#03 Weniger Fernost, mehr Germany - Weisst Du, wie weit Deine Jeanshose gereist ist?
Shownotes
In unserer Podcast Folge 'Weniger Fernost, mehr Germany' beleuchten wir die Auswirkungen des Lieferkettengesetz für Unternehmen und uns Kunden. Was, wo und wie produziert wird muss in einem Bericht über die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltanforderungen dokumentiert sein.
Markus sieht darin eine weitere überbordende Bürokratie, die Unternehmen lähmt und Lebenszeit verschwendet.
Ich sehe darin die Chance, uns vom 'bedrängten' Konsument (höre unseren Podcast #01 Weniger Kaffee, mehr Tee) wieder zum mündigen Kaufentscheider zu entwickeln und für Unternehmen, sich proaktiv mit nachhaltigen Innovationen zu profilieren, die für alle bezahlbar sind.
Beispiele dafür, wie das geht, haben wir auch schon gefunden. Eine Jeanshose muss nicht mehr einmal um die Welt reisen, sondern kann aus Mönchengladbach im Geschäft landen. Oder Tshirts ab 2,99€ unter Einhaltung der Lieferkettenanforderungen schon jetzt.
Green Washing, also das Vorgaukeln von nachhaltigem Handeln, wird schneller entlarvt - gut für Unternehmen, die es ernst meinen mit Nachhaltigkeit und sozialem Handeln.
Und das haben wir diskutiert:
- wieviel eine Jeans eigentlich kosten müsste
- warum Markus jetzt vielleicht C&A Kunde wird
- will Markus die Ökodiktatur?
- hat 'made in Germany' noch einen guten Ruf
- ist Nachhaltigkeit nur eine Frage des Preises
- ist Misstrauen in Unternehmen berechtigt
- kann Selbstverpflichtung erfolgreich sein
- Bürokratieabbau mit der Kleiderschrankregel
- warum uns KiK begeistert
- was jetzt sofort verboten gehört
- welche Milch Markus nicht mehr trinkt
erwarten dich, ausserdem: unsere Tipps für erste Schritte, wie jeder von uns Arsch in der Hose zeigen kann, indem wir bei uns selbst beginnen… um ins Machen zu kommen - wie's doch geht?!
Wir freuen wir uns auf Dein Kommentar, Lob, Kritik und Ideen auf Facebook oder Instagram oder Linkedin oder direkt an: nicola@wies-doch-geht.de
Namedropping dieser Folge:
C&A, KiK, Telekom, Web.de, Temu, Shein, Trigema, Lululemon, Amazon, Miele, Müller Milch, Molkerei Weihenstephan, FDP Verona Feldbusch, Wolfgang Grupp, Markus Lanz, Giny Boer, Patrick Zahn, Theo Müller
Unsere Shownotes:
Der Weg einer Jeans um die Welt im Focus Magazin beschrieben
C&A-Chefin Giny Boer: „59 Euro für eine Jeans aus Mönchengladbach ist doch supergut“ im Interview in der SZ.de
KiK Chef Patrick Zahn bei Markus Lanz [hier] (https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/chef-vom-textil-discounter-erklaert-bei-lanz-darum-produziert-kik-so-billig-87594836.bild.html)
Transkript anzeigen
00:00:00: Markus, heute musst du die Hosen runterlassen. Weißt du, wo deine Jeanshose produziert ist?
00:00:07: Hast du darauf schon mal geachtet?
00:00:09: In Bangladesch oder so weiter, obwohl ich mal die gute Nachricht gehört habe, dass dann künstliche Intelligenz,
00:00:16: dass mittlerweile Jeans auch in Deutschland produziert werden können.
00:00:20: Und sich dadurch die Arbeiterinnen in diesen Ländern nicht mehr die Haut verätzen und so weiter.
00:00:29: Allerdings ist die Kehrseite ja dann wieder das, die dann erst mal keinen Job haben.
00:00:35: So einfach ist das auch alles nicht.
00:00:38: Das stimmt. Deswegen finde ich es ja so spannend. Weniger fern Ost, mehr Made in Germany.
00:00:45: Wir wollen ja so ein bisschen das Lieferkettengesetz auseinandernehmen oder runterbrechen.
00:00:52: Und dazu habe ich dir einen schönen Artikel vom Fokus Magazin mitgebracht.
00:00:57: Da wurde nämlich mal recherchiert, was so eine Jeanshose alles bereist,
00:01:03: bis sie im deutschen Geschäft für uns kaufbar wird.
00:01:07: Grad mal. Wie viele Kilometer bringt wohl so eine einzelne Jeanshose verbringt, bevor du sie kaufen kannst?
00:01:15: Wenn du es schon so fragst, wahrscheinlich 20.000 Kilometer oder so?
00:01:20: Ja, fast das Doppelte. Also einmal um die Welt quasi. 40.000 Kilometer.
00:01:26: Wahnsinn.
00:01:28: Wahnsinn, oder? Und das Schöne an der Artikel ist, außer dass wir alle wissen,
00:01:33: dass natürlich Baumwolle die Grundzutat ist und dazu schon allein irgendwie über 8.000 Liter Wasser gebraucht sind,
00:01:41: um die verarbeitete Baumwolle überhaupt wachsen zu lassen, beginnt die Reise dann eben in einem Land,
00:01:48: wo diese Baumwolle wächst. In dem Fall ist es Kassarstan.
00:01:52: Da wird die Baumwolle geerntet und dort wird also das Wasser verbraucht.
00:01:57: Dann geht es weiter in die Türkei, wo die Baumwolle zu Garn gesponnen wird.
00:02:03: In Taiwan wird dann das Garn zu Tienststoff verwebt.
00:02:08: Dann geht es nach Tunesien, Nordafrika, um sie zu färben mit Indigo.
00:02:16: Und dann ist es aber noch nicht zu Ende. Dann geht es nach Bulgarien, damit sie veredelt wird,
00:02:23: damit der Raulstoff auch weich wird. Bekommt dann zum Beispiel italienische Nieten
00:02:28: und aus der Schweiz irgendwie das Innenfutter.
00:02:31: Und zur Endproduktion geht es zurück in den Osten, nämlich nach China.
00:02:36: Dort wird nämlich jährlich fast 260 Millionen Hosen genäht.
00:02:41: Wenig Lohn, viel Kinderarbeit.
00:02:45: Dann muss es aber noch nicht zu Ende sein, weil wenn du diesen Stonewashteffekt,
00:02:51: dieses ganz Helle, das wird dann mit Bimsstein in Frankreich erledigt
00:02:56: oder mit Sandbläsern in der Türkei.
00:03:00: Und dann erst geht es zurück, oder was heißt zurück?
00:03:03: Dann geht es erst zum Zielort, in dem Fall Deutschland.
00:03:06: Also es hört sich an, dass eine einzelne solche Hosen mindestens 4.860 Euro
00:03:13: für die EU in den letzten 20 Cent kostet.
00:03:16: Genau so ungefähr.
00:03:18: Wir könnten sie uns gar nicht leisten.
00:03:21: Aber die EU schätzt, dass über 10 % des weltweiten CO2-Emissionsausschusses
00:03:36: über Bekleidung verursacht wird.
00:03:39: Das ist jetzt auch nicht mehr so, weil im Zweifel fliegen die ja um die Welt
00:03:43: und es wird nicht alles auf Containerschiffen gemacht.
00:03:46: Und nur 1 % aller Kleidungsstücke laut Greenpeace wird mit recyceltem Textilfasern
00:03:52: dann wirklich auch wieder produziert, sag ich mal.
00:03:56: Die normalste Lösung der Welt müsste ja sein, dass man diese Umweltkosten,
00:04:01: nämlich CO2-Ausstoß durch Schiffe, Flugzeuge und so weiter,
00:04:05: dass die eben in die Kosten einfließen für so eine Hose.
00:04:08: Das wäre das normalste von der Welt.
00:04:11: Nur, tja, wie teuer wird dann so eine Hose wirklich, wenn man das machen würde?
00:04:16: Weil eigentlich müsste man es ja so machen, sonst?
00:04:19: Ja, so Vollkosten, wie sie jetzt so ein Betriebswirtschaftler, wie ich sagen würde,
00:04:24: also dass alles reingerechnet werden müsste.
00:04:26: Also manchmal frage ich mich aber auch schon, wenn ich so Tinshosen von 3, 4, 500 Euro
00:04:31: oder teurer sehe, also da müsste man beim Mütten okay,
00:04:34: die haben es reingerechnet, aber das ist ja...
00:04:38: Haben Sie wahrscheinlich das, ja.
00:04:40: Ne, ne, also die wird genauso produziert wie die, die, was weiß ich, woanders landet.
00:04:46: Aber du hast ja schon zu Anfangs gesagt, auch in Deutschland,
00:04:51: ich habe jetzt gelesen, CO und A, kennst du die Geschäfte?
00:04:55: CO und A, die sind schon...
00:04:57: Ich glaube nicht, dass ich da schon mal drin war, aber gesehen habe ich natürlich,
00:05:01: ich bin für den einen nicht, ich haue einen M und CO,
00:05:04: das ist alles, ja, hört sich komisch an, aber das ist mir alles zu billig.
00:05:08: Also zu billig, damit meine ich, das kann nicht sein,
00:05:11: dass das fair produzierte Klamotten sind, dazu ist das zu billig.
00:05:16: Bemeinlich, also bei den CO und A-Kosten in der Tat eine Tinshose 58 Euro,
00:05:23: was jetzt weit weniger ist, als 2, 300 Euro,
00:05:27: die in München-Gladbach auch produziert ist, komplett.
00:05:31: Also das finde ich schon sensationell, weil...
00:05:38: Gut, das macht bei denen jetzt auch erst einen einstelligen Prozentsatz aus,
00:05:43: von den gesamten verkauften Schienensosen bei CO und A,
00:05:46: aber mich hat das echt berührt, weil es war einfach,
00:05:50: weil anders als du, bin ich schon als kleines Kind mit meiner Oma regelmäßig,
00:05:55: alle vier bis sechs Wochen in die Großstadt Freiburg gefahren mit einem Zug,
00:06:00: und dann haben wir da nicht nur am Münster eine Pratwurst gegessen mit Zwiebeln,
00:06:04: die bis heute sehr, sehr lecker schmeckt,
00:06:06: sondern sind auch immer in den CO und A dann gegangen.
00:06:10: Und da hat meine Oma, wenn ich mich jetzt recht erinnere,
00:06:14: wirklich die Kleidung gekauft und für mich ist auch immer was Nettes dabei abgefallen.
00:06:19: Also...
00:06:20: Die Frage ist natürlich, warum verkauft denn jetzt CO und A nicht mehr von diesen Hosen?
00:06:24: Ich meine, das ist doch ein unfassbarer Wettbewerbsvorteil,
00:06:27: und die Leute sind doch jetzt langsam mal sensibilisiert, was Umwelt angeht.
00:06:31: Und meine Güte, so ein relativ niediger Preis und dann auch in Deutschland produziert,
00:06:37: also schadet der Umwelt nicht so besonders.
00:06:40: Warum verkaufen die die nicht?
00:06:43: Naja, die verkaufen die jetzt halt kurz.
00:06:45: Also, es war wohl eine unternehmerische Entscheidung.
00:06:48: Sie haben jetzt die Kapazitäten, aber eben für diese, sage ich mal, unter 10 Prozent,
00:06:53: Anteil ihrer gesamten Chines müssen jetzt natürlich erstmal abwarten.
00:06:58: Wir kommen es bei den Leuten an und bis jemand wie auch du jetzt, das erfährt,
00:07:04: ach, da gibt es in München Klartbach produzierte Chineshosen.
00:07:08: Wir können auch Werbung machen.
00:07:09: Das macht doch die Trigema-Mensch da, der, wie heißt der Gump,
00:07:13: Gump mit seinem Affen, der macht das ja auch.
00:07:16: Das hat sich ja rumgesprochen.
00:07:17: Also wenn ich irgendwas von Trigema sehe, ich gehe halt nicht einkaufen in Innenstädten
00:07:21: und so weiter, ist mir alles viel zu hässlich.
00:07:24: Aber wenn ich jetzt was von Trigema sehen würde, dann würde ich es wahrscheinlich eher kaufen,
00:07:30: wenn ich es nicht hässlich finde oder so.
00:07:32: Ja, aber schon mal.
00:07:33: Also, wenn es geklappt, also ein Wunder müsste jetzt C&A müsste wahrscheinlich dann,
00:07:37: was ich, mit dem Pony oder mit dem Dackel oder...
00:07:41: Einmal so ein kuschelt-deutscher Dackel.
00:07:43: Ja, oder wer kann ja reden, genau krähen können, reden und Papageien, irgendwie sowas.
00:07:48: Naja, also ich sag mal unternehmerisch, ist es ja nicht immer so einfach.
00:07:53: Also das eine ist, dass du es erstmal auf die Beine stellen musst
00:07:57: und dann kommt der wesentliche Schritt, den du meinst, dann muss dafür die Werbetrommel gerührt werden.
00:08:03: Was wieder ein Vielfaches wahrscheinlich dessen kostet, was die Produktion,
00:08:08: das musst du dann aber im Budget haben und möglichst schnell Menschen finden, die auch sagen,
00:08:15: ich bin noch nie im C&A gewesen, aber es wäre jetzt ein Grund, in C&A zu gehen
00:08:20: oder es bei denen online zu bestellen, wie auch immer.
00:08:23: Aber das sind ja dann wirklich Unternehmerische, das musst du dann wollen
00:08:29: und musst den langen Atem mitbringen.
00:08:32: Genau, die müssten dann im Grunde ihre Jeans, die müssten dann im Grunde Feuer in Geschäften verkaufen,
00:08:37: so wie so ein Eis oder so, damit so Leute wie ich, die nicht in solche Läden reingehen,
00:08:41: genau, damit sie einfach nur die Jeans kaufen können.
00:08:44: Aber die entscheidende Frage ist ja natürlich, wie sehen diese Jeans aus
00:08:48: oder gehen die noch schneller kaputt, als diese anderen Jeans alle kaputtgehen?
00:08:53: Ja, wie sehen die aus?
00:08:55: Sehen die genauso gut aus wie andere oder sind die qualitativ genauso wie die anderen oder sogar besser?
00:09:02: Also laut Eigeneinschätzung hatte ich gelesen,
00:09:06: dass die Qualität mit einer Chinsose, die für 158 Euro auf dem Markt erhältlich ist,
00:09:14: sei sie durchaus vergleichbar, aber ich gebe dir Recht, also gerade bei Frauen,
00:09:19: und das kann ich von mir selbst auch sagen, also als erstes muss ich erst mal gut aussehen an meinem Körper.
00:09:25: Und das ist ja schon, sage ich mal, heikel und manchmal nervengenug.
00:09:30: Nach 100 Hosen dann endlich mal eine zu finden, mir ging es auch so.
00:09:36: Und dann war, ich kann mich noch echt gut erinnern, dann habe ich, mein zweiter Blick war auf,
00:09:40: ich gucke ja dann immer entweder auf Zutatenlisten bei Lebensmitteln oder eben bei Gleidung,
00:09:45: wirklich auf die innen Labels, also die weißen Nähte oder Informationen, die da draufgedruckt sind.
00:09:54: Und da war zum Beispiel Made in Italy.
00:09:58: Und das hat mich dazu veranlasst, nachdem ich mich in der Chinsose wohlschülte,
00:10:03: dass ich seitdem nur noch von dieser Marke meine Chinsosen kaufe.
00:10:09: Aber die Sache ist ja die, dass die Genes, das die normalen Genes,
00:10:13: dass sie da vom Bangladesch und Vietnam und keine Ahnung, wo durch die ganze Welt geschippert wird,
00:10:17: das macht ja nicht das Aussehen dieser Genes besser.
00:10:20: Insofern, was spricht dagegen, das ist jetzt eine italienische Firma,
00:10:24: ich würde immer sagen, Italien heißt für mich immer Geschmack,
00:10:27: ich würde immer eher ein Kleidungsstück trauen, was in Italien gemacht wird.
00:10:31: Aber wieso machen die das dann nicht in ihrem Mönchengladbach?
00:10:35: Italien hat ja sicher auch ein paar Mönchengladbachs.
00:10:37: Und wieso machen die das dann da nicht einfach?
00:10:40: Wo es doch entscheidend tatsächlich auf den Geschmack wahrscheinlich ankommt,
00:10:44: weil die Qualität, ein bisschen Haltbarkeit und so, das müsste man ja hinkriegen.
00:10:48: Warum dann dieser wahnsinnige Prozess?
00:10:51: Um die Kosten zu senken, obwohl es im Grunde für die Menschheit insgesamt viel teurer wird?
00:10:56: Genau, es geht um die in die realen Kosten für ein Unternehmenklass.
00:11:00: Das ist ja echt irre, für die Menschheit insgesamt wird es viel teurer
00:11:03: und für so ein einzelnen Unternehmen wird es dadurch billiger, der Profit wird höher.
00:11:08: Okay, für die Kunden wird es vielleicht auch billiger.
00:11:14: Aber um wie viel eigentlich?
00:11:16: Um wie viel billiger wird so eine Hose eigentlich, wenn sie durch die ganze Welt transportiert wird?
00:11:22: Naja, also in Zeiten der Globalisierung, in der wir uns ja schon seit Jahrzehnten befinden,
00:11:29: hängt es natürlich wirklich von der eigenen Kostenrechnung ab, von der Marke oder von dem Unternehmen.
00:11:34: Also ich stand ja auch mal, wie du weißt, vor mehr als zehn Jahren vor der Entscheidung
00:11:39: habe den Teammaker, also den doppelwandigen Thermobächer die Produktion von China nach Deutschland geholt.
00:11:47: Jetzt muss ich aber zugeben, das habe ich nicht freiwillig gemacht.
00:11:51: Ich bin auch nicht freiwillig nach China gegangen, weil einfach die Produktion von Thermobächern,
00:11:57: von Doppelwandigen, nur noch in China stattfindet.
00:12:00: Nur noch mal gegen die doppelwandigen Thermobächer, die bringen was?
00:12:04: Das sind ja die Thermobächer, wo du deinen Kaffee für unterwegs oder Tee damit heiß oder auch kalt getränke, kalt bleiben.
00:12:13: Also dieses Doppelwandige hat eben diesen Thermoeffekt, dass die Temperatur, die du reingibst, dann über ein paar Stunden zumindest gehalten wird.
00:12:20: Und diese Art der Produktion, dieses Doppelwandige ist komplett nach Fernost abgewandert.
00:12:26: Und ich hatte da eben auch ein paar Jahre den Teammaker produzieren lassen und wir haben den dort aber nicht dicht bekommen.
00:12:34: Also der ist immer irgendwo implodiert und ist undicht geworden.
00:12:38: Oh mein Gott, du hast ja gesagt, dass im Grunde das ganze Geschäft der doppelwandigen Thermobächer ist nach Asien abgefliessen.
00:12:45: Also müssen die doch da dichte Thermobächer haben oder nicht?
00:12:49: Ja, hatten sie damals aber nur für Temperaturen bis 70, 80 Grad, was für einen normalen Kaffee to go.
00:12:55: Reicht, aber bei mir ging es ja um Tee.
00:12:59: Und der normale Tee-Trinker zu Hause stellt den Wasserkocher an, lässt aufkochen und gießt dann in den Thermobächer rein.
00:13:08: Also heißer, also 90 Grad, wie heißen Sie das jetzt?
00:13:12: Bitte? 90, ne?
00:13:14: Genau, 90. Und ich meine, wenn die direkt aus dem Wasserkocher die wenigsten warten, dann ist es 100 Grad minus 2, 3 Grad.
00:13:23: Also pro Sekunde oder Minute kühlt das ja dann relativ schnell auch ab.
00:13:28: Und das haben wir da nicht dicht bekommen.
00:13:30: Und dann bin ich doch noch mal, und ich habe wirklich nur durch Zufall jemanden gefunden, auch noch in NRW,
00:13:35: nicht nur Made in Germany, sondern auch noch direkt in regionaler Nähe.
00:13:40: Und das hat aber dann im Nachgang dazu geführt, dass ich dachte, schau mal,
00:13:48: also zum einen fand ich es schon immer blöd zu warten, bis der Containerausfall auskommt.
00:13:53: Und dann weiß ich ja nicht, ob das, was du bestellt hast und das, was du vereinbart hast, da auch wirklich ankommt.
00:13:59: So was ist es produziert, sind keine Weichmacher drin bis für 0 A, also diese ganzen Sachen, die wir nicht mehr in dem Kunststoff haben wollen.
00:14:08: Das ist das eine.
00:14:10: Das zweite ist, wenn du weiterentwickeln willst und das heißt nur eine neue Farbe,
00:14:14: was ja erst mal nur eine Variante ist, aber wenn du sagst, ich möchte nochmal ein anderer Sieb drin haben oder eine andere Form,
00:14:20: musst du das ja immer auf der Distanz machen?
00:14:23: Da konnte ich also einfach paar Kilometer weiterfahren und schon stand ich in der Produktion.
00:14:30: Und letztendlich habe ich es natürlich auch versucht in der Kommunikation, also sprich Werbung, wie jetzt nochmal zurück, C&A,
00:14:39: das natürlich nach außen zu kommunizieren, dass der Made in Germany ist und nicht in China.
00:14:46: Die Erfahrung war aber leider, dass das erstmal gar niemand interessiert hat.
00:14:54: Kann das sein, dass Deutschland Made in Germany, dass das gar nicht mehr so einen guten Ruf hat wie früher?
00:14:59: Dass die Leute das vorgut finden, dass es eben nicht so umweltschädlich ist, weil es nicht so viel rumtransportiert wird,
00:15:05: aber andererseits traut man ja auch diesen Siegel nicht mehr.
00:15:08: Made in Germany, wie gesagt, kann ja auch irgendwie in der ganzen Welt rumgegelt sein,
00:15:12: weil ein Produktionsschritt ist dann halt in Deutschland gemacht worden, dann nennt man das Deutschland.
00:15:16: Made in Germany und außerhalb ist eben Made in Germany, ja, wie ist das überhaupt noch?
00:15:21: Sind das so Qualitätsprodukte? Weiß ich gar nicht mehr.
00:15:24: Ja, genau, also das ist ja zwei, ich glaube also das Image von Made in Germany, dieses weltweite Positive,
00:15:30: kommt ja aus der High-Tech-Ingenieursleistung, dafür stand ja Made in Germany nach dem Zweiten Weltkrieg,
00:15:40: also dass wir eben so tolle Ingenieure haben und das produziert bekommen.
00:15:45: Dieses Nachhaltigkeitsthema, dass eben dann Produkt Made in Germany nicht erst 40.000 Kilometer durch die Welt reißt,
00:15:54: sondern hier in Wünschen-Kleppbach produziert wird, kommt ja erst so langsam auf.
00:15:59: Und wir wissen aber alle, dass wenn wir gefragt werden, willst du nachhaltig konsumieren
00:16:05: und würdest du Made in Germany unterstützen, sagen natürlich, den meisten ja, ne?
00:16:11: Die Frage ist aber, kaufen Sie es auch?
00:16:14: Ja, die Frage ist wahrscheinlich eine Frage des Preises, ich glaube, dass die Leute,
00:16:18: also es ist immer 80 Prozent der Leute in unserem Land, das ist ja sowieso nicht so besonders,
00:16:22: sondern die Leute, die so einen doppelwandigen Thermo-Tee-Bech erkaufen, die sind natürlich schon irgendwie,
00:16:30: ja, die haben sowieso ein bisschen mehr Geld, die achten auch sowas vielleicht ein bisschen mehr.
00:16:35: Ja, dann kommt es eben drauf an, also wenn das jetzt nur 20 Cent teurer wäre, ich glaube dann,
00:16:40: und dafür das gute Gewissen, ist halt eine Frage, wie viel teurer wird es?
00:16:46: Was ist denn da für, was für Preisunterschiede sind das?
00:16:50: Also wir hatten im Verkaufspreis, also der dann im Webshop steht oder am Regal, waren wir im mittleren Bereich,
00:16:59: aber du siehst ja jetzt auch wie bei C&A, wenn du fragst, ja, warum fahren die da die Produktion nicht hoch
00:17:06: und produzieren alle Teenshosen, nur noch Mönchengladbach, wo ich sage, ja, es geht erstmal von heute auf morgen, geht das nicht.
00:17:13: Und dann musst du dazwischen erstmal Werbung machen, was auch erst wieder viel Geld kostet, um dann so eine Kapazität,
00:17:21: also Stückanzahl, produzieren zu können, dass du darüber skalieren kannst, also sprich,
00:17:27: dass die Fixkosten sich dann auf eine größere Menge verteilen und damit mit Kosten günstiger werden kann.
00:17:34: Das geht ja alles immer nicht von heute auf morgen, sondern das ist ein Prozess,
00:17:38: aber wichtig ist es ja erstmal, dass er angestoßen werden kann, weil ich finde schon, dass es darum geht,
00:17:46: auch aus diesen Nachhaltigkeits-Themen positive Vorteilsargumentationen dann auch kommunizieren zu können.
00:17:56: Und das ist auch eine Innovation, wenn du sagst, hey Leute, ich habe hier geschaffen,
00:18:01: eine Teenshose für 58 Euro in manchen Gladbach zu produzieren.
00:18:05: Klar, muss jetzt noch der Style dir gefallen, weil eine Hose, die dir nicht gefällt, die kostet auch nicht.
00:18:13: Und wie gesagt, das darf ja keine Rolle spielen, das kann ja nicht für den Preis so entscheiden sein,
00:18:21: oder wie das Ding aussieht, oder ist das ja keine Kostenfrage, wie gut eine Jeans aussieht,
00:18:27: oder doch, weil man eben die Designer irgendwie dementsprechend mehr bezahlen muss, oder?
00:18:31: Na ja, gut aussehen ist ja relativ. Also ich sag mal, du willst ja einen anderen Style haben, als ich.
00:18:37: Also das ist ja aussehende und gut finden, ist ja ein rein Subjektiv, und da ist halt ein Kraderschnitt,
00:18:44: oder wie auch immer, ich möchte jetzt gar nicht in die Fashion Details gehen, aber klar ist das unterschiedlich.
00:18:50: Also selbst bei einem Thermobächer macht es einen Unterschied, ob dir die Form gefällt oder nicht,
00:18:56: weil du hast den bestenfalls jeden Tag mit bei dir und du willst halt auch was gucken, was dir gefällt.
00:19:03: Und wenn es dir halt nicht gefällt, war bei unserem Teamaker auch, den konnte man gut finden oder nicht,
00:19:07: den konnte man sich leisten wollen oder nicht, aber wenn du den nicht gerne in der Hand nimmst,
00:19:12: dann steht er da zu Hause rum und das ist dann eigentlich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkter schlimmste,
00:19:18: wenn es nicht genutzt wird, weil richtig nachhaltig wird es ja erst, wenn die Nutzungsdauer so lang wie möglich ist.
00:19:25: Ich empfinde mich jetzt mal Lust, mir so eine C&A-Hose anzugucken und anzuprobieren, aber eben nicht bei C&A,
00:19:33: ja, nicht in diesen Läden, wo so viele Menschen sind, wo man sich durchfragen muss, wo ist was, wo Rolltreppen sind,
00:19:39: wo man aber irgendwie durch den halben Laden muss, um zu der Rolltreppe zu gelangen,
00:19:43: damit man möglichst viele Produkten vorbeigeführt wird, dann diese Staubsaugerlufter und so was, das kann ich alles nicht ab.
00:19:50: Also ich kauf eigentlich immer, ich kauf immer nur einen kleinen Läden und da müsste so eine C&A-Hose mal liegen,
00:20:00: so möglichst im Schaufenster, dass ich direkt sehen kann, okay, sieht gut aus, gerein probiere an und bin 2 Minuten später wieder raus,
00:20:07: so kauf ich jedenfalls ein normalerweise, nicht lange gucken müssen, also wenn ich das irgendwie nicht schön finde,
00:20:14: was ich sehe, dann zieh es erst gar nicht an, also so war es so eine Art.
00:20:19: Aber ich finde ja schon erstmal positiv für heute, das können wir schon mal als Zwischenfazit festhalten,
00:20:24: dass du dich nicht als betränkter Konsument fühlst, was du ja auch schon hattest, also mit unserem ersten Podcast, du erinnerst dich,
00:20:34: da hast du dich von deiner Umweltbetränkgefühl, du musst nachhaltig kaufen,
00:20:39: sondern heute haben wir eher das Thema, dass wir fragen müssen, Unternehmen eigentlich dazu genötigt werden, nachhaltig zu produzieren,
00:20:50: damit sich nicht der Konsument so viel, der Käufer nicht so viel Gedanken machen muss, sondern letztendlich darf es das Leben dafür verantwortlich sein.
00:21:01: Ja, das ist ja sowieso so unmöglich und ich glaube, da sind eben auch viele Grüne auf dem Holzweg.
00:21:07: Also irgendwie, dass dem einzelnen Menschen zu überlassen, das Klima zu retten, also das ist dermaßen verrückt.
00:21:13: Also meine Güte, Leute, die mir sehr nahestehen, die sehen das auch so und die glauben und die sagen,
00:21:20: wenn ich aus dem Haus gehe oder wenn ich nur in den Raum wechsle, ich soll das Licht ausmachen, in meinem Zimmer,
00:21:26: meine Güte, ich habe dann bei mir popt dann sofort irgendwie Singapur auf oder irgendwie an diese anderen Länder mit diesen vielen Leuchtquellen
00:21:34: und so weiter und von mir selber hängt es eben einfach definitiv nicht ab.
00:21:39: Jedenfalls kannste das den allermeisten Leuten ticken, aber wahrscheinlich auch so wie ich, nämlich unmoralisch,
00:21:44: aber es ist einfach ein Fakt, es führt einfach zu nichts.
00:21:48: Also so viel musst du das irgendwie gesetzlich regeln, was dem Einzelnen zu überlassen und dass wir Einzelne immer ein schlechtes Gewissen haben
00:21:56: und überlegen können, wie wir dazu beitragen können, die Welt zu retten.
00:22:00: Also dann ist dir eine Ökodiktatur lieber als der...
00:22:06: Ökodiktatur, hör mal, Nik, Ökodiktatur, wenn gar nicht alle schwarz und weiß.
00:22:11: Ja, aber das ist doch die Konsequenz, das ist eine Art...
00:22:13: Nein, die Konsequenz ist, was ist eine Diktatur?
00:22:16: Sind Regeln immer eine Diktatur, so ein rote Ampel, das ist eine Diktatur, das ist eine Verkehrsdiktatur,
00:22:21: weil wir rote Ampel haben und Geschwindigkeitsbegrenzung.
00:22:24: Und genauso musst du eben einfach auch Begrenzungen haben, was die Umwelt angeht,
00:22:29: so eine Gesellschaft muss sich eben verständigen, was sind ihre Ziele?
00:22:34: Und wenn es bestimmte Ziele hat, dann musst du sehen, wie sie das erreicht.
00:22:37: Das funktioniert nicht dadurch, dass man es dem Einzelnen überlässt.
00:22:41: Selbst wenn die Deutschen vielleicht ein bisschen braver sind, was Mülltrennung angeht und so weiter,
00:22:45: aber letztlich rette das dem Planeten auch nicht.
00:22:49: Insofern muss man schon, wie du ja richtig sagst, finde ich jedenfalls,
00:22:54: muss man eben Anreize setzen und den Leuten das schmackhafter machen.
00:22:58: Die müssen was davon haben.
00:23:00: Okay, jetzt macht die Politik, diskutiert so ein Lieferkettengesetz.
00:23:04: In Deutschland gab es das schon, da hieß es noch viel schöner, nämlich Lieferkettenzorgfalt-Pflichtengesetz.
00:23:10: Ich habe es nachgelesen.
00:23:12: Und jetzt soll es auf EU-Ebene verabschiedet werden.
00:23:17: Und im aller, aller, aller, allerletzten Moment hat die FDP sich geweigert.
00:23:22: Und so musste sich Deutschland enthalten oder dagegen.
00:23:25: Also das geht gerade nicht weiter und wird weiter diskutiert.
00:23:30: Ja, soweit. Ich bin natürlich kein Experte.
00:23:33: Ich hätte früher immer gesagt, also Lieferkettengesetz bedeutet ja irgendwie,
00:23:37: dass kein Kinderarbeit und faire Produktionsbedingungen und so was alles.
00:23:41: Das ist ja alles selbstverständlich.
00:23:43: Das ist ja unfassbar, dass man über solche Selbstverständlichkeiten überhaupt reden muss.
00:23:47: Andererseits bin ich jetzt in neuster Zeit, bin ich so grundsätzlich der Meinung,
00:23:53: dass wir in Bürokratie ersticken und dass wir diejenigen, die unseren Wohlstand produzieren,
00:23:58: nämlich die Unternehmen, dass wir die immer mehr gängeln.
00:24:01: Und das sind so Leute letztlich, Leute, die selber eben nie was produziert haben.
00:24:05: Die vielleicht, keine Ahnung, hört sich jetzt polemisch an, ist es wahrscheinlich auch.
00:24:09: Die Philosophie oder Soziologie oder Politologie studiert haben.
00:24:12: Als Politiker oder von wem?
00:24:14: Ja, Politiker oder Leute, so, oder, die irgendwie sich irgendwie was schön träumen,
00:24:19: die aber nie dazu beigetragen haben, wie ich ja auch nicht den Wohlstand
00:24:22: unseres Landes irgendwie zu erhöhen.
00:24:24: Und wir gängeln die ganze Zeit die Leute, von deren Tatkraft wir eigentlich profitieren.
00:24:30: Die gängeln wir mit immer mehr Regeln und eben nicht nur mit höheren Energiekosten und so weiter,
00:24:35: weltweit einmalig hoch hier und machen das Leben schwer, sondern eben auch mit Bürokratie.
00:24:41: Und wenn ich dieses Lieferketten, weiß Gott, was Dingsdanks Gesetz richtig verstanden habe,
00:24:46: dann führt das eben letztlich auch zu mehr Bürokratie.
00:24:49: Und das lehne ich mittlerweile so ab, weil es uns so schadet,
00:24:52: weil es einfach Zeit und Nerven verbrennt.
00:24:55: Und da muss man eben auch Prioritäten setzen.
00:24:57: Und das muss man dieses Gesetz meines Erachtens zumindest anders stricken,
00:25:02: also, dass auf die Unternehmen nicht immer mehr Bürokratie zukommt.
00:25:06: So das ist jedenfalls das, was ich da zu bedenden gebe.
00:25:10: Okay, also Lieferkettengesetz bedeutet ja, dass ein Unternehmen nachweisen muss,
00:25:17: was, wo und wie produziert wird.
00:25:19: Genau, und das würde ich eben umkehren.
00:25:21: Du hast ja dadurch diese enormen Berichtspflichten.
00:25:24: Du musst eben ganz viel, du musst eben alles wieder dokumentieren.
00:25:27: Das ist ja auch für Pflegekräfte eben auch.
00:25:29: Und für Ärzte, die ja teilweise echt keinen Bock mehr haben,
00:25:32: weil die ihren eigentlichen Job nicht mehr ausführen können.
00:25:35: Wenn ein Arzt 50%, ich weiß nicht wie viel genau,
00:25:37: aber diese ganze Scheißbürokratie, du leistest nicht das,
00:25:41: du bringst dich das, was du eigentlich kannst und was du gelernt hast,
00:25:44: wo mit den Leuten Nutz, du musst Bürokratie machen,
00:25:46: weil der Staat dir misstraut.
00:25:48: Das ist alles Verschwendung von Lebenszeit und von Nerven und von Geld und so weiter.
00:25:53: Und davon müssen wir eben überwecken.
00:25:56: Und die Alternative wäre doch möglicherweise bei diesem Lieferkettengesetz,
00:26:00: dass man eben auch einen positiven Label kriegt,
00:26:03: wenn man eben wirklich nachweist, dass man es gut gemacht hat.
00:26:07: Aber nicht, dass alle in die Pflicht genommen werden
00:26:10: und alle ständig berichten müssen, was sie alles tun,
00:26:14: obwohl sie ja vielleicht alles richtig machen.
00:26:18: Okay, ich gebe dir mal ein paar Zahlen zu deinen Argumenten.
00:26:23: Also das Lieferkettengesetz betrifft,
00:26:26: wenn überhaupt, Unternehmen ab 500 Mitarbeiter.
00:26:30: Das sind nicht mal 11.000 Unternehmen
00:26:33: von über 3 Millionen Unternehmen in Deutschland.
00:26:36: Ja, mal 11.000 Unternehmen mit wie viel Beschäftigten?
00:26:40: Ab 500.
00:26:43: Also es sind gar nicht so viele. Wenn du ab 1000 nehmen würdest, wären es glaube ich 3000 Unternehmen.
00:26:49: Also dann sind es wirklich nur die ganz großen. Und einer dieser großen, ich gebe dann weiteres Beispiel aus
00:26:57: von dem Chef von Kik, also auch ein dieser Unternehmen in der Innenstadtlage, die du nicht kennst, weil du da nie rumläufst.
00:27:07: Aber Kik hat es geschafft seine Lieferketten jetzt schon transparent zu legen und trotzdem T-Shirts für 2,99 Euro anbieten zu können.
00:27:19: Das habe ich letztens gehört bei Markus Lanz, da saß der Herr nämlich, der Chef von Kik.
00:27:25: Und zur Bürokratie ist natürlich ein Riesenthema, das wird ja gern aufgefahren dagegen gegen das Lieferkettengesetz.
00:27:34: Hat er für seinen Unternehmen sagen können, dass das Riesenthema der Herstellerkosten nur ausmacht,
00:27:42: die Bürokratie in seinem Unternehmen entlang dieser ganzen Gesetze und Richtlinien hier erfüllen hat. 1,5 Prozent Bürokratie kostet.
00:27:55: Ja, aber 1,5 Prozent, was auch Milliarden Unternehmen ist, ist das nicht verdammt viel?
00:28:01: Naja, also klar, für ein kleines Unternehmen ist es wenigstens ein großes viel.
00:28:05: Das ist immer die Relation in Prozenten am Gesamt.
00:28:08: Aber wenn du für 100 Euro Produktionskosten etwas verkaufst, das dann 2,300 Euro kostet, davon fallen 1,50 Euro für alle bürokratischen Regelungen,
00:28:24: die er administrieren muss, dafür Leute beschäftigen muss, damit das alles erfüllt wird.
00:28:30: Findest du das wirklich so hoch?
00:28:32: Ich frage mich, mein Verständnis vom Leben ist irgendwie so, du machst was, du gehst davon aus, dass die Leute sich fair verhalten.
00:28:40: Und wenn nicht, dann muss man das eben nachprüfen und dann kommt die Polizei und dann wirst du bestraft, wenn du gegen Regeln verstoßen hast.
00:28:46: Aber dass du von vornherein ständig nachweisen musst, dass du dich vernünftig fällst,
00:28:50: musst du dich mich ständig rechtfertigen, dass ich keinen umgebracht habe oder dass ich im letzten Monat keinen Ladendiebstahl begangen habe oder so.
00:28:56: Muss ich das auch dokumentieren?
00:28:58: Jetzt wirst du ein bisschen polemisch.
00:29:00: Ja, vielleicht, aber ich will einfach nur, mich stört dieser Herangehensweise grundsätzlich, dass man immer nachweisen muss, dass man alles richtig getan hat.
00:29:11: Das hat was mit Misstrauen zu tun und vielleicht ist das ja auch berechtigt, aber wenn man den Leuten...
00:29:17: Ich habe Misstrauen in Sorgfaltspflicht, also ich finde, als Unternehmen hast du Sorgfaltspflicht zu wissen, woher das Zeug kommt, dass du verkaufen willst,
00:29:27: damit du auch transparent und ehrlich kommunizieren kannst, weil wenn du es nicht weißt, dann sind wir ganz schnell auch bei dem Thema Greenwashing,
00:29:37: wo ich vorgebe etwas zu tun, aber schon weiß, dass es so gar nicht stimmt.
00:29:44: Also es gibt ja genügend Beispiele an Unternehmen.
00:29:47: Ich habe dir noch eins mit, also KICK, was wäre es gar ein deutsches Unternehmen in Innenstadt lagen, die können für 2,99 Euro das T-Shirt anbieten.
00:29:56: Da wurde auch, wie geht das überhaupt?
00:29:58: Würde jeder sagen Kinderarbeit, Bangladesch, also die ganzen Bilder, die man hat, hat das aufgetrüsselt.
00:30:03: Die Ware wird nicht geflogen, sondern in Containern über die Meere geschippert.
00:30:08: Die Läden sind nicht in der 1a Innenstadtlage, also da wo alle vorbeilaufen, sondern in Nebenstraßen.
00:30:15: Es ist ein vielsaches weniger als ein sogenannte 1a Lagen.
00:30:19: Die machen sehr, sehr wenig Werbung und schon gar keine superteure Influencer-Werbung in den sozialen Medien.
00:30:26: Dann produzieren die nur Dinge, die sie bis zum Ende abverkaufen.
00:30:31: Also da wird nix verbrannt, nach dem Motto, die Kollektion ist durch, hat niemand interessiert.
00:30:36: Wir haben es schon versucht, billig zu verschärbeln in Sales-Wochen.
00:30:40: Und irgendwann wird es dann verbrannt, bei denen wird alles bis zum Schluss abverkauft.
00:30:44: Und sie schaffen es eben auch nach Bangladesch zu fahren.
00:30:49: Und das wäre jetzt eine Vorgabe im Rahmen dieses Lieferkettengesetzes, unangemeld zu prüfen.
00:30:57: Und dann hat der erzählt, fand ich ein sehr witziges Beispiel, wenn die Prüfer dort ankommen.
00:31:02: Das erste, was die machen, ist, dass sie einen Brandalarm auslösen.
00:31:09: Ah, okay. Wegen dieser Sache damals in Bangladesch, wo das immer abgerfackend ist.
00:31:14: Und dann sehen die ganz genau, gibt es Abläufe, die geregelt sind, was dann wie zu tun ist in den Notfällen, auf was wird geachtet.
00:31:26: Also das fand ich wirklich mal ein sehr spannendes. Also dafür liebe ich dann Medien, die es schaffen,
00:31:31: einfach gute Beispiele zu bringen, um mal so ein bisschen Aufklärungsarbeit auch zu machen.
00:31:37: Dann können Sie mal an jeden Abend gucken, aber es ist mir auch manchmal zu spät.
00:31:40: Genau. Aber deswegen erzählte ich dir jetzt. Man muss das schon nicht mehr gucken.
00:31:46: Aber das ging wirklich breit. Es gibt aber auch andere Unternehmen, um die was anderes zu geben, wie Lululemmen.
00:31:54: Das wirst du auch nicht kennen, obwohl die weltweit, die kommen aus dem Yoga-Bereich und haben dann Yoga-Trend aufgenommen.
00:32:02: Und haben die ganze Kleidung, weiß ich schon, Matten und so weiter. Und die werben explizit damit.
00:32:07: Die sagen dann, be honest, be well, be planet. Also sei gut, sei ehrlich.
00:32:13: Und dann tust du alles, um den gesunden Planeten wiederherzustellen.
00:32:18: Das ist ein Wahnsinnsversprechen. Die sind wahnsinnig groß geworden, ganz schnell mit Milliarden, weil es anscheinend doch genügend Käufer, also Menschen gibt, die sagen, finde ich gut,
00:32:28: dafür gebe ich auch vielleicht ein bisschen mehr Geld aus. Und da konnte aber nachgewiesen werden, dass die zum Beispiel für Energieverbrauch 70 Prozent über Ökostromenzertifikate überhaupt nur realisieren können.
00:32:43: Also die Kaufe sind frei, kommen aber mit dem Versprechen an. Wenn du diese Yoga-Mate kausst, dann stellen wir für dich wieder den gesunden Planeten her.
00:32:54: Das ist natürlich absurd. Und das muss zu Recht abgestraft werden.
00:32:58: Ja, das wird ja ganz viel betrohnt, aber auch bei diesen Sicherheit, bei diesem Prüfung da, ob eine Firma wirklich keine Kinderarbeit und egal was.
00:33:05: Mittlerweile ist es ja auch zum Geschäft verkommen, dass dann eben da Firmen sind und da wechseln die einfach das Firmenschild aus und die Prüfer werden zu einer falschen Firma geschickt.
00:33:14: Und solche Sachen. Ich kann jetzt natürlich auch nicht beurteilen, ob das so Einzelfälle sind, aber es gibt eben auch immer solche Tricks.
00:33:22: Und das ist das Schlimme, dass das Vertrauen so erschüttert wird in alle möglichen Labels.
00:33:27: Ist tatsächlich Bio, heißt das tatsächlich wirklich immer, dass das wirklich fürs Tierwohl was getan wird.
00:33:33: Also irgendwie müsste man dafür sorgen, dass man sich wirklich darauf verlassen kann, dass wenn jemand ein positives Label kriegt, ja, das ist dann auch wirklich so ist.
00:33:46: Ja, da wäre ich jetzt anderler, weil Label bedeutet, es ist wieder reglementiert, beziehungsweise muss sich zertifizieren lassen und so weiter.
00:33:56: Da sind wieder kleinere Unternehmen im Nachteil, weil die sich das oft nicht leisten können.
00:34:01: Deshalb finde ich, um auf das Lieferkettengesetz. Also du weißt ja anders als du, finde ich schon, dass wir auch als Einzelner schon auch dafür verantwortlich sind, wie wir mit unserem Planeten umgehen.
00:34:14: Weil die Politik, das sind ja auch Menschen, die von uns gewählt wurden, um für uns Entscheidungen zu treffen.
00:34:21: Und wenn uns die nicht passen, dann können wir sie das nächste Mal wieder abwählen.
00:34:25: Aber auch Unternehmen, sind ja nicht die Unternehmen, sondern es sind Menschen, die Entscheidungen treffen müssen, entweder weil ihnen das Unternehmen gehört oder weil sie angestellte Entscheidungsträger sind.
00:34:37: Und ich als Kunde bin eben auch ein Mensch. Und wenn du so betrachtest, dass das Nachhaltigkeitsthema ein Menschen gemachtes ist, ob wir schaden oder nicht.
00:34:51: Wenn du von dem Ansatz aus gehst, dann kommst du zu einem Ergebnis, wie ich, dass ich sage, okay, ich fühle mich als Mensch, der Kunde wird, wenn er etwas kaufen will, schon auch in der Verantwortung.
00:35:04: Vielleicht eher als mündiger Konsument aufzutreten.
00:35:08: Ja, du, das ist ja schön und gut. Aber guck mal, das ist doch viel sinnvoller. Zum Beispiel, wenn man, wenn eine Gesellschaft zu einem Ergebnis kommt, dass Plastiktüten schlecht sind.
00:35:14: Das weiß ich zum Beispiel auch nicht, ob Plastiktüten wirklich so schlecht sind im Vergleich zu Papiertüten.
00:35:18: Ich glaube, Papierpüten muss sich mal, muss eben verwenden, was er letztlich eben auch keiner macht, damit es nicht wirklich besser ist, damit es wirklich besser ist als das Plastiktüte.
00:35:27: So, ich persönlich, wenn ich eine Plastiktüte kriege, benutze ich eine Plastiktüte.
00:35:30: Ich bin aber trotzdem, wenn ich in der Politik bin, bin ich ausdrücklich dafür, wenn sich Plastiktüten als schlechter weisen, was ich nicht weiß.
00:35:37: Aber wenn sie sich als schlechter weisen, bin ich dafür, sich einfach zu verbieten. Päng!
00:35:41: So, und dann hat niemand, niemand wird mir belastet mit der Frage, hm, ich würde ja gerne, aber ich darf nicht, und das ist nicht gut, und von mir hängt es auch irgendwie ab.
00:35:50: Wieso soll man dann nicht einfach solche Sachen regeln?
00:35:52: Man hat ja auch genauso, wie man regelt, dass die Leute irgendwie dann eben Sicherheitsgurt tragen im Auto.
00:35:57: Das wollte auch erstmal keiner, dann hat man sie eben gemacht, das rettet ohne Ende Menschenleben.
00:36:01: Also insofern, es geht über Regeln.
00:36:04: Und ein Beispiel noch, und das habe ich nämlich in meinen drei Jahren in Amerika, habe ich das gelernt.
00:36:08: Also in Deutschland arbeiten ja, Arbeitgeber haben schon ganz vernünftig mit Betriebsrednern und Gewerkschaften zusammen.
00:36:13: Und mit diesen selben Arbeitgebern, mit deutschen Arbeitgebern, hat ich den USA zu tun, bei Volkswagen und anderen Firmen.
00:36:19: So, und die versuchen wirklich Gewerkschaften rauszudrängen.
00:36:22: Und ich sage dann, ihr seid doch selber Sozialdemokraten, ihr habt auch in eurem Unternehmen in Deutschland,
00:36:27: habt ihr da auch ein vernünftiges Verhältnis.
00:36:29: Wieso macht ihr das ja anders? Wieso versucht ihr die rauszudrängen?
00:36:33: Und dann sagen die, ja, weil wir hier können.
00:36:35: Weil die Gesetze einfach anders sind, weil es ein anderes Klima ist, und wer will schon die Macht teilen?
00:36:41: Nämlich in dem Fall mit den Gewerkschaften, wenn man es nicht muss.
00:36:44: Und da ist mir wirklich so Licht aufgegangen, genau das einzelnen Menschen und der Moral zu überlassen,
00:36:49: Einzelner Menschen, ja, auch diese Selbstverpflichtung von deutschen Unternehmen, auch was Winnertenpolitik angeht,
00:36:57: und sowas alles, ja, oder mehr Gleichstellung, also mehr Frauen in Unternehmen.
00:37:01: Immer wenn es freiwillig ist, scheitert es.
00:37:03: Du kannst jedes verdammte Beispiel in Deutschland nehmen, wo es um Selbstverpflichtung geht,
00:37:07: und wirklich um die Moral von einzelnen Menschen und so weiter, und es funktioniert einfach nicht.
00:37:13: Und bei Zürich ist es sogar noch was anderes, aber den Privatmenschen diese Pflicht und diese Entscheidungsqual immer aufzulegen, also ne.
00:37:22: Das ist jedenfalls nicht mein Ansatz, ne. Ich verstehe das, finde ich toll von dir,
00:37:28: aber da würde ich eben sagen, Nick, du bist so, und viele Menschen sind so.
00:37:32: Und das bewundere ich auch in das Toll, aber andere Menschen sind anders, und die muss man auch respektieren.
00:37:37: Absolut. Wir ringen ja nur darum, was ist ein Lösungsweg, nichts anderes machen ja Unternehmer jeden Tag,
00:37:45: um genauso Politiker jeden Tag, weil die stehen ja dann im Rampenlicht, die kommen dann von der anderen Seite und sagen,
00:37:52: schon wieder eine neue Regelung, schon wieder ein Verbot, und du weißt, was das dann im politischen Diskurs alles bedeuten kann, ne.
00:38:00: Dann kommen auch mehr die extremen Kräfte am rechten und linken Rand.
00:38:05: Also das haben wir ja eh schon, und ich geb dir recht, Lieferketten gesetzt, ne Wahnsinn, das ist Bürokratie,
00:38:11: das geht's ja gar nicht, da müsste dann so eine Kleiderschrankregel her, ne.
00:38:16: Wenn ein neues Gesetz kommt, muss ein altes Rausgeschmissen werden, aus Hausbraunensicht zu gewerten.
00:38:25: Also da wäre ich ja auch komplett bei dir, trotzdem fand ich das spannend,
00:38:29: es bei so einem Unternehmen, wie Kick, nur 1,5 Prozent ausmacht von den, also das finde ich noch recht überschaubar, aber alles ist zu viel.
00:38:40: Das ist klar. Dann kommen wir doch zu deinen und meinen Tipps, wie man aber auch bei dem Thema mehr Arsch in der Hose zeigen kann.
00:38:51: Also, wenn ich beim persönlichen bleib, dann sage ich, naja, guck drauf, wo es produziert wird, weil das ist gesetzlich geregelt,
00:39:01: das muss überall draufstehen, inzwischen sogar bei Leben zu mitteln.
00:39:05: Und dann ist es eine freie Entscheidung zu wählen, ne, wenn das Teil passt, nehme ich dann lieber das Mate in Bangladesh oder das Mate in Mönchen-Klatbach.
00:39:15: Aber Moin, du hast ja gesagt, Kick hast du ja als positives Beispiel genannt und Kick lässt ja auch irgendwo im Fernsehen produzieren.
00:39:24: Insofern ist da wahrscheinlich, wenn Kick so vorbildlich ist und die bei China ihre Hosen produzieren lassen und ihre Klamotten,
00:39:32: dann ist doch im Grunde China sogar eine gute Wahl oder nicht?
00:39:35: Genau, also die legen es offen. Genau, also das musst du dann aber wissen, weil es gibt ja auch andere, die für 299 T-Shirts,
00:39:45: also ich finde den Preis trotzdem absurd, aber die scheinen da hinzukriegen, weil ein anderes Beispiel, es sind ja diese Phänomene,
00:39:52: wo chinesische Riesen wie Xi'in und Timu, sagt ihr das was?
00:39:57: Also, Shane geschrieben und Timu geschrieben, da wirst du gerade im Online-Bereich zugemüllt mit Werbung.
00:40:08: Und da gibt es alles für 1.994.99 über Kleidung, also praktisch der Amazon aus China, der alles billig reinwirft.
00:40:18: Und die machen folgendes Geschäftsmodell und das ist ganz neu, deswegen erwähn ich es und deswegen nochmal zum Lieferkennengesetz.
00:40:25: Die produzieren alles in China, sind chinesische Firmen und was die ausnocken, sind die Händlersysteme,
00:40:32: weil online du ja aus Deutschland heraus am chinesischen Fließband direkt ordnen kannst.
00:40:39: Genau das machen die.
00:40:41: Jetzt umgehen, die da heißen, alles was über 150 Dollar wird in Dollar gemessen, geschickt wird aus China,
00:40:52: kann unverzollt bleiben.
00:40:54: Und was machen die?
00:40:56: Wenn du da was für 300, was schwierig ist, weil du alles nur 3.99 Kostet bestellst,
00:41:01: wird das in zwei unter 150 Dollar Paketen geschickt.
00:41:06: Damit wird Zoll, also die hebeln alles aus und zahlen auch sogar noch keine Umsatzsteuer.
00:41:12: Also das geht wirklich zu Lasten von allen.
00:41:15: Aber du, Markus, kannst dort jederzeit deine Sachen bestellen.
00:41:20: Die kriegen gerade wirklich über 400.000 Pakete täglich, kommen aus China nach Deutschland als Direktimport.
00:41:30: Das ist da eigentlich, wo ich da würde ich dir jetzt recht geben und sagen, da kann der Einzelne, ist da ausgenockt,
00:41:37: da muss die Politik sagen, das geht nicht, da wird Zoll umgangen, da muss Umsatzsteuer, also man muss diese 150 Dollar Regel irgendwie nach unterbringen.
00:41:45: Ich habe jetzt gelesen, Frankreich macht schon, die wollen diese beiden Firmen mit 10 Euro Strafgebühren pro Produkt erlegen,
00:41:55: damit das Geschäftsmodell einfach, ja.
00:41:58: Du musst auch die Rettouren von bei Amazon und Co. und so weiter, du musst halt die Rettouren, die müssen halt 5 Euro kosten mindestens.
00:42:04: Und dann ist der Spuk eben möglicherweise auch vorbei.
00:42:06: Das kann auch nicht wahr sein, jeder, der mit offenen Augen durch die Städte fährt, überall neuer Dings,
00:42:10: seit einigen Jahren ist immer eine Spur, ist mal belegt durch irgendwelche Lieferwagen, die da stehen.
00:42:14: Das ist doch wahnsinn, wie die Städte fahren, weil die Leute gewissenlos irgendwie einfach 3-4 Sachen zur Ansicht kaufen
00:42:20: und dann schicken sie einfach zurück und das kostet sie nix.
00:42:23: Also insofern, das ist da auch so, also solche Sachen muss man doch einfach regeln, dass so was einfach nicht passiert,
00:42:28: weil letztlich schadet es ja im Grunde unserem ganzen Land, ja, von so einer ganzen Gesellschaft.
00:42:34: Absolut. Aber sagen wir mal, Markus, wo kaufst du denn nur ein?
00:42:37: Du hast gerade vorhin schon gesagt, in Innenstädte gehst du nicht, online kaufst du auch nicht, aber wo kaufst du denn deine Chinzhose?
00:42:44: Ich habe einen Spiegel auf meiner Lieblingsinsel, da bin ich halt häufig und da ist ein Laden und da kaufe ich seit, was ich jetzt, 15 Jahren, kaufe ich da.
00:42:52: Und wenn ich wirklich was sehe, was mich wirklich begeistert, wenn ansonsten trage ich eben Sachen mit Löchern,
00:42:58: auch meine Hosen mit Löchern, obwohl mit Löchern in die Knie mache ich eben nicht, weil das dann aussieht,
00:43:03: als wenn ich irgendwie eine modische Hose gekauft hätte, mit nicht anbimm.
00:43:08: Und das ist mir so peinlich, dass man denken könnte, ich sei modisch, weil so doof bin ich auch wieder nicht, dass ich auf diesen Scheiß reinfalle.
00:43:16: Also das ist meine Eitelkeit, dass ich nicht modisch aussehen werde.
00:43:20: Und deswegen, ich trage aber tatsächlich Sachen, die 20 Jahre alt sind oder noch älter und akzeptiere auch Löchern mittlerweile,
00:43:28: einfach, ja, das ist mein, vielleicht ist das mein Beitrag, aber wie ich mag, die trage ich eben einfach weiter.
00:43:35: Also da sind wir jetzt aber schon voll drin, wie kann man mehr Arsch zeigen, im sprichwörtlichen Sinn,
00:43:41: in der Chinz Hose, indem man sie so lange trägt, wie irgendwie geht.
00:43:44: Ist besser als jeglicher Neukauf einer Chinz Hose, den man verschieben könnte.
00:43:50: Genau, ich mache mir dann lieber einen hässlichen Flicken drauf, dann sieht es wegen nichts aus,
00:43:54: als ob man eine Kapothezis gekauft hätte.
00:43:58: Aber wenn man doch ab und zu ja mal wieder was Neues kaufen muss, auch Haushaltsgeräte, was weiß ich, es fällt ja doch immer was an.
00:44:08: Also finde ich schon einfach, sehe ich ein bisschen bewusster Gedanken, mal drauf zu gucken.
00:44:13: Es gibt meistens eine Alternative, die nicht erst 40.000 Kilometer um die Welt reisen muss.
00:44:19: Es gibt für Haushaltsgeräte ja deutsche Unternehmen wie Miele, was weiß ich, Spielmaschine, Waschmaschine.
00:44:28: Ich finde zum Beispiel Lebensmittel ist ja auch ein Riesenthema, da weiß die ja auch nicht, woher es kommt.
00:44:34: Also ich liebe es, wenn ich mich vom Bauern kaufen kann, ich bin ja ein Landei, wie du weißt,
00:44:40: dann gehe ich gerne halt auf die Bauernmärkte in der Stadt, auch hier in Düsseldorf.
00:44:45: Da kriege ich dann keine Himbeeren im Winter, weil die Wachsen halten hier im Winter.
00:44:51: Also es führt auch so ein bisschen, ein Gespür dafür, was hat denn gerade das Zäsongen,
00:44:57: was kann ich mir denn damit kochen, also einfach da nochmal Anstöße zu kriegen, weil wir ja im Supermarkt gewohnt sind.
00:45:04: Andererseits, du merkst ja, ich bin ja, weißt du, Nikola, wir sind ja sowieso einer Meinung, was die Ziele angeht
00:45:10: und Umweltschutz usw. und es gibt überhaupt gar keinen Zweifel daran, dass ich nicht möchte, dass Leute ausgebeutet werden.
00:45:16: Ich finde das alles skandalös. Ich versuche eben alles in Frage zu stellen, aber eben auch mit gesunden Menschen verstanden
00:45:21: und ich nehme glaube ich Menschen, wie sie sind. Soll jetzt nochmal zu den Himbeeren, hast du gesagt, im Winter nicht.
00:45:27: Schönen Gut, aber zumindest als ich in Amerika war, damals jedenfalls gab es das ganze Jahr durch immer hochklassige,
00:45:33: wahrscheinlich war nicht alle, bestrahlt, aber total lecker Himbeeren, Blaubeeren
00:45:38: und ich habe mir jeden Tag ein Müsim mit Himbeeren und Blaubeeren gemacht und das ist einfach verdammt gesund,
00:45:42: auch wenn es nicht sensional ist. Und deswegen, also ob ich das als Tipp jetzt wirklich weitergeben würde,
00:45:48: sagt man so, macht sicher Sinn, sensional zu kaufen, wo es irgendwie geht.
00:45:53: Aber Kiwi sind zum Beispiel auch, eigentlich ist es völlig irre, dass man Kiwis aus Australien holt,
00:45:59: aber ich glaube, die werden in Europa mittlerweile wachsen ja auch,
00:46:02: aber die haben ja eben auch so einen bestimmten Effekt, einen gesundheitsfördernden Effekt, den andere Früchte nicht haben.
00:46:08: Ja, alles ist in Ordnungfach.
00:46:11: Vielfalt im Essen, ja. Also ich stimme dir zu, aber es geht ja nicht um entweder Urter, sondern sowohl als auch.
00:46:17: Also ich glaube so einen Bewusstsein dafür zu bekommen, aber dazu muss ich Infos kriegen,
00:46:22: die müssen auch dann die Unternehmen zum Teil bereitstellen oder die Medien, also na,
00:46:26: das sind ja so die Wege, aber einfach so ein bisschen mündiger werden in seinen Entscheidungen,
00:46:31: ohne auf die Imbeere, wenn ich sie eben lecker finde, auch im Winter, im Müsli,
00:46:35: aber dafür vielleicht bei was Anderem zu sparen, wäre ja auch ein Weg.
00:46:39: Also das geht auf jeden Fall genauso.
00:46:43: Aber ich finde, um ein anderes Beispiel zu bringen, noch mehr Arsch zu zeigen,
00:46:47: ich finde zum Beispiel unsere ganzen Telekommunikationssachen, also welchen E-Mail-Anbieter nämlich,
00:46:55: Daten müssen ja gehostet werden. Also ich achte da auch auf datenschutzrechtlichen Gründen schon drauf,
00:47:02: dass ich eher Telekom-Kunde bin und Web-DE-E-E-Mails habe, als so globale Riesen.
00:47:08: Ja, mache ich auch. Ich glaube, ich habe ein deutsches Auto, ich hatte bisher immer ein bisschen wenig Autos,
00:47:14: aber wenn dann habe ich deutsche Autos, Elektro versuche ich auch immer Fernseher-Nöwe,
00:47:19: ja, bei so einer großen Anschaffung versuche ich das auch hinzukriegen.
00:47:23: Aber das hat mit Umwelt nicht viel zu tun, das hat in erster Linie ein Umweltaspekt,
00:47:28: spielt da für mich überhaupt gar keine Rolle, was das angeht.
00:47:31: Und das ist eben eher bei großen Anschaffungen, das ist unsere Wirtschaft eben einfach dadurch besser geht.
00:47:36: Das spielt aber genau, das spielt bei den Themen eben auch ein klarer.
00:47:41: Also wenn man es ganz auf Bord kriegt es eine wahnsinnige Komplexität, die einen nur umhauen kann.
00:47:47: Das ist ja auch, also da bin ich schon auch ab und zu deiner Meinung, dass man nicht alles dem Einzelnen aufwürden kann.
00:47:53: Du kannst nicht alle Informationen haben, aber jeder hat so seinen Bereich, wo vielleicht auch merkt, da tut es mir gar nicht so weh,
00:48:00: wenn ich vielleicht mal anders entscheide als bisher.
00:48:04: Und es würde vielleicht sogar der Umweltgut tun oder meinem Geldbeutel, weil es günstiger ist,
00:48:09: oder eben auch, dass ich die regionale Produktivität oder Arbeitskräfte damit auch unterstütze.
00:48:16: Damit wir unseren Wohlstand nämlich über Arbeitswetze auch halten können.
00:48:21: Also es sind alles keine einfachen Themen, deswegen reden wir ja darüber.
00:48:26: Was ich ja mache, kurioserweise, man glaubt es ja gar nicht, wenn man mir so zuhört,
00:48:30: aber ich kaufe seit Jahren, Jahrzehnten, kaufe ich keine Müllerprodukte von diesem Müllernächel oder irgendwie sowas,
00:48:37: weil der Chef, weil der ist nämlich irgendwann in die Schweiz ausgewandert, um Steuern zu sparen.
00:48:42: Und irgendwie habe ich ihm dann übel genommen.
00:48:45: Und mein Problem ist nur, weil dem gehört mittlerweile auch Weinstefern, das habe ich irgendwie mal erfahren.
00:48:50: Und Weinstefer macht verdammt gute Produkte, sollte ich jetzt gar nicht sagen, aber das bezieht sich jetzt auch auf meinen Wann.
00:48:57: Aber trotzdem letztens brauchte ich eine halbe Liter Flasche Milch, weil ich mix mittlerweile Hafermilch mit Kuhmilch,
00:49:03: und dann sehe mich nur halbe Liter Milch, und das hat eben Weinstefern in meinem Supermarkt.
00:49:09: Also ich bin über meinen Schatten gesprungen, auch weil ich ihm letztlich sage, letztlich von mir hängt sich ab,
00:49:14: und der Herr Müller kennt mich gar nicht und weiß es nicht, und ich komme immer wieder dahin zurück,
00:49:19: dass der Einzelne eben doch nicht so viel machen kann.
00:49:23: Und das ist ja vielleicht, ich will das jetzt nicht künstlich bemühen, aber das ist immer so meine Art zu sagen,
00:49:29: das ist mein Teil von Arsch in der Hose, die moralisch vielleicht nicht so einfach sind, die trotzdem auszusprechen,
00:49:35: weil wir Menschen einfach so sind und damit auch klarzukommen, wie wir sind.
00:49:38: Und daraus eben die besten Lösungen zu entwickeln und nicht moralisch und du, du, du, du, und du solltest das und das tun,
00:49:44: was du jetzt zum Glück auch nicht machst.
00:49:46: Nein, aber jeder hat ja so seinen Moment, wie du sagst, und das finde ich eben auch.
00:49:50: Wenn ich was drüber lese, meine Beispiele waren jetzt C und A und Kick, dein Beispiel ist Müller,
00:49:56: und so hat jeder andere Themen, die ihm wichtig sind und die ihn dazu veranlassen, mal kurz in sich zu gehen,
00:50:07: und so zu sagen, will ich das unterstützen.
00:50:09: Und das finde ich, das meine ich immer mit so, der Konsument hat eine Wahnsinnig gemacht, weil er entscheidet, was er kauft.
00:50:16: Und wenn er sich bewusst gegen was entscheidet, mag ich beim Einzelnen noch keine Relevanz haben.
00:50:20: Also der Herr Müller wird weiterhin viel Steuern sparen können in seinem Wohnort Schweiz.
00:50:26: Aber wenn es immer mehr machen, dann kann das schon eine Kraft entwickeln.
00:50:32: Und wenn es dann auch noch, sag ich mal, Journalisten gibt oder unabhängige Medienvertreter,
00:50:38: die das ein oder andere mal nach recherchieren und auch hinterfragen, was so Unternehmen eigentlich publizieren und was sie dann wirklich machen,
00:50:47: das ist schon spannend und jeder hat so seine eigene Grenze, wo er sagt, also das finde ich jetzt echt nicht mehr okay.
00:50:52: Und das will ich auch nicht unterstützen.
00:50:54: Ja, man müsste das ein bisschen köcheln lassen in der Öffentlichkeit.
00:50:59: Da müsste man bestimmte Firmen geben, von denen man eben wirklich dann weiß, so, die machen das immer so und so.
00:51:05: Und das würde vielleicht eine gewisse Kraft entfalten, aber dazu müssten eben Medien, müssten dann eben wirklich mal so ein bisschen Dauerfeuer machen.
00:51:13: Ob das dann alles, ja, müsste man auch mal drüber nachdenken, glaube ich.
00:51:17: Ja, schau mal, die Medien haben jetzt auch, um auf deinem Herrn Müller, aktuell seine AfD-Jahr groß publik gemacht.
00:51:26: Also mal gucken, ob ihm das wirklich schadet oder ob er ihn sogar nutzt.
00:51:31: Aber siehst du doch, Medien haben, glaube ich, ab und zu schon mal auch ein Punkt, wo dann ein Konsument wirklich zum Nachdenken kommt.
00:51:44: Will ich das in Zukunft weiter kaufen oder nicht?
00:51:47: Aber ja, auf jeden Fall ein spannendes Thema, was jeden von uns betrifft, dieses Lieferketten-Sorgfaltspflicht-Gesetz,
00:51:57: weil es halt immer um die Frage geht, was kaufe ich mir und vielleicht unter nachhaltig gesetztes Gesichtskunden auch geht, muss ich es gerade echt schon haben?
00:52:07: Oder tut es mein altes noch eine Weile?
00:52:11: Das ist, glaube ich, das nachhaltigste, was jeder von uns machen kann.
00:52:17: Aber Markus, unser nächstes Thema soll etwas leichter werden, oder?
00:52:22: Keine Ahnung. Also ich hätte ein neues schönes Thema, nämlich Gerhard Schröder, und zwar den zu verteidigen, das finde ich interessant.
00:52:32: Also irgendwie, dass du dein Konzept hast. Aber das wäre mal aus in der Hose.
00:52:37: Das ist ein Vielfalt über Völkerverständigung. Das würde ich jetzt bei Herrn Schröder ableiten, dass er das führt oder eben auch nicht.
00:52:49: Ja, können wir mal überlegen. Aber ich meinte eigentlich, als nächstes Thema schon ein kleines Spoiler für unsere Zuhörer erinnern.
00:52:58: Du hattest sie aus Fußball gewünscht, ne?
00:53:00: Ja, können wir auch machen.
00:53:02: Das können wir, glaube ich, schon verraten, das wollen wir als nächstes machen.
00:53:05: Na gut, dann machen wir das.
00:53:07: Oder? Ist ein bisschen einfacher und ich habe dir ja schon versprochen, ich werde dich nicht nach der Abseitsregel fragen, die ich bis heute nicht verstehe.
00:53:16: Okay, kann ich.
00:53:18: Wir gucken mal. Also dann wünsche ich dir noch einen fröhlichen Tag.
00:53:23: Okay, tschüss.
00:53:25: [C walkthrough]
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