Nee, also ich würde sagen, dass die Boomer, die ja dann in
00:01:21: Deutschland eine ziemlich massiv wirtschaftlichen Aufschwung erlebt haben, dann kriegt den Back
00:01:25: auf, Wirtschaftswunder und was halt alles danach kam, dass sie da sehr, sehr viel positives draus
00:01:32: gezogen haben, sich aber so ein bisschen nach Medizinflutmäßig verhalten haben. Und jetzt heute
00:01:37: aber nicht bereit sind, ihre Deutschungshoheit, die sie dann logischerweise als sie noch was
00:01:41: jünger waren, sich selber genommen haben, auch wieder abzugeben. Also das ist zumindest mein Gefühl.
00:01:45: Mein Gefühl ist, dass so in den 70er, 80er Jahren viele der Menschen, die das heute als Boomer was
00:01:50: älter sind, alles hinterfragt haben. Man hat Foucault gelesen, man hat was auch immer getan,
00:01:55: hat ganz viel dekonstruiert, man hat ganz viel um sich herum hinterfragt und auch ehemalige Bilder
00:02:01: von Gesellschaft etc. versucht zu zerschlagen, ist jetzt aber überhaupt nicht in der Lage dazu
00:02:06: hinzunehmen, wenn jetzt junge Leute die Bilder, die man selber damals aufgestellt hat, wieder zerschlagen.
00:02:11: Es gibt natürlich unheimlich viel zu kritisieren, das rüttelt. Ich finde,
00:02:14: wenn jetzt die Boomer oder wer auch immer hat, jedenfalls jetzt gerade in der Welt geschaffen,
00:02:17: die besser ist denn je zuvor. Also ich sage mal, bevor meine eigene Tochter, die wird jetzt 18,
00:02:22: bevor die in Selbstmitteilheit versinkt, versinkt sie aber zum Glück nicht. Sag ich immer,
00:02:26: ey, Mädel, ihr habt das echt so viel besser als wir damals. Es gibt heute nicht so eine riesengroße
00:02:31: Arbeitslosigkeit. Die Luft ist natürlich sehr viel besser, das Wasser ist sehr viel besser, die Umwelt
00:02:35: ist natürlich sehr viel besser. Es wird sehr viel mehr für Umweltschutz getan. Es wird sehr viel
00:02:40: mehr Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben und Gleichberechtigung von Frauen und weltweit
00:02:45: weniger Armut und was weiß ich, die Welt ist so unendlich viel besser geworden und es gibt so
00:02:50: viele Chancen durch Technologie und alles Mögliche zu regeln. Also insofern, ich würde sehr so
00:02:56: viel, dermaßen viel hoffnungsvoller, gucke ich jetzt in die Zukunft, als ich es je vorher in meinem
00:03:00: Leben jemals getan habe. Das gebe ich einfach nur zu bedenken, ohne zu sagen, dass du mit dem was
00:03:05: du sagst, Unrecht hast, ich gebe es einfach nur zu bedenken. Möchte ich mal direkt die Gegenfrage
00:03:10: stellen. Was gibt dir denn den Anlass dazu, so positiv in die Zukunft zu blicken? Also jetzt gerade
00:03:17: merken wir, das ist zumindest mein Empfinden, dass wir geopholitisch auf immer mehr Konflikte
00:03:21: stoßen auch, in Deutschland wird auf einmal wieder Werbpflicht und bla bla bla, man diskutiert
00:03:25: wieder über ganz existenzielle Themen, wo es um Leben und Tod geht. Außerdem haben wir ja dieses
00:03:30: große anderthalb Grad Ziel, das dann erreicht werden muss bis in ein bisschen mehr als 20 Jahren,
00:03:34: das soweit weg scheint und danach wissen wir ja aus wissenschaftlichen Studien, die ja konzentuell
00:03:40: sagen, okay, wenn wir diese anderthalb Grad nicht schaffen, dann gibt es dann nach diesen trickle
00:03:45: down, also dass dann einfach so eine Spirale anfängt, dass man nicht mehr, dass man das nicht
00:03:50: mehr aufhalten kann. Gleichzeitig wissen wir mit einem Grad heiß, da kann man von knapp einer
00:03:54: Milliarde Flüchtlingen ausgehen, klimabedingt. Wie kommst du denn zu der Annahme, also das so
00:03:59: positiv in die Zukunft zu blicken? Ja, das hat natürlich mit meiner Erfahrung, in meiner Zeit,
00:04:04: das kannst du mir natürlich alles nicht wissen, aber in meiner Zeit, das war die Generation
00:04:07: no future, das war überall, da war dieser Slogan no future, da hat der Stern, da hat
00:04:11: man so eine Zitelschicht geschichte gemacht, dass Paare sind aus Hochhäusern und in den Tod
00:04:14: gesprungen, weil es war alles so grässlich. Arbeitslosigkeit, ich hatte auch, ich hatte, du
00:04:18: hattest keine Chance, Lehrer zu werden, du konntest dich anwalt werden, du konntest schon nicht
00:04:21: Journalist werden. Also Jobs konntest im Grunde vergessen, dann war aber die Angst mit Atomkraft,
00:04:25: dann war die Angst vor Nachrüstung. Da gab es die größten Demonstrationen in der Geschichte
00:04:30: Deutschlands, nämlich da waren nicht nur die Paar, die jetzt irgendwie da auf die Straße kommen,
00:04:33: es waren viel mehr, die alle sich in die Hose gemacht haben, ich will das nicht schlecht machen,
00:04:38: aber die alle total schiss hatten. Wir hatten damals, wir waren eine Generation, die einfach
00:04:41: schiss hatte. Es gab ohne Ende Krieg, es gab viel mehr Kriege früher zu meiner Zeit als heute,
00:04:46: es ist eine Friedfüge. Das kommt dir nicht so vor, aber klar, wir haben diesen Ukraine-Konflikt.
00:04:50: Im Kongo sterben seit, ich weiß nicht wieviel Jahren, sterben jeden Tag mehr als im Ukraine-Konflikt
00:04:56: in zwei Jahren. Also insofern, es gibt weniger Kriege denn je, moment. Es kommt uns persönlich
00:05:04: vielleicht nicht so vor, weil das jetzt so nah und uns rangereckt wurde, aber andererseits,
00:05:07: wir hatten ein Jugoslawien-Konflikt, also das fand ich schon auch ziemlich nah. Sondern da gab es
00:05:12: einen Genozid, einen Versuch eines Genozides zumindest. Also das fand ich alles ziemlich düster.
00:05:17: Ich will das jetzt alles nicht gut reden, was jetzt gerade ist. Ich will nur sagen, es ist nicht
00:05:22: so düster, wie es mal war, empfinde ich, im Vergleich, wenn ich auf mein Leben zurückgehe. Und was wir
00:05:28: jetzt eben haben, ist einfach sehr viel mehr Möglichkeiten, die Welt zu retten, als wir sie
00:05:32: hatten, auch dank künstlicher Intelligenz. Die Chancen sind viel größer, schneller und durchgreifender
00:05:37: zu reagieren. Aber wird irgendwo so reagiert? Also ich habe jetzt gerade nicht das Gefühl,
00:05:43: dass groß reagiert wird. Nächstes Jahr werden ja die Chinesen ihren Plan veröffentlichen,
00:05:48: wie sie das mit der grünen Transformation hinbekommen wollen. Also nächstes Jahr wird,
00:05:52: das wird ein ganz großes Thema werden, kann man jetzt schon von ausgehen. Und von diesem Plan
00:05:55: hängt dann maßgeblich was ab. Aber hier in Deutschland, also zumindest mein Empfinden,
00:06:00: haben wir jetzt gerade die FDP oder auch die CDU, die nur um irgendwie bei der nächsten Wahl wieder
00:06:05: ein bisschen besser abzuschneiden, auf einmal wieder voll hier die Verbrennerschiele fahren.
00:06:09: Die FDP hat jetzt diesen irgendein Auto Plan davor gelegt und so eine, dass man das Auto jetzt
00:06:15: wieder, wenn ihn vordergrund nehmen muss, während wir wissen, dass Individualverkehr
00:06:19: vermutlich also erstens nicht besonders effizient ist, wenn es um Umweltschutz geht und zweitens
00:06:24: auch sonst nicht besonders effizient ist, wenn es darum geht, möglichst viele Personen von A nach B
00:06:28: zu transportieren in einem möglichst umweltschützenden Rahmen. Also dementsprechend, du hast recht,
00:06:33: die Möglichkeiten wären da, das glaube ich auch, aber wir merken ja aktuell, dass der politische
00:06:37: Wille Kaugen bis gar nicht vorhanden ist. Ich sehe ja, was alles passiert. Weißt du,
00:06:42: früher in meinem Meinung nach hat Gebiete im Ruhrgebiet. Du konntest es nicht im Rheinschwimmen,
00:06:46: du konntest nicht in der Ruhr schwimmen. Der Himmel über der Ruhr war nicht blau,
00:06:49: das war das Weihversprechen von Willy Brandt. Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden.
00:06:53: Er wurde blau. In der Ruhr kann ich heute schwimmen, man kann in der Ruhr angeln. Das ist ein unfassbarer
00:06:58: Sozialprogramm, weil die armen Leute, die brauchen keinen Schwimmergeld zu bezahlen,
00:07:02: die schwimmen jetzt einfach in der Ruhr und im Rhein. Selbst die dreckige Säen ist jetzt bei
00:07:06: Olympia. Wir haben ja gesehen, wie schwierig das noch ist. Aber hey, da können überhaupt das
00:07:10: springen Leute in die Säen. Das wäre vor zehn Jahren, wäre das noch unmöglich gewesen. Also in
00:07:14: sofern unabhängig von diesen 1 Grad und 1,5 Grad Zielen, es tut sich im Kleinen, tut sich verdammt
00:07:20: viel, was wirklich die Lebenssituation von Menschen deutlich verbessert. Guck dir mal Paris an,
00:07:24: das ist unfassbar. Paris war null grün. In Paris sind jetzt nur noch 4 Prozent aller Bewegungen
00:07:30: durch Autos. Das waren mal über 60 Prozent. Das ist einfach unfassbar. Also was in Paris,
00:07:34: die haben mal eine tolle Bürgermeisterin, Ann-Yaday Gork. Aber wie die das Leben der Pariserinnen
00:07:39: und Pariser, wie die das wirklich verbessert, das ist unfassbar. Und das in einer Millionenstadt
00:07:42: wird das Leben für die Menschen deutlich besser, der Umwelt geht deutlich besser, da ist sehr viel
00:07:48: mehr grün und alles andere. Insofern, in Deutschland mit dem Verbrenner, der wird ja jetzt nicht
00:07:53: wieder voll hochgefahren, auch die CDU, die FDP fahren das nicht voll hoch. Das ist jetzt einfach,
00:07:58: da geht es um so hybride Lösungen und so weiter. Die wollen das ein bisschen aufhalten, aber das
00:08:02: ist ja nicht, dass es schlechter wird. Es wird ja trotzdem auch in deinem Sinne, wird es ja sehr
00:08:06: viel besser. Aber dann lass uns doch jetzt mal in die einzelnen Themen ein bisschen konzentrierter
00:08:12: rein. Stell dir mal mal eben vor, wie alt er ist. Das könnt ihr ja sehen, aber nicht hören.
00:08:17: Der Lennart ist ein Kind, einen sehr guten und langen Freundes von mir und ich darf es auch sagen,
00:08:26: er ist gleichzeitig auch mein Parkenkind. Insofern weiß ich, dass er sich seit vielen, vielen Jahren
00:08:31: sehr kritisch auseinandersetzt mit der Gesellschaft, sehr gerne politisch diskutiert. Deswegen fand
00:08:38: ich es so spannend, dich einzulernen, Lennart. Du ergänzt gleich noch, was ich vergesse,
00:08:42: aber du hast dein Bachelor grad abgeschlossen. Du bist in der Überlegung, was du als Master
00:08:48: inhaltlich noch dranhängst. Ansonsten bist du schon seit ich meine zwei Jahren auch parallel
00:08:55: zu deinem Studium im Teilzeitsjob schon berufstätig und verdienst dein eigenes Geld. Und ja, bist,
00:09:05: wie wir jetzt schon gehört haben, aus der Belesen. Also insofern mal sehen, was du uns heute noch
00:09:11: alles um die Ohren schlägst. Hab ich was vergessen, was ich noch erwähnen sollte?
00:09:16: Nein, eigentlich nicht. Also ja, ich habe jetzt meine Bachelorarbeit grad abgegeben. Bewertung
00:09:23: steht noch raus, wird jetzt wahrscheinlich in den kommenden Wochen dann an mich herangetragen.
00:09:27: Und ja, also ich würde sagen, von sehr Belesen bin ich noch weit entfernt, aber ich gebe mein
00:09:31: Bestes irgendwann das wirklich von überhaupten zu können. Also ich glaube, Markus, was jetzt
00:09:38: so ein bisschen zumindest mir rauskam, ist das, was wir auch schon in den letzten Podcasts hatten,
00:09:42: dass wenn die Leute, es gibt jetzt mehr als eine Umfrage, die immer wieder zeigt, wenn die Leute
00:09:47: auf ihr privates Leben gucken, dann finden sie gar nicht, dass es ihnen so schlecht geht, dann
00:09:52: spüren sie sehr viele Verbesserungen. Aber wenn sie sozusagen auf die Welt gucken, auf die globalen
00:09:58: Themen, dann herrscht Zukunftsangst. Ja, da kann ich gleich reinspringen, weil das eine bedingt das
00:10:07: andere. Also da habe ich gestern mir in den Abendstunden in meinem Computer einen Vortrag
00:10:13: angehört von eben Ingol von Bühnern, der dieses Buch "Haltbarkeit" geschrieben hat,
00:10:17: dass ich euch vorhin mir gezeigt habe, der gesagt hat, genauso ist es eben, wir erleben, dass unser
00:10:23: Alltag immer leichter wird, auch durch Kainer, die Handys haben alles erleichtert. Man kann
00:10:26: jetzt einfach statt mit dem Auto nach Barcelona fahren zu müssen, auch in Fliegen, in anderthalb
00:10:31: Stunden aus Deutschland, wie auch immer. Und dadurch ist der Alltag, und da würde ich Markus auch
00:10:35: recht geben, der ist leichter geworden, also insofern ist es besser geworden. Das Problem ist aber,
00:10:39: dass diese Alltagserleichterung eben den Klimaschutz und diese grüne Transformation zunehmend
00:10:44: unmöglich macht und eben wir dann Bühnern schreibt unhaltbar macht. Und aus der Perspektive
00:10:50: würde ich sagen, ja, ich glaube wir diskutieren das gerade aus zwei verschiedenen Perspektiven.
00:10:54: Du sagst der Alltag und so die Lebensqualität wird besser. Das würde ich auch sagen, das Problem ist
00:10:58: aber, dass diese Lebensqualität ja nicht ins unendliche weitersteigen kann, weil irgendwann
00:11:03: dieser Kipppunkt kommen wird und dieser Kipppunkt, den sollte man ja, das war zum Beispiel die Annahme
00:11:08: aufhalten, aktuell wirkt das auf mich nicht, als ob der aufgehalten werden wird. Und dann glaube ich,
00:11:13: dass es in einer Art und Weise rasant back abgehen könnte mit eben unserer Lebensqualität, die
00:11:19: wir uns jetzt gerade noch gar nicht vorstellen können. Und dementsprechend, so ehrlich kann ich sein,
00:11:22: blick ich auch eher pessimistisch als optimistisch in die Zukunft. Es gibt natürlich eine unheimliche
00:11:26: Chance in der Menschheitsgeschichte einmalig. Es gibt die Chance, dass Energie umsonst wird. Du kannst
00:11:31: natürlich irgendwie, du kannst, zumindest in Afrika kannst du natürlich, wenn du damit Solar,
00:11:36: Solar entwickelt sich ja immer weiter. Du kannst halt unfass, also Afrika wird Energie autark sein.
00:11:41: Da wird überhaupt gar nichts mehr kosten. Also was das bedeutet für Lebensqualität und so was
00:11:45: alles ist unfassbar. Jetzt ist nur die Frage, wie kriegst du die Solarenergie halt in solche Länder
00:11:50: wie Deutschland. Und das ist ein bisschen, aber dann kannst du, wenn du Energie ohne Ende hast,
00:11:54: dann kannst du natürlich Wasserstoff, kannst du natürlich dafür sorgen. So,
00:12:00: hier muss man auch nicht mit dreckigen Schiffen mehr rüber schaffen über die Meere, weil du schaffst
00:12:06: es mittlerweile, gibt es eben auch sauberen Treibstoff. Und dann kannst du das mit Schiffen,
00:12:10: kannst du das eben einfach transportieren, die eben nicht mehr mit schweren Diesel transportiert
00:12:13: werden. Und dann hast du eben auch in Deutschland, hast du Energie, die im Grunde nur noch die
00:12:16: Transportkosten kosten und die Transportkosten sind auch nicht mehr so teuer, weil wie gesagt,
00:12:20: du brauchst heute diesen Schiffdiesel nicht mehr. Du hast einfach sehr viel Energie durch die
00:12:25: Technologien. Das ist vor allen Dingen so la, und das ist nicht Windkraft. Oder beides. Also da war
00:12:32: letztes Jahrgeber der Nachhaltigkeits-Experte in Geldanlagen. Also der hat mich eigentlich
00:12:39: total positiv gestimmt. Der meinte also, Strom kostet uns derzeit 3 bis 5 Cent in der Produktion,
00:12:46: weil eben die Sonne unter Wind uns faktisch nichts kostet. Und wir schon so aufgerüstet haben,
00:12:51: dass diese erneuerbaren Energien in Deutschland auch aus der Sicht der Wirtschaft schon sehr,
00:12:57: sehr weit vorne ist. Also diese Themen, das finde ich jetzt direkt ins Nachhaltigkeits-Thema
00:13:04: reingegangen, genau. Wenn wir sagen, der Fortschritt, der Wachstum, auch neue Technologien, du hast
00:13:10: KI erwähnt, bedingt Energie und Strom. So wer da die Botschaft erst mal, wir haben irgendwie die
00:13:16: Energiewende, auch wenn sie natürlich in vielen Ecken noch stolpert und noch nicht da ist,
00:13:23: aber was Strom betrifft, da ist selbst in Deutschland die Wende eigentlich schon erfolgt.
00:13:29: Also ich möchte mal insofern zwei Rückfragen stellen. Zum einen sagt jetzt ja in Afrika,
00:13:36: das möglicherweise wird dann der Energie lieferant und da wird das alles super gut funktionieren.
00:13:41: Also ich glaube, man darf dabei nicht vergessen, dass wenn es eben mit dieser Abwärtsspirale losgeht,
00:13:48: dass dann auch weite Teile Afrikas unbewohnbar werden. Also so wie wir uns das gerade vorstellen,
00:13:53: so wird der Afrika dann nicht mehr aussehen. Da wird es ja Landstriche geben, wo du auch
00:13:56: keine Arbeit mehr hinschicken kannst. Man hat bis dahin irgendeinen Sonnenallgenden Anzug erfunden,
00:14:00: in dem der dann untergekühlt wird auf seine 36 Grad Körpertemperatur oder was auch immer.
00:14:04: Also du Markus, sagst dir ganz einfach was mit, man könnte, man könnte, man könnte. Ja,
00:14:10: dafür dass das passiert, bräuchte man ja politischen Willen und dieser politische Wille,
00:14:14: den erkenne ich nirgendwo. Wir haben jetzt in diesem Herbst die Präsidentschaftswahl in den USA,
00:14:20: da ist die Frage Trump oder Harris, also da geht es ohnehin um sehr viel,
00:14:23: angenommen Trump für das Gewinn. Trump leugnet den Klimawandel bis heute,
00:14:27: sagt das seine Erfindung der Chinesen. Glaubst, also kannst du dir vorstellen,
00:14:30: dass mit jemandem, der solche Aussagen tätig, überhaupt der politische Wille da ist,
00:14:34: für diese Transformation und wenn der nicht da ist, dann können wir hier ganz oft und schön sagen,
00:14:38: hätte wäre könnte, wird aber dann nicht passieren. Ja, die Wirtschaft wird das glaube ich eher regeln,
00:14:43: als der politische Willen von einzeln. Afrika ist ja auch, meine Güte, weißt du, du hast ja eben,
00:14:48: dass das mehr, du hast ja Wasser ohne Ende. So, das kannst du dann eben, wenn du so la Energie hast,
00:14:52: kannst du das entsalzen. Du hast das Wasser genug, damit pflanzt du Bäume. Das macht auch in Afrika,
00:14:58: machst du mal eben die Gegenden, machst du da um 10 Grad, mindestens kühler. Ja, Bäume sorgen auch wieder
00:15:02: für fruchtbaren Boden, dadurch entwickelt sich auch so ein Prozess. Das sind alles etablierte Prozesse,
00:15:08: das weiß man alles, dass es funktioniert. Ja, es muss jetzt einfach nur mit so la, das muss
00:15:12: auch weiter vorangetrieben werden und für Länder wie Deutschland wird dann geben Autos,
00:15:16: wenn es ja irgendwann gibt, aber Autos dienen dann eben auch als Speicher. Du lädst die mit Sonnenenergie
00:15:21: auf und dann ist einfach die Energie in deiner Autobatterie. Das macht auch unheimlich viel aus.
00:15:27: Du wirst andere Batterien wirst du sonst noch erfinden, die dann eben auch diese ganze Soleilenergie,
00:15:33: die wir von dem Moment so viel haben und Windenergie an manchen Tagen, das verteuert Strom ja auch ohne
00:15:38: Ende, dass wir zu viel Solar und Windenergie produzieren, die wir dann teuer abgeben müssen.
00:15:44: Das wird sich eben auch ändern, weil wir das irgendwann speichern können. Das geht eben durch
00:15:47: technologischen Fortschritten, damit keine Politiker was dagegen haben. Da können die sagen,
00:15:52: was die wollen. So muss ich sehen. Aber Stichpunkt hier Politik,
00:16:00: Leonard Weiss-Zuchau angesprochen hat, also neben USA, klar, es sind die globalen Player wie USA
00:16:07: und China, die dominieren die Entwicklungen, aber kommen wir mal auf unser Deutschland zurück
00:16:14: und wenn wir da draufblicken, dann ist es ja schon erstaunlich von den letzten Wahlen und das
00:16:23: finde ich schon in einer dramatischen Änderung. In den letzten Jahren konnte man immer sagen,
00:16:29: wenn man jung ist, ist man eher links und je älter man wird, wird man mittiger bzw. konservativer.
00:16:34: So und wenn wir jetzt gucken, wie sind die letzten Wahlen erfolgt, dann sieht man ja,
00:16:39: es sind immer noch viele junge, weit links. Die älteren sind eher in der Mitte, aber jetzt kommt
00:16:46: eben dieses neue Phänomen hinzu, dass junge eben auch ganz rechts sind und vom Alters her
00:16:54: zwischen Generation Z und Boomer, um mal immer exemplarisch diese zwei Jahrgänge zu nehmen,
00:17:02: sogar mit 9 Prozent und die Boomer nur mit 5 Prozent, weit rechts, was in Deutschland dann AfD
00:17:08: bedeutet und Konsorten. Wie nimmst du das wahr? Wie kannst du dir das erklären, wenn du auf
00:17:14: dein Freundeskreis guckst, auf deine Mitstudentinnen? Was tut sich da? Also ich sage, also erst mal muss
00:17:24: ich sagen, dass ich jetzt in meinem Freundeskreis ist niemand drin, von dem ich wüsste, dass er jetzt
00:17:29: weit rechts wählt oder so. In meinem Freundeskreis sind auch nicht nur Linken, da sind auch ein,
00:17:33: zwei Leute, die wahrscheinlich irgendwas in der politischen Mitte wählen oder so und ich habe
00:17:36: auch ein paar Kumpels, die zum Beispiel bei der letzten Europamalie Volt-Parteigwälter,
00:17:39: was mir völliges Rätsel ist, warum man das tut, aber kann man ja machen, ist ja im Endeffekt auch
00:17:43: etwas aus diesem typisch demokratischen Parteien-Spektrum. Ich glaube, der Grund, warum junge
00:17:48: Leute rechts wählen, dafür gibt es zwei. Der eine ist, dass die Rechten in den Sozialmedien in einer Art
00:17:54: und Weise rekrutieren, eigentlich hier etc. und die politische Linke und auch der politische
00:17:58: Mainstream oder das jetzt hier irgendwie herabwerten sagen zu wollen, die die einfach noch nicht erkannt
00:18:02: haben, also die politische Rechte ist auf Plattformen wie TikTok, auf YouTube, auch eher auf Instagram,
00:18:08: auch weil die sind sehr stark vertreten, die haben da richtige Strategien hinter, die auch wissen,
00:18:12: welche Knöpfe sie bedienen müssen etc. Darüber erreicht so einfach notwendigerweise junge
00:18:17: Menschen, das ist der eine Grund. Der andere Grund, also das glaube ich, ich kann jetzt nicht
00:18:22: für eine ganze Generation sprechen, aber um einen Empfinden, ich glaube, dass bei der GenZ und
00:18:29: aus möglicherweise auch schon bei den jüngeren oder also leicht jüngeren und leicht älteren
00:18:33: Leuten schon so ein kollektives Gefühl des Ausgeliefertseins vorherrscht. Da wird es ein paar
00:18:38: Ausnahmen geben, aber die meisten ist glaube ich schon klar, okay, wir haben jetzt hier gerade eine
00:18:44: Welt, die ist eigentlich schon ganz in Ordnung für uns alle, also es läuft eigentlich schon ganz gut,
00:18:48: da würde ich Markus ja auch erst mal zustimmen, hört sich hier unser Alltag, ist leichter als vor 60, 80, 100 Jahren.
00:18:53: Wir haben auch sonst einiges, was leichter geworden ist, man muss in Deutschland eigentlich keine Angst mehr
00:18:58: haben auf der Straße irgendwie zu verhungern oder so. Es gibt ja schön Angebote etc. Jetzt ist aber das
00:19:04: Problem folgendes. Der Soziologe Oliver Nachtweier hat 2016 schon ein Buch drüber geschrieben,
00:19:09: "Die Abstiegsgesellschaft". Wir leben gerade in Zeiten, in denen ja Wachstum nicht mehr so richtig
00:19:15: stattfindet, also es ist im Postwachstumskapitalismus, der so innerhalb des Neoliberalismus aufkam,
00:19:21: wurde immer Wachstum propagiert, das aber auch schon ganz lange ohne reales Wachstum stattfindet.
00:19:25: Und wenn man sich jetzt auch gerade anschaut, die deutsche Wirtschaft ist ja im Argen, es geht nicht
00:19:29: so richtig voran, mein 0,1 Prozent Wirtschaftstraktum, macht man da, aber es wird nicht wirklich besser.
00:19:34: Und wenn man sich dann die Ausführung von Oliver Nachtweier durchliest, dann zeigt er, wir leben wirklich
00:19:39: in einer Abstiegsgesellschaft. Also man läuft quasi permanent gegen eine Rolltreppe, die nach unten
00:19:43: geht, man kann es vielleicht schaffen auf einer Höhe zu bleiben, man kann auch vielleicht sogar noch
00:19:47: einen Schritt nach oben machen, die Chance ist aber eher klein und die Chance, dass die Rolltreppe
00:19:50: ja mit runter nimmt, ist sehr hoch, also dass man irgendwann mal weniger hat, als die eigenen Eltern
00:19:54: ökonomisch betrachtet, liegt relativ nahe und ich glaube, dass das ein Gefühl ist, dass sehr viele
00:20:00: junge Menschen, auch wenn sie es vielleicht jetzt nicht konkret das Buch gelesen haben oder so, aber
00:20:04: dass sie schon spüren, dass sie schon merken, dass eben dieser Reichtum sich inzwischen ganz massiv
00:20:09: auf wenige ganz oben konzentriert und der Mittelstand ja auch während der Covid-19 zum Beispiel massiv
00:20:14: gewinnten hat, die Realöne von den ganz Leuten ganz weit unten sind sehr viel schlechter geworden,
00:20:18: nicht in Flation, bla bla bla. Und ich glaube, dass durch dieses kollektive Gefühl das Ausgeliefert
00:20:23: sein, sondern weiß, okay, ökonomisch wird das vermutlich in meinem Leben jetzt nicht mehr viel
00:20:27: besser, sucht man sich dann andere Punkte, in denen man irgendwie so sich Stärke, sich Relevanz für
00:20:33: sein, da sein und so herauspickt und da ist dann, du greifst halt viele auch wieder auf Nationalismus,
00:20:39: auf Identität, auf also völkischen bisweilen auch rassistischen Nationalismus zurück etc.
00:20:46: und sich halt irgendwie in einer Gemeinschaft zu sehen, was gut, was was gut ist hat und die
00:20:51: Menschen definieren halt gut als ihre Herkunft, ihre Nationalität etc. Das ist mein Empfinden.
00:20:55: Okay.
00:20:56: Ja, da ist viel dran. Also ich kenne so ein Buch, das heißt "No Matters, What Matters in Kansas", wo
00:21:02: man eben, wo der Autor eben nachweist, dass die Leute jetzt die Republikaner wählen, obwohl es gegen
00:21:08: ihre finanziellen Interessen widerspricht, weil die sowieso so im Arsch sind, dass sie dann wegen
00:21:13: sagen, okay, dann wählen wir wegenst die Partei, bei der wir uns zu Hause fühlen, die nämlich gegen
00:21:16: Abtreibung ist, die für Waffen ist und so weiter, dann spielen nämlich kulturelle Werte, spielen
00:21:20: eine viel größere Rolle. Also wenn es irgendwie nach, wenn das Gefühl geht, es geht nach unten und
00:21:24: Verteilungskämpfe anfangen und so weiter, dann will man sich wegen ein bisschen heimlich fühlen
00:21:30: und deswegen ist da neben auch der Trend gegen Einwanderung und so weiter und deswegen würde
00:21:36: ich auch sagen, deswegen wahrscheinlich AfD, dass das bei jungen Leuten so viel ist, wundert mich
00:21:40: auch, aber ich finde, das hat Lenny wo nicht das Teilwasser sagt, ob das da mit den sozialen Medien,
00:21:46: weil die AfD das besser macht als die anderen, ob die so doof sind, aber dass sie da, ja, das mit
00:21:56: der Ansprache kann sein. Ich nehme es zur Kenntnis. Ist nicht nur davon ab, ob jemand doof ist oder
00:22:00: nicht, sondern das ist einfach die Kli durch den Algorithmus, kriegst du dreimal so ein Thema
00:22:04: angeklickt, kriegst du das nur noch und ich sag mal, je öfter du das hörst, irgendwann hast du
00:22:12: kein Korrektiv mehr, zumindest was du Medienkonzum betrifft und bist dann in deiner Bubble wie du,
00:22:19: Lenny sagst, dass du eher, sag ich mal, mit linken Sympathisanten umgeben bist und auch da wenig
00:22:29: Durchmischung erfolgt. Auch nicht während deines Studiums oder den Job, den du jetzt machst. Also
00:22:34: ich muss sagen, ich vermeide es mit Arbeitskollegen über Politik zu sprechen, das habe ich für
00:22:40: ein eines Praktikums einmal gelernt, das mache ich am besten nicht, weil sonst auch total den Bach
00:22:45: untergehen. Ja, als Pathentante sehr gut. Und während meines Studiums, ich würde sagen, die meisten
00:22:52: meiner Freunde, die unter den Kommunitoren, die ich als Freund bezeichnen würde, die sind so links
00:22:57: liberal, die sind da irgendwas, SPD, Grüne oder so, also so richtig linke sind da auch selten dabei,
00:23:02: habe ich das Gefühl, aber die meisten sind so, so ein sehr typischer Linkemains vielmehr in Deutschland.
00:23:06: Also da, ja, umsends war ein wenig verächtlich zu sagen, aber das ist jetzt natürlich nicht tief,
00:23:12: weil ein Bösek meinst so, Lastenfahrrad, Vegan und so, und man, ja, ich will jetzt nicht tiefer darauf
00:23:19: eingehen, aber ja, so was, dass ich für mich in Ordnung finde, aber was jetzt nicht mein politisches
00:23:22: Weltbild ist. Ja, also vielleicht nur noch ergänzend, also es gilt für uns alle drei, wir kommen ja
00:23:29: aus sehr privilegierten Verhältnissen, also wir kommen alle drei aus akademiker Verhältnissen,
00:23:35: das heißt, die Bildung wurde uns mit Individu gelegt, auf der Zugang dazu, man hat entsprechend
00:23:40: auch eine andere Erziehung genossen, die zumindest sage ich mal mit Lesen viel lesen, wie man jetzt
00:23:46: auch bei Leonard schon unabhängig sieht, ja, zielt. Wir können uns entscheiden, ob wir uns biologisch
00:23:56: und sogar in demittag Qualität ernähren wollen oder nicht, es hängt nicht unbedingt am Geldbeutel,
00:24:01: ob man das tun kann oder nicht, und wir haben alle noch einen, du wingst ab, kannst du gleich darauf
00:24:07: eingehen, und wir haben alle letztendlich ja auch wissen, dass wir von der Generation vor uns auch
00:24:14: noch eine Erbe erwarten können und das nicht ganz aussichtslos ist. Finde ich schon sehr viel mehr,
00:24:20: als viele andere überhaupt so, würde ich sehen. Das ist völlig richtig, also ich würde auch sagen,
00:24:25: im Vergleich hat man im Geburt ein Roulette gewonnen, aber das, was ich jetzt erst mal, wenn ich noch
00:24:31: kurz anführen möchte, ist, dass mit der Lebenshaltungskostenkrise, also wir alle merken jetzt,
00:24:37: auf einmal ist der halbe Einkaufsfragenkostel nicht mehr 50, sondern 70, 90 Euro, was auch immer,
00:24:42: bleibt, bleibt, bleibt, ist auch, wenn man vergleichsweise, also ich möchte mal so sagen, ohne jetzt zu
00:24:48: privat zu werden, ich habe ja, wie du angekündigt, also wie du gesagt hast, jetzt schon länger einen Job
00:24:52: als Freie Journalist, arbeite ich neben einem Studium und ich bin da jetzt schon seit knapp
00:24:56: zwei Jahren ein bisschen weniger und verdiene da auch, würde ich sagen, vergleichsweise für ein
00:25:00: Student ein gutes Geld. Also ich würde sagen, wahrscheinlich habe ich während meines Studiums
00:25:04: mehr Geld als andere Studenten, würde ich denken, weil ich einfach, wenn du dann deine acht bis zehn
00:25:10: Schichten im Monat doch machst, dann hast du halt deine Kohle, trotzdem gehe ich auch gegen Ende des
00:25:17: Monats häufig bei null raus oder zumindest bei so leichten Rücklagen, die man sich bilden kann
00:25:22: und das kann ich ja jetzt auf das Publikum sagen, das verspreche ich, ich lebe nicht besonders
00:25:26: verschwendet, also ich bin niemand, der sich teure Klamotten kaut, oder so was, ich habe keine
00:25:30: Auto, ich lebe eigentlich sehr minimalistisch, könnte man sagen, so und dementsprechend, ja, also
00:25:37: es ist jetzt auch nicht so doll, wie du gerade gesagt hast, aber ja, es ist also,
00:25:42: mir ist schon klar, im Geburtengrolett hat man vergleichsweise gewonnen und so, das ist
00:25:45: ja gut. Ja, das gehört sich ja zu anders, wenn es alles um Geld geht, also die Parents Lottery,
00:25:53: ich kenne das aus dem Englischen, da geht es aber eben auch darum, kommt man aus warmherzigen Familien,
00:25:57: ist man da irgendwie geborgen, irgendwie sowas, kriegt man differenziertes Weltbild mit und so
00:26:02: weit, ob das alles mit Geld zu tun hat, also ich hatte wahrscheinlich noch weniger Geld damals als
00:26:06: Lenni, das war mal irgendwie normal, ja, also insofern, ich galt damals sicher nach heutigen
00:26:12: Zensus, galt ich als Arm, garantiert als Arm, aber habe ich mich Arm gefühlt? Das heißt damals als Student oder?
00:26:18: Als Student, ja, aber habe ich mich Arm gefühlt, nein, unter gar keinen Umständen, ja.
00:26:22: Aber als Student, ja, Armut, keine Kategorie. Ja, Armut ist eben einfach, das ist ja im Grunde,
00:26:27: hat das auch ein bisschen was damit zu tun, wie man sich fühlt, da natürlich mit einem Alter zu tun,
00:26:30: also insofern Geld ist, ich will einfach nur darauf hinweisen, Geld ist jetzt nicht unbedingt
00:26:36: so was zu tun. Also ich gebe dir recht, also der Punkt, auf den ich eigentlich hinaus soll,
00:26:40: ich gebe dir recht, aber auch da kann ich sagen, also es ist eine sehr differenzierte Diskussion,
00:26:45: die man da auch in den Familien hat, ich weiß in Lennards Familie letztendlich auch, man ist
00:26:52: da auch nicht immer einer Meinung, aber die Frage, die ich mir ja stelle, warum sagt ein junger Mann,
00:26:59: wie Lennard, ich sehe pessimistisch in meine Zukunft, das ist ja eigentlich die Frage.
00:27:06: Jetzt sagst du Markus, na ja in deinem Alter habe ich das auch gesagt, weil da war NATO Doppelwisch los,
00:27:13: keine Ahnung, Atomkraft, nein, danke. Also es waren ja sehr viele Themen auch in jeder Generation,
00:27:21: die Ängste auch getrieben hat, aber jetzt geht es ja schon so ein bisschen ernst eingemacht,
00:27:28: weil dieses Wohlstandsversprechen der nächsten Generation geht es immer besser als der letzten,
00:27:34: das ist ja das, Lennard, was du so ein bisschen beschrieben hast und dieser Generationenvertrag,
00:27:40: also Lennard, du arbeitest sozusagen für meine Rente, dafür arbeite ich sozusagen für die Rente
00:27:47: meiner Eltern, wird ja nicht mehr so aufgehen, das wissen wir jetzt schon.
00:27:52: ...
00:27:54: Ich möchte noch kurz einen Einwurf machen zum Thema Armutunterstudenten.
00:27:59: Wenn man sich den Armutsbericht, den Ulrich Schneider, also der von Parität
00:28:03: zwischen der Vorsitzende, dieses Jahr veröffentlicht hat, dann sind es bei Männern zwischen 18 und 25,
00:28:07: fast 24 Prozent, die arm sind, bei Frauen sind es fast 27 Prozent.
00:28:12: Bei Auszubildenden, also bei Menschen zwischen 18 und 25.
00:28:17: Ja, okay, das verstehe ich.
00:28:19: Aber fühlen die sich an? Sind die nur finanziell arm oder fühlen die sich auch an?
00:28:23: Da werde ich eine andere herangehen.
00:28:26: Ich würde sagen, wenn jemand einfach per Definition finanziell arm ist, dann hat der mit Problemen zu kämpfen.
00:28:32: Die sind einfach da. Natürlich kann sein, der fühlt sich dann total reich, weil er vergleicht sich dann mit jemandem,
00:28:37: der für ein Euro am Tag in einer Kobalt wie eine Soldatschufte oder was weiß ich, oder so, dann ist man reich, natürlich.
00:28:44: Aber wenn man jeden Monat sich Gedanken machen muss, wie man den Einkauf am 26. noch macht oder ob man seine Struhrechnung bezahlen kann,
00:28:51: dann ist das so existenziell.
00:28:53: Dann hat man notwendigerweise einfach Bauchschmerzen, dann hat man Existenzenkste, dann hat man Sorgen lieben müsste man nicht haben.
00:28:59: Also wie gesagt, angenommen politischer Wille wäre da, könnte man das ja auch ändern.
00:29:03: Also man hätte das Barfäck ja nicht wieder kürzen müssen oder so.
00:29:06: Man könnte das Barfäck ja auch wieder erhöhen, sogar massiv erhöhen.
00:29:09: Man könnte, was weiß ich, man könnte mindestens Lohn erhöhen.
00:29:12: Das würde ganz viele Studenten, die in den Studentenjobs logischerweise zumindest Lohnarbeiten helfen und so.
00:29:16: Er fehlt aber wieder der politische Wille.
00:29:18: Ich bin kein Fan des Arguments, ja, aber wie fühlt man sich dabei?
00:29:25: Weil schön, wenn es ein paar Hippies gibt, die sich darüber freuen, dass sie nur von 800 Euro im Monat leben oder so,
00:29:30: das ist auch nett für die, wenn die sich damit beführen.
00:29:32: Also freigewählter Minimalismus geht immer an.
00:29:36: Genau, das ist ja völlig in Ordnung, wenn die Menschen das machen wollen.
00:29:39: Aber ich würde immer sagen, da sind ja ganz viele Tausende in Mitleidenschaft, die auch auch armen sind und die sich damit nicht so geil führen,
00:29:47: dass sie sich wirklich extrem beschissen fühlen.
00:29:49: Und es wäre ja im Prinzip, denn ich möchte jetzt nicht zu meinem eigenen Plattenspieler hier werden und mich wiederholen,
00:29:54: aber das wäre ja auch möglich, das zu ändern.
00:29:57: Da fehlt nur wieder der politische Wille.
00:30:00: Worauf es aber auch ankommt, glaube ich, ist eben, wenn man nicht nur aufs Geld schielt,
00:30:05: ich glaube, also wenn man zum Beispiel, wenn man anders wohnen würde,
00:30:08: oder auch wenn man die wie die Umwelt besser macht, wie gesagt,
00:30:10: wenn du sauber Flüsse hast, brauchst du kein Geld mehr für Schwimmart,
00:30:13: wenn du mehr Sehen hast und so weiter, ne?
00:30:16: Wenn du die Städte insgesamt kühler kühlen würdest, indem du mehr grün machst und die Fassaden begrüßt,
00:30:20: dann brauchst du zumindest, ich habe sowieso kein Ventilator und Klimaanlage für dich zum Kotzen.
00:30:24: So brauchst du dann aber eben vielleicht auch nicht.
00:30:27: Wenn du irgendwie wohnen, so gestaltet ist, dass mehr Innöfe gibt, dann kochen die Leute vielleicht Spaghetti zusammen
00:30:33: und du isst eben einfach mit oder alle Grillen zusammen oder wie auch immer.
00:30:36: Ich finde, man kann leben, eine Gesellschaft könnte leben auch so organisieren,
00:30:40: dass du letztlich eben weniger Geld brauchst.
00:30:42: Und wenn du zum Beispiel eine Bullbahn vor deinem Austür hast, wo vorher Autos rumgeprescht sind,
00:30:46: dann brauchst du auch nicht, hast du vielleicht gar kein Lust mehr ins Kino zu gehen,
00:30:49: weil du spielst lieber mit den alten und mit den jungen Leuten, spielst du da Bull oder mal sonst irgendwas.
00:30:53: Also ich finde, man kann leben und ich sehe das in Leipzig, da hat ich wahrscheinlich schon mal erzählt,
00:30:58: neben dieser Eisenbahnstraße da, der gefährlichsten Straße Deutschlands,
00:31:01: da gibt es eben einfach, die Stadt eben finanziert, dann gibt es dann eben einfach alles Mögliche.
00:31:05: Da gibt es Skateboard und da gibt es Volleyball und da gibt es Basketball.
00:31:08: Und da sind hunderte Tausende von jungen Menschen, die einfach eine gute Zeit verbringen,
00:31:12: da denkt keiner mehr an Geld.
00:31:14: Du brauchst noch niemanden zu vereint, Gebühr zu zahlen oder sowas.
00:31:17: Ich möchte mal, ja, ich möchte gleich mal sagen, ich möchte zuerst kurz inzwischen fragen,
00:31:21: ist die Eisenbahnstraße die gefährlichste Straße Deutschlands?
00:31:24: Ich höre, ob sie das ist, weil sie das wahrscheinlich auch gefühlt, lieber Leonard,
00:31:28: aber das schreiben die Zeitungen, schreiben, das wäre die gefährlichste Straße Deutschlands, keine Ahnung.
00:31:33: Ich wohn da immer, wenn ich im Hotel, also immer, wenn ich in Leipzig bin,
00:31:36: wohne ich in der Eisenbahnstraße.
00:31:38: Okay, bei einem guten Kumpel von mir hat es seinen Mietvertrag für eine Wohnung in der Eisenbahnstraße
00:31:41: vorgewehrst und unterschrieben.
00:31:43: Ja, also ich glaube auch, dass wenn man bessere Angebote schaffen würde,
00:31:50: um sich gemeinschaftlich draußen zu spielen, zum Kochen etc. zu treffen,
00:31:54: dass das durchaus funktionieren könnte, dann würde ich auch immer sagen,
00:31:57: ja, sollte man auf jeden Fall machen, also bin ich totaler Fan von.
00:32:00: Aber ich sehe, dass es auch wieder nette wäre könnte.
00:32:05: Also ja, natürlich könnte man das machen, aber ich sehe gerade nicht irgendwo,
00:32:09: und jetzt lege ich wieder den politischen Willen, das zu machen.
00:32:12: Wir sehen ja gerade die Schuldenbremse, wird uns zwar so verkauft,
00:32:15: als seien die für uns junge Leute was Gutes, gleichzeitig sehen wir alle okay,
00:32:19: wenn man keine Kohle in Infrastruktur, auch wieder um die Wirtschaft an's Laufen zu bekommen,
00:32:25: da reinbuttert oder so, dann geht es ja tendenziell eher bergab.
00:32:28: Das bedeutet, ja, ist schön, aber sehe ich gerade auch nicht passieren,
00:32:32: weil ich sehe, dass die politischen Willen den sich auch in irgendein Wort,
00:32:35: zumindest nicht bei der Partei, die da relevante Regierungsmacht hätte,
00:32:38: wenn sie es haben könnte.
00:32:40: Also, wenn es ja auch um die Parteien und die Wahlen geht,
00:32:44: ist ja auch so eure Generation unterrepräsentiert,
00:32:48: dadurch, dass immer, also die nächste Generation, also ich bin sozusagen schon junger Boomer,
00:32:54: also wir sind auch die gebürtende starken Jahrgänge,
00:32:57: auf uns wird geschielt, wenn es um Wahlenversprechen geht,
00:33:01: die Renten auch oben gesetzt und nicht das Barvirk, um es mal zu sagen,
00:33:04: deswegen, um es vielleicht mal ein bisschen konkreter zu machen und zu sagen,
00:33:07: woran könnten die Älteren eigentlich eher sparen und die Jüngeren hätten sozusagen,
00:33:13: also stellen wir uns mal vor, wir hätten immer so ein Budget, also ich gebe mal ein Beispiel.
00:33:17: Meine Meinung war, und das ist unabhängig von Corona-Zeit, dass sie sagt,
00:33:22: ja, ich habe in meinem Leben schon so viel gesehen, ich bin schon so viel geflogen,
00:33:27: dass ich mein Budget an Flugreisen, die ich weiterhin gut fände,
00:33:32: weil nur so öffnet sich der Geist, wenn man auch mal sieht, wie es in Afrika vor Ort ist
00:33:37: und nicht nur immer darüber liest oder siniert, mein Budget würde ich aber lieber den Jüngeren geben,
00:33:43: um zu sagen, okay, kürzt mir mein Budget, dafür geht es an die jüngere Generation.
00:33:48: Wisst ihr, was ich meine?
00:33:50: Meine Sicht total ist aber ja das Bubbleargument schlechthin, also du versenkst,
00:33:54: und du wieviel Prozent der Deutschen so oft geflogen sind in deinem Leben wie du,
00:33:58: es werden zwei Prozent sein höchstens, also das ist was, das ist ehrenwert von dir das zu tun.
00:34:05: Wir können anderes Beispiel, es geht gar nicht so gut.
00:34:08: Aber Nicolas, das haben wir doch jetzt gesehen und deswegen kacken die Grünen ja ab,
00:34:12: weil das ist eben einfach da, an die Mitmenschlichkeit und globale Verantwortung von Einzelnen zu appellieren,
00:34:19: also das machen einige, wenige Leute so wie du, aber funktionieren tut es glaube ich nicht.
00:34:23: Da bist du denkend, okay, ja, das ist unsere Diskussion, aber trotzdem ist es nun so,
00:34:27: dass wir die schon viel geflogen sind, jetzt auch diejenigen sind, die jetzt die ganzen Kreuzfahrtreisen machen.
00:34:32: Also wo ihr sagt, ohne Sinn und Verstand, einfach weiterpuffern.
00:34:36: Ja, ich würde auch wieder sagen, das sind ein paar, das sind ein paar, die machen viele Kreuzfahrtreisen.
00:34:41: Also wenn man sich wie gesagt den Armutbericht zum Beispiel durchliest,
00:34:44: dann sind in Deutschland 16,6 Prozent der Menschen aktuell arm, die machen keine Kreuzfahrt.
00:34:49: Die Menschen, die da etwas drüber liegen, die machen keine Kreuzfahrt.
00:34:53: Also das wird dann wahrscheinlich so eine Masse von 20 bis 30 Prozent der Deutschen sein.
00:34:58: Die könnten eine Kreuzfahrt machen, davon machen es dann noch ein paar, die machen dann auch viele.
00:35:02: Aber es ist ja jetzt nicht gerade so, als ob die ganzen Boomer, die alle Steinen, die ganzen steinreichen Rentner den ganzen Kreuzfahrt machen.
00:35:08: Ich möchte aber noch einen Punkt aufgreifen, den du vorhin gesagt hast.
00:35:11: Und zwar hast du recht, junge Menschen sind gefühlt ja eine Minderhalt.
00:35:15: Und Ben Freywald hat bei Crowdreporter vor ein paar Wochen durchs Heer sein gefordert,
00:35:19: dass man junge Menschen wie eine Minderheit auch jetzt behandeln sollte.
00:35:23: Also das ist ja unter Minderhaltenschutz zum Beispiel, stehen das hier mehr repräsentiert werden sollten.
00:35:28: Und ich fand den Vorschlag gar nicht so blöd, weil du hast das ganz richtig gesagt, Freunde.
00:35:32: Was heißt das doppelte Waldstimme?
00:35:34: Nein, nein, nein, nein, nein, aber das auf die Belange der jungen Leute eben viel, viel mehr geblickt wird und auch verpflichtend geblickt werden muss.
00:35:43: Weil jetzt gerade, hast du ja völlig richtig gesagt, bei der Rente macht, versucht bei jetzt gar noch irgendwie den Karren aus dem Dreck zu ziehen,
00:35:49: weil gefühlt jeder zweite Rente, äh, Bayer Rentner ist.
00:35:52: Weil in jungen Leuten sind es einfach, sind es da für weniger.
00:35:55: Und ich glaube auch, dass in jungen Leuten die Lobby aktuell viel.
00:35:57: Ich hatte schon während Covid das Gefühl, aber jetzt aktuell ist es auch nicht weniger.
00:36:01: Also ja, das ist zumindest mein Empfinden.
00:36:03: Aber wer könnte denn so ein Lobby ist sein für die Jungen?
00:36:06: Also das freu ich mich immer.
00:36:07: Also es muss ja irgendwie institutionalisiert sein.
00:36:09: Also weil nur so Bewegungen und so bewirken ja nichts.
00:36:12: Oder mal eine Demo hier und mal eine Demo da.
00:36:15: Also ich hatte von Fridays for Future mal, ähm, eine zeitlangs Gefühl, okay, da könnte so eine institutionalisierte Sicht auf die jüngere Generation entstehen.
00:36:25: Also ich höre aber von denen gar nichts mehr und weiß auch gar nicht, konnte sich da was verankern?
00:36:31: Nee, Fridays for Future hat man ja auch politisch versucht, einfach direkt abzubürgen.
00:36:35: Also es war ja so, Fridays for Future war eine große Sache, Greta Thunbergs um die Welt getourt und wurde von jungen Leuten bejubelt.
00:36:41: Und dann hat man sich in den deutschen Talkshows hingesetzt und hat einfach ein paar Wochen lang Bullshit-Bingbogel spielt,
00:36:46: dass die Leute jetzt alle mal in die Schule gehen sollen und mal schön hier anpacken sollen und dann irgendwann arbeiten gehen zu können und bla bla bla.
00:36:51: Die ganzen dämlichen Narrative.
00:36:53: Und dann war das schon mal zumindest mit ideal bei einem gewissen Teil der Deutschen schon mal unten durch die Bewegung.
00:36:58: Inzwischen haben die noch andere Probleme, das sind nicht mehr so groß wie früher.
00:37:01: Aber ja, das wäre zwischendurch mal denkbar gewesen.
00:37:04: Ich glaube, dass man da fast auch ein bisschen leichter rangeben kann und sich einfach sagen würde, okay,
00:37:09: wir haben ja jetzt gerade das Ministerium für Familie, Jugend, Frauen und bla bla bla.
00:37:14: Das ist irgendwie so ein ganz...
00:37:15: Und gedöns.
00:37:16: Ja, ich weiß nicht genau die Bezeichnung, aber ihr wisst ja, was ich meine.
00:37:19: Ja, genau.
00:37:20: Dass man vielleicht einfach ein eigenes Ministerium für Jugend macht.
00:37:24: Zum Beispiel, dass man da wirklich ein politisches Organ installiert,
00:37:29: dass diese Belange dann notwendigerweise noch viel mehr in den Blick nehmen kann,
00:37:32: weil mein Gefühl ist, dass man die jungen Leute gerade insbesondere politisch wirklich verliert.
00:37:37: Und das ist ein... also das ist nicht so, ja, die sind dann irgendwie ein bisschen resigniert,
00:37:41: jemand verliert die richtig.
00:37:42: Das ist mein Gefühl, andere werden übersprechen.
00:37:45: Und das höre ich mir dann auch gerne an, aber das ist mein Gefühl.
00:37:48: Ja, ich glaube, das ist ein bisschen...
00:37:52: Ich weiß es nicht, wir gehen so viel durch den Kopf.
00:37:56: Weil du jetzt Nikola wieder mit den Kreuzfahrten angefangen hast,
00:37:59: das ist natürlich ein viel größeres Problem.
00:38:01: Es sind natürlich vielleicht die jungen Leute, die so viele T-Shirts ständig kaufen
00:38:05: und bei Zalando diese ganze Mode und bei Baumwollern und so weiter,
00:38:08: das ist ja alles fürs Klima viel, viel schädlicher als diese Kreuzfahrten.
00:38:12: Aber ich will jetzt auch gar nicht...
00:38:13: Ich finde das auch, ob jetzt die junge, alte auch das gegeneinander ausspielen,
00:38:18: für die eine keine Rolle.
00:38:19: Was ich natürlich auch sehe, jetzt wenn ich ein junger Mensch bin
00:38:22: oder sehe ich diese Köpfe wie Scholz und Söder und Lindner und so weiter.
00:38:29: Boah, ey, da habe ich natürlich auch echt ein Problem.
00:38:32: Also wir müssen auch über unser politisches System natürlich nachdenken.
00:38:35: Vielleicht müssen wir Parteien infrage stellen.
00:38:37: Ich habe mal vor einem Jahr zusammengesessen mit Leuten,
00:38:39: haben wir ein ganzes Abend übergeredet, ob Parteien überhaupt noch zeitgemäß sind.
00:38:43: Ich habe am Anfang gedacht, die Leute, die haben alle einen Knall,
00:38:47: wo bin ich denn hier reingeraten?
00:38:49: Aber letztlich glaube ich, weil es ja so irgendwie oft mal nicht funktioniert
00:38:53: und man sieht das ja in dieser Koalition, die verfolgen alle ihre eigenen Süppchen
00:38:58: und wollen die FDP mit der Schuldenbremse das ja nur um die FDP zu retten.
00:39:03: Der Scholz macht da auch seinen Kram.
00:39:05: Ist das wirklich im Interesse der Mehrheit der Leute?
00:39:07: Also ich finde die Partei in dem Moment, dass geessen diese ganzen Leute,
00:39:10: fühlt das einfach weiter.
00:39:12: Ist das attraktiv für junge Leute überhaupt auch für alte Leute?
00:39:15: Wahrscheinlich auch nicht mehr, aber es recht für junge Leute nicht.
00:39:18: Also muss man auch darüber mal nachdenken.
00:39:20: Nur die wollen sich natürlich nicht selber abschaffen.
00:39:22: Also insofern, da sehe ich auch ein gewisses Schwierigkeit.
00:39:24: Aber ein Lobby oder die Institutionale ist jung.
00:39:27: Also Lennart hat ja jetzt ein Ministerium für Jugend.
00:39:31: Also ich sage mal, wenn sich andere Länder ein Ministerium für Einsamkeit
00:39:34: oder Gegeneinsamkeit leisten, ja, Ministerium für Jugend.
00:39:40: Noch ein Ministerium?
00:39:42: Die Jugend sind noch ein Ministerium.
00:39:46: Ja, aber die Jugend ist ja noch ein Ministerium für Einsamkeit.
00:39:49: Ja, aber die Jugend ist ja noch ein Ministerium für Einsamkeit.
00:39:52: Ja, aber wie kriegt die Jugend eigentlich mehr Gewicht
00:39:55: in den relevanten Entscheidungen, die jetzt getroffen werden
00:39:58: und die die Generationen genau voll treffen wird?
00:40:02: Also in den relevanten Entscheidungen habe ich,
00:40:05: also es ist meine Pflicht, dass die Jugend relativ relevant einfach aktuell ist.
00:40:08: Das ist die Schwinge somit.
00:40:10: Und dann gibt es ab und zu quasi mal,
00:40:12: wird einem so ein Krübel hingeworfen,
00:40:14: wo er Energie gelt, zum Beispiel,
00:40:16: die dann ein Monat später als angekündigt irgendwann
00:40:18: durch ein Harnbüchenschwieriges Verfahren man sich da abholen konnte.
00:40:21: Das ist dann so ein Krübel, den kriegt man mal hinguofen,
00:40:23: ist auch schön und so, will ich mich ja nicht drüber beschweren
00:40:25: über die Sache an sich.
00:40:27: Aber das ist auch etwas, damit gewinnst du keinem.
00:40:29: Wenn du das machst, dann verlierst du vielleicht auch mal für eine Zeit keinem.
00:40:31: Ich denke, ja gut, dann hat man den Staat dann mal als aufbauend,
00:40:35: helfend und so wahrgenommen und nicht eben nur als gängelnd
00:40:38: und beschwert sich den ganzen Tag über die jungen Leute
00:40:41: und alle Faunen und bla, bla, bla.
00:40:43: Und natürlich sind dann mal in positiven Kontext.
00:40:45: Aber wie gesagt, dieses Verfahren war unfassbar kompliziert.
00:40:49: Es kam viel später als angekündigt, glaube ich,
00:40:52: wenn die drei Monate später oder so.
00:40:54: Also, dass es halt auch viele Leute dann irgendwo Schulden machen mussten,
00:40:57: um dann die Temporener Energiekosten und die Temporät-Mächtekosten
00:41:00: noch zu bezahlen.
00:41:01: Das sind so Sachen, die sind gut gemeint,
00:41:03: aber die sind dann so brachial schlecht,
00:41:05: ich sage nicht, scheiße, schlecht umgesetzt,
00:41:07: dass sie dann halt, sie gewinnen keinen.
00:41:12: Das ist zumindest mein Empfinden.
00:41:14: Wie gesagt, ich kann jetzt hier nicht für alle sprechen,
00:41:16: ich kann nur für mich sprechen, aber bei meinem Empfinden ist das sehr wohl.
00:41:19: Und beim Thema Parteien, also ich glaube zunächst einmal,
00:41:24: dass nicht nur jetzt gerade wegen der FDP das nicht machen könnte,
00:41:27: klar, die FDP versucht ihren Arsch zu retten mit der Schuldenbremse,
00:41:29: das finde ich klar.
00:41:30: Ich glaube aber auch, dass die CDU, also man bräuchte ja,
00:41:32: wenn ich jetzt nicht ganz falsch informiert bin,
00:41:34: der zweite, dritte Mehrheit um das zu ändern,
00:41:36: weil es ja in der Verfassung ist, nicht?
00:41:38: So, das heißt, man bräuchte ja die CDU noch mit dem Boot
00:41:41: und die CDU würde ja ein Teufel tun,
00:41:43: jetzt gerade der Ampel noch irgendwie finanzielle Mittel
00:41:45: an die Hand zu geben, um doch noch was Positives zu schaffen.
00:41:47: Das bedeutet, da können wir uns jetzt einfach bis 20,
00:41:50: 25 ist die nächste Wahl, ja?
00:41:52: Die nächste Wahl, ja.
00:41:53: So, können wir uns einfach zurücklehnen
00:41:55: und warten, bis der Schwachseinheit ein Ende hat.
00:41:57: Also das denke ich zumindest, vielleicht habe ich auch überrascht.
00:41:59: Aber nochmal hier, Lösung, wie wäre das,
00:42:03: Wahlalter zu senken?
00:42:04: Ich glaube, man hat es ja schon projektweise gemacht,
00:42:07: bei der letzten Wahl.
00:42:09: Also, wenn man auf 16 ginge,
00:42:11: würde man ja schon mehr einsammeln.
00:42:13: Also ich versuche gerade zu überlegen,
00:42:15: wie wird eigentlich die Gruppe der jüngeren größer?
00:42:18: Ich möchte mal jetzt einen Denkanstuss reingehen,
00:42:22: der für euch wahrscheinlich ganz verrückt ist.
00:42:24: In einem Podcast, den ich sehr gut führe,
00:42:26: wurde in letzter Zeit immer häufiger über das Kinderwahlrecht diskutiert.
00:42:30: Also ob Kinder wählen sollten.
00:42:32: Und die Konflikten war jetzt zuletzt,
00:42:35: ja, Kinder sollten eigentlich schon wählen können.
00:42:38: Und von mir aus auch ab sieben Jahren.
00:42:41: Also ab sieben Jahren, oder sagen wir ab acht, wie auch immer,
00:42:44: war die Konklusivität des Podcasts,
00:42:47: ich versuche es nur zu sagen,
00:42:48: Leute haben es gesagt, woher man gesagt hat, ja,
00:42:51: diese Kinder werden ohnehin den ganzen Tag
00:42:54: mit allem adressiert im Internet bauen.
00:42:56: Also dieses Argument mit "Ne",
00:42:58: das braucht man heute nicht mehr machen.
00:43:01: Die Kinder werden ohnehin den ganzen Tag mit Sachen adressiert,
00:43:04: die sie überfordern, sei es in der Öffentlichkeit,
00:43:06: sei es zu Hause, was auch immer, es findet eh statt.
00:43:09: Aber es ist ja so, dass wenn du jetzt zu einem Kind gehen würdest,
00:43:13: während der Corona-Pandemie zum Beispiel,
00:43:15: und würdest sagen, hey, du darfst wählen,
00:43:18: und hier das sind deine Möglichkeiten, was du möchtest enthaben,
00:43:21: dann würde das Kind wahrscheinlich jetzt kein 90-seitiges Wahlprogramm durchlesen.
00:43:25: Aber sagen, okay, hier ich sehe, die und die Partei würde zum Beispiel dafür sorgen,
00:43:29: dass jetzt die Luftfilter in die Klasse kommen,
00:43:31: jetzt wäre ein Kumpel zum Beispiel.
00:43:32: Und das ist halt, ist in der Tonalle nicht mehr von der Decke getropft, was auch immer.
00:43:35: Also diese Kinder könnten ja dann für ihre Partikularinteressen
00:43:38: in politischen Bilden bekunden.
00:43:40: Und das wollte ich jetzt nochmal reinschmeißen,
00:43:42: dass Wahlalter auf 16 Säcke finde ich auch richtig,
00:43:46: weil wenn jemand mit 16 in einer Abiklausur sitzt,
00:43:48: und Matheaufgaben löst, die keiner von uns drei in heute mehr lösen könnte,
00:43:51: dann kann die Person auch wählen.
00:43:53: Aber wenn sie nicht verweist, dann muss man dieses Alter noch viel mehr sägen.
00:43:56: Ich will das nochmal an die Sprache.
00:43:57: Ich habe nur eine Ergänzung dazu,
00:43:59: und dieses Ab Acht ist natürlich, ja, die Diskussion stelle ich mir schon vor,
00:44:03: und dann ist der Vorschlag weg.
00:44:05: Aber man könnte ja sagen, dass eine Familie
00:44:08: anhand der Kinderanzahl, die sie haben,
00:44:11: entsprechend mehr Wahlstimmen bekommt.
00:44:14: Und dann am Ende klar wird es in den Händen der Eltern liegen,
00:44:18: wie sie damit umgehen.
00:44:20: Aber das würde das so ein bisschen, sage ich mal, greifbar machen.
00:44:22: Markus, kriegst du schon Pickel?
00:44:24: Kriegst du schon Pickel auf der Vorschläge?
00:44:28: Nein, ich bin ja für alles aufgeschlossen.
00:44:31: Das ist einfach nicht so mein Thema.
00:44:33: Weiß ich nicht.
00:44:34: Mir geht es eher darum.
00:44:37: Du kannst so viel, du könntest ja eine Aufbuchstimmung sorgen,
00:44:42: indem du mehr investierst, indem du einfach unfassbar viel Spaß hast.
00:44:46: Das ist alles ein Wahnsinn, dass die alle behaupten,
00:44:48: sie können kein Geld sparen, diese ganzen Bürokratiekosten,
00:44:51: diese ganzen Regeln, diese Schillerwände.
00:44:53: Wenn ich mir vorstelle, in Frankfurt,
00:44:55: da ist ein Fahrradweg von 1,6 Kilometern,
00:44:58: da sind irgendwie 1000 Schilder,
00:45:01: die Zahlen stimmen jetzt nicht.
00:45:03: Aber da ist fast ein Meter, jeden Meter ist irgendwie ein Straßenschild.
00:45:06: Das kostet auch alles Geld.
00:45:08: Und da sind Leute, die da alle das begehen und organisieren.
00:45:11: Wir haben viel zu viel Bürokraten, wir haben viel zu viel Namen,
00:45:14: in den Ministenzen, zu viel Leute.
00:45:16: Du kannst Geld sparen ohne Ende, dann kannst du investieren,
00:45:19: dann kannst du mehr tun, dass die Leute sich auch besser fühlen
00:45:22: und dass die Hoffnungsvolle an die Zukunft gucken.
00:45:24: Aber wir sind ja trotzdem bei der Frage,
00:45:26: wie werden die Bedürfnisse der jüngeren Generation,
00:45:30: egal wie viel Geld da ist oder eben auch nicht,
00:45:33: bei diesen Entscheidungen, wie es dann ausgegeben wird,
00:45:35: mehr berücksichtigt.
00:45:37: Ja, das weiß ich auch nicht.
00:45:39: Also ich möchte mal ganz kurz reingerexten bezüglich,
00:45:44: als du gerade gesagt hast, dass die Eltern dann für die Kinder wählen.
00:45:46: Das ist ja ganz spannend, weil das im Vorschlag ist den JD Bands,
00:45:49: also der neue Vizekandidat von Trump,
00:45:51: der auch immer wieder macht in den USA.
00:45:53: Dass die Eltern die im Bekommening kommen.
00:45:55: Dass es genau so ein Kinderraum nicht gibt,
00:45:57: dass dann so ein Familienbeinreichbarist ist.
00:45:59: Ach was, echt?
00:46:00: Ja, ja, richtig.
00:46:01: Und ja, das muss ja nicht nur bändigerweise heißen,
00:46:03: dass der Vorschlag schlecht ist,
00:46:04: ich würde aber argumentieren, dass der Vorschlag deswegen nicht gut ist,
00:46:06: weil man damit einfach Familie mit vielen Kindern
00:46:10: mehr politische Macht gibt.
00:46:12: Und das ist nicht richtig,
00:46:14: das ist unter einem Gleichheitsverständnis nicht richtig.
00:46:16: Wenn man aber sagen würde, dass die Kinder das selber bekommen,
00:46:19: dann würde ich sagen, lässt sich das doch wieder verargumentieren.
00:46:21: Man sagt, mein doch,
00:46:22: weil Kinder sind auch von dem Gesetz weitestgehend gleich,
00:46:25: die sind logischerweise strafrechtlich noch bevorzugt,
00:46:27: wenn man so möchte, etc.
00:46:29: Aber die sind ja dann ab einem gewissen Alter,
00:46:32: also keiner sagt ja, dass ein Kind mit zwei Jahren wählen soll.
00:46:34: Aber so ab einem Alter X, sagen wir mal, 7, 8, 9, 10,
00:46:37: was auch immer kann sein.
00:46:38: Ab Strafmündigkeit, 14,
00:46:39: wir einigen uns jetzt auch 14.
00:46:40: Ab Strafmündigkeit.
00:46:41: Wer auch eine Option, also das kann man jetzt zur Debatte stellen.
00:46:45: Also, dann...
00:46:46: Das ist dann wirklicherweise mehr so...
00:46:48: Man müsste, dadurch müsste man der gute Effekt an der ganze Sache,
00:46:51: weil man müsste die Sprache vereinfachen.
00:46:53: Man muss wirklich mehr, auch wie ihr gesagt, gegenüberstellen,
00:46:55: entweder so oder so.
00:46:57: Und man muss sich verständlich ausdrücken
00:46:58: und das Ganze gequatscht, das hört endlich mal auf.
00:47:00: Ja, ja, ja, das ist doch ein schöner...
00:47:04: Das finde ich jetzt richtig gut.
00:47:06: Müssen wir ein paar Teil gründen,
00:47:08: oder wie kriegen wir das jetzt in die Breite?
00:47:09: Weiß ich noch nicht.
00:47:13: Mehr arsch weniger Hose.
00:47:15: Also, wir gucken nochmal drauf.
00:47:17: Wir haben jetzt einen guten Vorschlag für die Politik,
00:47:20: wie die Jüngeren mehr berücksichtigt werden könnten,
00:47:25: quasi Wählerstimme.
00:47:27: Leonard, wenn du drei Wünsche frei hättest
00:47:30: und ich eine gute Fehl wäre
00:47:32: und der Markus...
00:47:35: Nicht der liebe Gott,
00:47:37: aber was würdest du dir von uns Eltern wünschen
00:47:41: für deine Generation?
00:47:44: Hält ihr da was ein?
00:47:46: Ja, also drei Wünsche jetzt hier ad hoc zu formulieren können.
00:47:49: Oder ein?
00:47:50: Aber ich würde mir, glaube ich, zunächst einmal,
00:47:56: dass es jetzt auch was, was durchaus umsetzbar wäre,
00:47:59: wünschen, dass man aufhört,
00:48:04: also so dogmatisch an alten Denkgewohnheiten festzuhalten.
00:48:10: Also, dass man neue Denkgewohnheiten zulässt.
00:48:12: Dass man es zulässt, zu sagen, okay, möglicherweise,
00:48:15: und das Beispiel dieses Schuldenbremse-Thema,
00:48:17: Sparren, die schwäbische Hausfrau, bla bla bla,
00:48:20: schaffische Beheuselbaure.
00:48:22: Das ist ja ganz tief verankert in der deutschen Kultur,
00:48:26: kann man sagen, dass man sich, dass man hinterfragt,
00:48:30: ob nicht vielleicht jetzt gerade, ist doch notwendig wäre,
00:48:33: viel mehr Geld in eben eine dann möglicherweise
00:48:36: und hoffentlich funktionierte Zukunft zu stecken.
00:48:39: Das ist jetzt nur ein Beispiel, dass man sich selber
00:48:43: in so weit hinterfragt, als dass man auch in der Lage dazu ist,
00:48:46: aus Denkgewohnheiten auszuberechen.
00:48:48: Das wäre vermutlich der erste Wunsch,
00:48:52: den mir jetzt ad hoc einfallen würde,
00:48:54: weil ich habe das Gefühl, dass viele Menschen,
00:48:57: ich sage mal U50 oder wie auch immer,
00:49:00: oder vielleicht auch U60 inzwischen,
00:49:02: die nicht mehr in der Lage dazu sind
00:49:05: und auch kein Interesse daran haben, das zu tun.
00:49:08: Das ist halt auch in so einem Nachmitti-Sintflut.
00:49:12: Ich sage das nicht, ich werde das Wort nicht sagen,
00:49:15: in so einem Nachmitti-Sintflut,
00:49:17: Gedankenkonstrum, das denke ich, so möchte ich sagen.
00:49:20: Das hört sich jetzt aber wieder rum an nach einem Vorwurf,
00:49:24: den glaube ich jede junge Generation der älteren macht,
00:49:27: oder?
00:49:28: Dass die nicht offen sind für die neuen Ideen.
00:49:30: Also das ist weiterhin, Tja, Markus.
00:49:35: Wir sind so jung, also eigentlich sind wir doch total offen, oder?
00:49:39: Also die Schuldenbremse ist ja total umstritten,
00:49:42: das ist im Grunde nur die FDP, die das will.
00:49:44: Insofern die ganzen alten Säcke, die in einer Politik sind,
00:49:46: die meisten sind dagegen.
00:49:48: Das ist momentan nur wegen der FDP.
00:49:50: Ja, stehen die Schuldenbremse auch die CDU?
00:49:52: Ja, die AfD.
00:49:53: Gerade so gesprächsbereit, viel leicht.
00:49:56: Aber insofern, ich glaube eher,
00:49:58: da sind wir, glaube ich, ganz schön,
00:50:00: also sehr differenziert.
00:50:02: Meine Güte, man muss sich mal vor ein paar Jahren vorstellen,
00:50:04: so was wie "Freude ist for Future" und die Lehrer würden
00:50:06: und Kinder würden freitags blau machen.
00:50:08: Das wäre ja vor ein paar Jahrzehnten so undenkbar gewesen.
00:50:11: Dann diese Klimakleber und so weiter,
00:50:13: also die Toleranz gegenüber Klimaklebern ist auch heutzutage
00:50:16: gegenüber den jungen Leuten, das ist ja unfassbar viel größer
00:50:18: als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte.
00:50:21: Also ich sehe jedenfalls.
00:50:22: Insofern, ich finde eigentlich ziemlich,
00:50:24: ich finde die Offenheit für mich eigentlich ziemlich groß.
00:50:27: Und ja, also da klare ich mich eigentlich gar nicht so.
00:50:31: Also aus deiner Sicht.
00:50:33: Ja, ich will immer was sagen aus deiner Sicht.
00:50:36: Also ich habe nicht das Gefühl,
00:50:38: dass die letzte Generation oder "Freude ist for Future"
00:50:40: auf offene Armen gestoßen sind.
00:50:42: Klar, in manchen Teilen auch der ältere Leute,
00:50:44: die ohnehin über progressive Ansichten vertreten haben,
00:50:46: da war das dann so.
00:50:48: Aber bei...
00:50:49: Relativ gesehen.
00:50:50: Nein, ich meine noch relativ gesehen.
00:50:52: Der Fortschritt ist eine Schnecke.
00:50:54: Und das kann man jetzt auch nicht erwarten,
00:50:56: dass jetzt alle irgendwie dafür sind.
00:50:58: Also wer ist unsere Gesellschaft im Vergleich zu anderen verdammt weit?
00:51:02: Also dass man das doch so weit mitgetragen hat,
00:51:04: nicht alle natürlich.
00:51:06: Ich finde das eher ein positives Zeichen.
00:51:08: Vielleicht bin ich zu bescheiden.
00:51:09: Aber da ist ja gut, wenn da jemand ist und sagt,
00:51:11: das geht nicht weit genug.
00:51:12: Also ja, gut, ich glaube einfach,
00:51:14: dass dieses Narrativ von "Ja, die Gesellschaft
00:51:16: verändert sich schon zum Positiven, wenn auch langsam,
00:51:18: das würde halt greifen, wenn wir nicht diese
00:51:20: massive Klimakatastrophe kurz vor der Haustür hätten.
00:51:23: Dann würde ich auch sagen, ja, stimmt,
00:51:24: da muss man halt vielleicht einfach ein bisschen
00:51:25: sich zurücknehmen.
00:51:26: Das ist halt im 400-Jahren-Gut.
00:51:28: Aber dieses Argument ist jetzt halt gerade
00:51:30: in der Menschheitsgeschichte, das ist zum 1.
00:51:32: Wahlzeit so, das zieht einfach nicht mehr.
00:51:34: Weil die Zeit so massiv begrenzt ist,
00:51:36: also dass man sich eben nicht über minimalen Fortschritt
00:51:39: freuen kann.
00:51:40: Das könnte man sorgen, aber das kann man jetzt in
00:51:42: diesem Fall einfach nicht.
00:51:43: Wir brauchen da, das ist zumindest meiner Ansicht,
00:51:45: viel, viel schnelleren, größeren Wandel Fortschritt,
00:51:50: also Fortschritt im Sinne von dieser zum Beispiel
00:51:53: grünen Transformation etc.,
00:51:55: damit eben wir erstens nicht in diesen
00:51:57: Abwärtsschlugel kommen und zweitens auch den
00:52:00: Wohlstand, der ja, das muss man den Kapitalismus
00:52:03: lassen, ja auch in den letzten 100 Jahren
00:52:05: für alle ein bisschen größer, für viele
00:52:07: sehr viel größer, also für manche sehr viel
00:52:09: größer geworden ist, dass wir das zumindest
00:52:11: so grob behalten können.
00:52:13: Aber das steht ja auch völlig offen, also es
00:52:15: ist ja auch nichts, was feststeht oder so.
00:52:17: Ich möchte mal so sagen, wenn 1 Milliarde Flüchtlinge
00:52:20: nach Deutschland kommen, wir sehen ja jetzt gerade,
00:52:22: wie überfordert dieses Land schon mit einem
00:52:24: weiß nicht 100, nicht Wahl davon ist, dann
00:52:29: stehen dann andere Probleme zur Debatte
00:52:31: und die können wir uns gerade gar nicht
00:52:33: ausmalen, das glaube ich zumindest.
00:52:35: Ja, das ist...
00:52:37: Ja, natürlich, ich will sich zusammen
00:52:39: unheiliges sagen.
00:52:40: Genau, genau, zu dem Thema und vielen anderen,
00:52:42: also ich bin erstmal froh, dass wir nicht
00:52:44: nur um solche Themen wie Gender & Wokeness
00:52:47: und wie faul ist, die junge Generationen
00:52:49: uns unterhalten haben, sondern dass das
00:52:52: wirklich hatte Stoff ist, Ländern, den du uns
00:52:56: da gegeben hast.
00:52:58: Was mich noch interessiert würde zum
00:53:01: Abschluss, in welchem Land würdest du
00:53:05: eigentlich noch lieber leben als in
00:53:07: Deutschland?
00:53:09: Das ist schwer zu sagen, also wenn es um so,
00:53:15: wenn es darum geht, wie die Leute drauf sind
00:53:18: und so, also wie quasi so das gesellschaftliche
00:53:21: Klima ist, dann kommt in Spanien mal wieder
00:53:24: sehr progressiv vor, also ob man da eine
00:53:26: relativ progressive Gesellschaft und auch
00:53:29: aktuelle relativ progressive Politik hätte,
00:53:32: zumindest in den meiten Teilen, nicht immer
00:53:34: in den meiten Teilen.
00:53:36: Und sonst, ich lebe eigentlich schon ganz
00:53:38: gerne in Deutschland, muss ich gestehen,
00:53:39: aber in Holland zu leben wäre bestimmt auch
00:53:41: ganz nett und so, also es gibt viele
00:53:44: Länder, in denen es bestimmt ganz nett
00:53:46: wäre. Ich möchte trotzdem nochmal sagen,
00:53:49: dass natürlich man im Geburten rollt,
00:53:52: wenn man schon in Deutschland geboren ist,
00:53:54: schon relativ viel Glück hatte, wenn man
00:53:56: es vergleicht.
00:53:58: Genau. Ich finde es nur immer ganz spannend,
00:54:02: weil jeder macht sich seine Gedanken,
00:54:05: wenn er im Ausland ist oder wenn es ja
00:54:07: gerade darum geht, was läuft bei uns in
00:54:09: Deutschland nicht so gut und was ist
00:54:11: wirklich kacke, dass man so mit einem
00:54:14: Abgleich dann sieht, okay, aber wo läuft
00:54:17: es denn wirklich so rund, wie man sich das
00:54:19: so in seinen Visionen vorstellen würde
00:54:22: und dann kommt man doch zu dem Fluss,
00:54:24: alles ist auch nicht so schlecht in Deutschland
00:54:26: und nur nochmal dieses pessimistische...
00:54:29: Ja, das ist halt immer die Frage, womit man
00:54:31: es vergleicht. Also wenn man sich sagen
00:54:33: wir mal nach unten vergleicht, klar,
00:54:35: das ist also ein Anpruch, den ich versuche
00:54:37: nicht zu formulieren, sondern man sollte
00:54:39: sich eher nach oben vergleichen, also mit
00:54:41: Visionen, wie denn das Leben für alle
00:54:43: und in allem besten Fall für die meisten
00:54:46: ist wahrscheinlich realistisch ein Feier
00:54:48: und die meisten meint ich jetzt nicht 10, 20, 30, sondern
00:54:50: wirklich 70, 80, 90 Prozent, sehr viel
00:54:52: besser werden könnte und da, also wenn man
00:54:55: sich dann vergleicht, dann sieht es relativ
00:54:57: übel aus, aktuell in Deutschland würde ich
00:54:59: brauchen. Markus, du, dass als Letzte
00:55:02: das letzte Wort haben, was würdest du dir
00:55:07: von der jungen Generation wünschen, gibt es
00:55:09: da was? Nein. Nein.
00:55:13: Ich bin viel zu groß, keine Ahnung,
00:55:17: ich würde mir viel mehr wünschen von den
00:55:20: Leuten, die gerade am Ruder sind, von denen
00:55:22: würde ich mir viel wünschen. Die jungen Leute
00:55:24: sollen aufbegehren und die sollen die Klappe
00:55:26: aufreißen und er sollen laut sein und
00:55:29: bloß nicht so wie die Alten sollen anders
00:55:31: sprechen und anders denken und uns ordentlich
00:55:35: einheizen, das ist glaube ich wichtig.
00:55:38: Ja gut, dem gibt es nichts hinzuzufügen,
00:55:40: sondern machen. Lennart, vielen Dank Lennart.
00:55:44: Vielen Dank. Danke nochmal für die Einladung
00:55:47: und Spaß gemacht.
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