#16 Mehr Arsch weniger Hose - grüner Aktivismus im Wandel: Wo hapert es?
Shownotes
Für mich war es schon immer das Recht der Jugend, für Veränderungen zu kämpfen. In dieser Podcastfolge von 'mehr Arsch weniger Hose' teilt die Studentin Lina ihre Erfahrungen als Aktivistin für mehr und vor allem effektiven Klimaschutz.
Doch, wie umgehen mit dem zunehmenden Verlust an Aufmerksamkeit in der Gesellschaft an nachhaltigen Lösungen und dem zeitgleichen Rechtsruck unter jungen Wählern.
Und was ist hausgemacht an der sinkenden Anerkennung insbesondere von jungen Aktivisten, die für eine bessere, grünere, ihre Zukunft kämpfen? Aber in der Breite der Gesellschaft auf Ablehnung bis Hass stossen?
Schnell kommen wir auf Markus Kernanliegen: wir müssen wieder eine Sprache sprechen, die alle verstehen. Denn auch Lina reflektiert selbstkritisch, dass gerade eben Kommunikationsprobleme im Aktivismus zu Missverständnissen führen und fehlendem Rückhalt in der Bevölkerung.
Und: dass Klimalösungen gemeinsam mit sozialer Gerechtigkeit einhergehen müssen.
Wie wichtig Sprache für die Wahrnehmung von Klimathemen ist, welche Aktivisten Projekte erfolgreich waren und warum, darüber reden wir:
00:00 Einführung in den Aktivismus 02:53 Die Entwicklung des Klimaschutzes 05:56 Rechtsruck und seine Ursachen 08:58 Die Rolle der Jugend im Aktivismus 11:59 Kommunikation und Verständnis im Klimaschutz 14:55 Erfolgreiche Projekte und lokale Mobilisierung 17:58 Die Bedeutung von Allianzen im Aktivismus 20:56 Framing und Sprache im Klimadiskurs 23:47 Wirtschaftliche Aspekte des Klimaschutzes 26:56 Politische Mitbestimmung und Jugendengagement 30:00 Schlussfolgerungen und Ausblick und was sich Lina von uns allen wünscht
Wir freuen wir uns auf Dein Kommentar, Lob, Kritik und Ideen auf Linkedin oder direkt an: nicola@wies-doch-geht.de
Unsere Shownotes:
Über die 90-40-70 Regel vom Chef des Umweltbundesamts hier lesen
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo Lina. Hallo Nicola.
00:00:02: Herzlich willkommen beim Podcast "Mehr Arsch, weniger Hose".
00:00:06: Ich freue mich sehr, dass du uns heute als Mutmacherin begrüßt,
00:00:11: denn du hast schon so viel Arsch in der Hose gezeigt in deinem Leben,
00:00:15: dass ich gerne mit dir genau darüber reden will.
00:00:19: Du hast schon sehr viele Reisen gemacht mit wenig, wenig Geld,
00:00:26: aber sehr vielen Erlebnissen.
00:00:28: Du bist nicht nur engagiert im Klimaschutz und zum Thema soziale Gerechtigkeit,
00:00:34: sondern du kämpfst auch schon seit Jahren dafür.
00:00:37: Und du hast dich sogar für ein Studium entschieden,
00:00:41: dass ich genau mit dem Thema auch beschäftigt
00:00:43: und steh's, glaube ich, gerade kurz vor deiner Masterarbeit.
00:00:47: Stimmt das alles?
00:00:49: Ja, so im Großen stimmt das auf jeden Fall.
00:00:53: Das ist dann ganz richtig.
00:00:55: Wie würd ich denn selbst als Aktivistin bezeichnen?
00:00:59: Vermutlich schon, ja.
00:01:03: Ich glaube, das ist schon eher ein Begriff,
00:01:07: mit dem man vielleicht auch ...
00:01:09: Manche Leute sagen, man sollte nicht so leicht damit umgehen.
00:01:12: Was ich auf jeden Fall sagen würde,
00:01:14: ist, dass ich momentan nicht in einer Gruppe organisiert bin.
00:01:18: Dementsprechend diesen organisierten regelmäßigen Aktivismus
00:01:23: jetzt momentan nicht betreiben.
00:01:27: Ich würde mich nach wie vor immer noch als Aktivistin bezeichnen.
00:01:31: Aber genau, gerade bin ich bei keiner Gruppe fest organisiert.
00:01:36: Wenn du zurückblickst, was würdest du sagen,
00:01:43: wann hast du begonnen, ein Aktivistin zu werden?
00:01:46: Für etwas zu kämpfen, mehr als nur darüber zu reden.
00:01:50: Genau, da geht es eben auch wieder um diesen Begriff.
00:01:53: Da ist dann die Frage,
00:01:55: bei mir ging es einerseits auf einer persönlichen Ebene los.
00:02:00: Vielleicht, dass man sich für diese Themen überhaupt interessiert,
00:02:03: sensibilisiert und sich eine Meinung und Positionen schafft.
00:02:06: Man redet ja auch viel darüber im Umfeld und so weiter.
00:02:12: Das ist alles auch schon politisch, würde ich sagen.
00:02:15: Dann geht es vielleicht los, dass man so auf Demonstrationen geht
00:02:18: oder sich beteiligt, aber nicht selber organisiert zum Beispiel.
00:02:23: Sondern eher teilnimmt an Angeboten oder an Aktionen.
00:02:28: Ich würde sagen, dass das bei mir auch erst mit der Zeit im Bachelor losging.
00:02:34: Schon eher erst, als ich schon erwachsen war,
00:02:38: obwohl ich vorher daran interessiert gewesen wäre,
00:02:41: was dieses Angebot auch gar nicht unbedingt in meinem Umkreis gab.
00:02:45: Aber auch so Rückblickend, zum Beispiel,
00:02:47: ich gedacht, wenn es jetzt Fridays for Future zum Beispiel zu einer Zeit gegeben hätte,
00:02:51: wo ich vielleicht, wer weiß, 14, 15, 16 gewesen wäre,
00:02:55: dann würde ich vermuten, dass mich das auf jeden Fall auch sehr schnell
00:02:59: in den Band gezogen hätte.
00:03:01: Aber genau diese Angebote hatte ich ja gar nicht wahrgenommen,
00:03:04: auf jeden Fall zu der Zeit.
00:03:05: Oder gab es auch wenig natürlich.
00:03:07: Genau.
00:03:09: Es ist ja so ein bisschen, ich weiß nicht, wie es dir geht,
00:03:12: in deinem Umfeld und Wahrnehmung, aber es ist ja so ein bisschen ruhig geworden,
00:03:18: um das Thema für das Klima auf die Straße zu gehen.
00:03:22: Du hast Fridays for Future schon erwähnt,
00:03:24: dass die Gruppierung, die sich gern, ja, oder die wir anderen gern als Klimakleber bezeichnen,
00:03:33: von denen hört man seit geraumer Zeit gar nichts mehr.
00:03:37: Geht es dir auch so, dass du denkst,
00:03:40: es sind so Ermütungserscheinungen?
00:03:43: Ja, spannende Frage.
00:03:46: Also ich glaube, eben bei Fridays for Future war es ja schon extrem,
00:03:51: wie viele Menschen, die auch dazu ermutigt haben,
00:03:53: irgendwie auf die Straßen zu gehen, vor allem mit Peak 2019, 2018 rum oder so.
00:03:59: Und das hat auf jeden Fall ja total abgenommen.
00:04:02: Da kann man sich auch fragen, auf jeden Fall warum,
00:04:05: sozusagen vielleicht, was weiß ich, die Luft raus war, nicht mehr so gezogen hat
00:04:10: mit diesen Großdemonstrationen, diese ganze Aufmerksamkeit,
00:04:16: die es am Anfang halt auf sich gezogen hat, einfach so abgenommen hat.
00:04:20: Dann daneben würde ich sagen so Gruppen wie zum Beispiel,
00:04:25: jetzt dann auch in den letzten Jahren halt eben die letzte Generation war
00:04:29: oder davor vielleicht eher so was wie
00:04:32: Endegelände in Deutschland oder Extinction Rebellion oder so,
00:04:36: die ja so zivilen Ungehorsam gemacht haben
00:04:39: und so Protestaktionen wirklich, jetzt keine Massendemonstrationen oder so.
00:04:43: Die hatten auf jeden Fall auch, würde ich sagen, deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit
00:04:49: über ein paar Jahre hinweg, was auch, würde ich sagen, eher wieder abgenommen hat.
00:04:55: Und eben bei der letzten Generation, jetzt noch mal im Speziellen,
00:04:58: muss man ganz klar sagen, dass diese mediale Aufmerksamkeit halt auch nicht gut war,
00:05:01: großteils, die sie bekommen haben, so das war ja, würde ich sagen,
00:05:04: bei den anderen Gruppen und Aktionen tendenziell schon noch eher so,
00:05:08: dass man sagen konnte, viel Aufmerksamkeit hat tendenziell dazu geführt,
00:05:13: dass sozusagen eine Botschaft übermittelt wurde und dass da eher Zustimmung in der Bevölkerung...
00:05:18: Das ist in die Breite ging, meinst du, einfach.
00:05:20: ... erzeugt wurde, genau.
00:05:22: Was ja bei der letzten Generation schon auf jeden Fall definitiv anders war,
00:05:25: bei manchen Aktionen zum Beispiel von Endegelände oder Extinction Rebellion wahrscheinlich auch,
00:05:30: aber bei der letzten Generation halt noch mal auf einer ganz anderen Ebene,
00:05:33: wo man sich auch wirklich fragen konnte, ob das teilweise dann...
00:05:37: ja, überhaupt so den Zweck erfüllt hat, vielleicht den es erfüllen sollte,
00:05:43: dass halt mehr Leute sich wirklich ernsthaft darum bemühen, diese Klimakrise halt irgendwie aufzuhalten
00:05:49: oder zu entschleunigen.
00:05:52: Genau.
00:05:55: Wie... ja, also es ist spannend oder es ist eigentlich ein bisschen frustrierend,
00:06:00: dass du da so eine ähnliche Wahrnehmung hast auch in deiner Umgebung.
00:06:05: Jetzt kommt ja noch hinzu bei den letzten Wahlen, sowohl in Deutschland, Ostdeutschland,
00:06:10: als auch gerade in Österreich.
00:06:13: Lässt dich ja feststellen, dass gerade von den jungen Leuten so einen Rechtsruck zu bemerken ist,
00:06:19: dass sich konkret in Wählerstimmen auch ausdrückt.
00:06:24: Hast du für dich da eine Erklärung dafür?
00:06:28: Ja, auf jeden Fall eine Sache, die ich noch anfügen wollte an das Thema eben,
00:06:32: wo es nämlich, finde ich, sehr ähnlich ist tatsächlich in Deutschland zum Beispiel,
00:06:36: diese Anti-AFD-Demonstrationen.
00:06:38: Die hatten ja auch so einen ganz kurzzeitigen Peak, wo sie wirklich sehr, sehr viele Leute mobilisiert haben.
00:06:45: Aber auch das zum Beispiel ist ja extrem schnell wieder abgeflacht
00:06:50: und hat jetzt würde ich sagen auch, soweit ich das jetzt mitbekomme,
00:06:54: keine irgendwie mittelfristigen, längerfristigen, positiven Auswirkungen,
00:06:59: auch nicht so, dass die AfD jetzt, ja was weiß ich,
00:07:02: irgendwie vom Großteil der Bevölkerung weiterhin versucht würde zu verhindern,
00:07:06: dass sie so stark ist oder so, oder dass ich halt wirklich danach halt noch was getan hätte.
00:07:11: Also es war auch ein bisschen so ein Aufmerksamkeits-Piek, finde ich, so medial unter dem auch auf der Straße,
00:07:16: wie viele Leute das mobilisiert hat.
00:07:18: Genau. Und insgesamt natürlich überschneiden sich diese ganzen Themen halt auch.
00:07:24: Also generell die Verschärfung der Klimakrise oder ob man halt eine effektive Klimapolitik betreibt
00:07:30: oder so zum Beispiel, rechte generell einen Rechtsrück in der Bevölkerung gibt
00:07:34: oder rechte Parteien, die natürlich die Klimakrise auch leugnen oder verharmlosen an die Macht kommen.
00:07:41: Genau, was jetzt natürlich aktuell, sage ich noch, einfach wieder mehr im Vordergrund stehen so
00:07:47: und vielleicht an erster Stelle oder ja, das erste Thema genau.
00:07:53: Und in Österreich ist natürlich sehr aktuelle auch wieder mal jetzt mit der Wahl am 29. September
00:07:59: und genau besonders erschreckend ist auf jeden Fall auch, dass so viele junge Leute ja rechts wählen,
00:08:06: was hier auch würde ich sagen stark verändert hat.
00:08:09: So früher würde ich sagen, gab es eher noch mehr junge Leute, die irgendwie progressiver gedacht haben
00:08:13: und auch eher links oder linksliberal oder so gewählt haben.
00:08:19: Das auf jeden Fall sehr erschreckend.
00:08:22: Man sieht schon sagen, das ist auch so letztendlich ein ganz neues Phänomen,
00:08:29: aber vielleicht ist es gar nicht so neu, vielleicht hängt es damit zusammen,
00:08:32: dass sich Generationen aufeinander irgendwie abgrenzen wollen, was ja inzwischen super schwierig ist.
00:08:38: Also irgendwie hören die Eltern dieselbe Musik, ziehen dieselben Klamotten an
00:08:42: da denke ich mir manchmal ist das vielleicht so ein Zeichen auch dafür,
00:08:48: dass man sich da bewusst dagegen positionieren möchte, aber ist es von den Themen,
00:09:01: vielleicht auch so, wenn so viel parallel passiert auch in der Welt, auch existenzielle Sachen wie Kriege
00:09:08: und man am eigenen Leben merkt, dass überall irgendwie weniger wird,
00:09:13: dass eigene Wohnung unbezahlbar ist und man umso länger zu Hause wohnen muss,
00:09:20: dass man denkt so, ich stecke einfach meinen Kopf in den Sand oder halte mir die Augen zu
00:09:27: und hoffe auf die Versprechung, es wird alles ganz bald wieder so wie früher,
00:09:31: weil das ist ja letztendlich das Versprechen, das mehr auf der rechten Seite oder auf der extremen Seite
00:09:37: zu verfängt. Genau, also ich glaube da kommt auf jeden Fall vieles zusammen.
00:09:43: Einerseits tendieren vielleicht junge Leute auch eher zu so, ich sage jetzt mal radikaleren Positionen,
00:09:48: das war vermutlich auch eher schon immer so und sind vielleicht etablierte Parteien auch so ein bisschen,
00:09:54: natürlich haben diese Parteien halt eben genau das Versprechen irgendwie eine vielversprechende Zukunft aufzubauen,
00:10:00: halt nicht eingehalten. Also ich glaube es ist auf jeden Fall was extrem reinspielt,
00:10:05: dass halt die Generation jetzt meine Generation, aber auch die jüngere Generation nochmal
00:10:10: natürlich schon eher, ja, schon einfach nicht so geile Zukunftsaussichten hat,
00:10:19: wie noch zum Beispiel halt eure Generationen oder genau generell alle Nachkriegsgenerationen erstmal,
00:10:26: unter anderem durch die Klimakrise natürlich ganz krass, aber auch so was wie Inflation
00:10:31: oder wenn jetzt der Traum zum Beispiel wäre mal wirklich ein Eigenheim zu haben oder so was,
00:10:36: den zum Beispiel durch einen, sage ich mal normalen Job und Arbeit sich zu erfüllen,
00:10:42: ist halt nahezu es zumindest sehr schwierig oder unwahrscheinlich geworden,
00:10:47: dann mit so Altlasten sozusagen auch mit diesen ganzen CO2-Emissionen und so weiter
00:10:55: und falschen klimapolitischen Maßnahmen, die es halt schon alle in der Vergangenheit gab,
00:11:01: mit denen wir dann sozusagen uns in der Zukunft herumschlagen müssen,
00:11:04: ist natürlich diese Zukunftsangst spielt glaube ich extrem rein, eben dann so was wie,
00:11:09: es wird immer schwieriger sich von irgendwie einem, ich sage jetzt mal normalen Job,
00:11:14: irgendwie da eine gute Wohnung und so was zu leisten, auch ein Sorgenthema.
00:11:20: Und genau auf jeden Fall wird ja auch viel nachgewiesen, dass gerade Leute auch,
00:11:25: die halt in einer finanziellen Unsicherheit einfach leben, extrem viel Rechtswählen
00:11:31: und da bieten die Rechten natürlich so ein Versprechen an, im nationalen Rahmen sorgen wir dafür,
00:11:36: dass uns allen gut geht und die anderen schieben wir ab und das sind die,
00:11:39: die uns irgendwie die Arbeitsplätze wegnehmen.
00:11:41: Okay, ja da kommt die eben noch ein, das sieht man schon an.
00:11:45: Genau, so sorgen wir halt dafür, dass es aber euch hier deutschen Staatsbürger nur so gut geht
00:11:51: oder nicht mal das deutsche Staatsbürger soll ja auch abgeschoben werden zum Teil, aber...
00:11:55: Biodeuze.
00:11:57: Biodeuze gut geht.
00:11:59: Und das bringt natürlich irgendwie so eine einfache Antwort sozusagen mit diesem nach unten treten
00:12:04: und zum anderen muss man sagen, das ist auch einfach die Partei, also sowohl die AfD als auch die FPÖ in Österreich,
00:12:10: die am allerst stärksten auf den sozialen Netzwerken ist, die da am meisten Geld und Personal reinsteckt
00:12:15: und die halt so die jungen Leute erreichen.
00:12:18: Ja, ja, siehst du schon auch.
00:12:21: Ich habe eine ganz aktuelle Studie, die vom, ich muss hier nochmal gerade nachgucken,
00:12:30: genau vom Umweltministerium in Deutschland, vom Umweltbundesamt,
00:12:36: der hat in langfristig immer wieder kerrenden Befragungen den neuen Ergebnis
00:12:44: und hat so eine 90/40/70-Regel aufgestellt.
00:12:48: Also 90 Prozent der Leute, die befragt wurden, sagen, es muss was getan werden fürs Klima.
00:12:55: Also ich glaube, diese reinen Klimaleugner scheint weniger geworden zu sein,
00:13:00: wahrscheinlich auch mit den einfach Naturvorfällen, mit denen wir konfrontiert werden.
00:13:06: 40 Prozent aber haben wirklich Angst vor Wohlstandsverlusten,
00:13:11: also dass sie ihnen einfach schlechter gehen wird, wenn eben Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden.
00:13:18: Und 70 Prozent, und das finde ich das, ja, also eigentlich den größten Aufreger,
00:13:25: die 40 Prozent der Deutschen, das war eine Befragung in Deutschland,
00:13:30: verstehen die Maßnahmen nicht, die die Bundesregierung zum Thema Klima unternimmt.
00:13:38: Okay, ja das Letzte ist natürlich sehr spannend.
00:13:42: Ich meine am Anfang erst mal, es ist ja eigentlich absurd,
00:13:46: dass sozusagen, ich habe das Gefühl, es war vor einiger Zeit noch häufiger so,
00:13:50: dass sozusagen klimapolitische und soziale Fragen gegeneinander ausgespielt wurden.
00:13:54: Eigentlich ist es ja, Leuten sollte es ja besser gehen,
00:13:59: wenn auch effektiv irgendwie Klimapolitik betrieben wird.
00:14:03: Und es sollte sich nicht gegeneinander ausspielen, dass die Leute Angst haben,
00:14:06: wenn wir jetzt halt irgendwie Klima schonender leben, geht es mir schlechter.
00:14:10: Ja, aber dass die politischen Maßnahmen da schlecht an die Bevölkerung kommuniziert werden
00:14:18: und ihnen nicht verstanden werden, ich glaube, das ist halt an sich auch ein großes Problem auf jeden Fall.
00:14:23: Was ich sagen muss, kann ich total verstehen.
00:14:27: Also, okay, also wenn jetzt Markus dabei wäre, der sich ja heute entschuldigen lässt,
00:14:34: Markus vertritt ja wirklich die Meinung, also dass auch unsere Politik und auch die Medien übrigens
00:14:43: sozusagen in einer elitären Sprache kommunizieren, die einfach nicht verstanden wird von den Menschen
00:14:51: und wo sich auch abgegrenzt wird darüber und dass das auch zu einer Spaltung führt,
00:14:59: weil letztendlich ehemalige Studenten für Studenten kommunizieren.
00:15:04: Aber dass es nicht so runtergebrochen wird, dass es einfach mal auch nicht um den heißen Brei,
00:15:09: vielleicht auch mal mit mehr Ehrlichkeit und weniger nur opportunistisch zu argumentieren.
00:15:18: Hast du denn das Gefühl, dass in deiner Zeit, wo du wirklich Aktivistin aktiv was umgekämpft hast,
00:15:28: dass ihr als diejenigen, die Vorreiter sind für die Themen,
00:15:35: habt ihr es geschafft, auch Lösungen zu kommunizieren, die alle verstanden haben?
00:15:40: Also kurz gefragt, hat ihr bislang auch ein Kommunikationsproblem?
00:15:45: Also ich glaube, die Klimagerechtigkeitszene ist es ja im Großen und Ganzen, könnte man auf jeden Fall sagen.
00:15:56: In Wien, wo ich jetzt auf jeden Fall die letzten Jahre gelebt habe und viel irgendwie aktiv war,
00:16:04: hat auf jeden Fall auch viele Studenten hinter sich und ist schon eher ein akademisch geprägtes Umfeld
00:16:13: und ich glaube, genau mit diesen Problemen hatten wir oder haben generell auch linke politische Gruppen oft zu kämpfen,
00:16:21: wo es dann intern auch ganz auf Thema ist, wie schaffen wir es zum Beispiel uns mit ganz anderen Leuten irgendwie,
00:16:28: um sie dann auch nicht nur so von oben herab irgendwie für sie einzutreten oder so.
00:16:35: Wo ist, würde ich sagen, in den allermeisten Gruppen und Kontexten, von denen ich so mitbekommen,
00:16:42: schon tendenziell gerade so in Richtung von einer Veränderung aussieht, das ist natürlich auch nur mein Einblick.
00:16:48: Aber genau das da, was ich so mitbekommen, viel zusammenkommen war auch in den letzten Jahren zum Beispiel mit so Gewerkschaften und so weiter,
00:16:59: wo da halt genauso andere Allianzen so geschaffen wurden.
00:17:04: Ich würde sagen, genau in Wien war gerade dieser Klimagerechtigkeitskampf auf lokaler Ebene auch wirklich erfolgreich.
00:17:13: Also wir hatten da wirklich gute Jahre, wo einzelne lokale Projekte einfach sehr gut gelaufen sind
00:17:21: und wir da sozusagen in dem Sinne jetzt auf der Ebene auch viel bewirken konnten und eben viel so neue Anzeigen.
00:17:27: Kannst du dann Beispiel nennen, kannst du uns da in einem Projekt mitnehmen ohne Namen oder sonst wie viel zu nennen?
00:17:33: Doch auf jeden Fall. Also zum Beispiel eins der größeren Projekte, die genau bekämpft wurden.
00:17:40: In den letzten Jahren war auf jeden Fall die Lobauautobahn, das ging um so eine riesige Verbindungsstrecke
00:17:47: um praktisch wahren Verkehr eigentlich durch Europa im Endeffekt zu ermöglichen.
00:17:52: Das betraf irgendwie vier Autobahnen und es wurde im Endeffekt wurden Baustellen besetzt, was es irgendwie vorher auch nicht gab.
00:18:00: Es waren Zusammenschluss von recht vielen Gruppen, was man auch sagen muss, oft kämpfen.
00:18:05: So linke Gruppen, ja auch so ein bisschen isoliert für sich und das war auch bei so verschiedenen Klimagerechtigkeitsgruppen auf jeden Fall der Fall.
00:18:12: Und das war dann ganz cool, weil da halt wirklich viele Akteure zusammengekommen sind, auch so Bürger in Initiativen und so weiter.
00:18:19: Und so ein bisschen so ein gemischtes Spektrum an Akteuren dahinter und im Endeffekt hat die Leonore G. Wessler
00:18:26: die Klimaministerin halt dieses Projekt auf Bundesebene dann halt nicht komplett abgeblasen, aber ein Großteil, also zwei dieser vier Straßen,
00:18:35: hat gekippt sozusagen und zwar dann schon ein großer politischer Erfolg.
00:18:39: Man muss sagen, jetzt kann man als auch nicht sagen 100%ig alles wurde gekennstet und so weiter,
00:18:43: aber es hat schon sehr viel bewirkt und eben sehr viel Aufmerksamkeit kreiert und so weiter.
00:18:49: Es lag eher daran, dass es ein Thema war, wo auch die Leute vor deren Haustür sozusagen das Projekt eine Veränderung gebracht hätte.
00:18:59: Man hat sich dann gemeinsam untergehakt und nicht Klimaktivismus oben drüber stand, sondern einfach, wie kann ich für eine beste Zukunft
00:19:13: für meine eigenen Haustür kämpfen? Ist das das eher oder habe ich anders kommuniziert?
00:19:20: Ach ja, die Kommunikation, aber ich gleich noch drauf zurückkomme. Aber genau, ich glaube, das stärkste daran,
00:19:25: wie Blick und Betracht aus meiner Perspektive ist auf jeden Fall diese Bewegungsübergreifende Mobilisierung
00:19:30: und eben genau das, nicht nur irgendwelche akademischen Studies, sondern eben auch die Leute, die da vor Ort wohnen
00:19:38: und auch ein bisschen falsche Framings zu enttahnen, von zum Beispiel der SPÖ, die in Wien regiert, die dahinter stand,
00:19:46: die das halt viel so geframed hat. Ja, ihr seid hier angebunden mit Straßen, dann könnt ihr euer Leben im Auto halt gut führen
00:19:53: und kommt schneller in die Stadt und es wird weniger Verkehr und so weiter, dann gibt es nicht so viel Staus.
00:19:59: Man muss einfach mal ganz klar sagen, das geht hier um internationalen, wahren Verkehr und nicht, dass ihr irgendwie besser leben könnt
00:20:05: und die Staus werden durch mehr Straßen halt nachweislich auch nicht weniger, sondern es gibt einfach mehr Verkehr,
00:20:10: da man so ein bisschen diese Framings auch so ein bisschen versucht hat zu entlarven.
00:20:17: Genau, aber an sich, dass man oft halt sich zu akademisch ausdrückt
00:20:25: und viele Dinge sind ja wirklich schwierig, so runterzubrechen, also ich glaube, man kann da ganz viel erreichen,
00:20:31: ist sicherlich ein Problem, genau, an so konkreten politischen Aktionen oder auf Demonstrationen oder Kampagnen,
00:20:39: ist halt immer die Frage, kriegt man E-Message, die man irgendwie rüberbringen will,
00:20:43: halt im Endeffekt auch so zum Beispiel in die Öffentlichkeit, halt ob es jetzt medial ist oder so,
00:20:49: wo ich sagen würde, dass er da in dem Fall jetzt ganz gut funktioniert an sich.
00:20:56: Genau, das ist was, was zum Beispiel bei der letzten Generation finde ich oft einfach sehr gescheitert ist,
00:21:02: in meiner Wahrnehmung, vielleicht habt ihr auch nicht alles mitbekommen, vielleicht liege ich auch teilweise falsch,
00:21:08: aber dass deren eigentliche Message halt oft bei diesen Aktionen irgendwie gar nicht rüber kam,
00:21:12: sondern halt vor allem medial, wo ich mir halt aufgeregt, hey hier, die Blockieren hier, die Straßen,
00:21:16: da kommt noch nicht mal ein Rettungswagen durch, die machen nur Chaos
00:21:19: und die eigentliche Message, die ankommt, sollte bei der Bevölkerung, hey Leute, wir müssen dringend etwas tun,
00:21:25: so, die Lage ist brenzlig, wir setzen uns hier mit unserem Leben irgendwie auf die Straße,
00:21:30: weil es so krass ist und sich echt etwas ändern muss oder was auch immer im Detail,
00:21:34: da halt überhaupt die Message war, die sie rüberbringen wollten, kam halt wenig an.
00:21:40: Das stimmt und es hat eher auch so einen elitären Touch dann wieder bekommen,
00:21:45: obwohl vielleicht das gar nicht nur Studenten waren, das waren ja auch viele,
00:21:50: nicht nur Junge, das war ja glaube ich eine sehr gemischte, aber klar, es hatte wieder so eine Minderheit,
00:21:55: drängt der Mehrheit sozusagen ihrer eigene Meinung und ihre eigenen Ideen auf.
00:22:02: Ich hatte letztens ein sehr, wie ich finde, positives Beispiel, mal gucken, was du davon hältst,
00:22:10: wo ich gedacht habe, wow, es geht wirklich auch sehr einfach zu kommunizieren
00:22:15: und vor allem es sind schon Akteure dabei, eigentlich das Thema Klimaschutz nach vorne zu bringen,
00:22:23: an die man sonst so gar nicht denkt, wenn man so als Privatmensch unterwegs ist.
00:22:28: Ich gebe dir mal zwei Beispiele, ich war auf einer Veranstaltung, wo es um das Thema Biodiversität ging,
00:22:35: also hat Natur eigentlich einen Preis und sobald es ein Preisschild bekäme,
00:22:40: würden wir vielleicht auch anfangen, darüber anders zu denken, auch in der Wirtschaft,
00:22:44: und da war ein Herr der Chef einer Rückversicherung, also das sind ja die, die die Versicherung wieder versichern,
00:22:53: mit dem Risikorauszahlung, die die zum Beispiel an Unternehmengebende überflutet wurden
00:22:59: oder auch Privathaushaltete wie im Ahrtal, und der hat da ein Beispiel gesagt,
00:23:05: wir Versicherer sind eigentlich schon so weit, dass wir natürlich die nächsten 10, 20, 50 Jahre prognostizieren müssen
00:23:12: und der hat ein ganz einfaches Beispiel dabei und sagt, wir verlangen eigentlich von der Politik
00:23:17: und auch von den Unternehmen, da sie sich darum kümmern.
00:23:20: Und dann hat er ein Bild dabei von einem chinesischen Bauern, der auf einem blühenden Obstbaum sitzt
00:23:27: und sozusagen die Bestäubung der Bienen, die dort fehlen, sozusagen nachabend mit so einem langen Stab,
00:23:35: wo er die einzelnen Blüten bestäubt hat.
00:23:39: Und dieses Bild hat allen so klar gemacht, dass was die Biene für uns erledigt hat keinen Preis,
00:23:48: jetzt merken wir es sind nicht mehr so viele da, wenn wir der Arbeit selbst erledigen müssen, die die Natur nicht mehr schafft,
00:23:55: kommen wir zu Preisen auf einmal und zu Kosten, die wir ja so gar nicht mehr stemmen können,
00:24:01: weil irgendwie in der Hochrechnung war es dann so, dass der Wert einer Biene um die 300.000 Euro,
00:24:10: wenn man jetzt unseren Mindestlohn ansetzt, an Arbeitswert in ihrem Bienenleben macht, was uns Menschen näher zu Gute kommt.
00:24:19: Also das fand ich schon sehr ruhig, ich sage, schau mal, die Finanzwelt, die ja immer so ein bisschen außen vor
00:24:24: und als die Bösen, die sind schon viel weiter und betrachten das sehr unemotional und reinfaktisch
00:24:30: und sagen, wir müssen uns umkümmern, weil ansonsten werden auch Unternehmen unversicherbar.
00:24:36: Also dass man das gar nicht mehr bezahlen kann, das war das eine und das zweite, das mache ich kürzer,
00:24:42: war da war ein Militärstrategien da. Also einer, der sein Leben lang in der Verteidigungsstrategie gearbeitet wird
00:24:50: und der genauso gesagt hat, die Sicherheitsrisiken aufgrund von Klimaveränderungen, was wiederum Flüchtlingsströme weltweit,
00:24:59: die Zimmer-Erener Geopolitik, nach sich zieht, sind so dramatisch und so unbezahlbar, dass wir uns natürlich,
00:25:07: und das sagen die Militärs, wo man sagt, also die beschäftigen sie mit allem anderen nur nicht mit dem Thema,
00:25:13: sagt, wir müssen da unbedingt nicht nur zu bilateralen, sondern die ganze Welt muss da endlich eine Lösung dafür finden
00:25:22: und einer oder zwei reichende auch nicht. Also aus der Hochfinanzversicherung und Militär.
00:25:28: Du nix schon so, das ist jetzt, Lassi sei. Ich dachte jetzt kommt gleich Niederspruch, nein.
00:25:34: Ich finde das nur auch so spannend, weil eben ich bin gar nicht unbedingt ein Fan davon, alles so mit Kosten nutzen, Kalkül zu brechen
00:25:43: oder allem Preis zu geben, wie zum Beispiel jeder Biene und diese Preismechanismen so in den Vordergrund zu stellen,
00:25:50: aber es ist doch schon einfach Paradox und irgendwie erschreckend, aber ich finde es fast schon faszinierend,
00:25:57: dass eben auch unter dieser Unternerverschärfung der Klimakrise leiden halt Menschen erstmal sowieso, aber auch ökonomisch gesehen Länder
00:26:07: und diese ganzen Wirtschaftsakteure oder eben sowas wie so eine Versicherung spürt das natürlich
00:26:15: und genau auf einer nationalen Ebene kann man dem halt auch nicht komplett begegnen,
00:26:22: aber ja es macht ökonomisch auch einfach oder finanziell auch einfach keinen Sinn halt, keine effektive Klimapolitik zu betreiben.
00:26:32: Wenn wir jetzt noch mal bei dem Preis, weil das finde ich natürlich ein spannendes Thema, weil also ehrlich gesagt als Unternehmerin habe ich auch die Erfahrung gemacht,
00:26:41: was keinen Preis hat, wird nicht gewertschätzt. Also was du so kostenlos bekommst gratis oder denkst auch, du bekommst kostenlos,
00:26:51: das hat irgendwie keinen Wert für die Leute und ich habe immer ein gutes Beispiel, mein Vater war schon immer privat versichert und meine Mutter nicht
00:27:03: und mein Vater wusste immer genau was in jeder Anruf beim Arzt kostet oder jeder Besuch beim Arzt oder jedes Rezept was er bekommt
00:27:13: und meine Mutter wusste das nie, weil als Privatpatient bekommst du jede Rechnung ja erst und musst die einreichen.
00:27:19: Das heißt für mich ist auch die Frage, wenn wir über Kosten oder ähnliches sprechen auch von Natur oder Klimaschutzmaßnahmen
00:27:32: und der Sprache dazu in Kommunikation. Ich finde ja immer als erstes müsste eine Transparenz sein, schon sozusagen anhand von Zahlen.
00:27:41: Wie viel ist das eigentlich wert? Also welchen Wert geben wir dem? Das ist eben Preis und erst wenn ich den Wert kenne,
00:27:49: kann ich ja für mich auch eine Meinung bilden, finde ich das zu viel oder zu wenig.
00:27:53: Für meine Mutter waren sozusagen, der Arztbesuch war sozusagen nicht kostenfrei, aber der war einfach ohne Preis versehen
00:28:02: und dann geht man halt nicht nur einmal hin, sondern mehrfach und das denke ich mir oftmals auch bei den ganzen Klimathemen und Maßnahmen,
00:28:10: dass eigentlich jeder Einzel wie jetzt so mit einer Biene, natürlich ist das jetzt ein Extrembeispiel,
00:28:18: unterrechnet sozusagen, um ihre Volkswirtschaft genutzen, da reinzurechnen, ist vielleicht
00:28:23: ein bisschen übertrieben, aber es macht so ein bisschen verständlich. Alles was kein
00:28:28: Preis hat, ist nix wert und wird auch nicht gewertschätzt. Meinst du, das geht der Natur
00:28:33: auch so? Also ich verstehe, was du meinst und ich finde, das kann es auf jeden Fall greifbar
00:28:40: machen und gerade, wenn man auch so sagt, was für eben eigentlich nicht nur Monetäre
00:28:45: kosten, aber was für Kosten verursacht eigentlich so was wie die Klimakrise und das mal gegenüberstellt
00:28:52: oder wie die Universitätsverlust, der damit einhergeht oder so, dann kann das auf jeden
00:28:56: Fall greifbar machen für die Leute und sie überzeugen. Das finde ich dann natürlich auch
00:29:00: ein sehr legitimes und kann auch gut funktionieren, das Mittel sein. Aber genau das grundsätzlich
00:29:09: Dinge nur etwas wert sind, wenn sie einen Preis haben, widerspricht halt an sich schon
00:29:14: mal so ein bisschen dem, wo ich hin will eigentlich. Also ich würde mir halt wünschen, dass die
00:29:18: Dinge nicht dadurch etwas wert sind, dass sie halt den und den Preis haben und nicht alles
00:29:23: in Geldeinheiten praktisch gerechnet wird. Und so ein bisschen von diesem, genau kapitalistischen
00:29:30: Grundgedanken würde ich ja an sich schon wegkommen wollen. Und zudem ist es natürlich
00:29:36: auch extrem schwierig, wie viel Kosten denn Millionen von Menschen, die jetzt flüchten
00:29:40: müssen, wie viel kostet denn, also oder Biodiversitätsverlust, ein atemberbender, aber wie viel kostet
00:29:47: dann anderes Leid, zum Beispiel was verursacht wird. Das kann man ja schlecht in die Runde
00:29:52: oder ja doch es ist extrem schwierig, dass irgendwie dann mit einem Europreis oder was
00:29:58: auch immer irgendwie. Genau. Aber was man dann machen könnte ist nämlich nicht in Verzicht
00:30:06: zu argumentieren, wo wir uns alle als Mensch einfach schwer tun. Also die wenigsten wollen,
00:30:11: also können das Thema Verzicht für sich irgendwie positiv besetzen. Sondern ist ja dann immer
00:30:17: ein Mangel. Aber man könnte eben auch eine Belohnung bepreisen. Auch da gebe ich dir,
00:30:25: also Bauern und Landwirte müssten ja dafür belohnt werden letztendlich, wenn sie dafür
00:30:31: sorgen, dass die Erde, die sie beackern und für uns bei Ernährung sorgen, dass sie der
00:30:40: Gutes tun. Also dass sie weiterhin gucken, dass es der Erde so gut geht, dass Wasser
00:30:47: durchsickern kann, dass natürlich genügend drauf wächst, dass TO2 gespeichert werden
00:30:52: kann oder so. Also in Belohnungsmechanismen zu denken, sowohl bei jemandem, der quasi
00:31:00: existenz davon lebt wie so ein Bauer, aber vielleicht auch bei jedem Einzelnen von uns.
00:31:05: Wie könnte so ein Belohnungsmechanismus aussehen, wenn ich sage, ach ich überleg mir mal ernsthaft,
00:31:10: brauche ich eigentlich wirklich ein Auto, weil ich jetzt in der Stadt wohne. Ich rede
00:31:15: nicht vom Land, ich rede jetzt mitten in der Stadt zu wohnen, wo ich sage, okay, ein Belohnungsmechanismus
00:31:20: zu sagen, okay, wenn du dein Auto stehen lässt oder sogar verkaust, wirst du belohnt.
00:31:27: Ja, und ich glaube da bin ich dann voll auf deiner Seite. Also wenn es dann darum geht,
00:31:34: staatliche Regulierungen und Subventionen und sowas zu verschieben, da würde ich auch sagen,
00:31:40: es muss auf jeden Fall weg von Subventionen für irgendwelche fossilen Konzerne und so
00:31:46: weiter gehen und staatlich gesehen halt müssen Leute auch monetäre Anreize bekommen und erst
00:31:55: recht Firmen und im größeren gesehen halt sich irgendwie nachhaltig oder wie auch immer man es
00:32:01: nennen will, sozial gerecht auch, aber auch ökologisch halt eben zu verhalten und in diese
00:32:08: Richtung zu entwickeln. Und ich halte grundsätzlich auch, ich denke auch es gibt so viele Punkte,
00:32:17: wovon ich auf jeden Fall große Verfechterin bin, ist das zum Beispiel das Wirtschaften in Ländern
00:32:23: wie jetzt hier Deutschland oder Österreich und auch in vielen anderen Ländern, aber hier hat man es
00:32:28: natürlich konkreter vor Augen, sich halt viel mehr davon ründen darauf ausrichten müsste,
00:32:33: halt eben auch einfach genau diese Wirtschaft in eine andere Richtung zu lenken und zum
00:32:39: Beispiel Grundbedürfnisse von Leuten zu sichern, dass eben auch diese Unsicherheit irgendwie
00:32:44: reduziert wird. Es gibt da so eine ökonomische Schule, die nennt sich so Alltagsökonomie oder
00:32:49: Foundation Economy, die auch sagt, genau solche Grundbedürfnisse halt eben, Essen, Trinken,
00:32:56: Wohnen, auch Nahversorgung, Supermärkte, öffentliche oder auch ein Auto halten, die Möglichkeit
00:33:01: zur Mobilität an sich muss halt irgendwie für die Leute gesichert werden, Kitaplätze und so
00:33:06: weiter und die strebt zum Beispiel an, dass diese Bereiche auch gesondert von dem profitorientierten
00:33:14: kapitalistischen System halt passieren sollen, sondern halt anders organisiert. Das muss jetzt
00:33:19: auch nicht alles staatlich organisiert sein, das kann auch in verschiedenen Arten organisiert
00:33:23: werden, aber sich tendenziell von dieser Profitlogik entkoppelt. Und da muss ich sagen, denke
00:33:29: ich mir auch in Deutschland, also wenn es Einbrustproblem gibt, dann ist das Festhalten an der
00:33:34: Schuldenbremse und das ist auch wieder ein Ding für unsere oder die jüngeren Generationen. Es
00:33:38: müssen einfach Ausgaben getätigt werden jetzt und da ist wirklich meiner Meinung nach sehr
00:33:45: irrelevant, dass man Schulden anhäuft, weil eben diese Weichen jetzt einfach gestellt werden,
00:33:51: genauso wie Subventionen für Fossile oder das Kerosin nicht besteuert wird oder was weiß ich,
00:33:56: halt viele Gelder, die sozusagen in eher dreckige Konzerne oder die die falschen Anreize schaffen,
00:34:02: einfach für Industrie zweit auch gestrichen oder gekürzt oder auslauflos einfach. Was hältst du
00:34:10: denn davon? Wir hatten einen jüngeren Menschen noch als ich Anfang 20 in einem Podcast Folge,
00:34:22: der war schon so ein bisschen deprimiert, so wenn er guckt, dass seine Jungs drum herum auf einmal
00:34:31: schon auch mit Rechtslieb äugeln, aber er hat auch gesagt, zu Recht als Lösung, aber naja wir
00:34:38: Jugend werden auch zu wenig gehört und fließen auch zu wenig in politische Entscheidungen ein und
00:34:44: zum Beispiel sein Vorschlag war als Lösung zu sagen, dass eine ist das Wahlrecht runterzusetzen.
00:34:51: Auf 16 mindestens aber eher auf 14. Was war sein Argument? Also wer mit 14 genau so und so welche
00:35:02: Prüfungen schon schreiben kann, der kann auch sich dafür entscheiden und Wahlprogramme lesen und
00:35:10: das zweite ein Ministerium für Jugend oder jüngere Generationen oder wie auch immer. Haben wir ja
00:35:15: indirekt mit der Familie, aber das sind ja auch alle dabei auch wir Buma-Fremden und so kann sie
00:35:22: um da ein großes Gewicht. Kannst du dir so was zum Beispiel auch vorstellen? Total, also ich weiß
00:35:31: jetzt nicht genau auf welche Zahl ich mich da festlegen würde beim Wahlrecht, aber sicherlich
00:35:36: 16 sowieso 14 würde ich jetzt mal intuitiv sagen, welch auch voll dabei genau wo man sich da festlegt,
00:35:44: aber ich bin auf jeden Fall auch total dafür, dass allen jüngere Leute eine gewichtigere und
00:35:48: überhaupt eine Stimme haben, gerade wenn es eben auch so funktioniert, halt einfach das
00:35:53: meist über Parteipolitik, dann halt um Wahlrecht zum Beispiel geht oder mit Bestimmung auf anderen
00:35:57: Ebenen, wie dieses Ministerium da jetzt funktionieren könnte und ausgestaltet wäre und so weiter.
00:36:03: Das ist natürlich eine große Frage, aber an sich so die Idee und diese Mitbestimmung, die würde ich
00:36:08: auf jeden Fall auch total begrüßen. Genau, weil man ja ansonsten de facto das Gefühl hat und das
00:36:16: ist ja eben auch nicht nur ein Gefühl, dass halt die Leute, die gerade Politik machen und bestimmen
00:36:21: und mächtigen Positionen sitzen, einfach 50 plus sind und halt über in erster Linie Dinge entscheiden,
00:36:28: die dann halt eben die jüngeren Generationen später halt irgendwie betreffen und ausbaden
00:36:32: müssen und das ist was auf jeden Fall, wo ich auch immer dafür wäre, das tendenziell zu verschieben
00:36:39: und eben seine Argumentation mit dem, was 14-Jährige nicht alle schon leisten müssen teilweise.
00:36:44: Genau, also ich würde, dass die jüngeren Menschen auch sowas von Zutrauen auf jeden Fall. Merkt man
00:36:52: im Aktivismus auch, da gibt es einige, die sind wirklich echt super, super jung und haben so viel
00:36:58: auf den Kasten und bringen vor allem natürlich auch noch mal Motivation mit, was dann oft ja doch
00:37:04: eher bei Leuten umso älter sie werden, vielleicht eher abschwächt. Genau, also da würde ich auch stimmen.
00:37:12: Überwiegt, wenn du sagst, noch sehr viel Jüngere oder sehr junge Menschen, die sich da schon auch
00:37:18: engagieren, überwiegt da aber ein optimistischer Blick auf die Zukunft oder ist das aus einem
00:37:26: Frust und sag ich mal Pismismus heraus? Wie würdest du das einschätzen?
00:37:32: Schwierige Frage, erstens mal kenne ich diese Leute jetzt nicht unbedingt so gut um wirklich über die zu...
00:37:39: Aber nur dein Eindruck kann ja nur ein Eindruck sein.
00:37:43: Ich habe mir diese Frage aber selber auch schon gestellt und ich würde sagen so mein Umfeld
00:37:48: oder ich selber komme schon eher, würde ich sagen aus einer pessimistischen Haltung, aber eine sehr
00:37:54: spannende Frage, die ich mir selber irgendwann gestellt habe ist, wenn du dein Pessimistin bist,
00:37:58: machst du dann überhaupt Aktivismus? Also halt wenn du dein Leben wieder reinstellt, oder was ist dein
00:38:05: Leben, das ist jetzt natürlich hochgestochen, aber viel Zeit, viel Energie und so weiter viel Musse,
00:38:09: kann ja schon auch echt die höchste Priorität teilweise sein um den Leben von vielen jungen
00:38:14: Menschen. Bist du dann wirklich pessimistin oder was heißt das überhaupt? Dann hast du ja durchaus
00:38:18: noch Hoffnung, sonst würdest du ja nicht kämpfen. Und ich glaube aber auch, dass es deutlich
00:38:24: optimistischere aktive Menschen gibt als jetzt so, die in meinem Umkreis oder mich, die da auf jeden
00:38:31: Fall von Optimismus auch noch eher strahlen. Aber ja, ich weiß nicht, auch an sich so Framings und
00:38:38: so weiter mit, es ist 5 vor 12 und Klimakrise und man muss dringend handeln. Also so rein optimistisch
00:38:44: würde ich den das jetzt auch nicht unbedingt, würde ich das auch nicht deuten unbedingt so.
00:38:48: Ich habe letztens in der Diskussion mitbekommen, da ging es auch darum, ob dieses Framing was du
00:38:57: auch vielleicht erklären, war das nochmal. Also Framing bedeutet ja, dass ich bewusst bestimmte
00:39:01: Ausdrücke und Begriffe nutze, die sich dann verfestigen sollen. Und dann ging es darum,
00:39:07: dadurch dass ja dieses ganze Klimaschutz alles grüne als nachhaltige Ermütungserscheinungen sind.
00:39:15: War da zum Beispiel auch das Thema, kann so ein Green Deal, wie er jetzt auf politischer Ebene,
00:39:22: auf EU-Ebene kommuniziert wird. Da werden wir wieder auf dem Ding, wer versteht das? Also das
00:39:27: verstehe nicht mal ich, ja Green Deal, klar, ich kann es mal übersetzen, ein grüner Deal. Aber
00:39:33: wenn mal so Themen wie ich fand letztens, dieses eine enkelfähige Zukunft. Ich glaube, da könnte
00:39:40: sich wahrscheinlich der Großteil der Menschen wirklich drauf einigen, dass wir alle wollen,
00:39:47: dass wir eine gute Zukunft haben werden. Man definiert sie im einen Fall natürlich anders,
00:39:52: aber geht es wieder, um diese Sprache, um Markus zu zitieren, dass man sich nur einfach ausdrückt,
00:39:59: sondern was bedeutet enkelfähige Zukunft? Naja, dass wir die Nahrung noch aus dem Boden bekommen,
00:40:04: den wir in Deutschland haben, dass sich unsere Enkel und jetzt auch unsere Kinder noch Wohnung
00:40:12: leisten können, auch wenn sie noch gar kein Geld verdienen, sondern auch als Studenten schon
00:40:17: ausziehen können und nicht ewig bei den Alten bleiben und sozusagen die Emanzipierung ja auch
00:40:23: schärfelt. Also ist doch ein Großteil das Thema, wie kommuniziere ich etwas,
00:40:30: worauf sich alle einigen können und das ist halt kein Verzichtthema, sondern eher was hat Wert
00:40:39: für uns alle. Da können wir uns wahrscheinlich alle drauf einigen, oder? Ja, auf jeden Fall
00:40:46: und klar, man muss irgendwie probieren, das für die Leute eher greifbar zu machen, wo ich auf
00:40:51: jeden Fall voll zustimmen würde, Green New Deal. Es gibt viele Schwierigkeiten irgendwie mit der
00:40:56: Umsetzung erst rechts sowieso und Verbindlichkeiten, aber auch natürlich. Wer kann sich da im ersten
00:41:02: Moment und selbst wenn man sich damit schon so oft beschäftigt hat, selbst dann muss man erst mal
00:41:07: dahintersteigen und wieder reinkommen, um sich damit halt dann Artok irgendwie auszukennen
00:41:13: mit solchen Begriffen. Ich finde das mit den, also zum Beispiel viele politische Akteure probieren
00:41:20: ja auch deshalb so Diskurse zu verschieben, was zum Beispiel in Bezug auf so eben ich sage ja auch
00:41:27: jetzt nicht Klimawandel, sondern Klimakrise, da kann man dann auch sagen, vielleicht nutzt man
00:41:32: Klimakatastrophe oder dieses 5 vor 12 genau genommen, sagen reden wir von 5 vor 12 oder ist 5
00:41:38: nach 12 und so weiter. Und ich glaube, ich halte schon sehr viel davon diese Diskurse und eben auch
00:41:44: so Framings und so weiter. Framings ist ja noch mal ein bisschen was weiteres, das ist ja schon eher
00:41:48: würde ich sagen noch mal ein bisschen auch eine Perspektive, aus der so erzählt wird so ein bisschen
00:41:53: zu verschieben und zu prägen und bewusst zu nutzen. Und das habe ich zum Beispiel in Bezug auf die
00:42:00: Klimakrise auch mitbekommen, dass so in der Zeit auch ja, die ich da viel mitbekommen habe, sich
00:42:07: zum Beispiel so was wie radikale Klimapolitik oder so oder radikale Maßnahmen war am Anfang
00:42:13: ein Unding, also radikale war ja erst mal überhaupt schlecht oder extrem frisch oder ja was heißt
00:42:19: Linksextrem, das wird ja immer noch vom Großzellebevölkerung auch nochmal ein ganz großes anderes
00:42:24: Thema mit hier Hoveisen, Theorie und Linksextrem und Rechtsextrem, aber wie auch immer als schlecht
00:42:29: gewertet, aber auch so zum Beispiel radikale Politik zu betreiben, ist irgendwann ziemlich in
00:42:33: Mainstream gekommen zu sagen, also heutzutage könnte das, würde ich behaupten, in den meisten
00:42:39: etablierten Zeitungen halt überall stehen, wir brauchen radikale klimapolitische Maßnahmen oder so
00:42:44: und dann frage ich mich aber auch, okay, da hat sich das vielleicht schön verschoben, aber da steht
00:42:50: halt nichts dahinter. Genau, eine Eskalierung der Begrifflichkeiten, also ich mag zum Beispiel
00:42:55: auch diese Themen Spaltung der Gesellschaft nicht, wo ich sage, naja, nach der Spaltung kommt
00:43:00: dann irgendwann ja nur noch der Bürgerkrieg, also die Frage ist, wo bewegen wir uns, aber das finde
00:43:06: ich jetzt nochmal auch spannend, um zum Abschluss vielleicht nochmal so ein bisschen über deine
00:43:12: Empfehlungen oder Tipps aus deiner Sicht für uns ältere Menschen als du zu Hause, die es auch
00:43:21: ernst meinen und sagen, ja, ich will schon auch mit Optimismus nach vorne gehen und das aber auch
00:43:27: verbreiten können, damit wir nicht in so eine Spirale nach unten gehen, wenn du auf den Demos
00:43:34: bist oder warst und die Aktionen, da waren ja meistens vermutlich mal auch gegen Demos oder
00:43:40: ihr seid auf jeden Fall auf Widerstand gestoßen, also was in dem Fall bedeutet, eine andere Meinung
00:43:46: darüber zu haben. Kommt man da auch einfacher ins Gespräch mit jemandem, der eben anderer Meinung
00:43:54: ist, aber den man dann in so einem Umfeld bei einer bestimmten Demo, bei einer bestimmten Aktion,
00:44:01: dann auch mal als Gesprächspartner sich einfach schnappen kann, findet das statt,
00:44:04: fand das statt, wenn du so zurück denkst. Also wenn du mit Gegendemonstrationen, also generell
00:44:14: muss ich sagen, dass ich persönlich jetzt nicht so wirklich gegen Demonstrationen bisher hatte
00:44:20: bei Aktionen oder Demonstrationen, bei denen ich dabei war, soweit ich weiß, klar, teilweise schon,
00:44:26: also wenn man es jetzt breiter sieht, gibt es halt natürlich zum Beispiel Pride und dann gibt es
00:44:29: halt in Wien, nennt sich das Marsch für die Familie von irgendwelchen Fundamentalist*innen
00:44:34: und Rechten oder so, genauso wie bei rechten Identitären, die Identitären sind sehr stark,
00:44:40: machen sehr viel mit der FQ-Ören, so in Wien gibt es nämlich Linke gegen Demonstrationen.
00:44:45: Da sind so diese Kontexte, die ich kenne, da kommt man definitiv nicht ins Gespräch.
00:44:49: Also auch nicht mit denen, die da rumstehen und nur zufällig dabei sind und dann gucken,
00:44:55: was da drin ist. Das kann man glaube ich ganz gut machen oder das ist schon mein Erfahrung,
00:45:01: dass man, wir haben auch oftmals dann zum Beispiel geflyert oder sind rumgegangen und
00:45:06: haben mit den Leuten geredet, zum Beispiel, wenn überhaupt bleibt, hat die Bewegung
00:45:11: sogar eine Zeitung gedruckt und in Postkästen geschmissen und so weiter. Also ich finde es extrem
00:45:18: wichtig, eben mit anderen Leuten irgendwie ins Gespräch zu kommen und vor allem diese
00:45:22: Klimafragen zusammenzudenken, wirklich mit sozialer Ungleichheit und sozialen Fragen.
00:45:29: Deswegen sind es neun Allianzen, sage ich mal neu, gab es vielleicht auch schon häufiger mal,
00:45:33: auch in der Vergangenheit, aber jetzt wieder mehr zwischen zum Beispiel sowas wie so
00:45:38: der Arbeiter in Bewegung und Gewerkschaften und so weiter und halt irgendwelchen eher
00:45:43: Klimagerechtigkeitsaktivistinnen oder so. Schon halt recht viel versprechen und bin sehr froh,
00:45:52: dass das gerade gibt oder zum Beispiel in Österreich ist ja die KPE auch recht stark in manchen
00:45:57: Städten vor allem. Man ist eine KPE, keine ich kenne, so kommunistische.
00:46:01: Genau in Österreich ist die kommunistische Partei, Österreich ist eben die KPE. Die bildet die
00:46:10: Stadtregierung in Grad, sondern Salzburg ist die zweitstärkste Partei, also wie es in einzelnen
00:46:15: Städten ist auch in Wien relativ stark bundesweit hat die jetzt auch ein sehr schlechtes oder
00:46:20: ja was heißt sehr schlechtes, aber ein 2, irgendwas Prozent meine ich jetzt also kein großes Ergebnis
00:46:28: erzielt, aber halt eben teilweise ist sie halt eben sogar bildet sie die Städte Regierung und so
00:46:33: weiter und die setzen sich zum Beispiel extrem für leistbaren Wohnraum ein und das war ich auch
00:46:38: vorher meinte mit dieser Grundsicherung. Also ich würde auf jeden Fall halt immer dazu tendieren,
00:46:43: halt eben diese Aspekte zusammenzudenken und sich auch in erster Linie vielleicht auch wenn es um
00:46:49: diese Framings und so geht für dieses Manutzer auf das Framing Gute Leben für alle einzudämmen.
00:46:56: Und es sollten auf keinen Fall zum Beispiel hohe Ambitionen was den Klimaschutz eingeht,
00:47:01: ausgespielt werden mit halt dann irgendwie eine Existenzsorge von einzeln oder dann oder verboten
00:47:07: oder dann darf ich das nicht machen und das geht dann alles zu meinen Lasten und mein Leben wird
00:47:12: schlechter. Und was kannst du dir da vorstellen oder was würdest du dir wünschen oder was für ein
00:47:18: Tipp hättest du für uns anzusagen was kann jeder so in seinem eigenen Umfeld dann dafür tun.
00:47:24: Mehr reden auch mit Menschen die anderer Meinung sind, will man unbedingt überzeugen oder
00:47:31: würdest du mehr Menschen haben wollen die auf Demos geht auch regelmäßiger oder
00:47:38: fortschreitender das was du was wenn du so eine kleine Wunschlätte Liste hättest als
00:47:45: blonde Aktivisten-Fee. Was würdest du uns auf den Zettel schreiben wollen?
00:47:52: Ehrlich gesagt alles davon will ich mir wünschen aber nein wirklich diese verschiedenen Themenfelder
00:48:03: irgendwie zusammenzudenken auch mit jetzt auch blond sein und weißen und so weiter auch mit
00:48:08: Antirassismus und verschiedenen eben einfach verschiedene Themen zusammenzudenken und
00:48:15: auch eben dieser ganzen ökonomischen Ungleichheit die halt auch immer krasser wird und ich glaube
00:48:21: jeder jede soll sich selber überlegen was irgendwie er oder sie machen will aber ganz viel
00:48:26: ist auch wirklich schon meiner Meinung nach auch einfach im privaten Rahmen kann man schon so viel
00:48:30: machen auch einfach darüber wie man sich mit Leuten unterhält und mit wem und man soll also
00:48:37: ich würde immer wofür Worten auch konfliktive Gespräche zu führen und halt am besten auch viel
00:48:42: zuzuhören. Also schon auch Streiten wieder zulassen. Streiten finde ich auf jeden Fall auch gut.
00:48:47: Genau. Sich gegenseitig am besten mir wäre es immer lieb wenn die Leute sich noch ganz gut
00:48:52: benehmen würden in Gesprächen und sich eben ausreden lassen. Immer ein Bier trinken können
00:48:56: danach. Das habe ich mir als Bayern gemerkt also egal wie heftig in der Diskussion danach muss man
00:49:02: noch ein gemeinsames Bier trinken können. Ja also ich sage auch immer ich wäre bereit nicht mit sehr
00:49:06: vielen Leuten zu unterhalten wenn sie halt so ein paar grundsätzliche Geflogenheiten halt einhalten
00:49:11: so wie zum Beispiel einigermaßen ausreden lassen oder vielleicht ja nicht Monologe halten die ganze
00:49:17: Zeit genau und was man dann darüber hinaus noch tun kann wenn man das denn leisten kann. Es ist halt
00:49:23: extrem cool sich irgendwo zu engagieren und es gibt so viele coole Gruppen und Projekte und
00:49:29: auch Sachen und auch Parteien und auch Bürger in den Initiativen teilweise auch Parteien.
00:49:38: Die machen die Gesetze. Ich denke schon oft dass institutionelle Organisationen und das sind
00:49:48: ja Parteien also dass da natürlich der Hebel etwas bewirken zu können oft größer ist als in der
00:49:53: reinen Bewegung. Oder? Ja schwierige Frage muss ich sagen. Erneuerung von innen aber es wäre wahrscheinlich
00:50:01: ein eigenes Thema. Mit Parteipolitik geben halt viele Komplikationen auch ein Herr würde ich sagen
00:50:07: also wer sich da engagieren will mit einem guten eben ich würde dann niemals was dagegen sagen
00:50:14: guten Absichten und so weiter aber so an sich sehe ich auch vor allem ja sehe ich schon einige
00:50:22: Schwierigkeiten am Parlamentarismus und der Parteipolitik wie sie heutzutage funktioniert
00:50:26: trotzdem ist es wichtig sich damit zu beschäftigen und einzusetzen. Dann bleiben wir beim Ehrenamt.
00:50:31: Du blädierst ja damit auch Ehrenamtwägungen. Aber für wen es was ist auch in den Parteien
00:50:39: halt auf jeden Fall. Ich glaube halt dass sozusagen große Veränderungen ist jetzt ja hab ich so
00:50:45: teilweise meine Zweifel ob ich da auf die Parteien setzen würde aber natürlich für wen es was ist
00:50:50: auch in den Parteien und ist ja auch gerade da cool. Wenn dort halt auch es war es ja ganz unterschiedliche
00:50:55: Leute auch innerhalb von einer Partei und da kann man dann ja auch sozusagen mitwirken und
00:51:00: richtungen mit beeinflussen und so weiter und ich bin auch wirklich ja über Personen die grundsätzlich
00:51:10: daran wirklich ernsthaft interessiert sind eben bessere Lebensbedingungen irgendwie für alle
00:51:15: zu schaffen sag ich mal. Bin ich auf jeden Fall sehr dankbar wenn sie sich da engagieren aber ich
00:51:20: glaube kann halt wirklich viel machen und man muss nicht immer denken es gäbe nur diese eine
00:51:24: Möglichkeit sich da irgendwie vielleicht in dieser Partei zu engagieren oder nur die eine
00:51:29: Möglichkeit in dieser eine Gruppe irgendwie einzutreten die man vielleicht kennt oder so eben
00:51:34: ich sage auch so Gewerkschaften oder so Arbeitsrecht oder auch sich mein wegen für Kinderbetreuung oder
00:51:39: so was oder keine Ahnung ein kleiner Teil des Beispieles ich gebe zum Beispiel auch Unterricht
00:51:45: Deutsch als Fremdsprache oder sowas halt so es gibt einfach so viele Aspekte wo man was machen kann
00:51:50: und wo man auch eben das cool ist ja auch wenn man mit verschiedenen Leuten in so ein Diskurs kommt.
00:51:54: Ja das halt irgendwie auch voranbringen kann. Genau das finde ich auf jeden Fall sehr wünschenswert.
00:52:02: Würdest du dir das auch für deine eigene Generation wünschen oder hast du dann noch mal
00:52:06: einen extra kleinen Wunsch? Ein extra kleinen Wunsch also ich glaube diese Generationen und
00:52:13: die jüngeren nochmal kommt mir schon politisch aktiver vor wo ich eigentlich recht froh drüber
00:52:17: bin andererseits jetzt natürlich extrem schockieren was da gerade für den Rechtsruck in der ganzen
00:52:24: Wählerschaft passiert. Ich glaube es ist auch Frustration dieser etablierten Parteien.
00:52:28: Viele Dinge zusammen denken ich glaube da kann ich jetzt noch anpassen dass halt zum Beispiel
00:52:35: eine Sache die einfach auch heftig ist ist dass das halt so ein Unterschied ist ob du halt irgendwie
00:52:42: Jungs oder Mädchen anschaust die gewählt haben also auch nochmal ein extremer Geschlechter
00:52:49: Unterschied halt tendenziell wählen halt irgendwie Jungs viel rechter oder junge Männer dann halt
00:52:56: als Frauen und ja auch dann wieder feministische Themen auch mitzudenken zum Beispiel.
00:53:06: Ja das ist auch nochmal ein ganz neues Thema das wir uns noch mal für die Zukunft es gibt ja
00:53:14: wirklich Untersuchungen dass die männlichen Jugendlichen ja inzwischen wirklich im Nachteil
00:53:21: sind aus unterschiedlichen Gründen und dass die Frage ist ob wir das uns in Zukunft leisten
00:53:28: können aber das ist wirklich auch nochmal ein erweites Feld also es ist sehr spannend mit dir
00:53:34: als jüngeren Menschen der sehr mit offenen Augen durch die Welt geht über diese Themen zu sprechen.
00:53:42: Ich sehe mich als ich bin noch nicht ganz Boomer aber fast Boomer auf jeden Fall auch in der Pflicht
00:53:49: und das fand ich auch einen schönen Spruch der stammt nicht von mir sondern von dem Herrn Eckhardt
00:53:55: von hier schaue ich weiß nicht ob dir das was sagst ob du genau der wie finde einen schönen
00:54:03: Aufruf hat nämlich jeder kennt jemanden der noch mehr bewegen kann als man selbst
00:54:10: und deins Gespräch zu kommen das gilt natürlich gerade für ältere die vielleicht schon gewisse
00:54:17: etablierte Positionen erreicht haben wo man sagen kann Mensch mein Netzwerk ist eigentlich so
00:54:23: ich kann da eigentlich wenig machen aber ich kenne jemand wenn ich den dafür gewinne dann setzt
00:54:27: sich das sozusagen in einem Netzwerk in einem Gewebe fort und wie gesagt ja Zukunft geht uns ja alle
00:54:36: an in sofern war es schön heute mit ihr darüber sprechen zu können. Verhältst du uns noch was
00:54:43: vor dir liegt du betreibst ja deine Masterarbeit also das letzte Bild was ich von dir kenne ist
00:54:49: dass du über einem tiefen Abgrund schwebst auf einem sehr dünnen Seil deine Eltern möchte
00:54:59: nicht sein aber von außen war nicht sehr faszinierend das ist jetzt natürlich auch eine sehr Vermischung
00:55:06: mit privaten Sachen die ich sonst so treibe genau aber von mir ein offener Mensch liegt jetzt erst
00:55:14: mal ein Kapitel wo ich meine Masterarbeit einerseits schreiben werde und auch tatsächlich wieder
00:55:21: rum reise genau und jetzt erst mal kurz das Kapitel Wien verlasse und dann wahrscheinlich aber auch
00:55:31: wieder einsteige danach. Genau also deswegen hatten wir auch so ein bisschen nicht nur Dorschön sondern
00:55:36: auch österreichische Argumente und Background weil du die letzten Jahre eben in Österreich studiert
00:55:43: hast nur falls sich schon jemand gewundert hat dass wir hier über die Grenzen hinaus auch
00:55:51: über Österreich reden. Also es hat sehr viel Spaß gemacht mit dir ich hoffe ja du hast auch das
00:56:00: Gefühl dass du paar Punkte auch anbringen konntest die dir nicht nur wichtig sind sondern die vielleicht
00:56:06: auch noch mal ein Aufruf für andere sein könnten. Mensch ich überleg mir eh schon was könnte ich
00:56:11: denn noch rechts und links machen einfach zu sagen ja zeig auch schon in der Hose gelohnt sich.
00:56:17: In dem Sinne ja auch sehr cool dass ihr diesen Podcast macht und ja vielen Dank und ich freue
00:56:22: mich natürlich über jeden oder jede auch die ich auf der Demosee also so ist nicht. Sehr gute
00:56:27: Aufruf das ist eine super Schlusswort. Lieben Dank Lina alles Gute. Danke Nikola. Tschüss.
Neuer Kommentar