#02 Weniger Wut, mehr Zuhören - Wie vom Meinen ins Machen kommen?

Shownotes

In unserem zweiten Podcast ‚Weniger Wut, mehr Zuhören‘ kommt Markus ganz schön in Fahrt: Bahnstreiks, Bauernproteste, Mindestlohn, Klimakleber, Ukraine, Gaza, Meinungsjournalismus und Politiker durch alle Parteien erhalten klare Ansagen bei unserer Diskussion darüber, woher all die Wut eigentlich kommt und ob wir zu jedem Thema meinen sollten, auch wenn wir nicht so viel Ahnung darüber haben?

Markus findet die Meinungsfreiheit eingeschränkt, obwohl die Meinungsvielfalt grösser denn je ist.

Ich finde dagegen, es gibt Dinge, die ich verändern kann, und welche, die ich eben nicht ändern kann. Das treibt mich auch als Unternehmerin, um über das Machen in die Veränderung zu kommen. Weil wir nicht alles bei u.a. Politikern abladen können.

Die Spaltung der Gesellschaft, über die dauernd berichtet wird, ergründen wir mit aktuellen Studien darüber.

Weniger Wut, mehr Zuhören ist ein ehrliches Bedürfnis, das wir beide verspüren, um im privaten Umfeld genauso wie in der grossen Politik nach Vorne zu blicken. Und das haben wir diskutiert:

  • gibt’s ein Mangel an Meinungsvielfalt
  • kann Experten vertraut werden
  • Wut als Tugend der Jugend
  • verändert Daueraufgeregtheit einen Menschen
  • ist die AfD demokratisch
  • ändert sich der Umgang mit Fakten
  • Meinungsjournalismus
  • neuer Job für Ex Bundespräsidenten
  • was ist ein guter Politiker
  • warum sich Markus als alter weisser Mann ausgeschlossen fühlt
  • müssen wir einfach mehr Erleben statt Meinen
  • wer kanalisiert die ganze Wut
  • warum Markus bei der Bundeswehr verprügelt wurde
  • ob die Entscheidung über Atomkraft auf gemeinsamen Fakten beruht oder auf Haltung

erwarten dich, ausserdem: unsere Tipps für erste Schritte,, wie jeder von uns Arsch in der Hose zeigen kann, indem wir bei uns selbst beginnen… um ins Machen zu kommen - wie's doch geht?!

Wir freuen wir uns auf Dein Kommentar, Lob, Kritik und Ideen auf Facebook oder Instagram oder Linkedin oder direkt an: nicola@wies-doch-geht.de

Namedropping dieser Folge:

Claus Weselsky, Sarah Wagenknecht, Walter Steinmeier, Joachim Gauck, Marie-Agnes Strack-Zimmerman, Anton Hofreiter, Katrin Göring-Eckardt, Robert Habeck, Zeit Magazin, Herbert Grönemeyer, Ferdinand von Schirach

Unsere Shownotes:

Grönemeyer singt ‚die Welt dreht sich im Schleudergang‘ hör hier rein

Mehr über den Mord von Landrat Walter Lübke durch die NSU lese hier

Der zitierte Ferdinand von Schirach äusserte seinen Vorschlag im Zeit Podcast 'Alles gesagt' im September 2023

Ergebnisse von Studien zum Thema Spaltung der Gesellschaft nachzulesen im Welt Online Artikel vom Februar 2024

Transkript anzeigen

00:00:00: In unserem zweiten Podcast "Weniger Wut, mehr zuhören" kommt Markus ganz schön in

00:00:09: Fahrt.

00:00:10: Bahnstreiks, Bauern, Proteste, Klima, Kleber, Meinungsjournalismus – alle bekommen klare

00:00:15: Ansagen gemacht.

00:00:16: Und wir fragen uns, woher eigentlich all die Wut kommt und ob wir zu jedem Thema meinen

00:00:22: sollten, auch wenn wir gar nicht so viel Ahnung darüber haben.

00:00:25: Auf jeden Fall findet Markus, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, obwohl die Meinungsvielfalt

00:00:32: größer denn je ist.

00:00:33: Ich finde einfach nur, dass wir nicht alles bei den Politikern abladen können.

00:00:38: Wir ergründen also, ob die Spaltung der Gesellschaft in Studien nachweisbar ist, ob wir Experten

00:00:45: noch vertrauen können.

00:00:46: Ich finde, dass die Wut die Tugend der Jugend sein müsste, aber wir haben auch neue Jobs

00:00:52: kreiert für alle unsere Ex-Bundespräsidenten und erfahren, warum Markus bei der Bundeswehr

00:00:57: verprügelt würde.

00:00:58: Also hör rein und komm mit uns ins Machen!

00:01:01: Ja, guten Morgen!

00:01:06: Guten Morgen!

00:01:08: Krönemeyer singt, die Welt dreht sich im Schleudergang.

00:01:13: Ich glaube ja, dass daher diese Daueraufgeregtheit auch kommt und das fängt meine Frage an dich.

00:01:19: Haben wir trotzdem eigentlich einen Mangel an Meinungsvielfalt?

00:01:24: Haben wir einen Mangel an Meinungsvielfalt?

00:01:28: Boah, nee, ich glaube weniger denn je.

00:01:34: Wir haben ja verdammt viel Zeitung, ich glaube die Leute lesen auch viel.

00:01:38: Wir haben mehr Parteien denn je, ne?

00:01:40: Genau, wir haben mehr Parteien denn je und deswegen haben wir, glaube ich, auch mehr Meinungsvielfalt

00:01:48: und deswegen haben die ja alle Berechtigungen diese Parteien wie AfD und jetzt die Wagenknichtpartei

00:01:53: und die auch von diesen Maßen, weil die repräsentieren ja alle eine ganze Menge Menschen, alle ein paar

00:01:59: Millionen, ne?

00:02:00: Und die haben jetzt die Stimme, die das ausdrückt, was sie meinen und das ist ein Ausdrucks-Vormeinungsvielfalt.

00:02:08: Das ist ein Ausdruck von Demokratie, finde ich alles wunderbar.

00:02:10: Weil es wird ja doch viel gelesen, gehört, gesagt, man kann nicht mehr alles sagen, man kann nicht mehr alles meinen.

00:02:20: Ja, da ist schon was dran, obwohl wenn man das sagt, wird man ja auch schon mal direkt in die rechte Ecke gedrückt, ne?

00:02:26: Also genau, wenn man jetzt zu diesem Satz zum Beispiel sagt, wird man ja wohl noch sagen dürfen,

00:02:32: dann war man vor ein paar Jahren, da gab es ja noch die Pegida, die Demonstration in Sachsenfall,

00:02:37: vor allen Dingen aber auch in Berlin, das war ja immer deren Spruch, wird man ja noch mal sagen dürfen.

00:02:42: Und ich fand, fand diesen Satz immer berechtigt.

00:02:45: Weil vieles darf man zwar sagen von Gesetz, du kommst natürlich in Knast, wenn du was sagst, aber du bist natürlich gesellschaftlicher ledig, ne?

00:02:53: Also dann, bestimmte Sachen, ich mach's, dann wirst du eben einfach, du wirst eben aus der Uni wüsste rausgeschmissen, du wüsst verfehmt.

00:02:59: Wenn du die Meinung hast, es gibt nur zwei Geschlechter, das ist jetzt nicht meine Meinung, aber ich finde,

00:03:04: ich finde, also, wirst du eine Meinung aber noch äußern dürfen, weil die eine Wissenschaftlerin, ne?

00:03:08: Dann wird ihr eben direkt aus der Uni gebuht, ja?

00:03:11: Und so, und das verengt natürlich die Meinungsfreiheit.

00:03:15: So hat, finde ich, alles schlimm.

00:03:18: Insofern, ich darf auch bestimmte Sachen, darf ich sicher nicht sagen, weil dann habe ich keine Kunden mehr.

00:03:22: Also ich fühle mich schon auch in meiner Meinungsfreiheit, fühle ich mich eingeschränkt mehr denn je zuvor.

00:03:27: Das war früher ein ganz anderes Klima und heute sind zu viele Leute, die einen auch persönlich fertig machen

00:03:34: und die Meinungen diskreditieren, indem sie einen dann eben einfach schlecht machen.

00:03:41: Und das passt mir nicht.

00:03:45: Und dann bekommt man ja mal zu hören von Leuten, ja, wie du darfst da alle sagen, du sagst mir doch gerade auch alles.

00:03:50: Ja, ja, im privaten Kreis, ne?

00:03:52: Aber jetzt ja auch hier so in unserem Podcast weiß ich eben auch nicht.

00:03:55: Das macht mich auch nervös, weil ich gewohnt bin, immer offen zu reden.

00:04:00: Ja, was?

00:04:01: Und da ich nicht in den sozialen Medien bin, habe ich noch nie selber einen Shitstorn erlebt.

00:04:05: Ich weiß nicht, wie das ist, ja.

00:04:07: Insofern kann es schon gut sein, bei vielen, was ich sage.

00:04:11: Ich weiß ja, wie das ist, wenn ich meine Seminale gebe, vor allem bei Grünen und so.

00:04:14: Und dann gucken mich Leute manchmal hasseffüllt an.

00:04:17: Also dann bin ich richtig, dann komme ich hinterher zu hören.

00:04:20: Und es geben mir noch schriftlich wieder, dass ich nicht politisch korrekt bin.

00:04:25: Und schicken Sie mir doch bitte uns doch mal einen Dozenten, der das gendern ernst nimmt.

00:04:30: Also was?

00:04:31: Also so viel hat es schon auch Konsequenzen und wirtschaftliche Auswirkungen.

00:04:36: Also, nein, mein Nutzfeil ist eingeschränkt, finde ich.

00:04:39: Okay, weil dann staut sich ja wahnsinnig viel gut auf.

00:04:42: Genau.

00:04:43: Wenn man permanent das Gefühl hat, das ist so.

00:04:48: Also mein Thema zum Wut und Loslassmoment ist so ein Wutmoment,

00:04:54: um mal wieder aufs ganz persönliche zu kommen ist.

00:04:57: Also ich habe irgendwann in meiner Kindheit beschlossen,

00:05:01: dass es Dinge gibt, die ich ändern kann und Dinge, die ich nicht ändern kann.

00:05:06: Und habe so für mich gedacht, bevor du weiterhin so viel Energie in die Dinge,

00:05:11: die du nicht ändern kannst, steckst.

00:05:13: Verzweifelste ja total.

00:05:15: Deswegen verfolgt lieber das mit einer Hartnäckigkeit des Steinbox,

00:05:21: der ich bin, was du irgendwie ändern kannst.

00:05:25: Also das kann man jetzt philosophisch auch, glaube ich, Stoika oder so,

00:05:29: so Wager aus meinem Lateinunterricht.

00:05:31: Kann ich das nochmal philosophisch, glaube ich, irgendwo nicht zuordnen.

00:05:36: Was ich aber sagen würde, wie es mir seit dem Geh mit dieser Erkenntnis für mich.

00:05:43: Also ich vertraue ja eine Arbeitsteilung.

00:05:46: Deswegen für mich gibt es Experten.

00:05:49: Das heißt aber nicht, dass ich man hier in den Ausstelle

00:05:51: und das nicht auch hinter Frage, um zu einer eigenen Meinung zu kommen.

00:05:56: Ich finde zweitens, die Dauererregtheit, die tut einem Menschen einfach nicht gut.

00:06:02: Und mein dritter Punkt wäre, ich finde auch, dass das Machen dann

00:06:08: aus der aufgeregter Terraus ungemein befriedigt.

00:06:13: Bei mir ist es eben so, dass ich bestimmte Sachen wie Ukraine Krieg oder Sommers Ukraine Krieg,

00:06:22: was muss man mal sagen, was der russische Angriffskrieg,

00:06:26: ja, das versuche ich auch auszublenden, weil ich dazu überhaupt nichts beizutragen habe.

00:06:35: Schon allein, weil ich nicht vor Ort war.

00:06:38: Mir fällt immer schwerer.

00:06:40: Aber du bist immer vor Ort sein, Entschuldigung.

00:06:42: Ich weiß, du bist Schuldenist und Reporter und du bist gewohnt,

00:06:44: dann vor Ort zu gehen.

00:06:47: Aber der normale Mensch wie ich kann ja nicht jedes Mal sagen, ich war nicht vor Ort

00:06:51: und darf ich dann keine Meinung dazu haben?

00:06:54: Genau, du hast natürlich eine Meinung dazu haben und ich habe auch eine Meinung dazu.

00:06:57: Aber diese Meinung, die vertrete ich halt nicht.

00:06:59: Ich jense schon gar nicht mit Nachdruck und bin mir bewusst,

00:07:02: wie unvollkommen diese Meinung ist.

00:07:04: Das ist für mich immer weniger Sinn, einfach nur eine Meinung zu vertreten,

00:07:07: wenn ich keine Ahnung habe.

00:07:09: Und das kotzt mich eben auch an Journalismus in Deutschland oder in anderen Ländern an,

00:07:14: immer dieses Meinung, Meinungsjournalismus.

00:07:17: Das ist einfach diese hoch bezahlt, hochintelligenten Leute sitzen auf ihren Erschen,

00:07:20: teilweise Fetter-Ersche und meinen einfach irgendwas.

00:07:24: Ja, und ich habe überhaupt keine Ahnung, wann überhaupt nicht vor Ort.

00:07:26: Ich darf einfach mal vor Ort zu gehen und sich das alles mal anzugucken.

00:07:30: Also ich glaube schon, dass die Agnes Zimmermann und bestimmte Leute und der Hofreiter,

00:07:34: dass sie eine andere Meinung haben zu dem, was in der Ukraine passiert, weil die da waren.

00:07:38: Wenn man sich das mal anguckt, was wirklich ist.

00:07:41: Und dass man viele haben einfach nur ihre Meinungen, wissen das nicht.

00:07:45: Das finde ich jetzt interessant, weil ich mich zum Beispiel frage,

00:07:48: um jetzt kurz mal beim Thema Ukraine zu bleiben,

00:07:51: warum geht eigentlich eine Sarah Wagenknecht nicht in die Ukraine mal zu Besuch?

00:07:56: Ja, verstehe ich, ich weiß gar nicht, ob es vielleicht war so,

00:07:59: aber ich finde dann eben nicht besonders seriös.

00:08:03: Also ich finde, dass diese Selbstgewissheit immer ohne zu wissen, wovon man überhaupt redet.

00:08:08: Also bei mir ist zum Beispiel so, ich hasse wirklich diese Bahnstreik,

00:08:12: weil die mich, ich bin eigentlich Gewerkschafter,

00:08:14: aber diese Bahnstreik machen mich wahnsinnig,

00:08:16: weil die mich in meiner Freiheit einschränken.

00:08:18: Und ich finde das nicht fair, weil ich kann das überhaupt nicht beeinflussen,

00:08:22: wie lange die da streiken und so weiter,

00:08:24: weil ich kann ja deren Erforderungen nicht erfüllen.

00:08:26: So, jetzt insbesondere den Herrn Wieselski,

00:08:30: muss ich jetzt aufpassen, was ich sage, sagen wir mal so neutral,

00:08:33: ich mag ihn nicht besonders, ich halte ihn nicht für besonders seriös.

00:08:38: Allerdings weiß ich eben gar nicht, wie sich das anfühlt, Lokführer zu sein.

00:08:44: Und jetzt habe ich immerhin, weil ich dann mit einem Kollegen von mir darüber geredet habe,

00:08:48: habe ich immerhin jetzt mit ein paar Lokführern gesprochen.

00:08:51: Und da, ja, und die kamen wir dann halt immer, das war letztlich das Argument eben immer,

00:08:59: ja, okay, der Deutsche Bahnbost, der kriegt so viele Boni über eine Million,

00:09:04: das ist ja wohl klar, dass wir auch mehr vornamen.

00:09:06: Also mein Erkenntnisgewinn war dann, okay, der Bahnchef macht das vielleicht nicht clever,

00:09:13: und die Bahn macht das nicht clever, weil sie sich dadurch wirklich,

00:09:16: ja, dadurch sind es Argumentartiefe natürlich, haben sie Rückenwände,

00:09:21: haben sie am Gegenwände, aber letztlich war das, was ich von den Lokführern gehört habe,

00:09:26: immer noch nicht so überzeugend, dass ihre Arbeitszeiten einfach so schlimm sind,

00:09:30: und dass sie so hart arbeiten müssen.

00:09:32: Ich sehe nach den Gesprächen, die ich geführt habe, nicht,

00:09:34: dass sie wirklich so viel mehr Geld kriegen müssen und so viel weniger arbeiten müssen.

00:09:38: Aber, ja, aber vielleicht, ich habe immer noch 2-3 gesprochen,

00:09:44: im Grunde, um eine verfestigte Meinung zu haben,

00:09:46: müsste ich eben mit sehr viel mehr sprechen, mit wir selbst gehen wir selber.

00:09:49: Ich möchte eigentlich nicht mehr über wir selbst gelässtern,

00:09:51: ohne mit dem selber gesprochen zu haben.

00:09:53: Die Interviews reichen mir auch nicht.

00:09:55: Gut, aber was macht jetzt so ein einzelner ganz privater Mensch wie ich und du,

00:10:00: der eben Quarberuf ja auch gar nicht die Möglichkeiten hat,

00:10:04: aber ja trotzdem davon betroffen ist, also Bahn ist jetzt ein gutes Beispiel,

00:10:09: weil die meisten von den U-Fahren zumindest irgendwann mal irgendwie mit der Bahn.

00:10:15: Also ich liebe sie weiterhin leidenschaftlich und habe deswegen eine sehr große Toleranzgrenze,

00:10:21: was das betrifft.

00:10:23: Aber der Punkt für mich wäre, hat sich für dich aus deiner Warte eigentlich

00:10:29: der Umgang mit Fakten geändert?

00:10:31: Aber erstmal muss ich nochmal sagen, hat sich der Umgang mit Fakten,

00:10:34: erst mal die Schlussfolge aus dem, was du jetzt fragst, gute Frage, ist ja letztlich,

00:10:40: ich habe zwar weiter meine Meinung, aber ich würde weniger denn je darauf beharren.

00:10:46: Und ich sage den Leuten eigentlich meiner Meinung, ich sehe das,

00:10:49: mittlerweile sage ich das so, ich persönlich finde, denn Weselski,

00:10:52: auf mich macht da keinen Sinn, Bartschneier, noch.

00:10:55: Ich würde vorsichtig sagen, ich unterstelle ihm, dass er eben einfach eher so ein,

00:10:59: wie so ein Pyromane, dass es ihm um Streik geht.

00:11:02: Er will den Streik sehen und er ist auf Streik aus.

00:11:06: Das ist was, was ich ihm unterstelle, weiß aber nicht, ob ich damit Recht habe.

00:11:10: Ich finde, ich kann diese Meinung äußern, aber gewisserweise defensiv.

00:11:15: Wenn mir jemand sagt, das stimmt aber gar nicht, ich kenne den, der ist gar nicht so.

00:11:18: Dann würde ich sagen, okay, du weißt das besser, dann vertrete ich diese Meinung nicht mehr.

00:11:22: Ich bin defensiver und habe eben nicht diesen Schaum vom Mund

00:11:26: und bin auch nicht so wütend.

00:11:28: Ich habe hier auch in dieser Folge jetzt gerade um Wut, um Hass und so weiter.

00:11:32: Ich versuche eben einfach nicht wütend zu sein

00:11:35: und versuche auch nicht, Leuten böswillig was zu unterstellen.

00:11:38: Und ich glaube daran krankt es eben auch, dass man immer, was Leute sagen,

00:11:42: wird dann immer unterstellt, dass das irgendwie, ja,

00:11:47: dass man irgendwie ein Arsch ist oder sonst irgendwas.

00:11:50: Und diese Vermischung von Meinungen und persönlicher Vermierung und so weiter,

00:11:54: das gibt mir alles so weit.

00:11:56: Das finde ich auch echt ein Punkt.

00:11:58: Also ich liebe heise Diskussionen, wie du weißt.

00:12:02: Ich finde auch, dass was aber sich geändert hat oder wo man,

00:12:09: oder ich auch selbst immer aufpasse ist,

00:12:12: dass eine ist ja zur Sache eine andere Meinung zu haben

00:12:15: und das zweite ist beziehungsweise auf die Person,

00:12:18: wenn mir die gegenüber ist oder über die vielleicht auch gesprochen wird.

00:12:22: Und ich kann dir aus meinem Unternehmer Alltag sagen,

00:12:25: also das Ende von, ich sag mal, jemand, der sich selbstständig macht,

00:12:30: muss ja eine Idee verfolgen oder in den meisten Fällen.

00:12:35: Und es ist auch selten einfach.

00:12:37: Also du musst echt Hartnäckigkeit zeigen und du musst dran bleiben.

00:12:42: Und da geht es ja schon auch dann darum,

00:12:44: dass du als Unternehmer ja auch Grenzen verschieben willst.

00:12:48: Und dieses Grenzen verschieben bedeutet aber, so ist meine Auffassung immer,

00:12:58: wenn du dann aber keine Menschen hinter dir scharfen kannst,

00:13:03: die diese Grenzverschiebung auch gut finden, aus unterschiedlichsten Gründen,

00:13:08: dann sollte man sich mal hinterfragen,

00:13:10: ist das eigentlich jetzt eine Grenzverschiebung, die wirklich gut ist?

00:13:14: Aber wo ist die Grenze?

00:13:17: Und das überträgt sich ja auf jeden, der nicht total emotionslos ist,

00:13:22: sondern leidenschaftlich auch für eine Sache kämpft.

00:13:25: Als Unternehmer, der dann auch scheitert, heißt dann,

00:13:29: auf der du zeigst ja Mut.

00:13:31: Ich sage, ich kann das Wort Mut nicht mehr hören,

00:13:33: weil der schwingt immer so mit,

00:13:35: du machst totales Harakiri, totaler Scheiß, würde ich nie machen.

00:13:38: Ich sage ja auch Legitim.

00:13:40: Also ist ja meine Sache in dem Fall.

00:13:43: Aber das liegt dann auch immer nahe.

00:13:46: Aber als Unternehmer habe ich sozusagen, hol ich mir Fakten.

00:13:49: Ich kann heute sagen, ich habe mich für A entschieden

00:13:52: und kriege eine neue Faktenlage, eine neue Erkenntnis

00:13:55: und kann morgen sagen, ich mache jetzt B.

00:13:59: Ich muss die Leute hinter mich hören.

00:14:01: Aber das können die alle machen, also am wenigsten die Politiker.

00:14:04: Okay, jetzt hast du Donald den Dreh zu den Fakten gekriegt,

00:14:07: weil ich mir die ganze Zeit recht gegeben habe, mich immer gefahren.

00:14:10: Du hast doch mal auch was gefragt mit Fakten.

00:14:12: Was hat es mich aufgefragt?

00:14:14: Und ich habe dir auf die Frage auch nicht geantwortet.

00:14:16: Ich habe nämlich deine Frage gar nicht beantwortet,

00:14:18: meiner langen Antwort.

00:14:19: Dann habe ich auch gedacht, Mensch, jetzt bin ich schon wie Politiker.

00:14:21: Ich kriege eine Frage gestellt und rede einfach irgendwas,

00:14:23: was mir gerade in Sinn kommt und beantworte deine Frage gar nicht.

00:14:26: Und das war, glaube ich, wie wichtig sind Fakten?

00:14:29: Oder wie war das immer?

00:14:30: Ja, genau.

00:14:31: Oder hat, ja, also wie wichtig oder andersrum werden Fakten

00:14:35: inzwischen anders bewertet und beurteilt?

00:14:39: Also der Umgang mit Fakten.

00:14:41: Was sind Fakten?

00:14:42: Ich weiß es nicht.

00:14:43: Ich frage mich eben, ja, Fakten sind natürlich wichtig,

00:14:48: aber Fakten machen nicht unbedingt den Unterschied.

00:14:51: Wenn es so auf Fakten immer ankäme, dann hieß es,

00:14:54: man müsste alle einer Meinung sein.

00:14:57: Und dann wäre das Leben tot.

00:14:59: Dann gäbe es kein Leben.

00:15:00: Dann kann man die Menschen einsagen.

00:15:02: Echt?

00:15:03: Fakten sind doch mal Info.

00:15:05: Ja, ja, Fakten sind Info.

00:15:07: Wenn man sagt, es kommt alleine auf Fakten an,

00:15:09: dann heißt das ja, jeder muss jetzt derselben Meinung sein.

00:15:12: Genau, wie eins und eins ist zwei.

00:15:14: Und davon gibt es keine abweichende Meinung.

00:15:16: So, wir nehmen jetzt mal Atomkraft.

00:15:19: Da hast du zwei Menschen, die studieren an der Uni.

00:15:24: Wir sagen mal mal einen ähnlichen IQ,

00:15:26: die studieren an derselben Uni Atomphysik oder irgendwas.

00:15:29: So, jetzt ist der eine für Atomkraft

00:15:31: und der andere gegen Atomkraft.

00:15:33: Was ist jetzt der Unterschied?

00:15:34: Die Fakten?

00:15:35: Nein, die Fakten sind die gleichen.

00:15:37: Die haben alle die gleichen Fakten.

00:15:39: Die Fakten spielen keine Rolle.

00:15:41: Die Fakten spielen auch keine Rolle,

00:15:42: wenn ihr dafür bis für ein Auto frei innen steht.

00:15:44: Ja, dann nein, das spielen nicht die Fakten eine Rolle,

00:15:46: sondern spielt eine Vorstellung davon eine Rolle,

00:15:48: wie du leben willst.

00:15:49: Und zurück zu Atomkraft, das ist möglicherweise,

00:15:52: das ist der reine Unterschied.

00:15:53: Das ist einfach nur der eine ist ein Optimist

00:15:55: und der andere ist ein Pessimist.

00:15:57: Der eine sagt, es ist noch immer Judt gegangen.

00:15:59: Der ist vielleicht ein Einländer.

00:16:00: Der denkt, Atomkraft ist super.

00:16:02: Das ist ein Murphys Law.

00:16:04: Es steht immer schlecht.

00:16:06: Das ist schlecht, das ist passiert.

00:16:08: Insofern sind nicht die Fakten, die den Unterschied machen.

00:16:10: Aber wenn Fakten nicht den Unterschied machen,

00:16:13: warum drehen wir uns so oft um den Begriff "fake news"?

00:16:18: Lass uns mal ausklammern.

00:16:20: Glattelügen meinen wir jetzt nicht damit.

00:16:23: Aber wenn zwei Positionen aufeinandertreffen,

00:16:27: hat ja in den meisten Fällen jeder so seine Fakten mit dabei.

00:16:31: Und doch merke ich zumindest in der Diskussion immer öfters,

00:16:35: dass ich sage, klare Diskussionen wird schwierig.

00:16:37: Wenn der eine sagt, es ist ein Fakt und der andere nicht, kein Fakt.

00:16:40: Was hier ist auch wieder interessant ist,

00:16:42: wenn ich jetzt sage, Fakten machen nicht den Unterschied.

00:16:45: Wenn du das jetzt zum Beispiel, ich wäre jetzt ein bekannter Politiker,

00:16:49: dann würde das jemand aus unserem Gespräch rausnehmen,

00:16:51: Fakten nicht den Unterschied.

00:16:52: Ist so, wie ich sage, natürlich blödsinn.

00:16:54: Ja, weil, und das ist auch ein Riesenproblem,

00:16:59: dass man die Worte immer auf die Goldwaage legt.

00:17:03: Weil ich will damit schon was Wichtiges sagen,

00:17:06: dass Fakten allein machen eben nicht unbedingt immer den Unterschied.

00:17:10: Sondern es kommt darauf an, was man aus den Fakten eben macht.

00:17:12: Und das ist das, was das menschliche ist.

00:17:14: Menschen sind eben gerne Roboter.

00:17:17: Sollte Menschen haben eben Gefühle,

00:17:19: und Menschen sind alle unterschiedlich.

00:17:20: Und deswegen kommen die zu unterschiedlichen Schlüssen,

00:17:22: obwohl sie dieselben Fakten zum Teil haben.

00:17:24: Nur musst du natürlich dann, das setzt alles darauf auf,

00:17:29: dass alle dann auch diese Fakten haben.

00:17:31: Wenn es natürlich Fakten gibt, die du nicht kennst,

00:17:34: die aber wichtig sind,

00:17:35: dann kann das schon dazu führen, dass du deine Meinung änderst.

00:17:38: Das heißt aber, wenn ich mich nicht auf Fakten berufen kann,

00:17:42: und nur so eine gefühlte Meinung habe,

00:17:45: dann finde ich die berechtigt, diese Meinung.

00:17:48: Weil ich finde, dass man auch Wahlentscheidungen,

00:17:51: die hängen ja nicht davon ab, wie intelligent ich bin.

00:17:53: Oder wie viele Fakten ich habe.

00:17:55: Du willst ja nicht, wenn du klüger bist,

00:17:57: oder wenn du mehr Fakten hast,

00:17:58: willst du ja nicht eine bestimmte Partei,

00:17:59: dann willst du ja nicht immer die grünen, weil du mehr Fakten hast.

00:18:02: Das ist eben, das spielt da eben auch keiner Rolle.

00:18:05: Und diese Auge ganz eben zu sagen, ich weiß mehr als andere,

00:18:08: und deswegen ist meine Wahlentscheidung richtig oder so,

00:18:10: das finde ich immer auch falsch,

00:18:11: weil das verkennend wie Menschen sind.

00:18:13: Dass es eben nicht nur um Fakten geht.

00:18:15: Und deswegen, ich rede nur an gegen diese Auge ganz von Leuten,

00:18:18: die glauben aufgrund ihrer Fakten Sicherheit oder so,

00:18:22: wie es dann so los ist.

00:18:24: Aber wie ist das mit Fakten?

00:18:26: Ich glaube, keine Studie.

00:18:28: Studien, ja, Folge der Spur des Geldes ist da recht nur.

00:18:31: Studien natürlich sind in Studieninteressen geleitet.

00:18:34: Also Studien aus Amerika glaube ich sowieso überhaupt nicht.

00:18:37: Also die nämlich als Beitrag war, okay, kann sein.

00:18:41: Ich denke, danach könnte das stimmen.

00:18:43: Aber nur, weil da eine Studie ist,

00:18:45: jetzt von deutschen Wissenschaftlern,

00:18:47: ich nehme das alles nicht besonders,

00:18:49: ich glaube kein Wort davon, was die sagen.

00:18:51: Also wenn die Antwort nicht in der Studie liegt,

00:18:54: dann nehmt sie dir eine andere Studie.

00:18:56: Da gibt es dagegen Studie, das ist alles.

00:18:58: Noch mal der Aspekt Fakten.

00:19:00: Wie, wenn wir von geschichtlichen Fakten mal reden,

00:19:06: wie lange rückwärts sind geschichtliche Fakten relevant?

00:19:11: Ja, es kommt wahrscheinlich auch drauf.

00:19:15: Ja, ich weiß nicht, worauf willst du hinaus?

00:19:17: Ja, genau, ich würde die nicht die ganze Arbeit machen lassen.

00:19:22: Ne, wenn wir Geschicht Fakten nehmen,

00:19:26: jetzt zum Beispiel Israel-Konflikt, GASA.

00:19:31: Wie lange rückwärts muss ich gehen,

00:19:37: um auf Basis dieser Fakten eine Meinung darüber zu haben,

00:19:43: was aktuell gerade an Ereignis passiert?

00:19:47: Pass auf, da sage ich mal, clip und klar,

00:19:50: du weißt, ich bin ein außerordentlich offener Mensch.

00:19:53: Ich rede über alles offen, aber über Israel rede ich nicht.

00:19:57: Okay.

00:19:58: Und das kann man mir jetzt auch schon zum Vorrufen machen,

00:20:01: allein dass ich das sage, statt mich irgendwie rauszureden,

00:20:04: macht mich natürlich auch angreifbar.

00:20:06: Warum?

00:20:07: Das ist jetzt erstmal eine Frage.

00:20:08: Wenn ich sage, über Israel zu reden,

00:20:10: ist einfach mit so heikel, dann bin ich ja damit wahrscheinlich

00:20:13: auch schon irgendwie ein merkwürdiges Subjekt.

00:20:16: Das finde ich sehr mutig.

00:20:18: Also ich finde es sehr mutig, das würde ich mir manchmal wünschen,

00:20:20: manchmal auch von mir selbst, aber ich glaube, ich mache es auch,

00:20:23: dann wenn ich einfach sage, da kann ich nichts darüber sagen.

00:20:27: Also da habe ich mir auch noch gar keine Meinung gebildet.

00:20:31: Oder ich würde mich da gerne erstmal faktisch

00:20:35: ein bisschen informieren und einlesen.

00:20:38: Aber ich glaube, es ging so vielen wie mir.

00:20:41: Also ich hatte von diesem Naostkonflikt bis vor Kurzem recht wenig Ahnung.

00:20:45: Ich dachte immer, das ist so komplex, da gucke ich, also ich habe einfach

00:20:49: keine Energie oder keine Nix zur Verfügung, dass ich jetzt liest,

00:20:55: man aber automatisch sehr viel mehr darüber, weil ja darüber

00:20:58: berichtet wird und meine Zeitungsleser wissen wir auch immer.

00:21:02: So und auf einmal bekommt man ja dann doch mehr Informationen,

00:21:06: kriegt eine und hat auch einmal eine Meinung darüber.

00:21:10: Und wenn du dich aber dann trotzdem hinstellen willst und sagt,

00:21:15: ja, aber ich kann trotzdem nichts dazu sagen,

00:21:18: das traue ich mir gar nicht zu, das höre ich selten.

00:21:23: Genau, aber das ist die eine Sache, dass ich mir nicht zutraue.

00:21:26: Ich war zwar mal in Israel und ich war in Palästina

00:21:29: und habe mir das ja alles angeguckt.

00:21:32: Aber das ist jetzt eben so lange her, insofern traue ich mir auch

00:21:35: bei den Emotionen, um dies da geht, traue ich mir gar nicht zu,

00:21:38: das beurteilen zu können.

00:21:40: Aber drüber hinaus treffe ich eben die Aussage,

00:21:42: dass es einfach viel zu riskant ist, in Deutschland über Israel zu reden.

00:21:45: Damit kannst du wirklich auch deine berufliche Existenz zerstören.

00:21:48: Du sagst ein falsches Wort, du meinst es noch niemals böse

00:21:51: und es war raus.

00:21:52: Wie gesagt, auch das könnte zu einem Shitstorn führen,

00:21:55: wenn wir jetzt eine Million Zuhörer hätten, dann wäre ich garantiert,

00:21:59: weil ja vielen Leuten dann ging es echt runter.

00:22:02: Dabei wissen diese Leute dann gar nicht, wie ich eigentlich

00:22:05: wirklich drüber denke.

00:22:07: Aber auch da, ich traue überhaupt gar nicht,

00:22:09: meine eigene Meinung habe ich überhaupt eine über diesen Konflikt.

00:22:12: Ich weiß nicht, wie man den lösen kann, ich habe überhaupt keine Ahnung.

00:22:15: Deswegen sage ich doch auch gar nichts.

00:22:18: Das ist aber grundsätzlich, was sich Leuten empfehlen würde,

00:22:21: nicht so viel über Sachen reden, von denen sie keine Ahnung haben.

00:22:24: Doch können sie alle gerne machen, kann man zufass gerne machen.

00:22:27: Das sollte man auch nötiger sollten, das soll nicht tun.

00:22:30: Aber es wäre eben besser, wenn man mehr Ahnung hätte,

00:22:33: wenn man irgendwo schon mal gewesen ist.

00:22:35: Aber dann sollte man nicht so tun, als wenn man die Weisheit

00:22:37: mit Löffeln gefressen hätte, sondern alle Leute ernst nehmen.

00:22:40: Die anderen Meinungen sind aufgrund ihrer Erfahrung.

00:22:43: Weil wie gesagt, ich nehme das ernst mit der sogenannten Diversität.

00:22:47: Viele, die Diversität im Worte führen, die sind überhaupt gar nicht

00:22:51: divers oder denken gar nicht so.

00:22:53: Ich meine das richtig ernst, wir sind acht Milliarden Menschen

00:22:56: und jeder tickt anders.

00:22:58: Jeder fühlt anders und jeder hat seine Berechtigung.

00:23:01: Wenn jemand anders denkt, ist er keine Arsch und ist auch nicht doof

00:23:04: oder sonst irgendwas.

00:23:06: Ich versuche jeden Menschen ernst zu nehmen.

00:23:08: Meines Wissens gilt auch für AfD-Wähler.

00:23:10: Das ist jetzt auch eine ganz kühne Aussage.

00:23:12: Aber ich glaube, selbst für AfD-Wähler gilt Artikel 1 des Grundgesetzes,

00:23:15: die Wurde des Menschen ist unantastbar.

00:23:17: Da kommt der Jurist in der durch, der so...

00:23:20: Nein, da ist der Menschenfreund.

00:23:23: Aber das ist ja auch schon, wie man diffamiert jetzt

00:23:27: ein paar Millionen Leute, die AfD wählen als...

00:23:30: Ich weiß nicht, wie ist das mit dem Grundgesetz vereinbart?

00:23:33: Wie ist das mit Diversität vereinbart?

00:23:36: Ich als alter weißer Mann, ich werde auch schon nicht mehr von vielen Leuten

00:23:41: ernst genommen, und zwar von Leuten, die für Diversität sind.

00:23:44: "Hey, hackts oder was?"

00:23:46: Als alter weißer Mann gibt es ein paar Millionen von mir in Deutschland.

00:23:50: Deswegen, ich werde von der Diversität ausgeschlossen oder was?

00:23:53: Ich bin ein Auswanderer.

00:23:55: Nee, aber ich bin eine Frau.

00:23:57: Also insofern bin ich da schon ein bisschen mehr Mittelpunkt,

00:23:59: aber auch eine alte weiße Frau.

00:24:01: Also da bin ich mir auch noch nicht so klar, wie damit eigentlich umgegangen wird.

00:24:04: Aber sag mal, aus dieser daueraufgerechten Meinungsbildung

00:24:10: würdest du die Wut der Jugend anders bewerten

00:24:16: als die Wut zum Beispiel von Bauern.

00:24:21: Um auf den Bauern-Protest zu kommen.

00:24:23: Von Erfahrungsgeschwängerten, alten weißen Männern und Frauen.

00:24:28: Weiß ich nicht.

00:24:30: Ich weiß nur, dass Wut natürlich ganz viel mit Ohmach zu tun.

00:24:33: Du kannst nichts tun.

00:24:35: Das ist auch was, wenn ich irgendwas in der Bundeswehr gelernt habe,

00:24:38: dass es unterschiedliche Ausdrucksformen gibt.

00:24:41: Ich bin öfters verprügelt worden, aber eben von Leuten,

00:24:45: die sich damit konfrontiert sagen,

00:24:49: dass ich möglicherweise ein bisschen quatschen kann.

00:24:51: Ich war dann der einzige Abiturient.

00:24:53: Ich konnte halt quatschen und konnten die halt nicht so.

00:24:57: Und dann haben sie sich mit ihren Mitteln gewährt.

00:24:59: Das war dann eben eher mit Beleidigung, vielleicht sogar mit Schlägen.

00:25:02: War natürlich nicht schön, will ich auch nicht rechtfertigen.

00:25:05: Aber ich glaube, ich habe begriffen,

00:25:07: dass Leute unterschiedliche Ausdrucksformen haben.

00:25:09: Und dass man sich grundsätzlich vor anderem nicht überlegen fühlen sollte.

00:25:13: Das ist so mein Punkt.

00:25:15: Und wenn man das nicht tut, wenn man mehr Respekt vor Menschen hat

00:25:18: und vor Menschen, die auch anders denken

00:25:21: und das sogar willkommen ist, dass Menschen anders denken,

00:25:24: weil es sonst kein vernünftiges Leben gibt auf der Welt.

00:25:26: Alle derselben Meinungen wären, wäre das Leben stinklangweilig.

00:25:29: Und wenn man sowas bedenkt, ich glaube, dann wäre das Leben auch friedlicher.

00:25:35: Und dann müssten die Leute auch nicht so wütend sein.

00:25:38: Sie müssen gehört werden.

00:25:40: Und sie werden nicht gehört.

00:25:42: Sie werden unmärchtig und deswegen werden sie wütend.

00:25:45: Trotzdem würde ich sagen, wenn es ein Privileg der Jugend ist,

00:25:50: dann ist es die Wut.

00:25:53: Die Wut etwas anders zu machen.

00:25:55: Die Wut auf Althergebrachtes.

00:25:58: Die Grenzen zu verschieben.

00:26:01: Ja, kann sein.

00:26:03: Ja, ich bin ein Grunde, bin ich auch der meines Jugendliche.

00:26:07: Ja, meine Güte.

00:26:10: Ich bin bei den Klima-Klebern.

00:26:13: Ja, die Klima-Kleber, das ist jetzt auch wieder so ein Thema.

00:26:16: Ich würde es nicht sagen, also ich habe Gehasst, was sie getan haben.

00:26:20: Da habe ich das wieder in meiner Freiheit eingeschränkt.

00:26:23: Und weil das zu wenige sind, das finde ich als undemokratisch.

00:26:26: Da sind einfach eine Handvoll von Leuten,

00:26:28: die von irgendwelchen dubiosen Leuten finanziell unterstützt werden.

00:26:31: Die entziehen sich im Grunde dem Rechtssystem,

00:26:34: weil irgendwelche Sponsoren zahlen in die Strafen

00:26:37: und Leute, die diese Wort nicht beeinflussen können,

00:26:40: sitzen da stundenlang fest.

00:26:42: Also zum Beispiel Selbstständige.

00:26:44: Ich fahre zu meinen Seminaren und komme dann drei Stunden zu spät

00:26:47: und kann den Seminartag vergessen.

00:26:49: Koste mich sehr viel Geld.

00:26:51: Kriege ich auch nicht ersetzt oder so, oder?

00:26:53: Weiß ich nicht, ob das sein muss.

00:26:56: Ich finde, ich rieche da maßen sich einige Leute an,

00:26:59: und zwar eine grotes kleine Minderheit.

00:27:02: Das sind ein paar 20, 30, lasse es 100, lasse es 200 Leute sein,

00:27:05: und die halten Tausende von Leuten fest, über Stunden.

00:27:09: Man könnte aber auch sagen,

00:27:11: ich sage, die kämpfen für ihre eigene Zukunft.

00:27:14: Ja, kann ja sein, aber die Frage ist aber auch,

00:27:16: kam es ja von der Wut, sind die überhaupt wütend?

00:27:18: Genau.

00:27:19: Was ist denn die Motive?

00:27:21: Die meinen es wahrscheinlich gut,

00:27:23: deswegen bin ich auch nicht wütend auf die.

00:27:26: Deswegen habe ich Eingangs sogar gesagt,

00:27:28: könnte man nochmal nachhören,

00:27:30: ich bin wütend auf das, was sie tun.

00:27:32: Ich habe nicht gesagt, ich bin wütend auf die Menschen.

00:27:34: Weil die sehen alle total lieb aus,

00:27:36: und die meinen es gut,

00:27:37: und vielleicht sind die verantwortungsvoller als ich,

00:27:39: kann gut sein.

00:27:41: Aber ich finde das Mittel, finde ich, falsch.

00:27:43: Und ich habe wirklich, wenn ich da im Auto sitze

00:27:45: und komme nicht weiter wegen dieser paar Leute,

00:27:47: dann werde ich wütend, und ich finde es falsch.

00:27:50: Was mir trotzdem aufgefallen ist,

00:27:53: ich bleibe mal bei den Klimaaktivisten,

00:27:55: bei der Jugend, wenn ich die Gesichter sehe,

00:27:59: auf den See ja auch nur die Bilder,

00:28:01: die Videos, die dann verbreitet werden.

00:28:04: Was mir da nicht gefällt,

00:28:07: ist so ein bisschen die Wuteregtheit,

00:28:10: die sich so im äußerlichen,

00:28:12: was so in den Gesichtern schon breit macht.

00:28:15: Ich finde so eine gewisse Verbitterung,

00:28:18: was ja dann schnell auch immer hingeht,

00:28:20: in so eine Art Opferrolle.

00:28:22: Und wenn du Menschen mehr ist,

00:28:25: in der Vorbereitung, hier mehr ist,

00:28:27: kennst du noch den Vegan-Koch aus Berlin,

00:28:30: Attila Hildemann?

00:28:32: Ja, ich habe von dem gehört.

00:28:34: Das war ein sehr, sehr erfolgreicher Unternehmer.

00:28:37: Und der hat das Thema Vegan, hatte ein Gesicht gegeben.

00:28:41: Und war aus meiner Sicht eine der Ersten,

00:28:46: der aus veganem Essen wirklich ein erfolgreiches

00:28:50: Geschäftsmodell für sich gemacht hat.

00:28:52: Der war da dauerpräsent.

00:28:54: Und wenn du jetzt mal ein Bild von ihm siehst,

00:28:57: wie er jetzt aussieht,

00:28:59: also da ist er irgendwie untergetauft und so,

00:29:02: das war alles gar nicht näher beleuchten,

00:29:05: dann ist er ja auch ein bisschen mehr.

00:29:07: dann find ich, siehst du am ganzen Körperbau und in der Physiknomie, dass diese Verbitterung

00:29:14: in die Richtung in dir die letzten Jahre gestrebt ist, wirklich, du guckst in Andenkst nur so,

00:29:19: aber das ist kein glücklicher zufriedener Mensch. Also...

00:29:24: Ja interessant, Hass macht hässlich, Wut macht ja auch hässlich, wenn Menschen streiten

00:29:28: oder rumpzicken, meckern und so weiter, werden sie einfach hässlich.

00:29:32: Und das finde ich so schade, wenn ich in die Gesichter der Jugend, sag ich mal, in dem Fall jetzt

00:29:37: auf die Klimakleber zurückzukommen. Wenn ich in deren Gesichter gucke, frage ich mich eben auch,

00:29:45: gibt das denn eine Befriedigung, also im positiven Sinne, dass sie sich selbst ermächtigen,

00:29:52: zu versuchen, Grenzen zu verschieben, also ihre Wut auch nach außen rauszulassen,

00:29:57: in dem Fall jetzt in einem Modus, dass sie nicht andere niederprüllen, sondern eben,

00:30:01: dass sie sich festkleben, was ja erst mal ein stiller Protest ist.

00:30:05: Dann denke ich mir auch immer, wow, aber das muss doch mehr geben als nur dieses,

00:30:11: ich verharre in meiner Meinung und sie gibt mir eigentlich nicht so viel zurück.

00:30:15: Obwohl, da würde ich glatt sagen, also zum einen würde ich eben gesagt, ich finde,

00:30:19: das sind weiche offene Gesichter, anders als ich das so von anderen kenne,

00:30:24: von Studenten festen oder so. Früher, also zu Dutchgeszeiten und so, das war sicher auch,

00:30:30: haste auch hasserfüllte Gesichter gesehen. Auch Leute, die sich übrigens ganz fürchterlich

00:30:35: ausgedrückt haben, sondern deswegen war das zum Scheitern verurteilt, was die da alle wollten.

00:30:39: Aber ich komme jetzt mal so, während wir darüber reden, will ich schon sagen,

00:30:44: das Recht der Jugend eben nicht alles auszutorieren, nicht alles zu bedenken und vielleicht doch ein

00:30:53: bisschen unbedachter zu protestieren, das würde ich schon, ich bin weniger sauer, wenn

00:30:57: junge Leute sich auf der Straße festkleben, als wenn alte Leute sich auf der Straße festkleben.

00:31:02: Bin weniger sauer, wenn junge Leute AfD wählen, als wenn alte das tun, würde ich sagen. Weil? Ja,

00:31:12: weil ich deine Ansicht, wenn das überhaupt deine Ansicht ist, teile, dass junge Leute sich einfach

00:31:19: mehr ausprobieren dürfen, dass sie eben einfach noch nicht so viel wissen. Ich finde schon,

00:31:25: dass im Alter denkt man aber vieles einfach, denkt man anders. Ich war früher eben auch als

00:31:30: Journalist, ich habe eben auch viele Fehler gemacht, ich habe auch zugespitzt und war viel

00:31:35: ungerecht da und das, was ich jetzt vor mir her trage, dieses Respekt vor anderen Menschen und

00:31:39: meine Meinung nicht so ernst zu nehmen, das war früher alles gar nicht, da habe ich meine Meinung

00:31:43: auch viel ernster genommen. Ja, aber zum Glück, also das finde ich gut, weil ansonsten gibt es auch

00:31:49: kein Antrieb für Veränderungen. Also ich finde Emotionen und Leidenschaft und heftig,

00:31:53: intensiv dafür zu ringen, finde ich immer super, dass wenn ich immer eher irritiert, wenn ich aus

00:31:59: Diskussionen rauskomme, egal ob ich das jetzt mit meinen Leuten im Team gemacht habe, die dann

00:32:04: oftmals so erstarrt waren und sagen, wir können doch nicht so heftig diskutieren und dann

00:32:08: sage ich doch rüber. Und so lange ich als Chefin euch genauso viel Leidenschaft zugestehe,

00:32:15: für mich ist das wirklich sehr erfrischend und trotzdem können wir danach ein Bier trinken

00:32:21: und so gehen, sage ich jetzt mal. Ja, ich sage, dieses Vermischen von Meinung und persönlichem,

00:32:27: ja, die verstehen ich. Ich habe mich auch noch nie über mich zu streiten. Ich finde dieses Konzept

00:32:33: irgendwie komisch, du hast halt unterschiedliche Meinungen und bitteschön, das gehört sich doch

00:32:37: gefällig so bei acht Milliarden Menschen. Wie gesagt, der Menschen unterschiedliche Meinungen

00:32:41: und ein Glück haben die unterschiedliche Meinungen, ja. So, und das muss man auch irgendwie respektieren,

00:32:46: wie soll ich mich mit Leuten zerstreiten, was in einer anderen Meinung haben. Also,

00:32:51: pfier ich nicht so, ja, ich kenne Menschen, ich weiß, es ist halt so, ich nehme es hin,

00:32:55: aber ich verstehe es noch nicht, ich sehe es als ein Zeichen von Schwächen, also Leute,

00:33:00: die sich mit anderen zerstreiten aufgrund ihrer Meinung oder dann so laut werden und böse werden,

00:33:05: dann so, ich empfinde es als, ich empfinde es als schwach, also ich nehme es hin, ich weiß,

00:33:09: dass die Menschen so sind, aber ich finde es bekloppt. Also, es ist ja schon ein Drama, im

00:33:17: Nachgang auch Aufarbeitung jetzt ich komme mal kurz zu Corona und Covid, weil daher aus meiner Sicht,

00:33:25: zumindest aus meiner Warte so angefangen hat, dass wir begonnen haben von Spaltung immer und

00:33:34: überall zu sprechen, wir sind gespalten, also die Bevölkerung ist gespalten, die Welt ist gespalten,

00:33:39: also wir sind immer gespalten, wo ich sage, geht es auch nur mal kleiner, also Spaltung ist ja schon

00:33:44: sozusagen der Höhepunkt, mehr geht ja nicht mehr, dann kommt ja danach eigentlich nur noch Bürgerkrieg

00:33:50: und ich sage, aber es ist doch normal und ich erwarte auch, dass heftigst drüber diskutiert wird,

00:33:58: um das beste Argument sich zu erringen und das sage ich immer, das kann man doch nicht anzweifeln

00:34:09: bzw. doch nicht vorwerfen und deswegen, ich habe mich nochmal bemüht, was zu finden, ob diese

00:34:16: Spaltung von der in den Medien überall gesprochen wird und wenn du hast, ist es so unversöhnliche,

00:34:23: ob ich dazu was finde und ich habe in der Tat was dazu gefunden, nämlich haben sich Sozialwissenschaftler

00:34:30: in den letzten Monaten zum Glück auch damit beschäftigt, ich habe auch unterschiedlich,

00:34:37: also bin jetzt bei Studien, also ohne dein Detail, es ist einmal eine long Covid-Studie eben zu den

00:34:45: gesellschaftlichen Aspekten vom Leibniz-Institut in Mannheim, es ist das Sinus-Institut, das finde

00:34:50: ich immer ganz spannend, weil das Sozialgruppen im Marketing auch gerne genommen wird und die

00:34:56: Bertelsmann-Stiftung, also es sind jetzt drei Studien, die sind alle anscheinend zur selben

00:35:02: Meinung gekommen, dass sie in ihren Befragungen eine solche Spaltung nicht nachweisen konnten.

00:35:09: Der Grund ist und den fand ich da eben spannend, also was sie untersucht haben ist, sind eigentlich

00:35:19: mehr Kontakte, mehr soziale Kontakte von ganz privaten Menschen seit der Coronazeit dazugekommen

00:35:26: oder weggefallen. Rein vom Gefühl her, wenn ich so antizepiere, was geschrieben wurde, sind ganz

00:35:32: viele weggefallen, kann vielleicht auch wieder so aus seinem eigenen ganz privaten und familiären

00:35:37: Umfeld hat sicherlich auch oder die eine oder andere Begebenheit dazu beizutragen und was

00:35:46: festgestellt wurde, nee, die Anzahl der Kontakte, die ein Mensch hat, hat sich nicht wesentlich

00:35:52: reduziert, was sich aber geändert hat, ist, dass das Saldo was neu dazugekommen ist. Also es ist

00:36:00: was weggefallen, weil man gespaltener Meinung war, es sind aber neu dazugekommen, was aber an den neuen

00:36:06: der wesentliche Unterschied ist, dass sie nicht mehr diese stützenden Kontakte sind, also die mich

00:36:13: auffangen, die mich so, ich interpretiere jetzt daran, die mich so nehmen wie ich bin, egal was ich

00:36:19: vielleicht auch gerade daherwurscht, und die sozusagen meinen soziales Umfeld, meine Basis bieten,

00:36:27: was natürlich ein Kontakt, den ich erst seit zwei Jahren habe und eher aus dem beruflichen

00:36:31: Umfeld, der mag auch eng sein, aber ist natürlich anders als jemand, den ich schon seit 30 Jahren

00:36:37: kenne. Also es ist eher so ein ideologisches Zusammenfinden, du bist mir in der Meinung,

00:36:43: deswegen sollten wir uns zusammen gehen, gegen die anderen oder? Das kann natürlich auch sein,

00:36:48: also es ist ja sehr menschlich, dass man sagt, also man umgibt sich ja mit einer Peer Group,

00:36:52: du willst ja nicht dauerhaft aufgeregt halten, dass das eine, ich glaube, dass die sozialen Medien

00:36:58: da eine riesen Rolle spielen mit ihren Algorithmen oder andersom sagt die reinen Algorithmen,

00:37:02: weil wenn wir uns nicht selbst dagegen wären, wir ja alle in unserer Blase bleiben. Wir bekommen

00:37:09: dann, sobald du sag ich mal einen AfD-Artikel gelesen hast oder einen Posting oder bei einem

00:37:16: AfD-Influencer, dann kriegst du das ja nur noch, und dann musst du dich ja schon sehr aktiv da raus

00:37:23: ziehen und so sagen, ich höre mir noch eine andere Meinung dazu an, von der Frau Wagenich,

00:37:28: oder von wem auch immer, um mir dann selbst eine Meinung bilden zu können. Also das glaube ich,

00:37:34: hat sich echt geändert, dass du in einer Bubble permanent bestätigt wirst und letztendlich drin

00:37:39: versumst, wenn du da nicht selbst versuchst, auch immer wieder mal heraus zu gucken. Ich finde,

00:37:44: Gedanken so schräg, sich über die sozialen Medien zu informieren, aber damit bin ich natürlich,

00:37:48: da die meisten das machen, bin ich eher der wundersame Mensch. Aber meine Grüße,

00:37:53: das sind doch überhaupt gar keine verlässlichen Quellen und ich verstehe das überhaupt gar nicht,

00:37:57: dass man das alles ernst nehmen kann und daraus ernsthaft eine Meinung bilden kann,

00:38:01: dann wissen wir das alle mit den Algorithmen und wie das funktioniert und dass man dadurch in

00:38:05: so eine Blase reingezogen wird. Also ich informiere mich null über soziale Medien, ich gucke mir

00:38:10: ab und zu mal irgendwie so einen Link an, wenn es mir jemand schickt, okay interessant, aber letztendlich

00:38:13: ist es dann immer, ich lese nur Sachen, die eben von Zeitungen kommen oder von Fernsehnern steigen

00:38:19: oder so irgendwas, wo der eben auch eine Verantwortlichkeit hat, wo Leute dann dafür

00:38:23: zur Rechenschaft gezogen werden, was sie schreiben, wo die mit ihrem Namen für ihre Meinungen einstehen,

00:38:27: alles andere nehme ich überhaupt gar nicht ernst. Das wird eine Entwicklung sein,

00:38:30: die auch kommen wird. Man kann ja jetzt schon, man kann ja Fotos nicht ernst nehmen, man kann

00:38:34: überhaupt nichts mehr ernst nehmen und ich vermute mal, dass ich die und ich hoffe sehr,

00:38:38: dass die sozialen Medien sich ja eben wirklich auch über Macht so ein bisschen verlieren und

00:38:42: wenn man es einfach nicht mehr ernst nehmen kann, was da passiert. Ja, aber das ist ja schon da,

00:38:47: also das eine ist natürlich, wenn man sagt, okay, ich kann mit der Publikumspresse, Stichwort

00:38:53: Lügenpresse und so weiter, nichts mehr anfangen, die haben ja zu tendenziell zu welchen Thema auch

00:38:58: immer berichtet und waren selbst nicht in ihrer Vielfalt, ihrer eigentlichen Aufgabe, was du

00:39:03: auch sagtest, bis kein Meinungsjournalismus. Der andere Punkt ist aber wirklich und das ist halt

00:39:09: einfach ganz stark in der jungen Generation, wenn du die Mediennutzung anguckst, also die unter 30

00:39:15: jährigen, die nehmen ja wieder eine Zeitung in die Hand, noch gehen die zur Zeit, Welt, online,

00:39:21: keine Ahnung, you name it, sondern die gehen auf TikTok. Ja, aber das ist eben die Medienschuld,

00:39:27: das ist eben genau wie AfD verbieten, statt die AfD zu verbieten, soll man überlegen,

00:39:32: warum wählen die Leute plötzlich die AfD, also muss die Politik verändern, ganz logisch. Und

00:39:36: warum gucken die Leute sich unter 30 keine Zeitungen an, ja, aber die Zeitungen deren Bedürfnisse nicht

00:39:40: entsprechen, also müssen sich die Zeitungen, wenn sie Interesse daran haben, dass sie gelesen werden

00:39:44: von jungen Leuten, müssen sich verändern und vollkommen zurecht und das mit der Lügenpresse,

00:39:49: das hat mich natürlich auch geärgert, aber ich verstehe den Impuls dahinter, Lügenpresse,

00:39:52: weil man sieht selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen, dass sie also ganz einheitlich zum Teil berichten,

00:39:57: zeigen dann eben nicht die Meinungsvielfalt und da wird ganz vieles, wird eben ausgespart aus

00:40:02: ideologischen Gründen und dann wirst du nicht mehr ernst genommen und das ist einfach fatal,

00:40:07: der Journalismus muss einfach wesentlich besser werden. Also der muss vielfaktor orientierter sein,

00:40:12: da muss man wirklich tatsächlich, die Quellen muss man wirklich angeben, weniger Meinungsjournalismus,

00:40:18: weniger ideologisch, wirklich wirklich breit ausgewogen und das ist eben noch viel zu wenig.

00:40:24: Also Vorbild wäre da mal die Zeit, würde ich mal sagen. Also da hat man eben nicht das Gefühl,

00:40:29: dass sie irgendwie ihre Meinung übersammeln wollen, sondern beim Spiegel ist das auch so,

00:40:33: finde ich auch teilweise heftig. Also das ist ein Gefühl, dass die Leute, die wollen ihre Meinung

00:40:38: beibiegen, aber der Zeit habe ich in den Eindruck zum Beispiel nicht. Und das ist, glaube ich, so ein Weg.

00:40:43: Liegt das vielleicht auch ein bisschen daran, dass wir aus der Politik, also wenn wir darauf kommen,

00:40:51: zu sagen, wer kann denn die großen Hebel verändern? Wer muss denn auf diesen

00:40:55: schleudergangen der Ereignisse der letzten Jahre eins kommt nach dem anderen,

00:41:00: kann es gerade mal durchschnaufen, dann kommt das nächste Szenario und dann halt nicht nur in

00:41:05: Deutschland und Europa, sondern eben weltweit, dass die Politik nicht ausreichend erklärt,

00:41:14: warum sie was wie tun. Ja, das ja auch, weil ich die Verstehnes-Fleid auch gar nicht genug,

00:41:20: die wissen vielleicht auch zu wenig. Also das Riesenproblem, das jetzt natürlich auch,

00:41:25: ob das jetzt stimmt, aber ich glaube, als der Lübke erschossen wurde, da, glaube ich,

00:41:33: fing die Politik mal ernsthaft an, sich mit dem Problem von Rechtsextremismus auseinanderzusetzen,

00:41:37: weil einer von ihnen betroffen war. Ich bin da ziemlich sicher, ich habe das damals verfolgt,

00:41:41: danach ging das echt ab und da wurden dann Gesetze verändert und was weiß ich nicht,

00:41:45: da wurde aufgestockt, da irgendwie Antirechts. So, dann als die Göring-Eckardt, glaube ich,

00:41:51: war es, als die mal ihre Tochter Warnhof Südkreuz abholen wollte und der ICE vorbeigefahren ist,

00:41:57: ja, ich glaube, da wurde Frau Göring-Eckardt klar, wie der Zustand bei der Deutschen Bahn ist und dann

00:42:02: passiert dann auch was, weil gleichzeitig viele Politiker betroffen waren. Dann passiert

00:42:06: irgendwas. Wenn Politiker zum Beispiel mal an vier oder sechs oder achtspurigen Straßen wohnen

00:42:11: würden, was sie natürlich nicht tun, dann wären dann vielleicht eben auch würden die

00:42:16: Eckerways und so vielleicht nicht mehr so schnell vorbei heizen über diese Straßen und

00:42:20: du hättest diese unwürdigen Wohnbedingungen eben nicht mehr. Und du würdest vielleicht eben,

00:42:23: wenn man mal so ein Flüchtlingsheim in Prenzlauer Berg mal bauen würde, ja, oder da, wo Politiker

00:42:28: wohnen, dann wäre die Situation vielleicht auch noch mal eine andere, weil die Leute persönlich

00:42:32: betroffen wären. Und ich glaube eben wirklich, dass viele Politiker sind einfach nicht persönlich

00:42:37: betroffen genug, die wissen doch nicht wovon sie reden. Die sitzen vielleicht wirklich zu viele in

00:42:41: den Dienstwagen und kriegen deswegen nicht immer unbedingt mit, was so wirklich los ist.

00:42:47: Oder und es ist natürlich schon auch so, dass sehe ich ja auch, wenn du dich in den Social

00:42:57: Medien bewegst, es wird ja nur noch in Headlands gelesen. Und eigentlich wird gar nicht mehr gelesen,

00:43:03: sondern es wird nur noch zugehört oder gesehen. Also du musst im Bewegbild und sobald es in die

00:43:08: zweite und dritte Komplexitätsebene geht, dann wird es schwierig, weil die meisten dann auch

00:43:14: abschalten. Und der Herr Habeck von deiner Grünen Partei. Von deiner Grünen Partei? Von deiner

00:43:22: Grünen Partei. Ich war nie Mitglied oder so. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe mich

00:43:29: nicht einmal hervorlocken. Nicht, dass die Leute denken, ich werde Parteien Mitglied. Auf keinen Fall.

00:43:34: Der hat ja in der letzten Zeit schon mal versucht, eine andere Politikstil der Kommunikation.

00:43:41: Der versucht ja schon in die sozialen Medien zu gehen und auf einem Level, wo andere dann sagen,

00:43:47: ja, wir wollen nicht wie im Kindergarten behandelt werden, versucht zu erzählen, warum er was gerade

00:43:54: macht und was das auch für Konsequenzen haben könnte. Der ist ja damit so ein bisschen, also

00:43:59: zumindest ist es ruhiger damit geworden. Er macht es nicht mehr so oft. Ich fand das sehr

00:44:03: erfrischend und ich würde schon sagen, ein sehr schlauer Vorschlag von dem Herrn von Schirach,

00:44:10: habe ich letztens gehört. Der hat auch gesagt, wer wäre eigentlich in der Politik dazu prädestiniert,

00:44:18: dem Volk, also uns allen, mal mehr zu erklären als das, was wir erklärt bekommen. Und da hat

00:44:25: er und das finde ich total gut, der Bundespräsident. Und da wir momentan mehrere Ex-Bundespräsidenten

00:44:33: haben, finde ich, das ist ein super Vorschlag. Die können abseits der operativen Politik eben,

00:44:41: vielleicht mal das, was in der Regierung passiert und warum Entscheidungen auch wieder umgeworfen

00:44:47: werden und warum das passiert, vielleicht mal auf eine Art und Weise erklären, wo wir uns nicht wie

00:44:53: im Kindergarten behandelt fühlen, aber auch mal so ein bisschen beleuchtet bekommen. Warum haben

00:44:59: die das eigentlich gemacht? Was wird sein? Wir haben ja zugehört, nur kann man ja ein Bundespräsidenten

00:45:03: und er ist Joachim Gauck. Das ist natürlich auch wieder gemein, was ich sage, aber ich habe

00:45:07: gesagt, der Gauck als Steinmeier und aus lauter Verzweiflung machen die Medien, fragen ja

00:45:14: ständig den Gauck. Der Gauck ist ja ständig in den Medien, weil von dem eben was zu hören

00:45:18: bekommt, was interessant ist. Und der Steinmeier, ich finde, das ist ein netter, anständiger Mensch.

00:45:25: Also ich vertraue dem auch. Die Sache ist nur die, der traut sich eben auch nicht richtig aus dem

00:45:32: Musch und erklärt eben auch nicht und der gibt einem auch nicht so wirklich Orientierung und

00:45:38: er verwaltet eher sein Amt, würde ich jetzt fieserweise sagen, ohne das darauf zu bestehen.

00:45:44: Aber ich habe das Gefühl, er verwaltet seinen Amt, aber ich finde trotzdem dann einen Ansatz jetzt

00:45:49: irgendwie, dass ein Bundespräsidenten zu überlassen, finde ich auch falsch, weil jeder Politiker,

00:45:53: jede Politikerin soll das gefällig selber machen. Man soll sich gefällig so ausdrücken,

00:45:57: dass alle alles verstehen. Und da finde ich den Ansatz von Habeck auch gut zu zweifeln und dass

00:46:03: die Leute beim Nachdenken, beim Nachdenken mal ein bisschen zuhören können. Nur musste natürlich

00:46:08: dann auch ein guter Politiker sein. Und ob Habeck das ist, das weiß ich eben nicht, weil dieses

00:46:14: Heizungsgesetz, das ist immer verfuscht. Ja, aber das spielt vielleicht auch sein Ministerium in der Rolle.

00:46:21: Da frage ich mich auch, wie die so hoch bezahlten Beamten, wie die das alle zulassen können,

00:46:24: dass da so ein Mux entsteht. Also das treibt mir wirklich in den Wahnsinn. Da frage ich mich,

00:46:29: ist unser Land wirklich überhaupt noch gut genug? Deswegen Habeck loben einerseits,

00:46:33: ja, ich mag den, ich schätze das selber, was er macht, aber als ob ein guter Politiker,

00:46:37: das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Aber nochmal auf dem Kommunikationsstil. Also wenn man sagt,

00:46:43: na ja, auch die Politik müsste mal in einfachen verständlichen Worten erklären, kann auch ein

00:46:50: bisschen komplexer werden dann, aber überhaupt mal, überhaupt erklären, warum sie von A nach B

00:46:55: gekommen sind oder von B wieder zurück nach A gehen. Also ich glaube, das ist ja dieses Zuhören,

00:47:03: also Informationen bekommen, denen zuhören, dass wir die Voraussetzung, dass wir da auch Interesse

00:47:08: dran haben, um dann zu sagen, ich kann mir nochmal eine Ermeinung bilden, die aber diese Spaltung,

00:47:14: von der ich dir anfangs berichtet habe, die mich nervt, die überall dann direkt aufkocht,

00:47:20: weil oft sind es ja Themen, da hast du einfach eine 50/50 Meinung. Und in der Demokratie ist es

00:47:28: das Schöne, aber auch das Leid. Du kannst dich einfach sagen, wir machen jetzt aber die 51 oder

00:47:32: die anderen 50 und so ist es halt, ich habe das jetzt so entschieden, sondern du musst ja trotzdem

00:47:37: zu einem Konsens kommen, damit du eine Entscheidung trist, um zumindest mal was zu ändern. Und

00:47:44: dann vielleicht wieder nach zu justieren. Da fände ich so, dass die Politik sich besser erklärt und

00:47:52: vielleicht jemand, der gar nicht so in den täglichen Entscheidungen drin ist, wie ein Bundespräsident,

00:47:56: vielleicht da ein legitimer oder passender, passende Rolle wäre. Aber zurück auf uns einfache

00:48:04: Menschlein zu Hause, die sagen, wie kann ich denn eine Spaltung in der Beziehung zu einem Freund,

00:48:12: einen Freundin oder einen Meister? Warte mal, warte mal, warte mal, dazu muss ich jetzt immer was sagen.

00:48:15: Du sagst ja mit dem Ausdrücken und das ist eine Frage des Formulierens ist und das ist ja die

00:48:20: blöde Ausrede eben von vielen Politikern. Es ist nicht das Problem und die Politik unserer Partei,

00:48:27: sondern wie wir uns ausdrücken. Dann engagieren die Agenturen und so weiter und glauben durch

00:48:32: andere Formulierungen, kann man Wettmachen, dass sie scheiß Politik machen. Also so läuft das auch

00:48:36: nicht. Und jetzt sagst du, man müsste sich jetzt anders ausdrücken, ja, schön und gut und da gibt es

00:48:41: ein ganz einfaches Mittel, sich besser auszudrücken und zwar indem man nicht abstrakt redet, sondern

00:48:46: indem man darüber redet, was man gesehen hat. Und das eben aus meiner Erfahrung als Trainer

00:48:50: weiß ich das eben. Wenn du was selber erzählt, erlebt hast und irgendwo vor Ort warst, wenn du

00:48:56: in der Ukraine warst und mit Menschen geschworen hast und da was erlebt hast und selber nachts

00:49:00: im Bunker plötzlich, weil die sie regngeholt haben, dann benutzt du keine Fremdwörter. Du benutzt

00:49:06: keine langen Sätze. Du schreibst nicht, du redest nicht impassiv. Du benutzt auch nicht Wörter,

00:49:10: wie du gerade antizipiert oder so weiter. Du nutzt auch nicht Wörter wie Konsens, die auch 85%

00:49:15: der Menschen nicht verstehen wahrscheinlich. Also je konkreter man redet, je mehr Erlebnis

00:49:21: orientiert, desto weniger angeblich komplex redet man auch. Komplex ist auch sowieso auch so eine

00:49:27: faule Ausrede, was angeblich komplex sein soll. Das ist lächerlich, ja. Dass es weil man sich verdammt

00:49:33: noch mal nicht die Mühe gibt, irgendwie so auszudrücken, dass es jeder versteht. Nein, aber es kann

00:49:37: doch etwas sehr komplex sein. Was ist denn komplex? Doch, es ist kein Problem Pamphlet über 30 Seiten

00:49:47: zu schreiben, aber einen einen Seite hin zu bekommen, wo man sich klar und verständlich einfach,

00:49:55: das kostet so viel Kraft, das kostet so viel Energie und ist sehr, sehr viel schwieriger als diese

00:50:01: 30 Seiten. Das war nicht meine, einfach was rauszubekommen. Ich weiß nicht, was du meinst,

00:50:05: aber wir gehen uns folgen, wir gehen uns nicht. Ich weiß nur, was viele Leute sagen.

00:50:09: Ja, aber ich glaube da nicht dran. Also 30 Seiten, das ist ja schon so mühevoll, du

00:50:14: hast ja schon Zeit 30 Seiten aufzuschreiben. Wir müssen ja erst mal füllen. Also,

00:50:19: ich sag es mal an, es ist einfacher 30 Minuten, was war es zu blabbern, als in zwei Minuten kurz

00:50:29: die Essenz dessen, was du 30 Minuten blabbern willst, auf den Punkt zu bringen. Also das war

00:50:34: auch der Vorteil früher, wenn man noch Riefe geschrieben hat. Da hat man sich auch lange und

00:50:40: hat viele wegzerknüllt und hat sich das nochmal überlegt. In der E-Mail oder in einem Tosting

00:50:46: sozialen Medien bläst du es einfach aus. Ja, genau, man muss eben, man muss eben ein bisschen mehr nachdenken.

00:50:52: Das stimmt schon, aber diese Komplexität, diese angebliche, also ich versuche mal ein Beispiel,

00:50:57: zum Beispiel Mindestlohn. Da gibt es ja ganz viele Argumente für und dagegen. Ich sage jetzt mal,

00:51:02: ich bin für ein Mindestlohn von 14 Euro. Das würde dann so gehen, dass ich eben sagen würde,

00:51:11: ich bin jetzt ein Befürworter im Parlament. Ich sage, das stärkste Argument der Gechner eines

00:51:17: Gesetzes im Mindestlohn von 14 Euro ist, dass es Arbeitsplätze kostet. Das glaube ich auch.

00:51:22: Natürlich kosten Mindestlohn Arbeitsplätze. Ich würde aber als Befürworter von einem Gesetz

00:51:27: im Mindestlohn würde ich auf die Gechner zugehen und sagen, ja, das ist euer starkes Argument.

00:51:33: Das kostet Arbeitsplätze und ich gebe euch recht, das kostet Arbeitsplätze. Wir wissen aber alle

00:51:36: nicht wie viel. Und da kann man jetzt mit Studienumssicht schlagen. Das bringt ja überhaupt

00:51:40: gar nichts. Ich halte fest, es kostet Arbeitsplätze. Ihr habt Recht damit. Ich verstehe eure Position,

00:51:45: dass ihr dagegen seid. So, ich ticke allerdings so, dass ich sage, man muss doch von seiner Hände

00:51:49: Arbeit leben können müssen. Das hat auch etwas mit der Würde des Menschen zu tun. Und du musst

00:51:54: eben auch, wenn du 40 Stunden hart gearbeitet hast, dann kannst du doch nicht, wenn du dann

00:51:57: Fetterente beziehst, dann musst du doch nicht zum, solltest du doch nicht zum Startmettern gehen.

00:52:02: Also dann musst du eben genug eingezahlt haben können. Sollte sagen wiederum die Gechner des

00:52:08: Gesetzes im Mindestlohn von 14 Euro sagen, ja, man wird ja aufgestockt durch Bürgergeld und

00:52:14: durch sonstige Leistungen. Da sage ich ja, das ist aber eben gerade nicht das, was ich will,

00:52:18: dass man auf Almosen angewiesen ist, sondern wer eben hart arbeitet, muss eben auch ohne

00:52:23: Almosen vom Start leben können. So, und jetzt kommen wir zu dem zurück, was ich nämlich eingangs

00:52:28: gesagt habe, wo wir gesprochen haben. Fakten machen hier nicht den Unterschied. Ich rede

00:52:33: überhaupt gar nicht von Fakten, weil ich gar nicht weiß, wie viel Arbeitsplätze es kostet. Ich weiß,

00:52:36: es kostet 100% Arbeitsplätze, rede mal mit Friseuren oder mit Taxifahren oder so. So,

00:52:42: es geht gar nicht um Fakten, sondern es geht um Haltung. Und alle, die gegen eingesetzte Mindestlohn

00:52:47: von 14 Euro sind, ich spreche den da so nicht ab, ich sage ja, kann gut sein, ich verstehe eure

00:52:52: Position. So, und also man kann sich gegenseitig ernst nehmen und was ist jetzt komplex an dem,

00:52:58: was ich gesagt habe? Nichts. Das ist, man muss zuhören wollen, das ist der Punkt, wenn ich

00:53:08: dir zuhöre, lerne ich wahnsinnig viel und denke mir, wow. Das ist total simpel, was ich gesagt habe.

00:53:14: Kein Antwort, kein gar nichts. Aber wenn ich nicht hören will, wenn ich nicht hören will, wenn ich

00:53:19: sage, ich weiß meine Meinung, mich interessiert das gar nicht. Also dann eben nicht, das sind

00:53:26: wir ja eigentlich bei, also je mehr gut ich habe, umso mehr zuhören und zurücklehnen,

00:53:31: sollte man sich als Antipote, glaube ich, auf die Agenda schreiben. Das mache ich zumindest für

00:53:38: mich. Antipode Agenda, du hast jetzt kurz hintereinander Antipode Agenda. Das ist eben

00:53:43: einfach, das macht zuhören einfach schwierig. Ja, okay, ich bin doch nicht zu besser, du bist mein

00:53:48: Coach. Ich will dich ja nicht kritisieren, es geht nur, es geht darum, dass tatsächlich, dass wir,

00:53:52: sage ich mal, die Studierter haben, dass wir uns eine Sprache angewöhnt haben, die aber sehr

00:53:56: abstrakt und die ziemlich tot ist. Ja. Und wo die Leute auch einen Bock haben zuzuhören. Ich gehe

00:54:01: nochmal mit ins Leben. Du hast vollkommen recht, umso schöner, dass wir jetzt kegelmäßig miteinander

00:54:09: podcasten, damit ich das auch wieder ein bisschen verlier. Ich komme nochmal zu dem Punkt, was du

00:54:14: vorhattest, erleben. Wo es gesagt, Politiker müssen mehr erleben und aus ihrer Bubble raus. Und ich

00:54:21: versuche mal runterzubrechen auf meine eigene Bubble. Also ich finde dieses Erleben versus Fakten

00:54:26: finde ich eben auch, dieses Fakten sammeln kann man oft nicht. Und jetzt nochmal, wie kann ich

00:54:32: meiner Wut Luft machen und auch eine Meinung von anderen zulassen, indem ich es einfach mal erlebe

00:54:39: und ins Machen komme. In meinem ganz kleinen Umfeld ist es so, als Unternehmerin war es mir immer

00:54:46: wichtig, ich habe alle Arbeiten selbst schon gemacht, die ich meinen Leuten zugemutet habe. Also ich

00:54:53: konnte immer sagen, ich verstehe, was du meinst oder ich gucke es mir mal an, wir machen es mal

00:54:58: gemeinsam, damit ich nochmal weiß, worüber du sprichst und dann gucken wir mal, was wir

00:55:02: für eine Lösung haben. Im sozialen, jetzt im privaten familiären Umfeld finde ich jetzt es

00:55:11: wirklich schon so, dass ja, um nicht diese Verbitterkeit zu behalten, wenn ich sage, naja,

00:55:18: mich nerven die ganzen Flüchtlinge und Migranten, aber einfach mal in Kontakt zu kommen und sagen,

00:55:25: ich kann sowohl einen Ehrenamt oder irgendwas machen, um mir überhaupt ein Bild zu machen oder

00:55:31: fahren, ein bestimmtes Stadtteil und glaubt mir da, ein Bild machen zu können. Ich meine es aber auch

00:55:37: viel sozialer, weil ich glaube daran, dass wir Menschen ein ganz soziales Wesen sind. Wir wollen

00:55:43: eigentlich gelobt werden für das, was wir machen und wir leben mehr auf in gemeinsamen

00:55:49: Erlebnissen als in meiner absoluten Selbstgewissheit, dass ich jetzt die Weisheit mit Löffeln

00:55:55: gefressen habe, wie du auch so schön gesagt hast. Und die Schritte drin, und da komme ich nochmal

00:56:00: zurück, dass auch Soziologen, die ihre Studien machen, um nochmal zu sagen, was kann denn jeder

00:56:06: einzelne eigentlich mal auch versuchen in seinem Alltag oder vielleicht endlich mal umzusetzen,

00:56:12: was sie sich schon vorgenommen hat, einfach zu sagen, ja, dann geh doch mal hin. Wenn du dich über

00:56:17: die Jugend so aufregst, was die alles nicht macht, dann geh halt mal mit denen hin und supporte die in

00:56:23: dem, was sie tun, um da besser zu werden. Wenn ich mich über die schlechte Bildung aufregte,

00:56:30: ja, was kann ich denn in meinem eigenen kleinen Umfeld tun, wenn ich sage, Mensch, wir haben keine

00:56:37: Pflege, das regt nicht alles auf. Und die meisten haben ja Eltern, die irgendwann oder jetzt schon

00:56:44: pflegebedürftig sind, wie meine Mutter. Und da kann ich nur sagen, mit meiner kleinen Flöte aus

00:56:50: der ersten Klasse, beglücklich regelmäßig, sehr ein Kreis von sehr dementem zum Teil alten Menschen

00:56:58: und bin so erfüllt, wenn ich merke, dass die zuhören oder einen Funken im Auge bekommen. Und

00:57:07: dann kriege ich einen anderen Zugang zu dem Thema, ja, aber dazu haben halt die Pflegekräfte

00:57:12: zum Beispiel keine Zeit. Also, weißt du, da kriegt man einen Zugang zu den Themen, die uns ja hier

00:57:17: alle beschäftigen, die wir gar nicht alle ansprechen können. Aber das wäre so mehr Arsch in der Hose,

00:57:24: sozusagen Daueraufgeregtheit, Wütenssein, eines ist gut rein zuhören und am besten den zuhören,

00:57:32: dies betrifft oder die anderer Meinung sind als ich. Also mehr tun statt meckern, genau. Zum Beispiel,

00:57:40: das ist doch ein schöner Abschluss. Den können wir so lassen, oder? Ja, würde ich sagen. Dann machen

00:57:47: wir das. Also, letztes Mal hast du dir Fußball gewünscht als Thema. Also, ich habe mal eine Nacht

00:57:53: drüber geschlafen, viele Nächte und findest ein Superthema. Du musst dich aber drauf gefasst

00:57:58: machen, wenn wir es machen. Ich habe keine Ahnung davon. Also, ich darf für umso mehr. Ich frage

00:58:03: dich aber auch nicht nach dem Absatz, das werde ich dir ersparen. Okay? Ja, genau. Bis bald. Bis bald. Tschüss.

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