#11 Weniger Schelte, mehr Medien - wo wir sie noch finden, die guten Nachrichten
Shownotes
Das Vertrauen in etablierte Medien nimmt ab, der 4.Gewalt in Demokratien, die das berichten und bewerten, was Politik und Wirtschaft verlautbaren.
Liegt das nur an den Journalisten oder vielmehr an der parallelen Überhäufung von einschneidenden Nachrichten aus aller Welt, und gar an unseren eigenen privaten Ansprüchen und Verhalten?
Da Markus in seinem 1.Leben selbst Journalist war und in seinem 2.Leben Politiker und Wirtschaftsbosse in ihrer Kommunikation berät, verrät er besondere Einblicke hinter die Kulissen und seiner eigenen früheren Medienarbeit.
Ich bin immer noch positiv gestimmt von Mutmacher Jörgs Aussage im Podcast über nachhaltige Geldanlagen, dass die Unternehmen auf einem guten Weg sind. Doch wo hören wir von den guten Nachrichten?
Nicht sparsam an Schelte wie Selbstreflexion, überrascht Markus am Ende mit einer Geschäftsidee… doch davor reden wir über:
- Markus heile Welt
- nein, Markus, wir sind nur 8 Mrd. und nicht 80 Mrd. auf der Welt
- würden wir lieber in der Vergangenheit leben wollen
- was alles heute weltweit besser läuft als früher
- wie dringen gute Botschaften noch durch
- dürfen Medien gutgemeint Informationen verschweigen aus falscher Rücksichtnahme
- Verlust des Vertrauens der Menschen, weil nicht ernst genommen
- Nachrichtenkonsum über etablierte Medien oder Influencer in sozialen Medien
- Markus über die Macht als Schweinejournalist am Anfang seiner Karriere
- ist Recherche auf ein Ergebnis hin moralisch legitim
- über menschlichen Verteidigungsreflex bei schlechten Nachrichten
- wo wird unsere Sehnsucht nach guten Nachrichten gestillt
- wie sich nicht kirre machen lassen von der menschlichen Natur
- weniger meinen, was seriöse Medien besser machen
- ist Lösungen zu beleuchten sexy genug
- warum es auf unser eigenes Verhalten ankommt
- wie das Home Office Remote Arbeiten da reinspielt
erwarten dich, ausserdem: mehr Lösungsjournalismus wünscht sich Markus, ich mehr Selbstwirksamkeit im Privaten. Es gibt sie die guten Beispiele, das ist die gute Nachricht, und wir geben Lesehinweise und Tipps… um ins Machen zu kommen - wie's doch geht?!
Wir freuen wir uns auf Dein Kommentar, Lob, Kritik und Ideen auf Facebook oder Instagram oder Linkedin oder direkt an: nicola@wies-doch-geht.de
Namedropping dieser Folge:
Bild Online, Paul Ronzheimer, Zeit Wochenzeitung, Karl-Theodor zu Guttenberg ehem. Verteidigungsminister, Christian Wulff ehem. Bundespräsident, Allensbach Institut, Oxford University
Unsere Shownotes:
Markus Tipp: Positive Nachrichten aus der ganzen Welt hier
Warum 56 Prozent lieber in der Vergangenheit statt Zukunft leben würden hier
Studie über das Medienverhalten und Nachrichtenkonsum hier
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo Markus.
00:00:03: Hallo Nick.
00:00:05: Bist du eigentlich auch manchmal so Nachrichtenmüde? Also weißt du was ich meine, dass du dir bewusst keine Nachrichten anguckst und vermeidest, irgendwas drüber zu lesen, weil du es fast nicht mehr ertragen kannst.
00:00:16: Ich würde noch weitergehen, ich bin Zivilisationsmüde. Mir fällt auf wie oft ich in Spiegerbünderinnen aus frisische Inseln.
00:00:24: Das ist irgendwie so, was man früher so als "heine Welt" bezeichnet hätte.
00:00:31: Und da versuche ich auch möglichst wenig Nachrichten zu gucken und ich finde die Bildzeitung war enorm wichtig.
00:00:39: Aber trotzdem verdirbt sie einem natürlich die Laune an, durch die ganzen schlechten Nachrichten und so und dann versuche ich die auch mal nicht zu lesen, was mir auch nicht so leicht fällt.
00:00:48: Weil die mich auch immer wieder zum Lachen bringt und das ist eine morgendliche Dosis, was ziemlich schnell bescheidet, was so nicht was los ist auf der Welt, das weißt du durch die Nachrichten ja sowieso nicht.
00:01:00: Das ist ja alles so langmassenlächerlich bei 80 Milliarden Menschen auf der Welt und alle Nachrichtenagenturen verbraten in selben Käsen.
00:01:07: Immer nur Erdbeben und Flut und Buses umgekippt und sonst irgendwas, immer noch sehr beschwachsen.
00:01:12: Und du bist ja sowieso nicht informiert über die Welt.
00:01:17: Aber dann weißt du wenigstens, worüber sich andere informieren lassen und bist du auch Stand.
00:01:21: Aber ich versuche das tatsächlich einzudämmen.
00:01:27: Ja, dann geht es ja so, wie es allenbacher Institut hat in der aktuelle Umfrage.
00:01:32: 56 Prozent der Deutschen würden lieber in der Vergangenheit leben als in der Zukunft.
00:01:37: Ja, das weiß ich jetzt noch auch wieder nicht.
00:01:40: Ich sehe die Zukunft eigentlich positiv.
00:01:42: Ich glaube eigentlich, dass das Leben für ganz viele Menschen wird ja immer besser, also jedenfalls weltweit.
00:01:47: Wir müssen uns Deutschland nicht als Nabel der Welt sehen.
00:01:49: Aber das sind die Zahlen ja offensichtlich.
00:01:52: Es gibt immer weniger Kinderarbeit und es gibt immer weniger, also die Gleichberechtigung von Frauen und Männer nimmt zu und schwulen und lesben werden einfach mehr respektiert.
00:02:04: Also da tut sich dermaßen viel auf der Welt.
00:02:07: Dann der technologische Fortschritt wird viel bringen.
00:02:10: Also insofern bin ich auch überhaupt gar nicht pessimistisch.
00:02:15: Ja, aber jetzt irgendwie so Corona, Ukraine, Israel, das ist vielleicht alles ein bisschen viel gewesen, das stimmt schon.
00:02:24: Dann lass uns doch mal reingucken, weil also mein Ziel für heute wäre, dein erstes und zweites Leben zu nutzen, damit wir privat Menschen mal ein bisschen mehr Blick nochmal hinter die Kulissen sind können.
00:02:39: Also in deinem ersten Leben warst du ja Medienberichterstatter, nenn ich es mal.
00:02:43: Also Medien als vierte Gewalt in der Demokratie, bewerten und erklären uns was Politik und Wirtschaft verlaut waren und in deinem zweiten Leben jetzt bist du eben, ich sag es mal Berater oder Einflüsterer?
00:03:00: Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Einflüsterer.
00:03:04: Nein, weil ich nicht Berater, ich bringe halt Leuten schreiben, weil was letztlich ist zu gucken.
00:03:10: Genau, aber diese Leute haben ja was zu sagen. Die stehen zumeist in der ersten Reihe in der Politik und in der Wirtschaft.
00:03:17: Und dann, die haben ja Botschaften, ob jetzt gute oder weniger gute.
00:03:23: Und wir erwarten von den Medien, dass die uns darüber so berichten, ja, ob sie es elektrieren sollen, weiß ich gar nicht, aber dass wir zumindest die Informationen erhalten,
00:03:35: bewertet oder unbewertet, um uns ein eigenes Bild darüber zu machen und irgendwie scheint es ja, trinkt das gar nicht mehr so durch?
00:03:45: Ich weiß nicht, ob das nicht so durchdringt. Das Problem, wir haben doch jetzt gerade aktuell das Problem mit Joe Biden, der zurücktritt.
00:03:52: Und obwohl seit Monaten bekannt war, jedenfalls in bestimmten Zirkeln, dass er eben einfach nicht mehr auf der Höhe ist und jetzt langsam immerhin durchsickert,
00:04:00: haben tatsächlich eben auch die Zeitung, auch die großen Zeitungen, haben verschwiegen, wie schlecht es um seine Gesundheit bestellt ist.
00:04:06: Und das war mit der, ja, war gut gemeint, wie der Mann, man wollte Demokraten nicht schaden, man wollte Trump verhindern,
00:04:14: aber letztlich ist der Schaden dadurch ja viel größer, weil jetzt wäre auch immer ein Nachfolger wird von Joe Biden, hat natürlich viel weniger Zeit, sich bekannt zu machen.
00:04:21: Und es ist ja ein Trauerspiel, ja, soviel haben die Medien, haben es, sag ich mal, wieder mal verkackt, einfach dadurch, dass sie nicht ehrlich gewesen sind.
00:04:28: Und das sind nicht nur die amerikanischen Medien, sondern die deutschen Medien eben einfach auch, die auch immer Verschwörungstheorien gewittert haben, wenn da wieder was über Joe Biden's Versteupperer irgendwie bekannt wurde.
00:04:41: Die deutschen Medien sind auch auf diesen Zug aufgesprungen, Verschwörungstheorien zu wittern und los nichts zu machen, was irgendwie Trump fördern könnte.
00:04:51: Nein, aber wissen wir, darf ich mal kurz eingeritten, aber wissen wir denn schon, also er ist alt, ja, einfach schon rein aus seinem Lebensalter, aber auch, wenn er wirklich krank ist und diesen Job nicht mehr bewältigen kann.
00:05:05: Oder wenn es kann, ob eine Bank hintersteckt.
00:05:08: Ja, da wirst du die nächsten Tage sehen. Es ist jetzt in Amerika schon bekannt, immer mehr Stimmen, die das sagen, viele Leute, die privat mit ihm Kontakt hatten, die erschüttert waren, weil das seit Monaten ist, also mindestens seit Anfang des Jahres ist es jedenfalls bekannt, dass Leute wirklich erschüttert aus Gesprächen über Rausgehen,
00:05:25: selbst gute Bekannte, der Namen kennt er nicht mehr und so weiter. Das ist ein eindeutigender Demenz und das wissen viele, wir haben es ja alle gespürt und seit sehr langer Zeit eigentlich.
00:05:37: Und der Schaden, der dadurch entstanden ist, dass die Medien da eben, ja, nicht die Wahrheit geschrieben haben, was falsche Rücksichtsname betrachte.
00:05:48: Ich entweder als Fatale, und das genau in Deutschland, nicht nur jetzt mit Trump, aber auch, dass wir in Deutschland verschweigen, wir auch vieles aus falsch verstandener Rücksichtnahme, ich glaube, die viel, die Kriminalität eben auch durch viele Leute, die hier aus anderen Ländern zu uns kommen und so weiter,
00:06:07: und das wird ja auch verschwiegen und das treibt dann eben die Leute, der AfD in die Arme und so findest du so ein kontraproduktiver Aspekt, weil die Leute fühlen sich einfach nicht ernst genommen und das macht die Leute wahnsinnig.
00:06:22: Und deswegen ist das Vertrauen in die Medien eben auch so tierisch gesunken und zwar zu Recht, also Lügenpresse der Vorwürste ist natürlich falsch, ist auch viel zu pauschal, aber dass der entstanden ist überhaupt, das haben sich die Medien selber zuzuschreiben.
00:06:36: Dann lass uns nochmal, weil wir wollten ja gerade über die Medien oder was bei uns Menschen eigentlich von den Informationen, weltweit wir und was da ankommt, also was sich ja schon verändert hat, unabhängig jetzt von den etablierten, so genannten Publikumsmedien wie Zeitschriften oder auch die öffentlich-rechtlichen,
00:06:56: ist, dass es zunehmend ja einen medialen Umbruch gibt, also dass sich immer mehr Menschen über YouTube und TikTok informieren.
00:07:04: Auch da gibt es aktuelle Zahlen, dass 66 Prozent einer aktuellen jährlich durchgeführten Medienbefragung von der Universität Oxford angeben, dass sie sich mindestens einmal in der Woche Clips über Nachrichten ansehen,
00:07:21: die gar nicht von etablierten Medien kommen, sondern sogenannten Kommentatoren und Influencern, die mit Nachrichten handeln und nicht wie üblich bei Influencern jetzt mit was weiß ich, Lippenstiften und irgendwelchen anderen Sachen.
00:07:36: Und da stellt sich natürlich die Frage also, warum vertraut man einem Menschen, der einfach seine Meinung sagt, sehr selektiv Nachrichten weiter, mehr als, ja doch, sage ich mal, gut bezahlten Journalisten, die einfach auch ihr Handwerk können?
00:07:56: Ja, vielleicht vertraut man den ja gar nicht mehr. Im Grunde ist das, wenn diese Studie besagt, dass die Leute daneben einmal die Woche bei YouTube sich informieren.
00:08:04: Na ja, zwei Drittel, das ist schon recht viel, ne?
00:08:06: Ja, aber wenn es einmal die Woche ist, ist es doch völlig wurscht, dann gehört das zur Meinungsvielfalt. Man bildet sich eben eine Meinung auch durch andere Queren.
00:08:13: Also das finde ich voll okay, ja. Die Sache ist nur die, was fast für ein Gewicht bekommt das dann und gucken sich die Leute wirklich dann Nachrichten bei den YouTube an, von irgendwelchen Leuten Influencern und haben dann das Gefühl, sie sind informiert.
00:08:26: Das ist ja die Frage. Also diese Studien grundsätzlich sind ja auch immer so ein Problem. Die werden natürlich auch immer häufig auf so ein Ergebnis hin werden, die eben geführt.
00:08:36: Also weiß ich nicht. Was ich aber auch in der Tat nicht verstehen würde oder was ich nicht verstehe ist, wenn sich Leute wirklich jetzt ausschließlich über Influencer oder über soziale Medien informieren.
00:08:49: Ja, weil ich, also ich mache das überhaupt nicht, weil wenn da irgendwelche Leute dich nicht kennen, wenn die irgendwas verbreiten, wie soll ich den glauben?
00:08:58: Also wir wissen alle wieder, wie da gelogen und betrogen wird und gefaked und Bilder werden gefaked. Man kann ja auch Bildern, Fotos kann man ja nicht mehr vertrauen.
00:09:05: Also im Grunde, was jetzt wirklich angesagt ist, ist wirklich Misstrauen gegenüber allem, was in den sozialen Medien eben gespielt wird.
00:09:12: Und umso wichtiger ist eben, dass du etablierten Medien, dass du denen eben wirklich vertraust. Also die wirklich einen Impressum haben, die Chefrelektoren haben, die wirklich öffentlich kontrolliert werden in gewisser Weise.
00:09:25: Und die müssen sich eben anstrengen, dass die eben wirklich ihre Quellen nennen, dass die objektiver sind, dass die wahrhaftiger sind, dass die eben keine Meinungen unterdrücken, dass die nicht einseitig berichten und so weiter.
00:09:38: Also im Grunde, jetzt ist es wirklich mehr denn je, es gefordert, dass die etablierten Medien, dass die sich wirklich mehr anstrengen und auch mehr Haltung beweisen und auch moralischer werden.
00:09:50: Also ich empfehle, dass viele relativ unmoralisch, weil die kochen ihr eigenes Süppchen und dadurch verspielen sie einfach Vertrauen, das ist saugefährlich.
00:09:58: Kannst du uns mal mitnehmen in dein erstes Leben, als du selbst diesen Job jeden Tag gemacht hast? Wie bist du damit umgegangen, dass du eine Neutralität deiner eigenen Informationsquellen sicherstellen konntest und ich sage mal im Zweifel, wenn sie nicht gefragt war, deiner eigenen Meinung und moralische Vorstellung hinten anstellen konntest?
00:10:22: Also wir schießen dabei so viel Gedanken, auf den Kopf im Grunde kannst du mir die Frage nochmal drei, vier mal stellen und dann will ich dir irgendwas anderes antworten.
00:10:30: Was ich ziemlich spannend finde, ist, ich will übrigens darauf hinaus, nicht einfach etwas vergessen, weil bevor ich immer über die Medien klage und so weiter, gehört eben so weiter zu, dass ich selber eben auch ein Schweinejournalist war am Anfang meiner Karriere.
00:10:45: Ich habe es auch gut gemeint, am Ende meiner Journalist haben wir nicht unheimlich viel Macht. Ich glaube, ich habe schon in der ersten Woche, wo ich nur freier Mitarbeiter war, habe ich mich zur Bürgermeisterin meiner Heimatstadt Müllermann erholdurchstellen lassen und dann hörte ich Frau Bürgermeisterin oder Frau Oberbürgermeisterin, die WRZ ist am Telefon und sie sofort unterbrauch ich einen Gesprächspartner, ich hatte das im Hintergrund mitgehört, um zu mir dem freien Mitarbeiter ins Telefon zu gehen.
00:11:11: Du kriegst alle Leute an die Strippe, dann kannst du schreiben, du hast natürlich viel Macht, die Leute lesen das alle.
00:11:19: Du hast unheimlich viel Einflussmöglichkeiten und dann will man sich natürlich Namen machen.
00:11:26: Und wenn man sich Namen machen will, dann muss man was schreiben, was die anderen nicht schreiben und dann spitzt man vielleicht zu.
00:11:31: Das ist interessant, ich glaube, damals war eine sehr kritische Grundhaltung in der Gesellschaft. Man hat Autoritäten automatisch hinterfragt.
00:11:41: Die Lehrer hat man einfach nicht angespuckt und sonst was und nicht Eltern haben die Lehrer angegriffen und beleidigt, so wie es heute vielleicht manchmal ist.
00:11:50: Schüler haben Lehrer grundsätzlich in Frage gestellt, wir haben Autoritäten in Frage gestellt.
00:11:55: Und so war auch der Journalismus, ich empfinde den nicht als, ich empfinde den heute als liebedienerischer als früher.
00:12:01: Früher war aber auch so ein Druck, du musst es kritisch sein, das war für mich selbstverständlich, dass ich aus Leuten was rauspressen muss, irgendwas kritisches, damit ich meine Rolle gerecht werde.
00:12:11: Das hat mir keiner gesagt und ich bin auch überhaupt gar nicht gebildet worden, wir haben überhaupt gar nicht über Ethik, über Moral geredet und das ist fatal.
00:12:20: Wir haben nicht über Wahrhaftigkeit geredet, wir haben nie wirklich über journalistische Ansprüche geredet, es ging eigentlich umschreiben und machten Textbock zu lesen und ist ja dann, ist das gut geschrieben und hat man eine Peppling Überschrift und so weiter.
00:12:33: Aber über Moral hat man letztlich eben auch nicht wirklich diskutiert und deswegen sind so Leute wie ich, die glaube ich sehr wohlmeins sind, haben dann eben auch Schaden angerichtet.
00:12:45: Dadurch, dass auch jemand wie ich eben übers Ziele rausgeschossen ist.
00:12:51: Aber an welchem Punkt genau machst du jetzt ein moralisches Verhalten bei einem Journalisten redakteurfest, kannst du da mal ein inhaltliches Beispiel geben?
00:13:01: Ja, dass du eben einfach, du recherchierst eben möglicherweise auch ein Ergebnis hin, du hast immer eine These und dann versuchst du diese These zu bestätigen.
00:13:12: Was sind dann die Fehler, die ich gemacht habe?
00:13:18: Naja, manchmal weißt du es immer und nicht, ob man Fehler macht.
00:13:21: Ich weiß nur eins, ich habe irgendwann echt die schnauze Folge gehabt von mir, ich hatte wieder mal, war irgendjemand der Leiter einer Wohnungsbaugesellschaft, war zurückgetreten wegen meiner Berichterstattung.
00:13:33: Das war spitz auf Knopf, weil er hatte sich bei mir rausgegeben, beschwert, meine Zeitung wurde nervös, das war die merkliche Oderzeitung damals in Frankfurt.
00:13:41: Es war wirklich ein Rennen gegen die Zeit, ich brauchte endlich, ich war am Gunde eher da ich.
00:13:47: Und dann aber irgendwann hat er dann doch gestanden, dass er misgebaut hat.
00:13:52: So, zwei Jahre später war der dann immer noch arbeitslos, hatte aber Familie und zwei Kinder und dann habe ich rausgekriegt, er hatte zwar, das war im Teil meiner Recherche, ich als Wessi habe ihm nachgewiesen, dass er ohne Ausschreibung Wessi Firmen bevorzugt hat beim Bau von Wohnungen.
00:14:08: Und die hat einen regionalen Wohnungsbaugesellschaften und nicht berücksichtigt hat oder Handwerker und so weiter.
00:14:15: Und ich meinte es natürlich gut, kann eine Honig war sein und die eigenen Leute so werden so misachtet.
00:14:22: Und dann kamen wir später raus, dann okay, diese Wessi Firmen wurden nicht mehr beauftragt und dann wurden Ausschreibfirmen stattdessen genommen und die haben es aber ziemlich schlecht gemacht.
00:14:29: Insofern wusste dieser Chef dieser Wohnungsbaugesellschaft wahrscheinlich mehr als ich damals,
00:14:33: vielleicht nicht alles und als Chef hat er irgendwie Ausschreibung muss ich zwar eigentlich machen, aber diese Wessi Firmen sind eben einfach noch besser.
00:14:40: Deswegen nehme ich die, ich weiß es nicht und ich habe diesen Typen ja auch nicht entlassen.
00:14:44: Aber es war dann eben irgendwie nach vielen, die Bürgermeistern war zurückgetreten aufgrund meiner Berichterstandung,
00:14:50: und weiß Gott, wer nicht noch alles, ja, da richtig viel, also ich bin so wie so ein Wolf in das Schafsherr, da rein gebrochen als der Wessi Journalist,
00:14:58: also 1992 damals waren ja noch eher so die Oststrukturen, noch was anderes, was angeht.
00:15:05: Und dann war ich bei jemandem anders und er wusste das, was ich weiß über ihn und ich wusste, dass er weiß, dass ich weiß.
00:15:11: Und irgendwann im Gespräch, habe ich angegacht, ich habe einfach keinen Bock mehr.
00:15:17: Ich bin schon wieder, dass einer zurücktreten muss und den Lagen geguckt und hab den gesagt,
00:15:22: also ich habe keinen Bock mehr, alles gut, tschüss, schippt da noch.
00:15:27: Und bin gefahren und hab die Geschichte links liegen gelassen.
00:15:30: Was hättest du in deinem zweiten Leben eben als Unterstützerberaterhelfer, wenn du damals sein Berater gewesen wärst,
00:15:40: was hättest du ihm geraten mit so einem Journalisten deines Typos, wie hätte er anders damit umgehen können?
00:15:48: Ja, das ist schwierig. Ich möchte dazu eigentlich gar nichts sagen, weil ich möchte Leuten nicht raten, sich clever zu verhalten.
00:15:55: Clever ist für mich, ich möchte, dass sich Leute richtig verhalten und richtig es zu sagen, wie sie ist.
00:16:01: So, und zu sagen, wie es ist, das ist ja nun das, was ich letztlich aus Leuten rausgeholt habe,
00:16:08: deswegen hierhin zurücktreten mussten, was ich ja eigentlich nicht wollte.
00:16:11: Also insofern ist das so ein bisschen eine Zwickmühle für mich.
00:16:15: Aber ich möchte jedenfalls nicht Leute in dem Sinne beraten, dass die irgendwie ungeschoren da kommen,
00:16:20: nur weil die irgendwie sich clever verhalten.
00:16:22: Ne, aber hättest du ihm zum Beispiel geraten, dass er früher, ich glaube das ist ja so etwas,
00:16:28: was die so ein bisschen in der Krisenprinunternehmen ja durchgesetzt hat,
00:16:32: dass man sehr viel früher sozusagen Shame on Mie-Haltung eindeckt.
00:16:36: Ja, klar, auf jeden Fall, du musst sofort sagen, was los ist.
00:16:40: Man muss nicht aus dir rausprüngeln lassen, sondern musst dich hinstellen und sagen, war mein Fehler.
00:16:45: Also jetzt hier der Gutenberg zum Beispiel, das war der damals Verteidigungsminister, der hat ja einen total guten Ruf,
00:16:51: da kam das mit der Doktorarbeit raus, dass er die, dass er da Quellenangaben nicht sauber zitiert hat.
00:16:59: Also der war dermaßen populär und die Journalisten haben den wirklich lange,
00:17:04: hört sich jetzt schon, lange leben lassen, vielleicht sogar ungebührlich lange,
00:17:09: weil die den wollten in den Amptagen, das hat sich gemerkt, die Journalisten, den gutenberg wollten die nicht stürzen.
00:17:15: Weil der war ein Adliger, der konnte sich gut ausdrücken, mit dem konnte er gute Fotos machen
00:17:20: und er hatte eine hübsche Frau an seiner Seite, die fanden ja alle irgendwie ganz toll
00:17:23: und deswegen sind die da nicht so scharf rangegangen, überhaupt nicht wie gegenüber anderen.
00:17:28: Dann ging es aber eben nicht mehr anders, weil er sich in Widersprüche verstrickt hat und weil er eben doch so offensichtlich gelogen hat.
00:17:34: Und wenn der sich von vornherein hingestellt hätte, dann gesagt hätte, ja, mit der Doktorarbeit und ich war überlastet
00:17:40: und ich habe da nicht so genau darauf geachtet und es war jetzt nicht Absicht, es war schon eine Art Brei.
00:17:47: Ich habe mich schon gedacht, naja, okay, das eine oder andere Mal, wie wir das alle gemacht haben,
00:17:52: ich war auch schon, ich habe das auch so gemacht, jeder verdammt normal.
00:17:56: Dieses ganze System ist ja irgendwie auch ein bisschen kranker.
00:17:59: Also insofern, wenn er sich von vornherein hingestellt hätte, hätte er es wahrscheinlich überstanden.
00:18:04: Und wenn nicht, da hätte er sich monatelange peinen und hetzjagd, hätte er sich erspart.
00:18:09: Und sonst, das eigentlich bei allen, so ist das bei dem Wulf, der zurücktreten musste als Bundespräsident und so,
00:18:14: wenn die von vornherein ausgefuckt hätten.
00:18:17: Aber das ist ein menschlicher Schutzinstinkt, du fühlst dich selber ein Recht
00:18:22: und der Bundespräsident damals der Wulf, der konnte sich letztlich auch im Recht fühlen,
00:18:26: weil man hat ihm ja nichts nachweisen können, letztlich, er hat ja wirklich keine großen Verfehlung begangen.
00:18:31: So, und dann fühlst du dich da angegriffen und ja, dann scheint es auch Verteidigungsmodus.
00:18:38: Okay.
00:18:39: Man könnte sagen, so, das stimmt an der Berichterstattung, okay, du musst dich halt selber in der Frage,
00:18:44: was hätte ich anders machen können, du musst den Leuten aufrichtig begegnen.
00:18:48: Und ich glaube, das wird dann auch honoriert in Amerika ja sowieso.
00:18:52: Und ich vermute mal in Deutschland auch.
00:18:55: Das ist ein gutes Stichwort. Wie ist es eigentlich?
00:18:58: Also wir hatten es jetzt eher von schlechten Nachrichten oder Versäumnissen in der eigenen Arbeit,
00:19:04: aber wenn mal was gut läuft, also wenn Unternehmen was Gutes zu erzählen hat,
00:19:08: wenn Partei oder einzelne Politiker Erfolge zu erzählen haben,
00:19:13: ist das interessant für Journalisten und wie kriegen wir es auch hin,
00:19:18: dass auch gute Nachrichten vielleicht auch wieder mehr durchtrinken.
00:19:22: Also ich habe das Gefühl, die werden nicht wahrgenommen,
00:19:25: vielleicht liegt es auch an meiner eigenen Wahrnehmung.
00:19:28: Wie siehst du das?
00:19:29: Ja, das ist ein Jahrzehnte, Jahrhundertelanges Problem.
00:19:34: Eigentlich ist es ein Jahrtausende, Jahrtausende, altes Problem.
00:19:39: Also ein Menschheitsproblem.
00:19:40: Also es ist ein Menschheitsproblem, das schlechte Nachrichten,
00:19:43: also im Journalismus heißt es ja only bad news or good news,
00:19:47: nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
00:19:50: Früher waren Menschen auch zur Zeit, der in den anderen Talern oder so,
00:19:55: waren die eben darauf angewiesen zu wissen, wo der Sebelzahn-Tiger lauert oder irgendwer sonst.
00:20:00: Also im Grunde, sich übergefahren zu informieren ist lebensrettend.
00:20:04: Und du musst halt wissen, wann kommt die Flut,
00:20:07: wann steigt das Wasser in meiner Nähe,
00:20:10: damit ich mich in Sicherheit bringen kann, das sind eben einfach wichtige Nachrichten,
00:20:13: das sind schlechte Nachrichten.
00:20:15: Die können einfach dein Leben retten und wie viel Busunglücke gibt es
00:20:18: und auf welcher Strecke und welchem Unternehmen.
00:20:20: Also das ist alles ganz logisch, du brauchst diese schlechten Nachrichten,
00:20:24: die sind immer interessant für dein Überleben.
00:20:26: Und deswegen hat sich das so eingebürgert,
00:20:28: Menschen ticken so auch, diese Sensationsfluss kommt dann vielleicht dazu
00:20:32: und dass man sich am Leid von anderen eben freuen kann,
00:20:35: weil man sich dadurch besser fühlt, das sind auch alles menschliche Sachen.
00:20:38: Und dadurch entsteht das alles.
00:20:40: Aber es kann natürlich Leute schon auch, also es geht einfach zu weit,
00:20:45: es ist nicht richtig, weil es einfach die Welt nicht abbildet.
00:20:48: Naja, und weil natürlich die sozialen Medien mit ihrem Algorithmus das natürlich noch verstärken.
00:20:54: Also ich glaube, das ist ein Thema, was ja,
00:20:58: ja das Narrativ, wenn es eins hat, nochmal bestärkt,
00:21:05: dass du sozusagen in deiner Bubble bleibst und dass dir nur noch zugespielt wirst,
00:21:09: was du da ein, zweimal angeklickt hast.
00:21:11: Und damit natürlich die Aufmerksamkeit bei Bad News, wie du es nennst,
00:21:16: also bei schlechten Nachrichten,
00:21:18: doppelt so viel belohnt wird von unserem Gehirn,
00:21:21: das ist ja inzwischen nachgewiesen als eine gute Nachricht.
00:21:26: Aber genau das ist ja jetzt der Punkt, mit dem wir Menschen zu Hause,
00:21:31: die wir Medien konsumieren und gar nicht so richtig hinten dran gucken,
00:21:35: dann ist ja die Einzelmöglichkeit zu sagen, ich hör's mir gar nicht mehr an.
00:21:40: Aber dann würden wir sozusagen im Stillstand nur noch verharren.
00:21:44: Ja, und die Frage ist, was haben wir eigentlich von diesen Nachrichten,
00:21:49: ich hab's ja gerade schon mal angerissen, es ist doch immer ein Unser Selber.
00:21:52: Es sind immer Kriege, es sind immer Erdbeben, es sind immer,
00:21:55: okay, irgendwo bricht dann eine Gasleitung,
00:21:57: hochhausexplodiert, ein Kind wird entführt.
00:21:59: Es sind eben alles so diese ganzen Nachrichten
00:22:02: und irgendwo wird ein Kind entführt,
00:22:04: aber eben Milliarden von Kindern werden eben nicht entführt.
00:22:08: Und das ist eben einfach, es werden bestimmte Sachen,
00:22:10: wenn immer so rausgepickt und man hat das Gefühl,
00:22:12: das ist alles so gefährlich.
00:22:14: Ich werd auch immer gewarnt mit dem Fahrrad alleine in Afrika zu fahren,
00:22:17: das ist total gefährlich, weil irgendjemand vor einem Jahr mal gelesen hat,
00:22:20: dass vor einem Jahr irgendwo in Afrika,
00:22:22: wo dann ein Fahrradfahrer ausgeraubt worden oder so, oder überfallen worden.
00:22:26: Aber das ist eben dermaßen selten, es ist so dermaßen selten.
00:22:30: Und man darf sich davon eben nicht Kiere machen lassen.
00:22:34: Also ich glaube, ich hatte gerade schon mal, ich hatte eine Sache,
00:22:37: ich weiß nicht, wo mir Matrix in den Kopf schoss,
00:22:40: wahrscheinlich weil dieser Film, für mich eine der bedeutendsten Filme,
00:22:43: der Filmgeschichte, wo er dann rauskommt,
00:22:47: dass Menschen letztlich einfach in so einer Flüssigkeit liegen,
00:22:51: in so einer Box und dass sie einfach eine schöne Träume haben,
00:22:53: dass sie von Maschinen beherrschen.
00:22:56: So was ist jetzt also wahr und was nicht.
00:22:58: So und der erste Teil ist glaube ich überragend und Augenöffnende ohne Ende.
00:23:02: So und der vierte Teil kam ziemlich schlecht weg.
00:23:04: Und der wurde meines Erachtens unfassbar unterschätzt,
00:23:07: weil da kam ein Punkt, den du gerade angesprochen hast,
00:23:09: und zwar schon vor vielen Jahren.
00:23:11: Da geht es nämlich darum, dass diese Maschinen,
00:23:15: die brauchen von den Menschen beziehen, die Energie.
00:23:18: Und die Energie ist umso größer, dass so schlimmere Sachen die erleben.
00:23:22: Das wurde schon privatisiert, bevor auch Leute wie du,
00:23:25: das du angesprochen haben mit diesem Negativ,
00:23:28: dass das Leute so an negativen Sachen sich aufregen
00:23:33: und dadurch noch mehr klicken und länger bleiben und so weiter.
00:23:36: Also da ist schon was dran, das ist alles die menschliche Natur
00:23:40: und die muss man kennen und die muss man berücksichtigen.
00:23:42: Aber die Frage ist auch, wann der folgen muss.
00:23:45: Also es gibt ja Triebe wie Habgier und was weiß ich nicht.
00:23:48: Alles nur wollen wir uns das durchgehen lassen.
00:23:51: Und wenn das die Leute, Privatleute in den sozialen Medien machen,
00:23:54: ist das ja okay, aber wenn das eben Zeitung machen,
00:23:57: wo Schöre sind, hochintelligente, rupgebildete Leute,
00:24:01: die sich da wirklich durchasten mussten, um diesen Job zu kriegen.
00:24:05: Und dass diese Leute dann irgendwie möglicherweise nicht,
00:24:09: ja nicht mehr verantwortungsvoller Gefühl spüren,
00:24:14: sondern vielleicht doch mal auch mehr,
00:24:17: die Welt wirklich realistischer abzubilden, auch mit den Positiven.
00:24:20: Und eben einfach noch seriöser sind.
00:24:24: Das macht mir ein bisschen Bauschärze.
00:24:27: Ich hätte da zwei positive Seiten.
00:24:30: Vielleicht gucke ich sogar positiver auf deine Zunft
00:24:33: oder deine Zunft aus dem ersten Leben als du selbst.
00:24:36: Also zum Beispiel bei der Zeit, aber auch bei der Süddeutschen
00:24:40: und Frankfurt nicht ganz so stark,
00:24:43: kommt immer mehr wieder dieses Bro und Kontra eines Themas,
00:24:48: dass man wirklich zwei sehr unterschiedliche Meinungen darüber.
00:24:53: Und klar, das mühsame für mich als Leser ist,
00:24:56: dass ich mir danach eine eigene Meinung bilden soll.
00:25:00: Aber auch so Dinge bei der Zeit wie Plan D, also D für Deutschland,
00:25:05: wo wir alle als Privatmenschen gefragt sind,
00:25:09: Probleme zu melden, aber auch entsprechende Lösungsideen dazu.
00:25:14: Das wird sehr, sag ich mal, einfach aufbereitet,
00:25:17: zugänglich, also mit Klicken und Wischen und so weiter.
00:25:20: das, was wir ja inzwischen so lieben, also nicht Text-Friedhöfe zu lesen, sondern das
00:25:28: ein bisschen interaktiver zu bekommen und weil du auch wieder die Bild erwähnt hast, also das,
00:25:33: was ich die letzte Zeit an der Bild wieder gut fand, ist, dass so jemand wie der Herr Ronzheimer
00:25:40: ja allgegenwärtig, aber doch wieder zeigt, dass Journalisten vor Ort auch sind, um sich
00:25:46: ein eigenes Bild zu machen, also nicht nur die Verarbeitung, Verarbeitung, Verarbeitung von
00:25:51: Informationen aus zweiter Hand. Würdest du das auch positiv um mal zu den guten Entwicklungen zu kommen,
00:26:01: aus unserer Sicht? Ja, da gibt es auch ganz viel dazu zu sagen, also bei Ronzheimer jetzt erstmal
00:26:07: Bild, genau, vorbildhaft, weil jetzt alle Journalisten auch in Afghanistan beim Abzug der deutschen
00:26:13: Truppen und so abgehauen sind, dabei eben einfach da und der hat eben immer vor Ort berichtet und
00:26:17: der hat nur in der Kräine hat er eben einfach berichtet und das ja das, was ich auch hier den
00:26:23: Medienvorwerfen, da sitzen zu viele hochbezahlte, hochintelligent, hochgebildete Leute auf ihrem
00:26:28: Hintern und kommentieren einfach nur. Kommentieren kann ich auch selber. Das muss und hörte die
00:26:33: Prestigiov vom Deutschlandfunk an, ich habe das jetzt auch gelassen, weil es ist fast immer
00:26:37: überall dieselbe Meinung, das macht einer irgendwie auch wahnsinnig. Insofern müssen viele Journalisten
00:26:44: einfach raus und wissen, wo wir sie reden. Da will man also eine, die kennt sich in Syrien total
00:26:51: gut aus, die hat mehrere Jahre hat die da gelebt und dann war im Deutschlandfunk ein Bericht vor ihr
00:26:56: und dann sagte sie eben irgendwann aus ihrer Kenntnis heraus, also die sind von allen, die
00:27:02: Syrer sind von allen enttäuscht worden, sie sind von den Deutschen enttäuscht worden, sie sind von
00:27:05: den Amis enttäuscht worden, sie sind von der Regierung enttäuscht worden, sie sind von den
00:27:08: Behörden enttäuscht worden, von allen Möglichen und so weiter und weil die von allen enttäuscht
00:27:11: worden sind, gibt es nur eins, worauf die Hoffnung setzen und das ist ihr Glauben. Das ist aber nicht
00:27:17: echt interessant, dass du dich fragst, ja sind die einfach, sind die rückständig oder sonst irgendwas,
00:27:22: ja aber wenn du von allen mal verarscht wirst, dann kannst du vielleicht wirklich nur noch hoffen und
00:27:26: bitten, dass es dann besser wird und das ist eben von, das hat was mit Kenntnis eines Landes zu tun,
00:27:33: da ist eben jemand vor Ort, das Problem ist, das kostet dem Geld. Genau, aber es wird ja anscheinend
00:27:38: wieder zumindest nicht nur eingedampft, sondern auch wieder unterstützt, klar, weil natürlich auch
00:27:45: in Kriegssituationen nochmal vielleicht eine andere Notwendigkeit ist, aber jetzt mal um immer von
00:27:52: dieser weltpolitischen Lage mal ins Konkrete zu kommen, wie die Zeit das macht, wo Probleme und
00:27:57: Lösungsideen sozusagen nicht gewartet wird bis Politiker die bringen, sondern von der eigenen
00:28:03: Gesellschaft. Ist so ein Journalismus für dich, wie würdest du denn bewerten? So, wollen wir erstmal
00:28:09: nochmal ein, zwei Mal anderen. Ich muss jetzt nochmal mit der Zeit wirklich noch einen anderen Aspekt
00:28:14: von dir aufgreifen, das war nicht sehr dieses Ausgewogen richtet. Also die Zeit, die liebe ich
00:28:18: wirklich sehr, die habe ich auch im Abo und die machen das, was ich mir vorstelle im Journalismus,
00:28:24: die schreiben Argumente pro und gegen, die klopfen alle Seiten ab, so wie ich als junger
00:28:32: Journalist eben auch immer gemacht habe. In die Richtung von Verkommen wurde ich erst, als ich dann
00:28:38: die gute Ziel erreicht hatte, Klaus Bundent der Hauptstadt zu sein, dass danach Strebenjournalisten
00:28:47: und Feuer habe ich eben immer pro und kontra abgewogen, mir viel Zeit genommen und plötzlich
00:28:52: hat mir auch eine Quelle gereicht. Du lässt dir von irgendjemandem was einflüstern, du kriegst
00:28:57: auch von einer Redaktion, kriegst in den Auftrag, schreibt um und nach einer Bundestagswahl, so
00:29:02: wer wird denn jetzt Minister? Du hast keine Ahnung, aber die wollen halt, dass du einen Text
00:29:06: schreibst, dann ruft sie irgendeinen an, der irgendwas behauptet und schreibst du das und tust
00:29:10: heute, alles total billig. Also ich habe nicht behauptet, als ich dann in der Hauptstadtkonspiratur
00:29:16: konrespondent war, das war auch ein bisschen Klatschstolarismus. Aber habe ich selber irgendwie
00:29:21: nicht mehr so richtig ernst genommen. So und die Zeit, die macht dann eben zum Beispiel Dosiers,
00:29:25: diese drei Seiten, eblich lange Texte über die Ostseeautobahn, die ja unterbrochen ist und
00:29:30: der seit vielen Jahren gearbeitet wird. So und dann liest er irgendwie, boah für die Stadt
00:29:34: Matzegeberg ist das ein Drama, dass diese Ostseeautobahn nicht weitergebaut wird, weil die Lkw's
00:29:40: knälen sich dann alle durch die Stadt. Da denkst du, ah, vielleicht sollt es ja nochmal in
00:29:44: dieser Autobahn weiterbauen, obwohl nicht gegen Autobahnbau ist. So, dann aber kommst du dann
00:29:49: eben zu anderen Dingen und warum das eben doch Mist ist und wegen Umwelt und was weiß ich nicht
00:29:54: alles. So und die Lösung könnte aber eben sein, dass man eben einfach eine andere Umfahrung macht.
00:30:01: So, jetzt sind wir dann doch bei der Lösung angelangt. Ich weiß aber gar nicht, ob das in
00:30:05: diesem Zeitartikel überhaupt drin stand, aber das hatte ich mir dann jedenfalls angeregt,
00:30:10: durch diesen Artikel habe ich mir gedacht, meine Fresse, dann baut diese Autobahn wahrscheinlich
00:30:14: wirklich nicht durchgehen durch, aber man muss stellte, Matzegeberg müsste natürlich erleichtern,
00:30:19: das geht so nicht, also baut dann eine Umfahrung drum. Aber das ist dann vielleicht auch zu beuern,
00:30:23: auch umweltschädlich und was weiß ich ja. Aber das ist Journalismus, alles abklopfen und bei der
00:30:29: Zeit habe ich bei ganz vielen Texten das Gefühl, die ist nicht vollgenommen. Das würde ich im
00:30:34: Spiegel schon mal her unterstellen, dass die versuchen irgendwie was zu beweisen und eine These haben
00:30:39: und die dann versuchen irgendwie darauf hinzuschreiben und das macht die Zeit eher nicht, also wie das,
00:30:45: das Gefühl. Und sie macht eben dieses zweite, um nochmal den Punkt nochmal zu wiederholen,
00:30:53: was ich an Journalismus schon auch schätze, außer dieser Meta-Ebene, die du jetzt beschrieben hast,
00:30:59: dass man irgendwie die Weltlage einzuschätzen, Vermarkt und so weiter. So was kann man eben
00:31:05: konkreten machen. Also sind es lieber Artikel, wo eben auch, wo man aus Land guckt und sagt,
00:31:10: Mensch, da hat man gemerkt, da fahren gar keine Busse, wie sollen da weniger Autos fahren, wenn
00:31:18: man sonst nicht unterwegs ist? Was haben sich die Bewohner vor Ort einfallen lassen? Was hat sich
00:31:22: auch ein Kommunalpolitiker vor Ort einfallen lassen, um das zu veröffentlichen, nicht nur um zu
00:31:27: sagen, ey, es geht doch irgendwie, sondern auch ein Beispiel geben und sagen, ey, vielleicht nimmt
00:31:32: es eine andere Gemeinde auf. Also das mag zwar nicht so sexy sein. Ich habe zum Beispiel Squirrel News,
00:31:41: habe ich zum Beispiel abonniert, Squirrel, das Eichhörnchen, die sammeln heute irgendwie positive
00:31:46: Nachrichten aus der ganzen Welt. Und zwar ausschließlich positive. Wenn ich das lese, dann habe ich gute Laune.
00:31:51: Und ich schreibe mir die besten Nachrichten auch raus auf meinen Laptop. Was ist das im Internet,
00:31:58: kann man die abrufen? Genau, das sind einfach nur gute Nachrichten. Und da hast du das Gefühl,
00:32:06: die Welt ist noch nicht verloren, weil der technologische Fortschritt geht immer doch
00:32:11: unheimlich voran. Und du siehst einfach, was für kluge Menschen es eben gibt und wie gut
00:32:20: will ich die auch sind und die bereit sind, das Leben nach vorne zu bringen. Und dann hast
00:32:24: du eben ohne Ende dieses Best Practice, also gute Beispiele. Du hast dann eben einen Bürgermeister
00:32:29: von, ich glaube, Mechelen oder so, Belgien, der wurde dann Bürgermeister des Jahres. Es
00:32:34: stand schon in einigen Zeitungen. Aber trotzdem, wie hat er das geschafft, wirklich so seinen
00:32:39: Dreckzloch von Stadt ja wirklich so zu machen, dass man er wieder gerne erlebt. Und dann
00:32:46: sehen wir einfach, dass es der gibt eben Kioskbesitzer, er lässt dir dann die Gewerbesteuer, wenn die
00:32:50: schaffenden Umkreis von 500 Meter da alles sauber zu haben. Wenn Jugendliche straffällig werden,
00:32:55: dann gibt es Gespräche mit Eltern und die Jugendlichen müssen versuchen, das wieder gut zu machen.
00:33:00: Also wenn die irgendwie jemanden wehgetan haben kann, dann schieben die in den, nein, das ist jetzt
00:33:07: Eibern, dann schieben die in den Wortskund rum oder so. Aber wie auch immer. Also insofern, es gibt
00:33:13: unheimlich viele gute Beispiele, wie man das eben auch machen kann. Und die befruchten uns und
00:33:18: die bringen uns doch zum Nachdenken und zum Träumen und befeuern doch unsere Sehnsucht, wie
00:33:23: Leben besser sein könnte. Und das könnte es eben. Und wir reden immer nur über Rente und Mindestlohn
00:33:29: und sowas so große Lösungen, wo es Argumente dafür gibt dagegen. Aber lass uns doch mal mehr im
00:33:37: Kleinen gucken, wie können wir das Leben von Menschen eigentlich wirklich verbessern?
00:33:40: Ich finde es auch immer herrlich, wenn drüber berichtet wird, wie so eine Selbstwirksamkeit,
00:33:44: die uns irgendwie allen fehlt, wenn wir sagen nur noch auf mich selbst zu konzentrieren. Aber
00:33:50: wir sagen, schau mal in der kleinen Gemeinde, wo mein Vater gewohnt hat, tiefes bayerisches Wald,
00:33:55: du weißt das, die hatten den ersten grünen Landrat, der homosexuell war. Also der war nicht
00:34:03: nur sehr jung, sondern auch noch homosexuell. Also im tiefsten bayerischen Wald wirklich. Also
00:34:08: schwerzer gibt es kaum eine Region. Und ich fand das erfrischend. Da haben einfach die Bayer-Welser,
00:34:17: die haben mit den Füßen abgestimmt und gesagt, solange der einen guten Job macht und die hatten
00:34:21: das Problem, den Job wollte, kurzfristig gar niemand übernehmen. Er hat den übernommen und
00:34:26: er hat den einen Schein gut gemacht. Der ist auch noch ein zweites Mal gewählt worden. Und dann
00:34:30: können die auch sagen, oh, uns ist eigentlich egal, was der privat macht. Wichtig ist ja, was er
00:34:35: für uns vor Ort, vor Ort, umgehungsstraße, wie du schon erwähnst, was auch immer wieder saubere
00:34:42: Schulen, funktionierende Schulen, Toiletten, die funktionieren und so weiter schafft. Und also
00:34:49: das finde ich auch immer, das macht doch Mut und stellt sich auch immer die Frage, was kann man
00:34:57: denn selbst eigentlich noch dazu beitragen? Das ist jetzt mit Wien Wildmann in dem Fall. Aber auch die...
00:35:04: Das ist ja geheime Wahl. Wien Wildmann, auf die eigene Stimme, letztendlich kann er sieht ja,
00:35:10: wie du wirklich wählst. Aber es war die Mehrheit, sonst wäre er da nicht gekommen.
00:35:15: Ja, das ist richtig. Die Sache ist eben eher die, dass man vielleicht nicht in dieses depressive
00:35:21: Bequatsche mit einfällt. Aber das gehört eben auch nicht rechthaberisch zu sein, nicht besser
00:35:28: wisserisch zu sein. Ich habe mich gestern Abend auch wieder mit jemandem unterhalten, der eben
00:35:32: eigentlich so ein Putin-Anhänger eher ist. Kommst du wieder auf die Weltpolitik? Ja, aber da ist
00:35:39: eben einfach... Ich habe jetzt, wir kennen uns und wir schätzen uns bei Corona, wo wir unterschiedliche
00:35:45: Meinungen gehabt haben. Aber da du mir fragst, was kann man persönlich tun? Und ich sage da nicht,
00:35:51: du Quatschkopf oder wie kann er sein und gute, das sind Schwerverbrecher und so was alles,
00:35:56: obwohl ich das denke. Aber muss ich in dem Fall nicht sagen, ich stelle dann vielleicht eher
00:36:00: Fragen und so. Und dann reden wir beim Gartenzaun, reden wir ganz sachlich und freundschaftlich,
00:36:09: reden wir sowas. So und das führt dann eben möglicherweise dazu einfach ein paar Fragen.
00:36:15: Ist ja auch ein kluger Mensch, dass er einfach anders so nachdenkt. Vielleicht auch nicht,
00:36:19: aber jedenfalls bringt es überhaupt nichts, wenn ich jetzt hier irgendwie so selbstgewiss
00:36:23: auftreten würde. Und diese Selbstgewissheit, so sollten sich mal möglichst viele Leute,
00:36:29: sollten sich mal hinterfragen, ob die wirklich glauben, dass sie mal Recht haben mit dem,
00:36:33: was sie sagen und dass andere Leute Unrecht haben oder doof sind. Also ich glaube im Alltag
00:36:38: einfach ein bisschen gutwilliger miteinander umzugehen. Das halte ich schon mal für enorm wichtig.
00:36:44: Aber es finde ich ein schönes Beispiel von dir, weil sagst du über einen Gartenzaun oder so.
00:36:48: Ich habe zu meinem beruflichen Umfeld, ich komme gerade auch in andere Firmen gut rein und ich
00:36:55: muss sagen, ich entwickle mich gerade so ein bisschen zu einem Gegner des Remote und Homeoffices,
00:37:00: obwohl es natürlich sehr bequem und angesagt ist. Aber es fehlen genau diese Gespräche,
00:37:08: die du über dem Gartenzaun jetzt geführt hast. Die ergeben sich mal so und eben nicht,
00:37:14: indem ich mir ein Call einstelle und dann gucke, dass ich bestmöglich aussehe vor dem Bildschirm.
00:37:21: Und es ergeben sich eben Themen und mit Blickkontakt kannst du natürlich nochmal ganz anders lesen,
00:37:28: wie meint er das jetzt? Ist auch offen für trotzdem weitere Ansätze und nicht so ein Frontal 1,0
00:37:36: Debatte. Und das finde ich zum Beispiel auch, also wenn sich jeder nochmal so hinterfragen würde,
00:37:43: also ich vermisse es wirklich, diese Teeküchengespräche oder mal über die Schulter gucken oder
00:37:49: auch jüngere Mitarbeiterinnen an die Hand nehmen zu können und zu sagen, hast du mal das schon
00:37:54: bedacht oder das, das irgendwie, das kann ich noch nicht einschätzen, wie das auch unser
00:37:59: Zusammenleben so für die Zukunft verändert, weil das ist ja nicht nur ein Trend, sondern das wird
00:38:05: nicht mehr gehen, das bleibt. Ich sehe das ja in meinen Seminaren, also diese online Seminare,
00:38:09: die funktionieren auch total super, was die Ergebnisse angeht. Die Leute schreiben dann
00:38:13: in der von zwei Tagen deutlich besser, die Texten sind dermaßen viel besser, also viel
00:38:18: nachdenklicher, viel ausgewogener, aber viel leiner, zareicher, so hat das besser geschrieben,
00:38:23: viel, viel kürzer, so was alles. Das haut online auf hin. Was aber gerade ein interessantes
00:38:28: Spannungsfeld ist immer, wenn ich bei den Grünen, ja nicht nur bei der Partei, sondern auch so bei
00:38:33: Klimaorganisationen oder so weiter, auch mit Wissenschaftlern zu tun habe, dann geht es halt auch
00:38:38: immer am Gender, dann geht es um Wognes und so was alles. Und das ist dann eben interessant,
00:38:42: dass nur in diesem, in dem Mittagspause oder in Pause. Dann kommen eben Leute zu mir und reden offen
00:38:48: mit mir, ne? Okay. Dann nehmen wir die Seite und dann, ja, man darf ja offen, wenn wir nicht mehr reden,
00:38:53: sagen die dann, das stimmt oder nicht. Aber doch, es stimmt, ja, der Staat tut ja nichts,
00:38:58: aber deine Kolleginnen und Kollegen, die tun ja was, wenn ihr das falsch so sagst. So, und insofern,
00:39:04: mein Stimmungsbild über unsere Gesellschaft, da kriege ich letztlich dann eben in den Pausen,
00:39:09: weil ich vor Ort, wenn ich mit den Leuten quatschen kann, oder kriege ich eben nicht online, wo eben
00:39:14: alle zuhören. Ich glaube, das ist eben jetzt der alte Oper, der jetzt irgendwie was erzählt,
00:39:21: aber ich glaube schon, dass unsere Gesellschaften, oder werden schon bequemer, meine Güte, immer mehr
00:39:28: Leute erben eben auch, ja, und kommen anschreimungslos zu Geld und dann keine Ahnung, ich glaube schon
00:39:36: man kann schon irgendwie so ganz gut so über die Runden kommen, ohne hart zu arbeiten. Und deswegen
00:39:42: richten wir uns auch gerne im Homeoffice ein und denken tut uns doch gut. Die Vereinbarkeit von
00:39:46: Familie und Beruf steht überall. Ich habe mal letztens, ich würde es nicht sagen bei Wehmer,
00:39:51: aber das ist eigentlich häufig so, wenn ich frage, was macht euer Unternehmen aus oder
00:39:54: Organisationen aus, oder? Schreiben und dann schreiben alle, da haben echt mal neun von zehn
00:40:00: haben geschrieben, ja, ja, Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist groß, man gibt das Geld
00:40:05: kompünt, man gibt sogar viel Geld, das heißt die denken nur an sich, die denken gar nicht an
00:40:09: was eine Aufgabe hier unternehmen oder die Organisation was ein gutes tut. Die sehen
00:40:14: doch eigentlich den Sinn dahinter, wofür die aber in so einer Denkung nur an daran, dass sie
00:40:18: ein neues Auto kaufen können oder was weiß ich nicht. Da sind wir, ich weiß nicht ob wir verwöhnt
00:40:26: sind, manche natürlich nicht, die echt knapsen ja und so wenig Geld haben und ich bin im
00:40:29: Mindestlohn funktionierend. Aber wir müssen uns schon fragen, ob den Wohlstand, den wir haben,
00:40:35: ob der uns wirklich so zurecht so zufällt oder ob wir nicht mehr dafür tun müssen.
00:40:40: Ja, absolut. Ich habe die ganzen Frage, ohne es zu wissen und ohne nachhäuzt zu sein von
00:40:45: denjenigen, die wirklich hart schuften und viel halt arbeiten als ich, ja und sehr viel weniger
00:40:50: Geld verdienen oder total umwerfen. Ja, übrigens auch keine Homeoffice machen können, schon
00:40:54: quasi Jobdescript, weil sie in Laden stehen müssen, weil die Kasse bedient werden muss, weil das Haus
00:40:59: gebaut werden muss, weil die Pakete irgendwie ausgefahren werden müssen. Also ich denke schon auch,
00:41:04: das sind wir so die Büroarbeiter, sag ich mal, fand ich immer einen schönen Begriff, wenn ich
00:41:09: Bewerbung besprechen hatte, ne. Ich will im Büro arbeiten, wo ich immer dachte so, ah, das ist ein Wert
00:41:14: an sich, im Büro zu arbeiten. Aber drückt halt aus, mehr vielleicht die intellektuelle Arbeit,
00:41:20: aber die sich gerade so ein bisschen einfacher, bequemer einrichten und als Unternehmerin würde
00:41:27: ich schon auch sagen, die Frage, wie wird das Gehalt am Ende des Monats bezahlt und die Rechnungen,
00:41:32: die tauchen dann in den ganzen Videocalls sehr selten auf. Ja, das spritzt sich auch immer mehr
00:41:41: rum und ich glaube auch die amerikanischen Firmen, die sind ja auch manchmal, man kann sagen, härter,
00:41:45: aber vielleicht auch realistischer, die drehen das ja auch viel mehr zurück. Also hier glaube ich,
00:41:48: einige mit Schuss, sind nicht so richtig gehört, ist ja total sympathisch, die wollen dann lieb
00:41:52: und nett sein. Wir haben auch dieses Fachkräfteproblem, die Leute suchen sich dann aus und gehen da rein,
00:41:56: wo sie nicht vor Ort sein müssen, um uns zu arbeiten können. Das sind eben alles so Probleme,
00:42:02: aber was ich interessant finde, wir sind gerade weg vom Journalismus und das ist mir auch ein
00:42:07: Anliegen, das zu sagen, das Problem sind natürlich nicht die Journalisten, die sind eben auch ein
00:42:11: Problem und die haben einfach mehr Verantwortung als andere. Deswegen, wenn die Journalisten
00:42:16: nicht so verhalten, wie sie vielleicht sollten, dann hat das viel gravierendere Auswirkungen,
00:42:21: als wenn das irgendwelche Privatleute machen. Aber diese Unwahrhaftigkeit und Verschleiern,
00:42:26: das sehe ich auch in meinen Seminaren ständig, also wir reden ständig über moral. Ich hatte letztens
00:42:31: wieder irgendwie so fütterlich aufgerichtet, da ist eben einfach was so Wissenschaftler,
00:42:34: schreiben dann über so eine Konferenz, die 100.000 Euro gekostet haben, dann schreiben die 10 Seiten,
00:42:40: schreiben die Wattation. Föchterlich geschrieben, ließ eigentlich sowieso keiner in so ein
00:42:45: Fall schon mal Zeitverschwendung schon mal an sich. Also ich rieche mich schon ohne,
00:42:49: die Leute kennengelernt zu haben, ich rieche die Texte sehr, rieche mich schon vorher auf.
00:42:52: Reine Zeitverschwendung, Geldverschwendung, es wird ja noch ausgedruckt und boah, was für ein Wahnsinn.
00:42:59: Und dann diskutierst du aber mit den Leuten und dann sagst du, ja, da steht doch gar nichts drin,
00:43:04: was ist denn die Botschaft? Ja, da ist ja die Veranstaltung auch schlecht. Ich sage, ja,
00:43:08: da steht aber nicht drin, da steht eher drin die Veranstaltung, war interessant. Ja,
00:43:12: aber das kann man ja so nicht sagen. Ich sage, wie kann man so nicht sagen. Ja, das schadet uns ja und
00:43:16: schadet denen ja auch. Was ist noch niemals schlechtes Gewissen, dann diskutierst du mit den Leuten
00:43:22: eigentlich über Kinderstube. Ich glaube, ich mache wahrscheinlich nichts anderes als über Kinderstube
00:43:26: zu reden. Die beharren dann darauf, dass sie das auch weiter so machen können,
00:43:31: weil diese schreiben, einfach kurz zu schreiben, auf den Punkt zu kommen, was ist eigentlich die
00:43:36: Botschaft, was ist warum gekommen? Da muss ich denen sagen, Leute, für mich ist schreiben jedenfalls
00:43:40: zu Erkenntnis beizutragen. Und wenn man klipp und klar sagen würde, hey, in dieser Veranstaltung ist
00:43:46: überhaupt nichts warum gekommen bei drei Tagen, das hat so viel gekostet, da ist nichts warum gekommen,
00:43:50: dann hat keiner mit irgendeiner Idee nach Hause gegangen, dann wird so eine Veranstaltung,
00:43:54: das nicht zum Entweder nicht durchgeführt oder sie für das machen. Und dadurch macht man Sachen
00:43:58: besser und dafür ist Journalismus auch gut, um was anzutreiben, damit was besser ist. Es geht
00:44:03: immer darum, was besser zu machen. Und dieser Alarmismus, der bringt eben nur was, wenn es eben
00:44:08: besser wird dadurch. Das gehört eben zusammen, diese Lösung finden, die du immer anstattest.
00:44:15: Dazu gehört erstmal, du musst die Probleme benennen und die musst du knallhart benennen.
00:44:20: Wie kommst du aus der Scheiße raus? Da musst du die Lösung benennen. Und das passiert viel zu wenig.
00:44:27: Aber es passiert, wir hatten jetzt Beispiele, wo wir sagen, da passiert es auch. Das heißt,
00:44:33: ich als Bewartement kann mich schon bemühen auch Journalismus zu finden, wo Dinge benannt werden,
00:44:42: aber auch die Lösung nicht fehlt dabei. Ja, das ist ja richtig. Aber die Frage ist jetzt zum Beispiel
00:44:46: bei Corona. Ich bin verwirrter als hier zuvor. Also wenn wir uns jetzt, wir müssten uns, glaube ich,
00:44:51: mindestens mit genauso viel Eifer wie damals die Berichterstattung über die Corona-Zeit,
00:44:56: dann müssten wir uns jetzt der Frage bitten, was machen wir denn jetzt beim nächsten Mal?
00:45:00: Was sind denn jetzt wirklich die Lernen? Und es gibt einige, die beschäftigen sich schon damit,
00:45:04: aber letztlich ist die Unsicherheit in der Bevölkerung, ich glaube größer als zuvor. Wenn
00:45:09: ihr jetzt so was habt, nehme ich überhaupt eine Maske. Ich weiß es nicht mehr. Ich dachte,
00:45:14: zur Corona-Zeit ein Maske ist gut, inzwischen weiß ich es nicht mehr. Imfst du dich nochmal,
00:45:18: jetzt würden wahrscheinlich sehr viel weniger Menschen, würden sich impfen, weil jetzt ja
00:45:21: wahrscheinlich auch rausgekommen ist, aber stimmt das, dass eben doch mehr Impfschäden entstanden
00:45:25: sind als gedacht. Ich weiß es aber nicht genau. Es raunt so, kann gut sein sein. Ich weiß es nicht,
00:45:31: weil dieses Thema aus den Köpfen verschwunden ist, aber man muss doch lehren ziehen aus so was.
00:45:36: Wer müsste da klarer kommunizieren, damit es auch beim Volk ankommt, sage ich mal. Also ich glaube,
00:45:43: dass im Hintergrund sehr viel passiert, aber die Frage ist, wann ist der richtige Zeitpunkt,
00:45:48: das zu kommunizieren? Man stellt sich dann wieder auf ein Präsentierteller um alte Diskussionen.
00:45:54: Aber wer müsste da klarer kommunizieren? Sind es nur die Politiker oder auf die Medien?
00:46:01: Ja, als ich in Amerika war drei Jahre, da war die Schweinegrippe oder so was. Da war ich glaube,
00:46:06: ich der einzige Mensch. Ich bin dann zum Dysyscenter, da geht es dann um so Pandemie und so was,
00:46:13: alles in Amerika, in Atlanta. Da bin ich da hingefahren, um mal zu gucken, was sind denn jetzt
00:46:17: die Lehren da raus? Und da hat sich eben kein Mensch drum gekümmert, nachdem diese Schweinegrippe
00:46:22: da vorbei war, hat sich kein Mensch drum gekümmert, was sind die Lehren daraus? Und das ist eben die
00:46:29: Aufgabe von Journalisten, da dann hin zu gucken und immer wieder Leute zu löchern und dann von mir
00:46:34: den Drosten nehmen, nochmal zu fragen, aber nicht nur dem Drosten, sondern eben auch den Steg
00:46:37: und gehen auch immer und die wirklich zu konfrontieren und dann immer wieder zu sagen, ja, ich versteh es
00:46:42: aber immer noch nicht und die Leute dann da hinzutreiben, dass wenn es keine klaren Botschaften
00:46:47: gibt, dass sie dann eben noch kärter arbeiten, um klare Botschaften zu entwickeln. Das wäre eben
00:46:52: auch dieses Unsicherheitsgefühl von der nächsten Pandemie, weil jetzt hätten ja alle, wenn jetzt
00:46:56: wieder was kommt, wir sind doch voll am Arsch. Sind wir jetzt wirklich weiter als vor vier oder fünf
00:47:01: Jahren? Also voll am Arsch, also das ist ein bisschen so zu allgemein, finde ich. Du liest ja schon so
00:47:10: Themen wie waren die Maskendieels, was muss da das nächste Mal anders laufen? Welcher Schaden
00:47:17: ist davon, ist das sozusagen im Nachhinein betrachtet, einfach zu sagen, dass ja die nicht
00:47:24: passieren dürfen und so, weil also ich glaube schon, dass einige Themen das ja differenziert da
00:47:29: beleuchtet werden. Die Frage ist halt, wollen wir es noch lesen oder erwarten wir letztendlich? Die
00:47:34: Politik muss das aufarbeiten und muss die Lösungen dann zeigen, wenn die nächste Pandemie auf uns
00:47:39: zu wollen. Ja, sie haben die Frage, ob die Politik das von sich aus macht. Wenn sie es macht, dann ist
00:47:44: super und wenn nicht, dann sind Journalisten dafür da, sie da zu ermahnen. Und das mit den
00:47:47: Maskendieels, ob dann der Span zu viel Geld ausgegeben hat, kann ich total gut verstehen,
00:47:52: weil vorher haben alle geschrien, wie sie so keine Masken da. So, dann wollte er auch nur mal sicher
00:47:55: gehen, hat halt zu viel beschlossen. Ja, aber es gab ja schon ein paar Rausenreiter. Das sind alles
00:48:02: dann für mich Pille-Palle, das interessiert mir alles, ich mich interessiert Fragen von Leben und
00:48:06: Tod. Und ob Kinder in die Schule gehen soll oder nicht, hat ja offenbar Leben gerettet, allerdings
00:48:11: die Kehrseite, das kennen wir alle. So, wie wollen wir das künftig machen, liegen alle Fakten
00:48:16: am Tisch, ich weiß es nicht. Und also ich wurde jetzt wirklich, wenn ich jetzt als Journalist irgendwo
00:48:22: wäre, ich würde das Thema nochmal versuchen, groß anzupacken, wenn ich Chefrelektor wäre,
00:48:26: dann würde ich noch mal sagen, ich möchte das in meiner Zeit um einmal so aufarbeiten und dann
00:48:32: vielleicht bestimmte Leute vor mir hertreiben, um zu gucken, so, wir wissen noch nicht genug.
00:48:37: Also dann ist neben der ganzen Felte, wir haben jetzt doch sehr viel gescholten in unserer Sendung,
00:48:47: aber doch auch viele Best Practice, also gute Beispiele auch die Lösungsansätze durchdringen
00:48:56: können. Am Ende, klar, ist jeder eine von uns wieder gefragt, was zu tun ist, aber würdest du mir
00:49:05: zustimmen, dass ich sage, na ja, nicht nur, dass jedes Land seine Politiker hat, die es verdient,
00:49:10: sondern auch seine Medien verdient, aber dass wir in Deutschland wirklich noch weiterhin von einer
00:49:18: freien, unabhängigen Presse letztendlich reden können. Ich würde wirklich nicht so wie Skurril News,
00:49:27: Skurril News verweist ja immer nur auf positive Nachrichten, die irgendwo gelaufen sind. Das ist
00:49:31: schon sehr, sehr gut. Danke, danke Skurril News. Ich würde halt gerne, aber ich bin aber kein Kaufmann,
00:49:35: ich würde gerne mal eine Zeitung machen, die wirklich nur Lösungsorientiert ist,
00:49:39: und nur Betrechte sammelt aus aller Welt und auch aus Afrika und wie man da den Klimawandel begegnen
00:49:44: und so. Auch da übrigens, wie so sind eigentlich wieder alle Erwartungen, nicht viele Leute in
00:49:49: Afrika in Corona gestorben, kann mir das mal jemand erklären? Egal, das würde ich mir alles
00:49:53: angucken wollen und positive Beispiele, also wenn mal jemand Geld hat und unternehmensisches
00:49:59: Geschickslosigma bei mir melden, aber ich glaube, das ist was man wirklich gut gebrauchen könnte.
00:50:04: Das ist wirklich seriös zu machen und wirklich nach vorne zu denken, wirklich positiv zu denken.
00:50:09: Ja, sehr schön. Aber da haben wir doch einen sehr schönen Abschluss noch, sogar mit einer
00:50:15: Geschäftsidee und wie man etwas für die Zukunft ausgerichtet besser machen konnte. Wir gucken
00:50:22: mal, ob sich jemand meldet. Ansonsten würden wir im Kleinen weiterhin natürlich daran arbeiten,
00:50:27: in unserem kleinen Podcast. Sehr schön. Vielen Dank, Markus. Ja, danke Nick. Genießt den Sommer.
00:50:36: Ja, du auch.
00:50:38: Tschüss.
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